Eine Langläuferin, die sich eine Hämorrhoidencreme gegen Sonnenbrand auf die Lippen geschmiert haben will, eine Tennisspielerin, der beim Kochen die Herzmedikamente der Mutter in den Nudeltopf fallen und ein Stabhochspringer, der durch innigen Austausch von Körperflüssigkeiten mit einer Prostituierten (weiblich) Kokain ins Blut bekommen hat. Übrigens der Stabhochspringer, der sich später als homosexuell outet. Klingt alles plausibel.
Sie nimmt natürlich nicht die Salbe zur Leistungssteigerung. Sie knallt sich den Wirkstoff anderweitig (Tablette, intravenös, oä) rein und dann wird gesucht, wo das Zeug noch so drin ist, in dem Fall Salbe, und schiebt es darauf, wenn man erwischt wird.
Ist genauso bei Ephedrin. Die knallen sich das Zeug und dann erzählen sie, sie hätten WICK MediaNait genommen.
Klingt logisch, hätte ich auch von selbst drauf kommen können
Wenn sie nicht (mit)verantwortlich wäre, wäre sie nicht verurteilt worden.
Dabei war es dem CAS keineswegs egal, dass der Arzt als der Hauptschuldige gilt, der ihr versichert haben soll, dass das Mittel clean ist, und der als zuverlässig galt.
Ansonsten wäre ihr Verschuldensgrad höher eingestuft worden und damit die Sanktion härter ausgefallen.
Genau das ist doch der größte Witz an den Geschichten. Man bewertet das Verschulden gering, weil sie dem Verbandsarzt vertraut hat und dieser ohne jegliche persönliche Konsequenzen der Topsportlerin ein verbotenes Medikament für sowas harmloses wie einem Sonnenbrand gegeben haben soll? Gesetzt dem Fall man würde das tatsächlich glauben, dann ist es doch hanebüchener Unsinn, dass der Verantwortliche nicht prominent achtkantig rausgeflogen ist und mit einer entsprechenden Sperre belegt wird. Albern.
Wenn man sich einmal zu Gemüte führt welch umfangreiches Wissen zum Beispiel HaFu über Doping hat, obwohl er zwar Arzt und Sportler ist aber sein Geld mit der Behandlung von Kranken verdient und sich nicht hauptberuflich mit Spitzensportlern auseinandersetzt, dann kann man schon erwarten, dass ein Spezialist in diesem Bereich nicht aus Versehen zu einem falschen Medikament greift.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Genau das ist doch der größte Witz an den Geschichten. Man bewertet das Verschulden gering, weil sie dem Verbandsarzt vertraut hat und dieser ohne jegliche persönliche Konsequenzen der Topsportlerin ein verbotenes Medikament für sowas harmloses wie einem Sonnenbrand gegeben haben soll? Gesetzt dem Fall man würde das tatsächlich glauben, dann ist es doch hanebüchener Unsinn, dass der Verantwortliche nicht prominent achtkantig rausgeflogen ist und mit einer entsprechenden Sperre belegt wird. Albern.
Lies doch mal endlich die Entscheidung!
"Dr Bendiksen’s role in this matter cannot be overstated. He took full responsibility for
the adverse analytical finding and has resigned from his position as team doctor."
(aus der Stellungnahme von Johaug)
Wie es zu seinem Fehler gekommen sein soll, ist auch recht ausführlich beschrieben.
Ja, wie gesagt kann das evtl. ganz oder teilweise erfunden sein.
Aber vermutlich weiß es keiner von uns wirklich besser als das CAS.
Ich hab eine nada App und kann innerhalb von Sekunden beurteilen was die Apotheke mir gerade verkauft. So ein Teamarzt hat bestimmt auch ein Handy vermute ich.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Ja, wie gesagt kann das evtl. ganz oder teilweise erfunden sein.
Aber vermutlich weiß es keiner von uns wirklich besser als das CAS.
Ich glaube auch, dass das CAS ein juristisch nachvollziehbares Urteil gefällt hat, wobei ich eine Frage nicht beantwortet gefunden habe, die ich für interessant halte. Ich hab das Urteil zwar nur überflogen, glaube aber, dass nur einmal erwähnt wird, welche Dosis bei Johaugs Test gefunden wurde (auf Seite 3, Punkt 14):
"The test report submitted on 30 September 2016 noted the presence of a Clostebol metabolite at an estimated concentration of 13 ng/mL."
Ist es plausibel, dass diese Konzentration durch eine Lippencreme zustande gekommen ist? Oder wäre das für eine Lippencreme eine ungewöhnlich hohe Konzentration. Ich hab keine Ahnung, würde es aber gerne wissen, um den Fall besser beurteilen zu können. Gibt´s vielleicht Experten hier, die dazu was sagen können?
Ich glaube auch, dass das CAS ein juristisch nachvollziehbares Urteil gefällt hat, wobei ich eine Frage nicht beantwortet gefunden habe, die ich für interessant halte. Ich hab das Urteil zwar nur überflogen, glaube aber, dass nur einmal erwähnt wird, welche Dosis bei Johaugs Test gefunden wurde (auf Seite 3, Punkt 14):
"The test report submitted on 30 September 2016 noted the presence of a Clostebol metabolite at an estimated concentration of 13 ng/mL."
Ist es plausibel, dass diese Konzentration durch eine Lippencreme zustande gekommen ist? Oder wäre das für eine Lippencreme eine ungewöhnlich hohe Konzentration. Ich hab keine Ahnung, würde es aber gerne wissen, um den Fall besser beurteilen zu können. Gibt´s vielleicht Experten hier, die dazu was sagen können?
Mist, eben hatte ich schon meine Antwort fast fertig geschrieben, als mir der Browser abgestürzt ist.
Dieses hat eine Nachweisgrenze von 30 ng/mL, was als Verbesserung um einen Faktor von mehr als 100 ggü. einem früheren Verfahren gepriesen wird.
Daher scheint 13 ng/mL sehr wenig zu sein.
Außerdem noch eine Erkenntnis aus dem Urteil (S.3, Punkt 13):
"On 16 September 2016, Ms Johaug underwent an unannounced doping control test
conducted by the Norwegian Anti-Doping Committee. She provided blood and urine
samples. As requested by the Doping Control Officers, she completed a Doping Control
Form, declaring “Trofodermin” as a medication that she had taken in the last seven
days."
Sie hat also die Salbe mit dem verbotenen Wirkstoff direkt bei der Dopingkontrolle angegeben. Würde man das tun, wenn man weiß, dass man etwas Verbotenes getan hat?