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Alt 20.11.2017, 18:51   #9177
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Es geht aber nicht darum, wie sich eine bestimmte Sache eingependelt hat (etwa, ob es ökonomische Faktoren warenl oder kulturelle oder politische), sondern, dass wir es hier mit einem Einpendeln zu tun haben. Die Sache strebt einem Zustand zu.

...
Dass wir Menschen zu einem ganz bestimmten Grad aggressiv (und zu einem ganz bestimmten Grad kooperationsbereit) sind, ist das Ergebnis eines Auspendelns, wobei das Pendel zwangsläufig einen stabilen Zustand anstrebt. Das Ergebnis ist vorhersagbar. Unsere Vorstellung, wir hätten hier freie Wahl unter unendlich vielen moralischen Optionen, ist eine Illusion.

...
Hast Du für diese Behauptungen irgendeine Quelle, irgendeinen empirischen Beleg?
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Alt 20.11.2017, 18:58   #9178
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.254
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Es geht aber nicht darum, wie sich eine bestimmte Sache eingependelt hat (etwa, ob es ökonomische Faktoren warenl oder kulturelle oder politische), sondern, dass wir es hier mit einem Einpendeln zu tun haben. Die Sache strebt einem Zustand zu.
Welche Sache? Über welchen Zeitraum? Von welchem Zustand wechselt sie in einen anderen? Was bedeutet "streben"?

Das Besetzen dieser Variablen mit sinnvollen Inhalten für gesellschaftliche Prozesse kann doch je nach Anschauungsweise des Anwenders vollkommen beliebig erfolgen und man kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das obgenannte Modell selber bietet erstmal keinerlei Kriterien für die Anwendung auf gesellschaftliche Vorgänge.

Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Es geht auch nicht darum, ob ein Zustand „erfolgeich“ ist im Sinne von „Wohlfahrt“. Sondern „Erfolg“ bedeutet, dass sich eine Sache ausbreitet und stabil ist — selbst dann (und das ist das Verblüffende), wenn sie für die Teilnehmer schädlich sein sollte oder nicht die beste aller Optionen darstellt.
...........
Den Mangel des Modells, den ich schon erwähnte, gilt selbstverständlich für das Kriterium "Ausbreitungserfolg". Ist er gegeben, wenn sich die Sache mehrheitlich in einer Gruppe, einer Schicht, einem Land, der Welt, einem sozialen System ausbreitet? Über welche Objektmenge im konkreten Fall? Je nachdem erhält man andere Ergebnisse. Und je nach Zeitraum mag die "Sache" stabil erscheinen oder instabil.

Man kann das alles wie oben gerne in gesellschaftliche Prozesse hineininterpretieren und so anwenden. Ich betrachte es einfach als eher beliebige Zuschreibungen.

Geändert von qbz (20.11.2017 um 19:27 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2017, 19:17   #9179
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
...
Dass wir Menschen zu einem ganz bestimmten Grad aggressiv (und zu einem ganz bestimmten Grad kooperationsbereit) sind, ist das Ergebnis eines Auspendelns, wobei das Pendel zwangsläufig einen stabilen Zustand anstrebt. Das Ergebnis ist vorhersagbar. Unsere Vorstellung, wir hätten hier freie Wahl unter unendlich vielen moralischen Optionen, ist eine Illusion.
...
merz hat gestern nach dem "state of the art" gefragt.

Aus der individualpsychologischen Perspektive sind die "Big Five" Teil des "state of the art". Einer der 5 Persönlichkeitsdimensionen ist "Verträglichkeit mit dem Umfeld", die von den Extremausprägungen "altruistisch" und "egozentrisch" gekennzeichnet sind. Vor diesem Hintergrund kommen Bouchard/McGue 2003 zu dem allgemeinen Schluss:

"We conclude that there is now strong evidence that virtually all individual psychological differences, when reliably measured, are moderately to substantially heritable."

Und im besonderen bei der Dimension "Verträglichkeit mit dem Umfeld" zu einer Heritabilität von 42%. Die von Dir angesprochen Verhaltensweisen sind also keineswegs "ausgependelt", sondern einerseits genetisch prädisponiert, andererseits von der Umwelt geprägt.

Und diese Prägung erfolgt (auch das ist "state of the art", siehe das gestern verlinkte Dokument des MPI) in dieser Reihenfolge: Eltern, Gleichaltrige, Schule - und das in den unterschiedlichen Gesellschaften unterschiedlich.

Da ist nix mit "pendeln" und einem "vorhersagbaren Zustand zustreben". Das ist nämlich ziemlich nah an fliegenden Jungfrauen.
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Alt 20.11.2017, 19:18   #9180
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.254
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
.......

Wo genau das Pendel stehenbleibt, ist egal. Bei Spinnen mag eine hohe Aggresivität erfolgreich sein, weil wenig Kooperation notwendig ist. Bei Menschen sieht das anders aus, ebenso bei Tierarten, die gemeinsam jagen oder sich gemeinsam vor Feinden schützen. Überall dort werden wir die gleichen moralischen Werte vorfinden, nämlich dass die Beute gerecht verteilt werden muss, oder dass arbeiten sollte, wer essen will.
.......
Die Wölfe verteilen die Beute nicht gerecht, im Sinne der erbrachten Leistung, sondern in Abhängigkeit vom Rang, der Funktion (Aufzucht), der Nahrungsresssourcen. Gibt es genug Nahrung, erhalten auch Schwache noch etwas. Gibt es zuwenig Nahrung, werden Tiere aus dem Rudel, z.B. männliche jüngere auch jagdstarke Nachkommen, vertrieben. Die Rudelgrösse richtet sich jeweils nach den Nahrungsresssourcen. Die Wölfe schlingen die Nahrung auch blitzschnell herunter, damit Artgenossen sie nicht mehr wegnehmen können.

Aus dem Sozialleben freilebender Wölfe lässt sich auf menschliche Sozialwesen nichts an Regeln übertragen, auf Hunde als Haustiere nur sehr eingeschränkt.

Geändert von qbz (20.11.2017 um 19:29 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2017, 19:25   #9181
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Ist Deutschland demokratisch? Je nachdem, wohin man blickt und ob man die kleinen oder großen Vorgänge betrachtet, kommt zu einem unterschiedlichen Ergebnis. Man kann es drehen, wie man möchte, richtig?

Aber man kann ja Schritt für Schritt alle Situationen betrachten, in denen sich Demokratie abspielen könnte. Beispielsweise könnte man untersuchen, wie das Staatsoberhaupt legitimiert wird. Danach könnte man untersuchen, ob Kinder bei der Wahl des Familien-Oberhaupts ein Stimmrecht haben. Danach untersucht man die Wahl des Firmenchefs. Nach hundert solcher Situationen wird man sich fragen, ob man es nicht verallgemeinern könnte.

Was man dabei herausfinden könnte, ist ein Muster. Also das Gegenteil von Beliebigkeit. Beliebigkeit würde vorherrschen, wenn manche Länder ihr Oberhaupt durch Würfeln bestimmen; andere durch Verkauf einer Lizenz; andere durch einen sportlichen Wettkampf; andere durch ein Pistolenduell oder eine Abstimmung an der Urne. Manche Länder hätten überhaupt kein Oberhaupt. Aber das finden wir nicht. Was wir finden ist ein Oberhaupt in jedem Land, als Spitze einer hierarchischen Struktur. Ist das nicht erklärungsbedürftig?
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2017, 19:32   #9182
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Die Wölfe verteilen die Beute nicht gerecht, im Sinne der erbrachten Leistung, sondern in Abhängigkeit vom Rang, der Funktion (Aufzucht), der Nahrungsresssourcen. Gibt es genug Nahrung, erhalten auch Schwache noch etwas. Gibt es zuwenig Nahrung, werden Tiere aus dem Rudel, z.B. männliche jüngere auch jagdstarke Nachkommen, vertrieben. Die Rudelgrösse richtet sich jeweils nach den Nahrungsresssourcen. Die Wölfe schlingen die Nahrung auch blitzschnell herunter, damit Artgenossen sie nicht mehr wegnehmen können.

Aus dem Sozialleben freilebender Wölfe lässt sich auf menschliche Sozialwesen nichts übertragen, auf Hunde als Haustiere nur sehr eingeschränkt.
Du beschreibst die Abhängigkeit der Beuteverteilung von verschiedenen Faktoren. Es hängt also von etwas ab. Es ist also nicht beliebig.

Ähnliche Populationen (vielleicht Bären oder eine andere Tierart) werden zu einem ähnlichen Verfahren kommen -- und zwar ohne, dass sie es sich ausdenken würden. Es ergibt sich. Es ist das Ergebnis der Kräfteverhältnisse, oder allgemeiner, der allgemeinen Umstände. Dass Gerechtigkeitsempfinden der Tiere formt sich daraus.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2017, 19:51   #9183
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Entschuldigung Jörn, ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, ob ich folgen kann:

Die Entwicklung der Moral in verschiedenen Gesellschaften, aggressives vs. kooperatives Verhalten von Menschen, die Ausbildung von Gesellschaftsstrukturen in Staaten, Familien und Firmen, die Beuteverteilung von Wölfen und Bären - all das mit dem Jörn'schen "auf-einen-Zustand-hin-auspendeln"?

Bei so viel Weltformel steig ich aus.
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Alt 20.11.2017, 19:59   #9184
qbz
Szenekenner
 
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.254
Zitat:
Zitat von Jörn Beitrag anzeigen
Du beschreibst die Abhängigkeit der Beuteverteilung von verschiedenen Faktoren. Es hängt also von etwas ab. Es ist also nicht beliebig.

Ähnliche Populationen (vielleicht Bären oder eine andere Tierart) werden zu einem ähnlichen Verfahren kommen -- und zwar ohne, dass sie es sich ausdenken würden. Es ergibt sich. Es ist das Ergebnis der Kräfteverhältnisse, oder allgemeiner, der allgemeinen Umstände. Dass Gerechtigkeitsempfinden der Tiere formt sich daraus.
Ganz spontan: Ausgewachsene Bären leben als Einzelgänger, ausser Mutter mit Kindern. Bei Löwen jagen meistens nur die Löwinnen, während das stärkste Tier, das Männchen, von der Beute der Weibchen lebt. Oft sehr verschieden bei der Mutter Natur
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
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