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Alt 28.04.2018, 15:35   #25
ThomasG
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Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Das Leben hinterlässt bei jedem Menschen seine Spuren:
Man kann nicht erwarten, dass jemand der sich über Jahre ausgeschlossen fühlte und bei dem sich in der Folge davon beispielsweise eine Alkoholabhängigkeit entwickelt oder verschlimmert hat von jetzt auf gleich wieder fähig sein kann sich für die Gemeinschaft so einzubringen, dass die ihn akzeptiert.
Wer schon länger zu einer Gruppe richtig dazugehört, bei dem wird so manches toleriert, was bei einem Neuling nicht akzeptiert würde oder wird.
ThomasG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2018, 18:48   #26
welfe
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Registriert seit: 13.09.2014
Beiträge: 1.467
Zitat:
Zitat von ThomasG Beitrag anzeigen
In den letzten Jahren gab es für mich zahlreiche Begegnungen mit Mitarbeitern von Pflegediensten u.ä..
Diese Menschen wirken sehr oft irgendwie dauernd gehetzt und auch angespannt.
Man hat das Feld kommerziellen Anbietern überlassen so mein Eindruck.
Ich glaube dort sind viele prekäre Beschäftigungsverhältnisse entstanden.
Darunter leiden zwei Seiten:
Diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind und diejenigen, die helfen sollen.
Kommerzielle Anbieter wollen normalerweise Gewinn machen.
Das hat natürlich Folgen.
Könnte man sich nicht in der Pflicht fühlen so manches zur öffentlichen Pflichaufgabe zu machen, was man heute mehrheitlich kommerziellen Anbietern überlässt?

Ähnliches könnte man im Bildungssektor machen.
Statt armen Familien im Rahmen von Bildung und Teilhabe es zu ermöglichen die Kinder schulisch zu fördern (in der Regel bei kommerziellen Anbietern), könnte man an Schulen direkt zusätzlich zu den Lehrern Leute fest beschäftigen, die an Nachmittagen entprechende Kurse u.ä. anbieten.
Auch hier wäre zwei Seiten geholfen:
Denjenigen, die Schülern helfen sollen und den Schülern bzw. ihren Familien.
Wenn das Vertrauen da wäre, dass es ziemlich gute Chancen gibt dort lange bleiben zu können, würde ich mir das sehr ernsthaft überlegen.
Auf eine Beschäftigung im Rahmen des Projektes PES dagegen werde ich mich wahrscheinlich nie mehr einlassen.
Punkt 1) Kommerzielle Anbieter beschäftigen in der Regel immer noch besser (für Pfleger und für Patienten) als die staatlichen, jedenfalls in der Altenpflege. Das erlebe ich immer wieder aus eigener Anschauung. Die Spirale dreht sich leider im Kreis: Finanziell besser gestellte Senioren können sich bessere Pflegeheime leisten, die wiederum ihr Personal besser bezahlen können. Wer nix hat und nix zahlen kann, landet in "Sozialheimen" mit entsprechend hoher Fluktuation beim Personal und bei Pfleger, die nichts anderes finden (mit der entsprechenden Motivation....).

Punkt 2) Zumindest bei uns bieten inzwischen ALLE Schulen Nachmittagsbetreuung mit Hilfe bei schulischen Aufgaben, aber auch sozialer Beschäftigung/Anregung, Spiel und Spaß und gesundem Essen an. Diese Betreuung leisten Lehrer zusammen mit Mitarbeiter der Caritas, Awo u.a. Problem ist, dass gerade die "bildungsferne" Klientel ihre Kinder eben nicht hinschickt. Sage ich auch aus der Praxis.

Und aus dem schulischen Alltagsleben: Ich kann absolut verstehen, dass auch "HartzIV Eltern" ihren Kindern etwas bieten wollen. Seltsamerweise steht der Wert der technischen und modischen Ausstattung eines Schülers/einer Schülerin in seeeeehr vielen Fällen in umgekehrt proportionalem Verhältnis zum Einkommen der Eltern.

Und noch eine Anmerkung: Meine älteste Tochter hat im Rahmen ihrer Pubertät mehrere Jahre lang in einer Wohngruppe und anschließend im betreuten Wohnen gelebt. U.a. deshalb weil sie da mehr (Taschen-)Geld bekam als zuhause, wo noch drei andere Geschwister lebten. Wer 800 Eur (sic!) im Monat zur absolut freien Verfügung hat (also ohne Miete, Krankenkasse usw.) wird finanziellen "Absturz" einer Ausbildung und eines Jobs kaum einsehen... Meine Meinung.
welfe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2018, 20:06   #27
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
Zitat:
Zitat von welfe Beitrag anzeigen
Punkt 2) Zumindest bei uns bieten inzwischen ALLE Schulen Nachmittagsbetreuung mit Hilfe bei schulischen Aufgaben, aber auch sozialer Beschäftigung/Anregung, Spiel und Spaß und gesundem Essen an. Diese Betreuung leisten Lehrer zusammen mit Mitarbeiter der Caritas, Awo u.a. Problem ist, dass gerade die "bildungsferne" Klientel ihre Kinder eben nicht hinschickt. Sage ich auch aus der Praxis.
Ich arbeite seit 1997 als Nachhilfelehrer und kenne diese Branche deshalb relativ gut.
Es gibt da ein paar große Ketten, die nach sehr ähnlichen Konzepten arbeiten.
Festangestellte Lehrer gibt es so gut wie gar nicht, sondern es handelt sich um Honorartätigkeiten.
Das dürfte einzig und allein daran liegen, dass man so eben Kosten sparen kann.
Der Bedarf in Mathe und auch im Bereich Fremdsprachen ist so hoch, dass es ein Leichtes wäre Leute fest zu beschäftigen für zumindest 20 Stunden die Woche.
Ich habe ein paarmal an verschiedenen Schulen als Vertretungslehrer gearbeitet und habe von daher auch einen bestimmten Einblick bekommen wie die Verhältnisse dort so sind.
In den letzten Jahren sind wesentlich mehr Nachhilfeschüler bei mir gewesen, denen deutlich anzumerken war, dass sie aus relativ schwierigen Verhältnissen kommen.
Im Rahmen von Bildung und Teilhabe haben arme Familien die Möglichkeit ihren Kindern Nachhilfe zu finanzieren.
So lange gibt es diese Möglichkeit noch nicht.*
In der Regel erfolgt das dann an Nachhilfeschulen, die so strukturiert sind wie oben kurz beschrieben.
Früher hatte ich wesentlich mehr Schüler, deren Familien finanziell vergleichsweise schon deutlich besser ausgestattet waren.
Man merkt das einfach ziemlich schnell.
Auch das Selbstbewusstsein und das Verhalten ist anders.
Ich habe einige Ganztagsschüler.
Je mehr Schüler in einen Kurs gehen, desto besser ist das für die Nachhilfeschule.
Die Dozenten werden pro gehaltene Stunde bezahlt und bekommen unabhängig davon wie vielen Schülern sie gleichzeitig Nachhilfe geben immer das gleiche Honorar.
Ich strenge mich in der Regel sehr an, aber es ist klar, dass es unter diesen Bedingungen schwer ist was zu erreichen.
Würde mir eine Schule als Nachhilfelehrer eine Festanstellung anbieten und hätte ich das Vertrauen, dass das auch ein paar Jahre so bleiben kann, würde ich mich sehr gerne darauf einlassen.

*http://www.familien-wegweiser.de/weg...id=167908.html

Geändert von ThomasG (29.04.2018 um 09:26 Uhr).
ThomasG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2018, 20:46   #28
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
"Jens Spahn will nicht einen Monat von Hartz IV leben"
http://www.rp-online.de/politik/deut...-aid-1.7544648
ThomasG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2018, 20:48   #29
Stefan
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von ThomasG Beitrag anzeigen
"Jens Spahn will nicht einen Monat von Hartz IV leben"
Unabhängig davon, wie man über Spahn denkt, kann man ihm da doch zustimmen:
""Allerdings denke ich, dass es viele Bürger eher als Farce empfänden, wenn ich als Bundesminister versuchte, für einen Monat von Hartz IV zu leben. Denn zu offenkundig käme mein beruflicher Alltag auch dann der realen Lage eines Hartz-IV-Empfängers nicht nahe.""
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Alt 28.04.2018, 20:51   #30
ThomasG
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Beiträge: 4.786
Stimmt - auch in meinen Augen ist das keine unsympathische Äußerung :-).
ThomasG ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2018, 20:58   #31
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.283
Zitat:
Zitat von welfe Beitrag anzeigen
.........

Und noch eine Anmerkung: Meine älteste Tochter hat im Rahmen ihrer Pubertät mehrere Jahre lang in einer Wohngruppe und anschließend im betreuten Wohnen gelebt. U.a. deshalb weil sie da mehr (Taschen-)Geld bekam als zuhause, wo noch drei andere Geschwister lebten. Wer 800 Eur (sic!) im Monat zur absolut freien hat (also ohne Miete, Krankenkasse usw.) wird finanziellen "Absturz" einer Ausbildung und eines Jobs kaum einsehen... Meine Meinung.
Wäre das Taschengeld für Deine Tochter wirklich der zentrale Hauptgrund für die vom Elternhaus getrennte Unterbringung gewesen, hätte das örtliche Jugendamt mit ihrer Beratung und Hilfe für Familien und Jugendlichen in meinen Augen leider hier versagt und den teueren Platz besser anders belegt. (Ich arbeitete X-Jahre beim Jugendamt in der Erziehungs- und Familienberatung).

Die Situation in der Altenpfleg sehe ich sehr komplex. Was ich grundsätzlich ablehne, sind Einrichtungen, welche damit Gewinn für Eigentümer erzielen wollen.

Bei der Nachhilfe beurteile ich es wie Thomas: Da es sich um ständige gesetzliche Bildungsaufgaben handelt, sollten diese auch von festen Angestelltungen mit festen Tarifverträgen in Anlehnung an die Lehrer und nicht von temporär Beschäftigten erledigt werden.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2018, 21:49   #32
ThomasG
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.01.2012
Beiträge: 4.786
https://www.welt.de/politik/deutschl...streichen.html


Hubertus gibt ihm Saures :
Zitat:
Berlin. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), sonst eher für Zurückhaltung bekannt, reagierte ungewöhnlich deutlich auf einen Kommentar des CDU-Politikers Christian Graeff. Der Berliner Landesvorsitzende hatte der „Berliner Zeitung“ gesagt, angesichts der guten Arbeitsmarktlage sei es „nicht einzusehen, dass Menschen, die 25 oder auch 45 Jahre alt sind, zu Hause sitzen und Hartz IV beanspruchen können“.

„Da können nicht irgendwelche nichtsahnenden Politiker einfach mal rumphilosophieren,“ entgegnet ihm Heil am Freitag während der Präsentation der Arbeitsmarktdaten für April.
Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/.../21223698.html

Geändert von ThomasG (28.04.2018 um 22:00 Uhr).
ThomasG ist offline   Mit Zitat antworten
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