Dieses Theater mit den Begriffen geht mir voll auf die Nerven. Und da bin ich gerne Vorbild.
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Ich sage Dinge gerne direkt, und wenn ich eine Situation falsch einschätze, dann darf man mir das gerne sagen, dann drücke ich mich gerne anders aus um keinen zu verletzen. Aber die Wortdesigner aus der Pädagogen-Ecke können mich mal kreuzweise. Ich mache auch nicht bei dem Gender-Gelaber mit.
Danke für die klaren Worte. Es freut mich, daß ich nicht ganz alleine bin mit dieser Grundhaltung...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Danke für die klaren Worte. Es freut mich, daß ich nicht ganz alleine bin mit dieser Grundhaltung...
Bist du nicht. Ich habe bei der Neuwortschöpferei und Umbenennung zumeist das Gefühl, dass man einfach nur oberflächlich alles einen neuen Anstrich geben möchte, ohne dass sich hinter der Fassade auch nur irgendetwas ändert.
Man schaue sich doch jetzt einfach mal die Hexenjagd bei der Bundeswehr an. Ich habe hier zwar nur einen Blick von außen mit wenig Informationen durch Freunde von innen, aber ich wage mal zu behaupten, dass diese ganzen Wehrmachtsandenken, die jetzt absolut verteufelt werden, die wenigsten Soldaten auch nur einen feuchten Furz interessieren. Die dienen für den Großteil lediglich als Deko, damit der Flur nicht so leer aussieht. Ob das jetzt Wehrmacht oder sonstwelche Andenken sind interessiert doch die meisten nicht.
Dazu noch die große plötzliche Entrüstung darüber, dass es rechtsnationales Gedankengut bei der Bundeswehr gibt. Oh Wunder... Einerseits verlangt man vom Soldaten aus Befehl ohne zu hinterfragen den eigenen Arsch fürs Vaterland *hust* zu riskieren und andererseits wundert man sich, dass es bei der Bundeswehr Menschen gibt, die das mit dem Vaterland ein wenig zu ernst nehmen. Hat man wirklich geglaubt, dass man mit Einführung der Berufsarmee einen ernstzunehmenden Arbeitgeber für qualifizierte und gut gebildete junge Menschen hat, die in der Wirtschaft deutlich bessere Perspektiven hätten, ohne an Befehlsketten aufgrund von Dienstabzeichen gebunden zu sein? Dann sind die Herren und Damen Verantwortliche noch weltfremder als ich dachte. Welcher nicht ideologisch verblendete Mensch mit guter Perspektive entscheidet sich denn für einen Mannschaftsdienstgrad bei der Bundeswehr? Niemand. Das sind entweder Menschen, die aufgrund ihrer Ideologie meinen für ihr Vaterland einstehen zu wollen *aufmerk* oder Menschen die kaum eine andere Perspektive haben. Ihm Studium bei der Bundeswehr und der Offizierslaufbahn mag das ein wenig anders aussehen, aber gerade die gefährlichen Auslandseinsätze, die ja nun Kampfeinsätze sind, die es früher nicht geben durfte, tragen auch einen großen Teil dazu bei, dass sich der "Vernünftige" aufgrund des hohen Risikos eher gegen die Bundeswehr als Arbeitgeber entscheidet. Und jetzt wundert man sich über die rechtsnationale Gesinnung vieler Soldaten? Ist das nicht eher eine Grundvoraussetzung, um nahezu bedingungslos die Freiheit seines Vaterlandes am Hindukusch zu verteidigen? Hier liegt eher ein Systemproblem vor.
Genauso ist es doch Wortklauberei bei den Behinderten. Ob ich sie nun Behindert nenne, oder Menschen mit besonderem Förderungsbedarf oder Schüler mit sozialemotionalen Störungen oder was weiß ich. Es kommt dabei viel mehr auf meine subjektive Einstellung zum Thema an. Entweder betrachte ich den Menschen als das was er ist, nämlich erst einmal ein Mensch mit spezifischen Schwächen aber auch Stärken, oder ich stelle seine Schwächen über das Menschsein und reduziere ihn auf seine Behinderung. Dann ist es auch egal, ob ich ihn mit blumigen Worten beschreibe, wenn ich ihn entsprechend herabwürdigend behandle. Gleichberechtigung, Inklusion und so weiter muss in den Köpfen passieren und nicht auf Papier.
Leider sind unsere Behörden sehr sehr träge, so dass Umtellungen immer bis aufs letzte einer gewährten Frist hinausgeschoben werden und dann von heute auf morgen umgesetzt werden müssen. Für die Umsetzung der Inklusion hatte man nun 10 Jahre Zeit. Anstatt entsprechend über diesen Zeitraum qualifiziertes und notwendiges Personal auszubilden und Schulen zu schaffen, muss es nun in den vergangenen 2 bis 3 Jahren in der von Jens beschrieben Art im Hauruckverfahren gehen und dann fehlt es halt an allen Ecken und Enden.
Bei der Polizei sieht es doch ähnlich aus. Erst werden über Jahre deutlich weniger neue Leute eingestellt, als in Pension gehen, obwohl der Personalbedarf aufgrund der allgemeinen Kriminalitäts- und Sicherheitsentwicklung deutlich steigt. Und jetzt wundert man sich, dass man ja viel zu wenig Personal hat, um die anfallenden Aufgaben zu bewältigen. Dass man die nun eingestellten Kollegen auch erst einmal ausbilden muss und diese vielleicht 5 Jahre nach Einstellung erst wirklich eigenständig einsatzbereit sind, vergisst man ganz gern.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Es gibt ja immer wieder und vermehrt Diskussionen gerade in den sozialen Medien, wieweit die Meinungsfreiheit in DE auch volksverhetzende Aussagen deckt. Z.B. ob Verurteilungen wegen dem öffentlichenZeigen von Tatoos wie von KZ-Toren mit Inschriften wie "Jedem das Seine" bzw "Arbeit macht frei" oder die Leugnung des Holocausts unter Strafe stehen und diesbezügliche Verurteilungen jeweils rechtens sind. Nazis und Rechtsextreme versuchen bekanntlich immer wieder, diese gesetzlichen Grenzen der Meinungsfreiheit der Nachkriegszeit bewussst zu verschieben.
Nun entschied im Falle einer Holocaust Leugnerin das Bundesverfassungsgericht (nach dem Oberlandesgericht), dass die Verurteilung der unteren Instanzen rechtens sei.
Zu zwei Jahren Gefängnis wurde die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck wegen Volksverhetzung verurteilt. Mit ihrer Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ist die 89-Jährige jetzt gescheitert.
Eine Bestrafung wegen Leugnung des nationalsozialistischen Völkermordes sei grundsätzlich mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit vereinbar, teilte das Gericht in Karlsruhe mit. Haverbecks Verfassungsklage sei deshalb nicht zur Entscheidung angenommen worden. http://www.spiegel.de/panorama/justi...a-1221509.html
Ich bin froh über diese Entscheidung! Sie erleichtert künftig das juristische Vorgehen gegen öffentliche Neonazi-Äusserungen.
hab heute morgen im Autoradio neuere Wahlumfragen/-prognosen gehört - da war die AFD angeblich bei 17% und die spd nur 1% drüber.
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass die Leute bei Umfragen bezügl. radikaler Meinungen eher hinter dem berg halten - was kommt dann in der Wahlkabine tatsächlich raus??
hab heute morgen im Autoradio neuere Wahlumfragen/-prognosen gehört - da war die AFD angeblich bei 17% und die spd nur 1% drüber.
Wenn man jetzt berücksichtigt, dass die Leute bei Umfragen bezügl. radikaler Meinungen eher hinter dem berg halten - was kommt dann in der Wahlkabine tatsächlich raus??
Die 25% werden wohl kommen...
leider scheint mir das Wählerpotential für eine nationalistische Sammlungsbewegung wie die AFD in DE bei sochen Grössen zu liegen, ca. 1/4 - 1/3 der Stimmberechtigten. Bisher kam das nur wegen der Zerstrittenheit der politischen Anführer und der Fraktionierungen der Rechtsextremen nicht in den Parlamenten zum Ausdruck. Offenbar reicht diesen Wählern eine Sozialpolitik, die in der Hauptsache darin besteht, Arme und Mittelstand gegen noch Ärmere (Flüchtlinge) auszuspielen und in Wirklichkeit den Reichen mehr zu geben (analog zu Trump Wählern). Und die Protestwähler glauben, ein verhasstes System zu ärgern, evtl. zu stürzen, obwohl sie es gerade mit der AFD stärken.
leider scheint mir das Wählerpotential für eine nationalistische Sammlungsbewegung wie die AFD in DE bei sochen Grössen zu liegen, ca. 1/4 - 1/3 der Stimmberechtigten.
In D und in sehr sehr vielen anderen Ländern. Dann nochmal 20 % aus der Ecke 'den da oben verpasse ich jetzt mal einen Denkzettel' und schon haste ne Mehrheit.
leider scheint mir das Wählerpotential für eine nationalistische Sammlungsbewegung wie die AFD in DE bei sochen Grössen zu liegen
Ich verstehe es nicht! Ich verstehe es nicht! Ich verstehe es nicht!
Wie kann man so doof sein?
Warum machen sich die Wähler der AfD keine Gedanken, warum informieren sie sich nicht?
Vieles was die AFD will -jetzt mal unabhängig davon wie der einzelne dazu steht- kann aufgrund bestehender Gesetze und u. a. volkerrechtlicher Verträge nicht umgesetzt werden.
Ein aktuelles Beispiel (Hervorhebung in Fett durch mich):
Die AfD in ihrem Wahlprogramm zur bayerischen Landtagswahl im Oktober:
"6.2.3. Ideologisch motivierte Inklusion beenden:
An Bayerns Schulen herrschen durch eine ideologisch
motivierte und betriebene Inklusion zum Teil unhaltbare
Zustände: So werden durch eine sinnfreie Integration von
verhaltensauffälligen bzw. minderbegabten Schülern in
ungeeignete Schulformen die Vermittlung des Lernstoffs
und die Förderung der regulär in diesen Klasen sitzenden
Kinder vereitelt. Die bisherige gezielte Förderung in speziellen Schulen war
dagegen eine Erfolgsgeschichte. Die bayerische AfD möchte
deshalb die Förderschulen als vierten Pfeiler des bewährt
mehrgliedrigen bayerischen Schulsystems stärken
und wo nötig ausbauen."
Gegen die AfD-Hetzschrift spricht bei Leuten mit einem Rest an Verstand (oder mehr) z. B. das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen = die UN-Behindertenrechtskonvention. Dort heißt es u. a. im Artikel 24 "Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen
auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und
auf der Grundlage der Chancengleichheit
zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten
ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges
Lernen..."
Wird Bayern bei einem AfD-Wahlsieg aus den Vereinten Nationen austreten oder für den Anfang nur die UN-Konvention aufkündigen?
Ich bin froh über diese Entscheidung! Sie erleichtert künftig das juristische Vorgehen gegen öffentliche Neonazi-Äusserungen.
Nur müsste halt auch an breiter Front mal dagegen konsequent vorgegangen werden.
Auch und im Hinblick darauf, dass sich die Grenzen, welche Äusserungen noch akzeptabel erscheinen, zunehmend verschieben (zu verschieben scheinen).
Steter Tropfen höhlt den Stein...
Ich finds an sich super, dass die Haverbeck einfährt, letztlich habe ich jedoch den Eindruck, stärkt und eint das wiederum ihre Unterstützer und Befürworter.
Nicht zu reden vom Umstand, dass es offensichtlich Absprachen zwischen Verfassungsschutz und AfD gegeben hat, wie letztere einer Beobachtung entgehen kann.
Die zunehmende Verharmlosung rechter Gewalttaten vorallem in den neuen Bundesländern in Verbindung mit solchen Geschichten macht mir allmählich zunehmend Angst.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.