Da hats jemand gemerkt: Der ausführliche Bericht fehlt noch
...aber hier ist er:
Die letzten Tage vor der Abfahrt waren geprägt von letzten Test der Ausrüstung und schlieslich war das Rad quasi neu und musste auch noch alles getestet werden. So gab es noch Versuche mit Rahmentaschen, Jacken, Armlingen. Auch vor der verpflegung wurde nicht Halt gemacht.....Gel, Riegel, was mitschleppen, was vom Veranstalter aber blso nix neues. Hin und her, hoch uns runter....am Schluß einfach altbewährt die Ausrüstung:
Storckrad mit GP4000, 50/24 auf 11/32 mit Flechtwerk Carbonclincher, Sattel SQ Lab 611.
Bekleidung Katusha Hose, pearl izumi Unterhemd, 21 run Teamtrikot und Helmcap. Für morgends Jacke von Nalini.
Verpflegung, 2 Trinkflaschen, 1 mit Iso, die andere mit Isokonzentrat für 5 weitere Flaschen, 5 SIS gels und 2 Powerbar waffeln.
Echt schlimm war wirklich Panik ums Wetter, kurz vorher hate der Wetterbericht auch mal Schnee im programm, Regen und Temperaturen Nähe 0, aber nix davon sollte eintreten. Niedrigste Temperatur war morgends 8 Grad kurz nach dem Start und max 28 im Tal bevor es aufs Timmelsjoch ging, das oben immerhin auch 13 Grad hatte.
So weit vorher....das ganze war ja in den Familienurlaub verpackt, daher rund 6h Anfahrt am Freitag und gliech die Startunterlagen abgeholt. Dabei entahlten auch die Radbrille im wert von 199 die einen echt guten Eindruck macht, da auch nicht schwarz getönt, sondern orange. Nach kurzer Durchsicht der Messe aber recht gleich ins Hotel.
Samstag dann nochmal locker 40km gefahren...nochmal auf der Messe vorbei, aber nichts dramatisches. Lieber noch bischen ausspannen und bischen mit der Familie erholt....oh toll, nicht angekündigt dann doch recht starker Regen bis ins Dunkle.
Sonntag...Raceday. Um 4:30 geht der Wecker und bereits um 5 im Auto nach Sölden. Wir haben entschieden, das meine Frau mich hinfährt und gleich wieder ins Hotel fährt. Regen hatte doch aufgehört und fast trocken. Puh, noch über ne Stunde an der Startaufstellung, besonders warm ist ja nicht. Sollte dann doch im vorderen drittel stehn und vertreibt sich die Zeit mit netten Gesprächen mit den Leuten um sich rum...doch kurzweilig und geniest den Sonnenaufgang. 6:40...puh...Nervösität macht sich breit...6:45, die vorderen gruppen gehn los...kurz später wird angerollt. Boah ist das voll, aber dranbleiben, drücken, rollen, aufpassen....kalt.
Die ersten Kurven alles geht gut, doch dann der erste Sturz. Sieht nicht gut aus, aber Helfer bereits dran, es geht weiter. Die nächten 10km gut mitrollen, aber zwischendrin kurz drücken. Aber keine Zeit zum groß umshen, volle Konzentration ist gefragt, immer noch voll. Es wird eng in den Ortschaften, der nächste Sturz...aber auch hier weit.....endlich in oetz, Kreisverkehr...endlich Berg. kurzer Blick auf die Uhr...52kmh Schnitt.
Realtiv zügig merke ich das ich gut überholt werde, aber powermeter sagt 270w und limiter leds blinken. Nicht ganz einfach, aber man muss sein Rennen fahren, in seinem Bereich. Inzwischen auf Temperatur ist auch nicht mehr frisch, die Jacke auf, aber für die Abfahrt noch an lassen. Kuhtai sind 15km bergauf, klappt alles gut, nahezu locker an der verpflegung. 2 Minuten absteigen, gel, Cola, Pipi und weiter. Hier machen sich die Tourenschuhe mit gehsohle gleich angenehm bemerkbar.
Direkt nach der Verpflegung gehts bergab, gleich voll rein, auf den Lenker....Tacho sagt 90+ , am Ende 102max. fahr quasi die ganze Abfahrt hinter dem gleichen her, der Rest hat irgendiw kein spaß am bergabfahren und ich mache wieder jede Menge Plätze gut. Unten richtung Insbruck wird sich schön in gruppen sortiert , verpflegen, Jacke aus und gruppenrollen. Schnell wird klar, das sich alle maximal schonen wollen und keiner vorne fahren will, bis zur Tempoverschleppung. Kurzentschlossen, da mal das Ruder in die Hand und Führungsarbeit geleistet und zur nächsten Gruppe zugefahren, wo auch ich mich dann wieder etwas zurückgehalten habe und den rest des gefühlt flachen Brenner mit hoch "gerollt" bin. Nächste Verpflegung, nächste Abfahrt, aber nahezu so flach bzw langweilig wieder runter bis zum Jaufenpass.
Hier entprechend noch gut angekommen, einfach ganz gleichmäsig und konstant nach PM hochgefahren. Total unspektakulär so bis zur Verpflegung kurz vor dem Gipfel um dann in die Abfahrt zu stürzen. Auch hier wollte niemand so richtig Gas geben. Die Strecke hier auch eng und verwinkelt, aber schnell fand sich jemand, der die Strecke kante, als dem hinterher, was dann sehr zügig bis ins Tal ging. Nur ein Dritter hat sich in das Spiel noch eingefügt, aber wir waren so im 3er Pulk mal wieder nur am überholen. Im Tal unten dann drückende 28 Grad.Aber keine Zeit zum lange erholen, nach wenigen Kurven gehts schon zum Anstieg auf den 4ten Ansteig...28km am Stück aufs Timmelsjoch. Selbst die ersten 800hm zur ersten Verpflegung fühlen sich schon mühsam an, also umso wichtiger hier nochmal richtig Verpflegen, N gel mehr und noch n Schluck Cola, aber auch nur 3 Minuten. Dann der Blick auf die Wand. Im kargen Stein die Serpentinen bis zum Gipfel...noch über 1000hm. Puh, solangsam wirds schwer, es häufen sich Teilnehmer am Streckenrand mit Zwangspause, manche auch liegend mit Schmerzen, Krämpfen. An der letzten getränkestation fahr ich durch, will nicht aus dem Rhytmus, aber auch bei mir beginnt der rechte Schenkel zu rampfen. Locker weiter, bischen auf links verlagern. Immer der Blick, nein, ich fahr schon auf dem 32er, leichter wirds nicht. Blick aufs Powermeter....verheizen ist nicht mehr, bin schon zu nieder. Das linke Bein fangt auch an zu zucken. In den Kehren sind Trikots aufgehängt, ein Zeichen, das es bald geschafft ist . Krampfneigung wird immer stärker, aber da ist er, der Tunnel, flach, kühl. Locker kurbelnd durch den Tunnel und das nahezu flache Teil bis zum Gipfel. Ganz schön erleichtert und kurzer Jubel bevor es zur Abfahrt geht...nur noch 30km bergab.
Die Strecke bereits gefahren, zügig runter und die letzten Wellen gedrückt, bemerke ich wies Wetter zu macht und starker Wind kommt auf. Die Erschöpfung schlägt aber voll zu und fast benebelt die letzten km ins Ziel muss ich fast aufpassen, keinen Fahrfehler zu machen, schlieslich ja immernoch Fahrer um einen rum. Ortschild Sölden, keine Ambition auf Zielsprint. Kurz vor dem Ziel seh ich meine Mädels die mir zuwinken. Noch um die Kurve, über die Brücke...ICH HABS GESCHAFFT ! 9:23. Wirklich emotionale Zieleinfahrt mit Pipi im Aug. Von der Auslaugung her nicht mal so hart, aber Beine und auch Nacken wirklich am Ende......aber ich weis ja, das ich jetzt noch 5 Tage AI mit der Familie geniesen kann.....
Sash....so wars