Grundsätzlich sehe ich solche Veranstaltungen kritisch. Es ist eine private politische Veranstaltung und keine Demonstration, die dem Versammlungsrecht unterliegt. Somit müsste man eigentlich selber für die Sicherheit der Veranstaltung sorgen. Aufgrund des Konfliktpotential leider nicht möglich und somit sind unsere Behörden wieder gefragt, für Sicherheit zu sorgen.
Stimme ich grundsätzlich dafür. Die Behörden müssen auch - und viel öfters - für Sicherheit bei Fussballspielen sorgen, bei denen sich die Hohlköpfe "daneben benehmen". Damit sollte man auch nicht den Steuerzahler belasten.
Ich würde den Auftritt jetzt nicht überbewerten - ein Herr Höcke darf ja auch eine Veranstaltung durchführen, bei der Inhalte vermittelt werden, die jenseits der Grenzwerte sind.
Ich finde es befremdlich, dass der politische Kurs von Erdogan hier so viele Anhänger unter den Türken hat.
In wie fern dies eine Mehrheit unter den hier lebenden ist kann ich nicht sagen, da man ja nicht weiß wie viele der hier lebenden Türken a) von ihrem Wahlrecht gebrauch machen und b) dann auch Erdogan wählen oder Opposition.
Dennoch frage ich mich, warum diese Menschen hier leben, wo doch unsere Gesellschaft nahezu absolut gegensätzlich zu der die Erdogan versucht zu erreichen steht.
Das dachte ich mir auch schon, ich habe einige türkische Freunde, die ganz in Deutschland leben, da wählt keiner von denen Erdogan.
Ich hatte auch schon mal gefragt, warum der in Deutschland dann so viele Anhänger hat, da meinte einer, der bringt die Jubel-Horde einfach mit.
Evtl sind es "gekaufte" die für ein paar Euro die Fähnchen schwingen.
Ich denke auch, bzw vermute, das bei seiner Wahl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist und bei der kommenden wird es wohl auch nicht besser werden.
Ich finde es befremdlich, dass der politische Kurs von Erdogan hier so viele Anhänger unter den Türken hat.
Ich glaube, es sind viele gläubige Moslems dabei, die in den 80-er Jahren vor der damaligen Miltärdiktatur in der Türkei nach Deutschland kamen - weil dort damals die säkularen Regeln von Atatürk sehr ernst umgesetzt wurden, und der Islam aus der Öffentlichkeit praktisch verbannt war in die Privatsphäre (wohin jede Religion gehören sollte). Alle, die ihre islamische Religion offen ausleben wollten, konnten nach Deutschland kommen, da es ja hier Religionsfreiheit gibt, und sie ja zu Hause verfolgt wurden. Neben vielen "einfachen" Gläubigen kamen übrigens leider auch Typen wie der "Kalif von Köln" her, den Deutschland ewig nicht loswerden konnte. All diese Leute sind genau die Klientel, die von Erdogans Rückwendung zum Islam positiv angesprochen wird.
Zitat:
Dennoch frage ich mich, warum diese Menschen hier leben, wo doch unsere Gesellschaft nahezu absolut gegensätzlich zu der die Erdogan versucht zu erreichen steht.
Die o.g. Menschen kamen in ausreichender Zahl, um in sich geschlossene "Kolonien" bilden zu können, vor allem in Großstädten (manche sprechen von Parallelgesellschaften). Erdogan bestärkt sie auch noch darin, hier auf diese Weise abgeschottet zu leben. Sie leben hier relativ unbehelligt von den "gegensätzlichen Werten" der deutschen Gesellschaft, aber dafür in wirtschaftlichen Wohlstand, wie es in der Türkei vielen nicht möglich wäre. Warum sollen sie nicht gerne hier lieben?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)