Für mich war die Story ja noch nicht ganz ausgestanden.
Zunächst stand die mehrstündige Rückfahrt nach Regensburg an und wie erwähnt hatte ich im September so n bissl lockeres Leben geplant.
An sich wollt ich zwischen Allgäu und Dolomiten nochmal mitm Rad los, das haute dann aber nicht hin, dafür gingen sich ein paar Tage in der Fränkischen aus.
Nach den Dolos war ein Tag in Regensburg geplant, nachdem wir früher zurückfuhren, wurdens tendenziell zwei (hab den Aufenthalt dann aber kurzentschlossen abgebrochen), dann zwo Tage Fränkische und anschliessend von dort direkt mit der Betriebssportgruppe zunächst nach Innsbruck und dann mal sehen, was wir machen.
Aber erstmal stand mein nicht anspringenwollender Bulli in Regensburg.
Nachdem die Büchse fünf Tage im Kalten stand, wurds nedd besser mitm Starten.
Mit Müh und Not und fast glühenden Überbrückungskabeln kriegte ich die Hütte an, verbrannte mir beim Abklemmen der Kabel ordentlich die Flossen und überlegte, während der Bus warmlief erstmal, was zu tun sei.
Auf jeden Fall musst ich am nächsten Tag bei meinem Ex-Chef vorbei. Eigentlich am übernächsten, aber das musste nu erstmal vorgezogen werden. Und nachdem das mitten in der Stadt ist, würde notfalls auch jemand zum Überbrücken aufzutreiben sein, ausserdem konnt ich im Fahrradladen eventuell auch Werkzeug auftreiben, um die Kiste zu reparieren.
So entstand der Plan, direkt aufm Firmenparkplatz meiner ehemaligen Arbeitsstätte zu nächtigen, zuvor jedoch noch Tanken zu fahren mit dem Risiko, dass die Karre dort nimmer anspringen würde, was aber notfalls zu verschmerzen war. Irgendwen hätte ich auch da aufgetrieben, die Kiste zur Seite zu schieben um dort zu übernachten.
Aber, oh Wunder: warm sprang die Kiste an!
Erhärtete meinen Verdacht, dass irgendwas mit der Vorglühanlage nicht ok sei.
Sicherungen hatte ich schon an dem denkwürdigen Frühmorgen vor der Abfahrt nach Toblach geprüft, musste also was komplexeres sein. Schitt!
Aber erstmal Nachtquartier beziehen, Standheizung anklemmen (geht im Bulli mit Gas, nicht wie im Vito fest eingebaut mit Diesel) und ne Kappe Schlaf nehmen.
Morgens ne Runde durch die Stadt, nen Bekannten knapp in seinem Cafe verpasst, aber dort ausser zu Frühstücken auf die Toilette gekonnt.
Gerade rechtzeitig zum Öffnen im Radladen zurück, den BobYak abgegriffen undn Multimeter geliehen.
Nix zu finden an der Elektrik auf die Schnelle, also ein Überbrückungskabel für die Vorglühanlage gebaut, Kiste tatsächlich zum Laufen gekriegt und wieder überlegt: was tun?
Genialerweise hatten alle, die ich am nächsten Tag treffen wollte, gleich Zeit und ich konnte mein Programm abhaken, ohne dass der Bulli jeweils kalt wurde, so dass er immer geschmeidig ansprang.
Also am Nachmittag ab in die Fränkische.
Dort angekommen, erstmal den BobYak zusammenbauen.
Wozu ein Flaschenhalter, wenn man ne ganze Kiste mitnehmen kann?
Die restliche Zeit hier konnt ich das Auto stehenlassen und mit dem Rad rumfahren, einkaufen oder in der Gegend rumstromern.
Donnerstag Abend kamen die Kolleg(inn)en an, lecker Abendessen, ruhige Nacht, Freitag morgens gings weiter nach Innsbruck.
Hier hatten wir bei nem Kunden was zu erledigen, das war fix abgehakt, anschliessend gings gleich weiter.
Kurzentschlossen hatten wir uns mitm Allgäu angefreundet, ich konnte in meinem bevorzugten Hotel dort drei Zimmer klarmachen und wir starteten durch, zum Holzgauer Klettersteig.
Der hats mir echt angetan. Voriges, also mittlerweile vorletztes Jahr war ich am Tag vor der offiziellen Eröffnung dort, und die haben zwo Seilbrücken über den Simms-Wasserfall.
Die Seile relativ locker, das schaukelt ordentlich, die beiden Brücken sind übereinander, einer halt unten, nah am Wasserfall, wo die Gischt spritzt und das Wasser tost und tobt, eine noch 5m höher als die untere eh schon.
Will nicht sagen, dass ich mir in die Hosen gemacht hätte, aber ich war durchaus froh, als ich jeweils drüber war.
Nix für schwache Nerven...
Also, das darf man den Kollegen natürlich nicht vorenthalten...
Nachm Klettersteig schnell noch die paar Meter hoch zu UTAs Cafe, reichte grad noch fürn Kaffee undn Apfelstrudel. Geschirr durften wir wegstellen, das Personal machte schonmal Feierabend.
Gut abgefüllt stiegen wir ne Vertelstunde nach ihnen ab, natürlich nicht ohne im letzten Büchsenlicht über die Hängebrücke zu stapfen.
Die restlichen Meter zum Hotel waren schnell niedergemacht, dort gabs ein zünftiges Bier und ein deftiges Essen, um am nächsten Tag fürn Salewa-Klettersteig fit zu sein.