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Alt 16.02.2017, 19:08   #1049
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Da geht's begrifflich mal wieder drunter und drüber.

Einmal Produktivität: Das Verhältnis von Input zu Output. Produktivitätsfortschritte haben wir beim Einzelnen, bei Unternehmen und in einer Volkswirtschaft. Und Produktivitätsfortschritte hatten wir seit Beginn der Menschheit, das ist also ein ganz normaler Prozess, der in unserem Wesen liegt, effizienter zu werden. Und ja, selbstverständlich kosten Produktivitätsfortschritte Arbeitsplätze. Sie sichern sie aber auch und schaffen Wettbewerbsvorteile.

Dann Wohlstand: Das ist der immaterielle und materielle Lebensstandard einer Volkswirtschaft. Hier sind wir in Deutschland auf einem absolut hohen Niveau. Auch relativ in unserer Geschichte und im Vergleich zu anderen geht es uns so gut wie nie! Und genau weil das so ist, weil tatsächlich etwas verloren werden kann, sind die Ängste, es zu verlieren, so groß. Die konkrete Verlustangst paart sich dabei leider mit diffusen Ängsten wie „Überfremdung“ etc. und man hat eine schöne Projektionsfläche, wen man für individuell missliche Lagen verantwortlich machen kann: „die Flüchtlinge“ oder „die Politiker, die das nicht ordnen können“. Macht die Welt wieder einfach und man wird seine Eigenverantwortung und Aggressionen los!
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Alt 16.02.2017, 19:14   #1050
noam
Szenekenner
 
Benutzerbild von noam
 
Registriert seit: 04.04.2010
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 5.045
Hier ist dann der Treppenwitz, dass der "Benachteiligte" bei klarem Verstand ja niemals konservativ wählen dürfte, weil dies ja bedeuten würde, möglichst den Status Quo zu erhalten. Ergo bleibt der Benachteiligte benachteiligt

Nach AFD- Klientel- Logik werden dann nur weniger (in ihren Augen) übervorteilt, so dass eben der Status der Benachteiligung alle gleich treffen würde. Endlich alle Gleichgestellt. In der Summe zwar schlechter als Vorher aber immerhin gleich.

Man darf hier auch nicht so viel über einen Kamm scheren. Ich habe oft das Gefühl, dass die Beschreibung "konservativ" sehr häufig einfach falsch benutzt wird und eigentlich "rückwärtsgewandt" gemeint ist. Konservative Politik bedeutet ja eigentlich eher, Dinge immer nur sehr leicht aber zukunftsorientiert auf Basis der bestehenden Vorstellungen zu verändern. Sehnt man allerdings die Umstände der 50er Jahre herbei (wie es lt Politologen die AFD tut), dann ist man nicht konservativ sondern rückwärtsgewandt.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2017, 20:14   #1051
Olli
Szenekenner
 
Registriert seit: 09.10.2006
Beiträge: 248
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Ich lege wert darauf, daß das Deine Bewertung ist.



Ja das habe ich schon verstanden. Glaubst Du, daß das das richtige Rezept ist um Menschen die sich benachteiligt fühlen anzulocken? Das sich benachteiligt fühlen wird hier ja immer wieder als Grund der Abkehr der etablierten Parteien genannt.
Manche Sachen liegen in den Genen oder im Charakter.
Ich kenne Leute die haben sich in der DDR Schwarz rot gold auf dem Arm genäht und über den Staat geschimpft wie ein Rohrspatz, die gleichen nörgeln heute wieder, sind wie verwöhne Kinder
Olli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2017, 20:42   #1052
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.195
Zitat:
Zitat von tandem65 Beitrag anzeigen
Glaubst Du, daß das das richtige Rezept ist um Menschen die sich benachteiligt fühlen anzulocken? Das sich benachteiligt fühlen wird hier ja immer wieder als Grund der Abkehr der etablierten Parteien genannt.
Das sich benachteiligt fühlen habe ich persönlich nie als Argument gesehen, das zielt mir zu sehr auf finanzielle Benachteiligung, die in meinen Augen ein marginales Thema ist bei unserem Wohlstandniveau - auf jeden Fall gering im Vergleich zu anderen Problemen. Allerdings ist es natürlich eine super Propaganda für die AfD, wenn jetzt alle Überschüsse im Staatshaushalt statt für Schuldentilgung oder Infrastruktur in die Rücklagen für Flüchtlinge einfließen. Sowas bestätigt das (bisher sicher wenig begründbare) Gefühl, daß die Bürger dieses Staates gegenüber den Flüchtlingen finanziell benachteiligt werden. Dümmer kann man Politik nicht kommunizieren.

Meine Idee kann das richtige Rezept sein für Leute, denen der Erhalt ihrer Gesellschaft in der vorhandenen Form, ihres sozialen Friedens und ihrer Werte wichtiger ist, als Wirtschaftswachstum, nur um sich noch tollere Handys und Reisen gönnen zu können. Also denen, die ich unter konservativ verstehe.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2017, 20:52   #1053
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.195
Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Ich habe oft das Gefühl, dass die Beschreibung "konservativ" sehr häufig einfach falsch benutzt wird und eigentlich "rückwärtsgewandt" gemeint ist. Konservative Politik bedeutet ja eigentlich eher, Dinge immer nur sehr leicht aber zukunftsorientiert auf Basis der bestehenden Vorstellungen zu verändern. Sehnt man allerdings die Umstände der 50er Jahre herbei (wie es lt Politologen die AFD tut), dann ist man nicht konservativ sondern rückwärtsgewandt.
Deine Unterscheidung finde ich sehr treffend. ich fürchte aber, es wird auch andersherum falsch etikettiert. Wenn konservative Haltungen als rückwärtsgewandt diffamiert werden (wie ich es in Presse und Politik öfter wahrnehme), dann treibt man auch so manche "echte Konservative" in die Richtung der Rückwärtsgewadten - nicht weil diese eine echte Option sind, sondern weil sonst alle anderen Positionen noch weiter weg sind von konservativ.
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Alt 16.02.2017, 20:59   #1054
captainbeefheart
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
...

Allerdings ist es natürlich eine super Propaganda für die AfD, wenn jetzt alle Überschüsse im Staatshaushalt statt für Schuldentilgung oder Infrastruktur in die Rücklagen für Flüchtlinge einfließen. Sowas bestätigt das (bisher sicher wenig begründbare) Gefühl, daß die Bürger dieses Staates gegenüber den Flüchtlingen finanziell benachteiligt werden. Dümmer kann man Politik nicht kommunizieren.

Meine Idee kann das richtige Rezept sein für Leute, denen der Erhalt ihrer Gesellschaft in der vorhandenen Form, ihres sozialen Friedens und ihrer Werte wichtiger ist, als Wirtschaftswachstum, nur um sich noch tollere Handys und Reisen gönnen zu können. Also denen, die ich unter konservativ verstehe.
Zum ersten Punkt, Haushaltsüberschuss. Warum genau sollte das keine angemessene Verwendung sein und, wenn man sich dazu entscheidet, warum sollte man es nicht genau so kommunizieren? Wir haben definitiv kein maßgebliches volkswirtschaftliches Verschuldungsproblem, eher umgekehrt. Und bei den Infrastrukturmaßnahmen haben wir bereits eine ordentliche Ressourcenfehlallokation in den östlichen Bundesländern.

Zum zweiten Punkt, "Erhalt der Gesellschaft" versus "Wirtschaftswachstum. Du suggerierst hier einen Gegensatz, der in der Praxis so gar nicht existieren muss. Das geht sogar ganz gut zusammen. Nach den SEDA Kriterien für Wohlstand ist Deutschland sowohl in der Spitzengruppe für "Wirtschaftswachstum", als auch (GLEICHZEITIG!) für "Zivilgesellschaft" und "Staatsapparat".
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Alt 16.02.2017, 21:33   #1055
Schwarzfahrer
Szenekenner
 
Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.195
Zitat:
Zitat von captainbeefheart Beitrag anzeigen
..., Haushaltsüberschuss. Warum genau sollte das keine angemessene Verwendung sein und, wenn man sich dazu entscheidet, warum sollte man es nicht genau so kommunizieren?
Ich kann nicht sicher beurteilen, was objektiv die sinnvollste Verwendung wäre. Mir kommt es auf die öffentliche Wirkung an, was aktuell, besonders vor Wahlen, wichtiger ist als alle Fakten: eine solche Entscheidung, ohne eine einfach einleuchtende Begründung warum die anderen Optionen ausscheiden, bestätigen alle, die glauben, daß die Regierung eine weitere massive Einwanderung von Flüchtlingen anstrebt, füttert den Glauben daran, daß diese noch lange keinen ausreichenden Beitrag zur Volkswirtschaft leisten werden, um sich selbst zu erhalten, und bestätigen alle, die glauben, gegenüber den Flüchtlingen benachteiligt zu sein. Dann soll sich niemand wundern, wenn die AfD wieder ein paar Stimmen mehr bekommt.

Zitat:
Zum zweiten Punkt, "Erhalt der Gesellschaft" versus "Wirtschaftswachstum. Du suggerierst hier einen Gegensatz, der in der Praxis so gar nicht existieren muss..
Mein Gegensatz war etwas anders gemeint:
Wirtschaftswachstum durch Globalisierung und totale Öffnung u.a. für massive Zuwanderung, was beides zu starken, schnellen Veränderungen in der Kultur der einzelnen Länder führt, mit z.T. starken Folgen für den sozialen Frieden.
Gegenüber:
Ein Modell, nenne es evtl. protektionistisch oder konservativ; weniger globalisiert, mehr auf Schutz/Erhaltung der vorhandenen Gesellschaften und sozialen Frieden abzielend, langsam sich ändernd.
Letzteres wurde von einigen als Gefahr für den Wohlstand postuliert - und das wäre es mir jederzeit Wert, falls es überhaupt stimmt.
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Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2017, 21:36   #1056
Stefan
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Meine Idee kann das richtige Rezept sein für Leute, denen der Erhalt ihrer Gesellschaft in der vorhandenen Form, ihres sozialen Friedens und ihrer Werte wichtiger ist, als Wirtschaftswachstum, nur um sich noch tollere Handys und Reisen gönnen zu können. Also denen, die ich unter konservativ verstehe.
Du tust ja dauernd so, als würden alle nach neuem Handy, grossem TV, Fernreise und dickem Auto lechzen. Evtl. geht es Menschen, die noch nicht in Deinem Alter sind auch Gedanken um ihre Altersabsicherung?
Ich z.B. sehe in meinem Eigentum eigentlich nicht viel, was ich als "Luxus" bezeichnen würde.
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