Folgend noch meine Eindrücke zum Wettkampf in Frankfurt und ein bisschen drum herum.
Freitag zwei Stunden vor der Wettkampfbesprechung in Frankfurt angekommen. Diese nach 10 Minuten verlassen, nach 3-mal der Ansage, dass der Rote Wechselbeutel und wirklich nur dieser in der T2 zu sein hat war mir der Rest schon zu viel. War letztes Jahr schon sehr in die Länge gezogen, habe ich mir diesmal bei den Temperaturen in der Sonne erspart. Steht eh alles im Athleten Guide.
Ziel dieses Wettkampfes war, die Zeiten bzw. die Pace vom letztjährigen LD Debut in FFM in allen Disziplinen zu verbessern.
Schwimmen: Vorgabe war eine 1:08h (recht locker auch geschwommen beim Swim Day vor zwei Wochen). Bis zum Landgang exakt in der Vorgabe, nach dem letzten Richtungswechsel vor dem Schwimmausstieg wurde mir etwas unwohl und Schwindlig. Hatte ich so noch nie. Etwas verunsichert bin ich ca. eine Minute Brust geschwommen um mich zu sammeln. Während dessen tatsächlich mit dem Gedanken gespielt mit dem Rad nach Frankfurt zu fahren, Rad abstellen und mit Bierchen das Rennen als Zuschauer zu verfolgen). Dann noch lockerer zum Strand geschwommen und nach fast 1.11h (2017 1:09h) in die Wechselzone.
Der erste Wechsel ca. 2 Min. schneller als letztes Jahr, da hatte ich noch Rad Hose und Shirt angezogen, diesmal im Einteiler geblieben)
Radfahren: Gegenüber dem letzten Jahr deutlich mehr Athleten auf der Straße! Regelkonformes fahren in der ersten Runde schwierig, aber meist machbar, wenn auch oft in der zweiten Reihe. Schon zu Beginn auch den Wind aus Nordost gespürt der stärker war als vorhergesagt. In den Bergab- Passagen teils Seitenwinde, aber niemals Gefährlich. Das wurde es eher in den Kurven, aber auch nur weil sich viele Kameraden nicht trauen diese mit Schwung zu durchfahren. Des Öfteren wurde ich auch von kleineren Pulks überholt, da war das Windschattenfahren schon bewusst gemacht. Ein männliches Pärchen aus Spanien war auch dabei, die haben mich schon 2017 angekotzt (äh Angepisst), ja, ein Spanier hat letztes Jahr auf dem Sattel uriniert, ich war Gott sei Dank seitlich dahinter, andere Kameraden nicht! Zweimal habe ich beobachtet, dass das Penaltyzelt mit 10 bis 12 Athleten recht voll war. Außer diesen Beobachtungen habe ich mich auf mein Rennen Konzentriert, Gegen den Wind bis Friedberg klein gemacht, den Rückweg nach FFM mit meist Rückenwind genossen. Auch die Atmosphäre am Straßenrand war gut, wie ich finde waren Zahlreich Zuschauer erschienen. Auf der zweiten Runde entzerrte sich das Feld immer mehr, meine Geschwindigkeit konnte ich ziemlich gut halten. Die Konzentration wollte ich hochhalten, nach dem Toten Dachs am Seitenrand hatte ich Bilder eines kreuzenden Hasen vor mir (ein Kollege stürzte vor ein paar Wochen als ein Hase ihm in den Weg lief). Die letzte VP vor Friedberg musste ich dann doch dem Blasendruck nachgeben und bin aufs Dixi, trotz drücken und Fluchen kam kein Tropfen Urin, dafür umso mehr Schweiß in dem überhitzten Häuschen aus den Poren. Doof, etwa1,5 Minuten verloren wegen Nix. Ca. 5km vor Bad Vilbel wurde ein Kamerad vom Notarzt versorgt, hoffentlich ging es sich einigermaßen glimpflich aus. Komisch, auch letztes Jahr war da ein Sturz. Abgestiegen bin ich nach 5:32h, in Anbetracht der Streckenlänge und mehr Höhenmeter zum Vorjahr bin ich etwas schneller unterwegs gewesen.
Der zweite Wechsel hat ca. 5,5 Minuten gedauert. Ca. 1,5 Minuten Pinkeln (Diesmal liefs) und eine Minute Zeitstrafe wegen zu frühen Helmöffnens. Regel ist Regel und ich wusste nach dem Öffnen das es nicht erlaubt ist. Dass da ein Wettkampfrichter vorm Zelt steht ahnte ich nicht!!!
Laufen: Mindestziel war eine 4:12h (also 6er Schnitt). Wenn ich durchlaufen würde können auch unter 4h. Ich bin möglichst Locker angelaufen, wollte gleich den Rhythmus finden und nach Puls laufen (in meinem Fall 149 bis 151, Ausnahme die Steigungen). Den ersten Halbmarathon lief ich in 1:57h, toll, nochmal so. Bei KM26 kam der Hammer, ich musste nun an den VP durchgehen um noch mehr zu trinken und Gels zu nehmen. Nach den VP bin ich wieder losgetrabt. Der Puls war ca. 10 bis 15 Schläge zu tief, die Geschwindigkeit bei 6:30 bis 7 Min/km. Bei KM33 nach der VP etwas zur Seite gegangen um ein Gel zu nehmen und zu trinken, da standen dann auf einmal meine Mädels (18 + 22 vor mir. Kurz noch gequatscht und ab auf die letzte Runde. Es lief allmählich wieder besser und zum Schluss hin wieder richtig gut. Im Ziel war ich dann nach 4:12h (2017 4:24h) und insgesamt nach 11:08h (2017 11:04h).
Gegenüber dem letzten Jahr außer im Schwimmen etwas verbessert und auch zufriedener mit dem Wettkampf. Höhere Trainingsumfänge im Laufen haben sich bemerkbar gemacht, leider nicht ganz in dem Ausmaß wie ich erhofft hatte. Für 2019 habe ich kein Start in FFM geplant, wenn dann wieder 2020, da wäre ich erstmals in der AK50.
Die Stimmung auf der Strecke, ganz speziell am Main war sensationell, als Mehrmaliger Zuschauer und letztjähriger Teilnehmer des IM FFM würde ich behaupten, dass so viele Zuschauer noch nie Vorort waren. Warum im ursprünglichen IM Frankfurt Thread von einem Fori geschrieben wird das am Main keine Stimmung wäre kann ich nicht verstehen. Vielleicht lag er daheim auf dem Sofa. Auch meine Töchter, die normal nicht bei meinen Wettkämpfen dabei sind und auch noch nicht in Frankfurt waren sind von der Stimmung begeistert gewesen.
Die vielen Helfer sind Grandios, ich konnte im After Race Bereich eine Weile mit einem freiwilligen Helfer reden. Dieser ist seit Donnerstag bis Montag im Einsatz und wird das im nächsten Jahr wieder machen. Das sind für mich die wahren Helden solch einer Veranstaltung. Herzlichen Dank dafür an alle und Glückwunsch an alle Finisher.