Wenn er jetzt plötzlich bei laufendem Dopingverfahren und in einer Situation, in der andere Radprofis vor ihm mit der gleichen nachgewiesenen Salbutamol-Konzentration mehrmonatige Sperren erhalten haben, anfängt seine Radtrainingseinheiten zu veröffentlichen, ist das schon ein gewisses Statement, wie sicher er sich ist, ohne nennenswerten Schaden aus der Sache herauszukommen.
Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn er gesperrt würde, soll er dann nicht mehr Radfahren? Und wenn doch, warum sollte er es dann nicht posten?
Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn er gesperrt würde, soll er dann nicht mehr Radfahren? Und wenn doch, warum sollte er es dann nicht posten?
Er demonstriert ostentativ "Business as usual", als Signal an die Öffentlichkeit; könnte man auch wertend "frech" oder "provozierend" nennen. Insider wissen sowieso, dass er seit Monaten normal weiterfährt, weil er ja Trainingspartner hat, die transparent auf Strava sind und regelmäßig Fotos schießen und er vor kurzem einige Wochen mit Sky auf Mallorca war, wo man sowieso ständig anderen Sportler über den Weg fährt und er dort auch noch maximal auffällig sein gelbes Tour--Pinarello gefahren ist.
Warum hat er deiner Meinung nach von März 2017 bis Dezember 2018 nichts veröffentlicht?
Nach einer Woche komplettem Schweigen (auch keine Antwort auf direkt an ihn gerichtete fragen seiner Fans auf Twitter) hat H. Schoeman nun ein erstes Statement veröffentlicht, das fast mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
Er bestreitet, dass es einen positiven Test oder ein AAF (adverse analytical finding) gegeben hat und unterstellt sputniknews damit quasi, alles (auch die veröffentlichten emails) komplett gefälscht zu haben. Irgendwie schwer vorstellbar, denn dann hätte die ITU den Fall nicht offiziell (inklusive Pressemeldung) aufgegriffen. Die müssen auch einen begründeten Anfangsverdacht für einen positiven Test gehabt haben.
Dann wird er jetzt ja irgendwen wegen Rufmord verklagen, oder? Wenn das alles so ist wie er beschreibt, kann er das ja nicht auf sich sitzen lassen und wird das auch gerichtlich klären und verfolgen.
Wenn an der Geschichte wirklich überhaupt nichts dran wäre, dann wäre es ein leichtes für Schoeman, die ihm vorliegende Kopie des Rio-dopingtests-Formular auf seiner Website zu veröffentlichen.
Jeder Athlete behält einen Durchschlag des Formulars bei einer Kontrolle, schon um später die Chargennummer der Proben-Gefäße belegen zu können.
Wenn er keine Prednisoninjektion erhalten hatte, dann wäre dies auf diesem Weg leicht zu belegen. Wenn es die Injektion aber tatsächlich gegeben hatte, dann ist dafür auch eine TUE erforderlich (4 Wochen vorher hätte er die auf begründetem Antrag auch leicht erhalten) und zur Wahrung der eigenen Glaubwürdigkeit wäre es dann auch jetzt erforderlich, dass er erklärt, warum genau er die injektion mit 10mg Prednison benötigt hat.
Punkte hat er bei mir mit diesem Statement von heute nicht gemacht.
Die UCI hat ja inzwischen angekündigt, dass das alles dauern kann, weil Froome und Sky viel Material vorlegen werden und einen ziemlichen Stab an Juristen und Gutachtern ins Feld schicken, was dann schlussendlich Zeit in Anspruch nehmen wird. Mal sehen ob sie bis zu seinem offiziellen Saisonstart damit fertig sind.
Du meinst den Saisonstart 2019?
Gegenüber Le Télégramme hat UCI-Präsident Lappartient kürzlich gesagt, dass sich das juristische Gerangel mit Froome lange hinziehen könnte. Er sprach von mindestens einem Jahr.
Das wird eine "lustige" Saison 2018. Froome fährt monatelang Rennen und wird vielleicht nachträglich disqualifiziert.
Geändert von Stefan (24.01.2018 um 20:57 Uhr).
Grund: Rechtschreibfehler korrigiert