Ich habe eben einen interessanten Artikel bei SPON gefunden, in dem über die Auswüchse im Bereich des gesunden Essens und seine Folgen berichtet wird. Ich habe mich ja schon manchmal über die Inbrunst und die Akribie gewundert, mit denen hier oft über Ernährungsansatze gestritten wird. Nein, ich möchte nicht sagen, dass alle die hier diskutieren eine solche Entwicklung durchmachen und so enden wie im Artikel beschrieben (das wäre aufgrund der Diversität der Ansätze auch nicht möglich). Aber auch ich denke öfter darüber nach, was ich essen sollte und was das für Folgen für meinen Körper und meinen Sport hat. Und manchmal habe ich auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas "Schlechtes" gegessen habe. Gleichzeitig fühle ich mich dann schlecht, weil ich solche Gedanken habe. Als ich den Artikel las, kam mir der Gedanke, dass ich auch Ansätze einer solchen Essstörung in mir habe. Geht nur mir das so?
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Rule #42: Ones should only run if being chased. And even then, one should only run fast enough to prevent capture.
Burnout, ADHS, Sissi-Syndrom... die Liste von neuen Krankheiten ist lang. Warum? Weil man als Arzt, Pharmahersteller, Kurzentrum oder Psychtherapeut nur dann ordentlich mit den Krankenkassen abrechnen und sich die Taschen füllen kann, wenn das Objekt, um das es sich dreht als Krankheit offiziell anerkannt ist. Siehe dazu auch Desease Mongering.
Nun eben wird eine eben eien weitere Facette des Essverhaltens, pathologisiert .
Wann werden leidenschaftliches Radfahren, Laufen und Schwimmen - vor allem in Kombination und auf der langen Distanz betrieben (falsch: übertrieben) endlich als Krankheit anerkannt?
Dein Artikel hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Danke!!!Jch bin mir vollkommen sicher, das du da nicht allein da stehst. Mir geht es nahezu ebenso. Aber ich empfinde es nicht als krankhaft sich über seine Ernährung Gedanken zu machen. Und auch nich über die Auswirkungen. Das Problem ist eher das schlechte Gewissen nachdem man etwas "verbotenes" gegessen hat. Bei mir sind es ALLE bösen Dinge die mit Sch anfangen.
SCHOKOLADE!!!! und Schokopudding, und Schokokuchen, selbstgemacht versteht sich. Aber mittlerweile habe ich nicht die "Sucht" im Griff, nur die Menge. Ich denke das ist auch gut so. Da geht dann das wichtigste, der Genuß, nich verloren. Ein schlechtes Gewissen hab ich dennoch. Oft "bestrafe" ich mich mit einer Stunde Stabi oder Rolle.
Und: Ernährungsumstellung bedeutet nicht die Chips von der linken Seite der Tastatur auf die rechte zu stellen!
Extreme sind nie gut. Alles was von der Norm abweicht zur Krankheit erklären auch nicht, zumal das die wirklich kranken verhöhnt.
Wenn jemand andere Menschen, die sich anderes ernähren, beschimpft und beleidigt, oder missioniert das ein katholischer Priester in Kolonialafrika blass vor neid wird, ist das sicher neurotisch. Auch wenn jemand Ernährung als Mittel zur Selbstgeißelung betrachtet, muss man die Frage stellen, was er damit kompensierten will. Wenn aber jemand nur seine Meinung vertritt und bestimmte Essgewohnheiten damit begründet ist das erstmal sein Bier.
Die Grenzen sind fließend. Bei Leuten die eh zu Extremen neigen um so mehr.
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Whatever quantitative measure of success you set out to achieve becomes either unattainable or meaningless. The reward of running—of anything—lies within us.
Aber auch ich denke öfter darüber nach, was ich essen sollte und was das für Folgen für meinen Körper und meinen Sport hat. Und manchmal habe ich auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas "Schlechtes" gegessen habe. Gleichzeitig fühle ich mich dann schlecht, weil ich solche Gedanken habe. Als ich den Artikel las, kam mir der Gedanke, dass ich auch Ansätze einer solchen Essstörung in mir habe. Geht nur mir das so?
Nachdenken ist ja nichts schlechtes.
Das Problem an so Geschichten ist eher, wie verarbeite ich Informationen und wie entstehen Entscheidungen.
Natürlich will sich eigentlich jeder, gesund und umweltbewusst ernähren. Das kann aber immer nur ein Kompromiss sein. Bzw. ich kann nicht für jedes Lebensmittel 100%ig beurteilen, ob das nun gesund oder umweltbewusst ist, ich muss mich auch meistens mit Teilinformationen zufrieden geben, bzw. irgendwann sag ich einfach: Ich mach das jetzt so weil ich nicht weiter Zeit habe mich mit der Sache zu befassen, bevor ich verhungert bin.
Manche schaffen den Absprung halt nicht :-)
Es gibt ja auch genug Leute die genau das Gegenteil machen, die einfach "jeden Scheiß" essen oder tun (500m zum Bäcker mit dem Auto).
Über nichts nachdenke und einfach machen nach dem Lustprinzip, bzw. rein egoistisch ist sicher auch nicht das beste.
Wegen starker Akne hatte die Frau mit 14 Jahren begonnen, ihre Ernährung umzustellen. Erst verbannte sie Fette aus ihrem Speiseplan, dann Fleisch, später Eier und Milch. Schließlich aß sie nur noch ungekochte, vegane Rohkost - am liebsten Getreidekörner, die von der Pflanze auf die Erde gefallen waren.
Dumm gelaufen. Bei mir hatte gerade das Essen von Getreideprodukten die Akne verursacht.
Die Frage ist immer wo ist die Grenze? Ich denke mein Leben wäre um einiges einfacher, wenn ich alles essen würde worauf ich bock hätte(hauptsache es schmeckt ) und es mir schnuppe wäre was ich esse, wie mein übergewichtiger Bruder das macht. Anderseits ist der Standardsatz, den ich immer von Leuten höre(gerade noch letzte Woche), wenn sie mich lange nicht sehen:"Wo hast du dein Bildnis des Dorian Greys versteckt. Du siehst immer gleich aus". Mein 4 Jahre ältere Bruder wird oft für meinen Vater gehalten(also nix Gene).
Ich denke schon man ist, was man isst. Allerdings versuche ich Extreme zu vermeiden. Wenn ich bock auf McDonadls habe, was selten ist, dann esse ich das auch. Ich mag deshalb auch keine Ernährungsphilsophien, egal ob Paleo, Veganismus oder Makrobitik. Ich denke alle enthalten gute Ansätze, aber die "Verbote" stören mich. Das sind wie Dogmen bei Religionen, die zu Dauerschuldgefühle führen.
Wieso sollte ich auf meine wöchentliche Pizza verzichten? Ich hatte weder Pickeln/Akne im Leben, noch Allergien, noch sonst Wehwehchen. Trotzdem versuche ich nährstoffarme Nahrung in Grenzen zu halten und eine gesunde Mischung zu bewahren. Daher glaube ich, dass meine wöchentliche Pizza gesubd ist und andere gelegentliche "Sünden", da ich dadurch vermeide zu fanatisch zu sein.