ich zitiere mal:
"Mit der Begründung ihres Menschenbildes im Gottesglauben unterscheidet sich das christliche Wertesystem wesentlich von anderen Wertesystemen. So steht etwa bei Humanismus und Buddhismus der einzelne leidensfähige und mitfühlende Mensch im Zentrum des Wertesystems, der zur Autonomie befähigt ist. Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn: „Die sogenannten autonomen Werte, die wir aus unserem Menschsein deduzieren, sind keine christlichen Werte."
"In manchen Diskussionen steht das politische Schlagwort christliche Werte weniger für spezifisch christliche Glaubensinhalte, sondern allgemeiner für konservative Wertvorstellungen, insbesondere für ein traditionelles Verständnis von Familie und Geschlechterrollen. In den USA ist dafür der Begriff „Familienwerte“ (engl. family values) gebräuchlich, der fast deckungsgleich mit christlichen Werten verwendet wird"
"Christliche Werte im Sinne eines Verzeichnisses von moralischen und religiösen Vorschriften existieren etwa in Form der Katechismen der christlichen Kirchen"
Hallo Keko, erkennst Du in diesen Zitaten (teilweise) die von Dir genannten christlichen Werte wieder? Du müsstest dafür ja nichts persönliches Deiner Schülerin ausbreiten. .
Nein, das ist zu theoretisch. Jetzt in der Weihnachtszeit werden Päckchen für hilfsbedürftige Familen gemacht und die Schüler gehen zu den Familen und verteilen sie. Es gibt eine Schüleraustausch mit einer rumänischen Partnerschule. Die Eltern werde aktiv mit einbezogen (bzw. es wird gern gesehen). Es gibt kleine Klassen und es wird viel Wert auf Miteinander und Teilen gelegt. Der Schultag beginnt mit einem Morgengebet.
Das klingt gar nicht schlecht! Ungefähr so wie mein säkulares Gymnasium im Schwarzwald. Auch dort haben wir Pakete für (damals) Russland geschnürt, hatten Partnerschulen im Ausland, sowie Austausschüler.
Gebete am Morgen finde ich übergriffig. Die Schüler haben doch vermutlich nicht selbst entschieden, auf genau diese Schule zu gehen; sondern die Eltern haben es bestimmt. Man sollte Schüler nicht zwingen oder nötigen oder durch sozialen Gruppendruck dazu bringen, zu beten. Das ist Heuchelei, und ein Schultag sollte nicht mit Heuchelei beginnen. Das wäre genau das, was Schüler nicht lernen sollten.
Zudem finde ich, dass es dem Bildungsauftrag der Schule zuwider läuft. Damit die Gebete plausibel werden, muss der Lehrplan verbogen werden. „Liebe Kinder, wir sind gezwungen, über Evolution zu sprechen, aber Ihr wisst ja bereits, warum das eine Irrlehre ist.“
Zudem finde ich, dass eine Schule weltanschaulich neutral sein sollte. Schulen sind für alle da.
"Die theologische Grundfrage heute lautet: Kann der Mensch sich selbst erlösen? [und weitere wirre Zitate über Frauen und gebärende Männer von Bischof Krenn]
Bezüglich der wirren Zitate von Bischof Krenn auf der vorigen Seite: Wie soll man nun mit solchen Standpunkten umgehen? Sind diese Standpunkte "koalitionsfähig", d.h. kann man sie mit rechtsstaatlichen, demokratischen und säkularen Werten kombinieren? Könnte man sagen: Bischof Krenn (und seine Anhänger) können eine Rolle in unserer Gesellschaft übernehmen, etwa im sozialen Bereich oder in Schulen? Oder sind sie dermaßen verstrahlt, dass man mit ihnen nicht zusammenarbeiten kann?
Meine Meinung dazu ist, dass es hier nicht um moderaten Aberglauben geht, der durchaus "koalitionsfähig" und integrierbar wäre. Sondern die offiziellen Vertreter der Kirchen, in höchsten Positionen, vertreten derart abseitige und wirre Positionen, dass es unmöglich ist, mit ihnen zusammenzuarbeiten oder ihnen wichtige Bereiche unseres Gemeinwesens zu übertragen.
Dazu kommt, dass diese wirren Leute sich nicht freiwillig zum stillen Gebet zurückziehen werden, sondern sie beanspruchen eine zentrale Rolle in der Gesellschaft. Mehr noch, sie beanspruchen nicht weniger als die absolute Hoheit über unsere Ethik und Moral, also über unsere Wertesysteme. Sie sind hervorragend vernetzt und märchenhaft reich. Sie verfügen über straffe, zentralistische und gegen demokratische Einflüsse immune Führungsstrukturen.
Mit anderen Worten: Diese wirren Leute werden nicht freiwillig gehen. Sondern man muss sie vor die Tür setzen. Wenn man sich dazu nicht durchringen kann, werden sie ihren Einfluss geltend machen.
Das ist der Grund, warum ich mich entschieden habe, klipp und klar zu sagen, dass Kirchen und Religion aus dem öffentlichen Leben verschwinden sollen. Ich weiß, das klingt grimmig und radikal. Aber es ist nur der Einsicht geschuldet, dass ein friedliches Nebeneinander nicht möglich sein wird. Es gibt Leute, mit denen man sich weder einigen noch vernünftig reden kann.
Wer eine Idee hat, was man mit Bischof Krenn (der ja bereits gestorben ist) und seinen Anhängern anfangen könnte, kann mich gerne erhellen. Welche gesellschaftliche Aufgaben könnten sie übernehmen? Sollten sie einen Einfluss bekommen auf das Familienministerium? Auf die Bildung? Sollten diese Leute im Bundestag sprechen und dort ihre Thesen anhand von Jungfrauen und Satan begründen?
Welchem Abgeordneten könnte man es zumuten, in einem Fach-Ausschuss mit einem Bischof über Gesetze und Verordnungen zu verhandeln, wenn dieser seinen Standpunkt mit Engeln und Heiligen begründet?
Wie soll man nun mit solchen Standpunkten umgehen?
Die Aussagen von Bischof Krenn sind natürlich schwer zu ertragen.
Aber sind ein verkappter Aufruf zur Radikalisierung und die Forderung, daß Kirchen und Religion aus Deinem Leben verschwinden sollen wirklich die ultimata ratio der Aufklärung ?
Sondern es ist die schlichte Feststellung, dass Druiden und Pharaonen nichts mehr beitragen können. Sie stellen sich selbst ins Abseits. Ich spreche es lediglich aus.
Welche Aufgabe würdest Du Bischof Krenn und seinen Anhängern übertragen, konkret? Alle Aufgaben sind mittlerweile säkular besetzt, d.h. sie müssten dort mit säkularen Partnern zusammenarbeiten und verhandeln.
Egal, um welches Thema es dabei geht (Straßenbau, Bildung, Wohnungsmarkt, Gesundheit, Verkehr...), alles ist kontrovers. Immer ist die Hälfte der Bürger dagegen. Die Bürger wollen deswegen alle Entscheidungen wenigstens gut begründet haben. In Fach-Ausschüssen werden Experten angehört, Studien erhoben, Fakten ausgewertet. Was willst Du dort mit Leuten anfangen, die mit "dem Willen Gottes" argumentieren? Willst Du den Bürgern die teure Renovierung der Schulküche erklären mit dem "Willen Gottes"?
In welchem Fach-Ausschuss des Bundestages oder einer Gemeindeverwaltung können diese Leute etwas beitragen? Wem kann man solche Kollegen zumuten? Würden die Grünen, die SPD, die CDU oder die FDP es akzeptieren, wenn im Fachausschuss zur Bildungsreform ein Bischof sitzt, der mit Maria und Josef argumentiert, um mit dem sie sich dann herumschlagen dürfen? Das ist einfach nicht zumutbar.
Betrachte einfach mal Deine Gedanken, wenn Du diesen Satz liest und Du wirst (vielleicht) verstehen, weshalb ich einen Post für einen Aufruf zur Radikalisierung halte.
Zitat:
Wer eine Idee hat, was man mit Bischof Krenn (der ja bereits gestorben ist) und seinen Anhängern anfangen könnte,.....
Zitat:
Zitat von Jörn
Sie stellen sich selbst ins Abseits. Ich spreche es lediglich aus.
Du sprichst es aus, nachdem DU vorher die Abseitsregel definiert hast.
Zitat:
Zitat von Jörn
Was willst Du dort mit Leuten anfangen, die mit "dem Willen Gottes" argumentieren?
Diese Leute gehören nun einmal zur Gesellschaft. Sie können mit Deiner Argumentation genausowenig anfangen wie Du mit der Ihren.
Was sagst Du Ihnen wenn sie Dich auffordern zu verschwinden ?