Zitat:
Zitat von sabine-g
Es ist morgen morgen.
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oder
'Beim Knappenman gibt es paktisch nichts an der Orga zu kritisieren und wenn dann auf sehr sehr hohem Niveau, aber Dixies an den Verpflegungsstellen beim Lauf wären ganz schön...'
Ich renne im Ziel einfach weiter, frage jeden wie es mit Toilettenmöglichkeiten aussieht. 'In der Wechselzone stehen doch Dixies' – Danke, das sind noch 300m, ich weiß nicht ob ich das schaffe...
Ich sitze gefühlt 5, 10, vielleicht auch 15 Minuten auf dem Dixie. Es steht in der prallen Sonne und aufgrund des bisschen Sports vorher läuft der Schweiß in Strömen. Irgendwann hab ich es dann hinter mir, gehe an die frische Luft und wieder in den Zielbereich um mir die Medaille zu holen und mich am Zielbuffet zu laben. Erholen muss ich mich kaum, Muskulär ist soweit alles in Ordnung. Die Beine wurden dem zerstörerischem schnellen laufen ja auch kaum ausgesetzt....
Aber fangen wir von vorn an. Beim Challenge Regensburg vor 2 Wochen bin ich bei km 9 beim Laufen ausgestiegen. Ich hatte bereits beim radeln zwischen km 110 und 150 ein ziemliches Tief, wo ich mich gefragt habe, wie ich noch einen Marathon laufen soll. Das wurde zwar zum Ende der Radstrecke wieder besser, aber nach 5km war an durchgängiges Laufen, ja selbst an traben nicht zu denken. Die Beine waren Matsch und im Magen rumorte es. Das zeigte sich bereits beim radeln, wo ich es aber nocht ignorierte.
Bei der Knappenman MD sollte es also einen versöhnlichen Saisonausklang geben. Samstag früh ging es nach Lohsa. Es waren hawaiianische Bedingungen angekündigt, mit weit über 30°C im Schatten und bei Start 11:00 Uhr geht es etwa 14:00 Uhr auf die Laufstrecke, die an nur sehr wenigen Stellen Schatten spendet. EnergyLab im Braunkohletagebau
Aufgrund der Temperaturen konnte der Neo im Auto bleiben. Ob ich nun mit Neo langsam schwimme oder ohne sehr langsam ist ja eigentlich auch egal. Nach einem entspannten Schwimmen, bei dem ich mehrmals nicht mal Füße von vor mir Paddelnden halten konnte, bin ich nach ~40min in die Wechselzone.
Und dann ab aufs Rad. Meine Paradedisziplin, wo ich heute aber vernünftig fahren und kein Radrennen draus machen wollte. Die ersten 10km in 14:46min – alles nach Plan...
Der Vorteil des unterirdischen Schwimmens und starken Radfahrens: Man überholt das halbe Feld. Das super Tempo vom Anfang war nicht ganz zu halten, vor allem da ich mir mmer und immer wieder gesagt hab 'mach locker, du musst noch laufen'. So blieb die Uhr nach 2:13h stehen, die Wechselzone war noch angenehm leer und ich fühlte mich gut. Rückblickend betrachtet fühlte sich der Bauch aber schon wieder ähnlich an wie in Regensburg auf dem Rad.
Locker gewechselt und ab auf die glühende Aspahltdecke um den See. Die ersten Kilometer waren noch ganz okay. Nicht direkt schnell, aber die anderen waren bei den Bedingungen auch nicht schneller. An der ersten Verpflegungsstelle kurz gegangen um zu kühlen und zu trinken und weiter. Nach 5km rebellierte dann der Bauch das erste Mal. Die nächsten 2km waren mehr gegangen als gelaufen, nach einem kurzen Stop im Gebüsch zum Wasserlassen ging es aber wieder besser und ich konnte wieder laufen und trotz sehr gemütlichen Tempos sogar den ein oder anderen überholen. Bis km 16. Kurz vor der Verpflegung verspürte ich den Drang nach einem Dixie, musste aber dort leider feststellen, dass es die nur im Zielbereich gab. An Laufen war nicht mehr zu denken, da ich dann das Dixie nicht mehr gebraucht hätte... So bin ich immer ein Stück getrabt, ein Stück gegangen, ein Stück getrabt, ein Stück usw.
Gefühlt das halbe Feld ist an mir vorbeigerannt. Aber ich konnte aus oben genannten Gründen nichts entgegensetzen. Nur ins Ziel kommen war die Devise – und von dort direkt weiter in die Wechselzone – siehe oben.
Die Zahlen (Gesamt 83. von ~230 Männern):
108. Schwimmzeit – das ist halt das was ich mit 8 mal schwimmen in diesem Jahr hinkriege.
21. Radzeit – Für kontrolliertes radeln bin ich damit zufrieden. Und nicht überholt zu werden ist immer wieder schön (siehe schlechtes Schwimmen).
136. "Laufzeit": normalerweise halte ich die Platzierung nach dem Radfahren ungefähr, diesmal nicht ganz...
Fehleranalyse:
- In Regensburg gab es Riegel und Gels von High5, die ich im Training prinzipiell gut fand. Auch im Rennen hab ich die Riegel bis zum Ende Rad gut runterbekommen und die sehr flüssigen Gels sind angenehm. Die Rester hatte ich beim Knappenman als Eigenverpflegung. Also die Verpflegung bei beiden Rennen und bei beiden Rennen Magenprobleme.
- Es war zu beiden Terminen sehr heiß, so dass ich bereits auf dem Rad immer wieder Wasser über mich geschüttet habe um zu kühlen. Beim Laufen hat sich das fortgesetzt. Da ich im Normalfall auf kalte Nieren recht empfindlich reagiere, kann es auch sein, dass die Probleme daher rühren.
Das muss ich irgendwie in den Griff bekommen. Denn im Rennen (wenn Dixies da sind) immer mal Minuten lang da rum zu sitzen wäre ja auch keine Lösung.
Super-erstes mal Scheibe ausgeführt, das ist echt geil-pimpf
PS: Zum Wettkampf – bestens organisiert, alles was mich betraf hat bestens funktioniert. Im Vorfeld und während des Wettkampfs sehr freundliche Helfer. Die an den Lauf-Verpflegungsstellen haben sich den A**** aufgerissen, um bei der Hitze zu helfen, zu kühlen etc. Sie sind einen mit Wasser schon entgegengekommen. Haben auch bei Engpässen alle gut versorgt. Die Radler auf der Laufstrecke haben jeden gehenden gefragt ob alles i.O. ist. Es gab der Temperatur angemessen teils Salzstangen, auch Salz aus der Tupperdose.
Wenn nächstes Jahr noch Dixies an den Laufverpflegungsstellen stehen...
Und (auch wenn das schwer ist mit den örtlichen Begebenheiten und ich dann noch länger gebraucht hätte): passende Streckenlängen wären schön (Rad ~85, Lauf ~20,5). Aber der dieses Jahr fehlende Schlenker zu Hippos Beachbar in jeder Runde darf gerne wegbleiben!