Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Nochmal kurz für die Physiker. Im Moment würde ich sagen, dass bei der Kraftmessung durch eine Federwaage im Windkanal tatsächlich tatsächlich ein Teil des Luftwiderstandes unterschlagen wird.
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Es wird sicherlich ein Teil des Luftwiderstandes unterschlagen, die Frage ist, ob der unterschlagene Teil relevant ist, da die Kraft in eine zunächst irrelevante Richtung (nach oben bzw. unten) wirkt. Ich glaube (kann es nicht wirklich bis ins letzte begründen), dass die Kraftanteile die senkrecht zur Fahrtrichtung wirken, auch berücksichtigt werden müssen und ja nur die, die in Fahrtrichtung wirken, gemessen werden.
Eigentlich sind bei oberflächlicher Betrachtung ja nur drei Kräfte wirklich relevant:
- Vortrieb (ob durch Muskel oder Hangabtrieb ist egal)
- Luftwiderstand
- Reibung an der Straße (Normalkraftabhängigkeit)
Dies würde auf den ersten Blick bedeuten, dass die Auf- und Abluftwiderstände nur Einfluss auf die Normalkraft haben und sich da aber gegenseitig aufheben (bei symmetrischen Laufrädern).
Betrachtet man das Laufrad einzeln genauer, dann darf man aber eigentlich nicht nur über Kraft reden, sondern müsste besser über Drehmomente reden. Diese heben sich gerade nicht auf, sondern wirken über den gesamten Bewegungsbereich (außer in 270° Stellung der Speiche) der Bewegung entgegen. Dieses Drehmoment wird durch die Federwaage nicht ermittelt.
Ein Gedankenexperiment dazu:
Ein Laufrad wird während des Windkanalexperiments mit der Felgenbremse gebremst - die Federwaage bekommt davon nichts mit, die Antriebsleistung um das Laufrad auf einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit zu halten, muss aber stark ansteigen.
Wie stark der Effekt durch die sich nach oben/unten bewegenden Teile ist, kann ich nicht abschätzen.
Ich habe auch keine Ahnung, wie normalerweise Aerodynamiktests bei Fahrrädern ermittelt werden, aber eine reine Ermittlung der Zugkraft auf ein angepustetes System ist zumindest für den Effekt anfällig.