Nachdem die letzten Wochen das Training super lief und ich unbedingt mal die 35min knacken wollte, entschied ich mich, die Woche etwas zu regenerieren und die 10km mal wirklich Vollgas zu laufen.
Komisch ist nur, dass meine Ernährung in solchen Wochen immer total fürn Arsch ist. Naja was solls.... Zusätzlich gabs noch ne stressige Arbeitswoche und eine Weihnachtsfeier.
Hier die Woche im Überblick:
Mo: Swim 3km mit 3Serien 4*50max 1/1:10/1:20
Di: 12km @5:00min/km
Mi: 12km mit 8*400@1:22 mit 200m Trab (10km Renntempo also 3:24) + 45min Rolle
Do: Swim 2,5km mit 50/100/150/200/150/100/50m in 1:25Pace/20sec P + Krafttraining
Nachts dann Rufbereitschaft und natürlich ist was passiert
Fr: Nix, Nacht durchgearbeitet und dann Weihnachtsfeier
Sa: 35min Joggen mit 3 Steigerungen @ 4:40 + 1h Rolle Easy
So: 10km Wettkampf
Nun zum Wettkampf. Schon beim Einlaufen war ich mir sicher, heute fällt die 35min Marke. Eine leichte Muskelspannung war vorhanden, aber keinerlei Müdigkeit. Beim Start positionierte ich mich dann mal ganz weit nach vorne. Das Feld war ganz gut besetzt. Ich wusste das die ersten 3 Plätze nicht zu erreichen sind, da mit Tobi Blum ein Sub 30min Läufer und noch 2 weitere Sub 31min Läufer am Start waren.
Vom Start weg erwischte ich eine kleine Gruppe, in der ich bis Km 2 erstmal mitlief. Dann zog ich vorbei wobei eine Person in meinem Windschatten blieb. Da ich mich grundsätzlich nie umdrehe, wusste ich auch nicht, wer es ist.
So lief ich dann konstant meine 3:24min/km Pace. Bis Km 6 war das alles noch gut kontrolliert, dann begann das kämpfen. Ab KM 7 wurde es dann hart und die kleinen schnellen Schritte in meinem Windschatten ließen keine Schwäche zu.
Bei Km 8 konnte ich dann den vierten überholen wobei er sich ebenfalls in den Windschatten hing.
Nun gibts einen kleinen Exkurs in meine Gedankenwelt.
Mir taten die Beine schon gut weh, das Laktat stieg spürbar an, die Waden taten weh, das Wetter war eisig, aber ich hatte nur noch 2km bis ins Ziel und 2 Mitstreiter.
Auch wenn die drei weit vor mir waren, stellte ich mir vor, ich würde das Rennen anführen und gleich mit 2 Kontrahenten auf die Zielgerade gehen. Ein Traumszenario. Ein Sprintfinish welches der härteste und derjenige mit dem größten Willen gewinnt. Denn zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass wir alle auf etwa gleichem Niveau laufen.
So ging der vorletzte Km runter und ich überlegte mir, wann ich eine Attacke starte. Circa 600m vor dem Ziel gab es eine kleine Minirampe hoch und direkt wieder runter. Das war mein Startschuss. Zuerst zuckte ich einmal ganz kurz, um zu sehen, ob sie mitgehen. Einer der beiden ja, der andere nein.
Aber 600m ist zu früh. Also nochmal kurz rausgenommen um dann bei 300m alles rauszuhauen was der Körper hergibt.
Autsch, können 300m lang sein. Direkt im Ziel wurde mir kurz übel, aber ich konnte alles drin behalten. Dann ein Blick auf die Uhr
33:56min
2 Sekunden hinter mir mein Schatten. Kurzes High Five und dann checkte ich, wen ich da gerade geschlagen habe.
Keine geringe Dame als Anne Haug
Die gratulierte mir sehr freundlich und wir unterhielten uns kurz. Ein, zwei kleine Komplimente in beide Richtungen und ein klaps auf die Schulter für mein Projekt Hawaii. Sie glaubt an mich
Gesamt war das somit der 4te Platz, mal wieder Holz, aber egal. Jetzt gehts mit der Herzensdame auf den Weihnachtsmarkt, wo ich mir den ein oder anderen Glühwein gönne, ehe es nächste Woche mit Volldampf weiter geht.
Nachtrag: Hier der Strava File
https://www.strava.com/activities/1300779366