ich habe jetzt sein Buch gelesen. Es ist nett. Man merkt, dass es eigentlich schon für letztes Frühjahr angedacht war. Der Plot wurde rund um Hawaii 2016 gestrickt: Rennen, Rückblenden, Rennen, Rückblenden, Rennen, Rückblenden..
Aus irgendeinem Grund hat man sich dann entschieden, Hawaii 2017 noch abzuwarten. Das hat dem Buch nicht gut getan, der Teil wirkt arg noch "hinten dran geklebt". Seinen Lebensweg geht er ziemlich zügig durch. Es gibt gerade aus der Triathlonzeit nur vereinzelte Anekdoten, die man ja gerne mal liest in solchen Promi-Bios. Boshaft könnte man auch behaupten, manche Biographien werden auch nur wegen dieser Anekdoten als Mittel der Abrechnung geschrieben
Davon abgesehen: da ich nie der Frodeno-Fan war, kannte ich viele Details aus seiner Lebensgeschichte noch nicht. Man merkt, wie er als Mensch und Athlet tickt, wobei das Buch natürlich in erster Linie das Sportliche fokussiert. Damit ist es auch lesenswert und durchaus auch mal interessant. Allerdings ist es für 16 Euro in der Digitalversion jetzt ehrlich gesagt auch kein Schnäppchen. Aber das kann ja jeder für sich entscheiden.
Danke für die Rückmeldung, Jens.
Deine Einschätzung deckt sich mit den Rezensionen auf Amazon.
Nur 60% positive Bewertungen bei einem Buch, das überwiegend Fans kaufen, die dem Autor von vornherein wohlgesonnen sind, ist eigentlich vernichtend. Gibt kaum Sportlerbiographien oder Triathlonbücher, die bei Amazon schlechtere Bewertungen haben.
Immerhin scheint er das Buch selbst geschrieben zu haben, was theoretisch gut für die Authentizität des Stoffes sein könnte, in der Praxis aber wohl eher handwerklich schlecht im Hinblick auf den Schreibstil zu sein scheint, wie einige Rezensenten auf Amazon erwähnen. Er ist halt eher der Professionelle, oft bewundernswert unfehlbar, manchmal aber auch unnahbar, so wie auch in vielen Interviews, seinen sparsamen Auftritten in sozialen Medien, seiner Abwesenheit auf Plattformen wie Strava rüberkommt.
auch ich als Frodo Fan, habe das Buch durch.
Für jemanden, der den Herrn Frodeno schon länger verfolgt, war es dann doch ein wenig enttäuschend.
Übliche Sprüche, wie"ob du Profi bist oder Amateur, das wichtigste..." und das nette Ali Motto tauchen dort wenig überraschend auf.
Schön zu lesen, das sich der Eindruck, das er immer mehr seine Unternehmen vorantreibt (Frodi..., Ry...)doch ein wenig erhärtet. Der Verdacht lag ja schon sehr nah. Verkaufen kann er sich halt gut.
Manch nette Geschichte lässt sich dann mal nachlesen, aber für 16 € fand ich es wirklich enttäuschend.
Immerhin scheint er das Buch selbst geschrieben zu haben, was theoretisch gut für die Authentizität des Stoffes sein könnte, in der Praxis aber wohl eher handwerklich schlecht im Hinblick auf den Schreibstil zu sein scheint, wie einige Rezensenten auf Amazon erwähnen.
Das hätte ich jetzt nicht kritisiert und habe es auch nicht als störend empfunden. Vielleicht die eine oder andere Wiederholung ist mir negativ aufgefallen. Bei Sportlerbiographien erwartet man ja in der Regel nicht die hohe Kunst des geschliffenen Wortes Mich hat eher das Oberflächliche etwas enttäuscht.
Das ganze Buch spielt im "Fast Forward". Beispiel Trainingsgruppe in Saarbrücken: zu jedem der Trainingspartner einen Satz und das wars. Das ganze Buch wirkt eher distanziert. Der Ansatz auf Rennschilderungen und Emotionen zu verzichten, war wahrscheinlich, mehr von ihm als Persönlichkeit zu präsentieren. Aus meiner Sicht ist es ihm eher nicht so gut gelungen.
Wie gesagt kam das Buch ja fast ein Jahr verspätet raus. Das könnte vielleicht auch damit zu tun haben, dass der Verlag interveniert hat und nochmal diverse Sachen überarbeitet wurden. Wie das Buch allenfalls vorher aussah, wäre noch interessant gewesen.
Zitat:
Zitat von Hafu
Er ist halt eher der Professionelle, oft bewundernswert unfehlbar, manchmal aber auch unnahbar, so wie auch in vielen Interviews, seinen sparsamen Auftritten in sozialen Medien, seiner Abwesenheit auf Plattformen wie Strava rüberkommt.
Ich weiss nicht, ob ich ihm das zum Vorwurf machen würde. Er schreibt auch im Buch, dass ihm seine Umgebung wichtiger ist, als am Handy rumzuhängen, was ich mal mit sozialen Medien gleich setze. Man könnte das auch positiv formulieren: er verzichtet freiwillig auf diese zusätzlichen Vermarktungskanäle.
ich habe jetzt sein Buch gelesen. Es ist nett. Man merkt, dass es eigentlich schon für letztes Frühjahr angedacht war. Der Plot wurde rund um Hawaii 2016 gestrickt: Rennen, Rückblenden, Rennen, Rückblenden, Rennen, Rückblenden..
Aus irgendeinem Grund hat man sich dann entschieden, Hawaii 2017 noch abzuwarten. Das hat dem Buch nicht gut getan, der Teil wirkt arg noch "hinten dran geklebt". Seinen Lebensweg geht er ziemlich zügig durch. Es gibt gerade aus der Triathlonzeit nur vereinzelte Anekdoten, die man ja gerne mal liest in solchen Promi-Bios. Boshaft könnte man auch behaupten, manche Biographien werden auch nur wegen dieser Anekdoten als Mittel der Abrechnung geschrieben
Davon abgesehen: da ich nie der Frodeno-Fan war, kannte ich viele Details aus seiner Lebensgeschichte noch nicht. Man merkt, wie er als Mensch und Athlet tickt, wobei das Buch natürlich in erster Linie das Sportliche fokussiert. Damit ist es auch lesenswert und durchaus auch mal interessant. Allerdings ist es für 16 Euro in der Digitalversion jetzt ehrlich gesagt auch kein Schnäppchen. Aber das kann ja jeder für sich entscheiden.
Er hat in einem Podcast (MoSprts) selbst gesagt, dass er mit dem Buch fertig war, zunächst aber nicht zufrieden gewesen ist. Deshalb kam wohl der zusätzliche Teil zu Stande.
SZ-Reporter:...Wie groß ist die Versuchung zu dopen?
Frodeno:Es wurde mir mal zwischen den Zeilen nahegelegt. Ich war immer klar gegen Doping. Aber wenn dir dann das erste Mal jemand sagt: "Hier Junge, das ist die Tür, mit dem Preisgeld kannst du dir eine coole Karre kaufen und musst nicht mehr von 200 Euro Sporthilfe im Monat leben", das war eine ganz krasse Situation.
SZ-Reporter: Wie alt waren Sie damals?
Frodeno: Anfang 20. Ich habe dann meinen Vater angerufen. Er hat gesagt: "Wenn du diesen Schritt gehst, wirst du niemals wissen, ob du's auch ohne die Hilfe geschafft hättest."
SZ-Reporter:Verstehen Sie, dass andere dopen?
Frodeno:Es ist eine Frage des Umfelds und des Alters. Wenn du als Jugendlicher früher zum Radsport gekommen bist und eigentlich immer klar war, wenn du Talent hast, musst du es "medizinisch unterstützen", ist das natürlich was anderes, als wenn man erst mit 19 zum Sport kommt, so wie ich. Und in der Phase, in der ich jetzt bin, mit Frau und Kindern, ist man schon deutlich standfester, denn irgendwann merkst du, dass Sport das schönste Hobby der Welt ist, aber auch nicht mehr. ...
Leider hakt der Reporter nicht nach, woher das Angebot kam (oder das Nachhaken wurde beim späteren Redigieren des Interviews glatt gebügelt). Immerhin war Frodeno damals schon im B-Kader, lebte am Olympiastützpunkt in Saarbrücken, war noch nicht der polyglotte Promi, zu dem er sich später entwickelte und dürfte bei damals 40 Stunden Training pro Woche kaum Kontakte zu Leuten außerhalb der Triathlonszene gehabt haben.
An diejenigen, die das Buch gelesen haben: kommt die bemerkenswerte Anekdote mit dem unmoralischen Angebot auch in der Biographie irgendwo vor?