Das ist schon richtig, aber doch vollkommen unnötig.
Manchmal ist es notwendig.
Vielleicht auch Im Falle des Threaderstellers: der muss seinen Rahmen ohne Aufbauteile verschicken. Er kommt nicht um das Kürzen der Leitungen drum rum, wie er schon schrieb sogar nicht für die vordere Bremse. Dann geht es darum, ob die Leitungen noch lang genug sind. Wenn nicht, muss er neue Leitungen montieren.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Der Grund, weswegen ich den Rahmen "nackig" einschicken musste, ist leider extrem ärgerlich und dumm: beim Putzen des Rades habe ich die Sattelstütze ebenfalls entfernt, jedoch anschließend nicht fest genug angezogen. Beim nächsten tieferen Schlagloch hat das dazu geführt, dass mir die Sattelstütze ein bisschen ins Sitzrohr gerutscht ist und mir dabei die selbiges in Richtung Reifen punktiert hat Passiert mir definitiv kein zweites Mal mehr, aber mir war auch ehrlich gesagt nicht bewußt, dass die Sattelstütze ausgerechnet dort Kontakt zum Rahmen kriegen kann. Wie auch immer: Ich habe den Rahmen daher jetzt zur Reparatur eingeschickt (habe ihn noch nicht wieder) und dafür müssen leider alle Anbauteile ab.
Grundsätzlich habe ich es länger vor mir hergeschoben, mich mit dem P5 in technischer Hinsicht besser vertraut zu machen. Das habe ich jetzt quasi aus der Not heraus nachgeholt. Hydraulische Bremsen hatte ich vorher nur am MTB, aber da habe ich bis auf Belagwechsel nie was machen müssen.
Nachdem ich jetzt mal beim P5 gesehen habe, wie eng die Leitungsführung in Lenker/Vorbau ist, leuchtet es mir 100% ein, warum da eine hydr. Bremse dran verbaut ist. Also egal, ob die Bremse jetzt oben oder unten am Rahmen montiert ist - das wäre ein Graus. Und was Graus bedeutet weiß ich noch zu gut von meinem Specialized Transition. Habe auf jeden Fall viel dabei gelernt (Dank an dieser Stelle nochmal für die Beiträge in diesem Thread).
An den Bremshebeln sind die Leitungen jetzt noch montiert, an den Bremszangen musste ich sie leider entfernen. Grund: vorne im Vorbaubereich befinden sich beim P5 Löcher zur (Durch-)Führung und dort passt die Olive halt nicht durch. Ich hoffe einfach mal, dass die Leitungslänge auch anschließend noch passt. Falls nicht: Ersatzbremsleitung habe ich mitbestellt. Habe im Rahmen auf jeden Fall Liner eingezogen, damit ich weniger Arbeit beim Wiederaufbau habe.
Der Grund, weswegen ich den Rahmen "nackig" einschicken musste, ist leider extrem ärgerlich und dumm: beim Putzen des Rades habe ich die Sattelstütze ebenfalls entfernt, jedoch anschließend nicht fest genug angezogen. Beim nächsten tieferen Schlagloch hat das dazu geführt, dass mir die Sattelstütze ein bisschen ins Sitzrohr gerutscht ist und mir dabei die selbiges in Richtung Reifen punktiert hat
Das ist wirklich ein Pech: dann ist man vorsicht weil man sollte bei Carbon die Bolzen nicht zu fest anziehen und dann passiert sowas!
Oft reicht das dokumentierte Drehmoment nicht und muß man etwas fester anziehen.
Viel Erfolg beim Wiederaufbau.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
vorgestern ist der Rahmen wieder eingetroffen - ist wirklich gut geworden. Bin auf jeden Fall gerade mit dem Aufbau beschäftigt. Leitungen sind bereits alle eingezogen und Bremsen entlüftet.
Damit mir so ein Quatsch nicht nochmal passiert, habe ich nochmal einen Blick auf die Drehmomente geworfen, die Cervelo empfiehlt.
Habe ich das richtig verstanden,
a) dass die beiden Schrauben, die von hinten die Sattelstütze klemmen, mit jeweils 4 Nm angezogen werden? Carbonpaste kommt natürlich auch drauf.
b) dass die beiden Schrauben, die quer durch den Vorbau gehen und damit den Carbon-Gabelschaft klemmen, mit 4-5 Nm angezogen werden?
Jou, haste.
Sind auch übliche Werte an diesen Stellen.
Würde die allerdings möglichst unterschreiten.
Also Drehmomentschlüssel einstellen fürs maximale Drehmoment, dann nach Gefühl die Verschraubung gleichmässig festziehen, bis das Bauteil (also Vorbau aufm Schaft und Sattelstütze im Rahmen) fest zu sein scheinen. Am Vorbau kann man das ja durch Verdrehen prüfen, an der Sattelstütze merkt mans meist erst beim Fahren oder gar nach etwas Fahren (bei runden ists natürlich einfacher, da kann man auch am Sattel zu drehen versuchen).
Also ausser Carbonklemmpaste zu verwenden auch die Gewinde gut fetten (auch die Schrauben unterm Kopf). Je besser die geschmiert sind, bei umso geringerem Drehmoment erreicht man die gleiche Klemmkraft.
Die Carbonpaste dient quasi dazu, ne niedrigere Klemmkraft zu benötigen, das Fetten der Verschraubung, die Klemmkraft bei möglichst geringer Belastung der Schrauben und
Gewinde zu realisieren.
Achtung: kein Fett in Sacklöcher (auf einer Seite geschlossene Bohrungen) geben. Im Zweifelsfall wird nur das Fett komprimiert, die Schraube selbst ist aber noch lose. Daher besser nur die Schrauben (und -köpfe) fetten.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Danke für die ausführliche Beschreibung!
Läuft man beim Fetten nicht auch Gefahr, dass sich die Schraube schneller wieder löst?
Ich hatte vorher ein Specialized Transition, da gabs das Problem so in der Form nicht. Da wars ja eher so, dass die Klemmung mit der Zeit festgebacken ist und man die Stütze kaum noch rausbekommen hat. Da wars, soweit ich das in Erinnerung habe, aber auch so, dass die Sattelstütze nach unten hin ne Begrenzung hatte. Die scheint es beim P5 auf jeden Fall gar nicht zu geben. Hab gestern nochmal reingeschaut und muss sagen, dass ich noch Glück hatte, dass das Loch nur so klein war.
Läuft man beim Fetten nicht auch Gefahr, dass sich die Schraube schneller wieder löst?
Im Prinzip ja, klar.
Allerdings ist regelmässige Kontrolle der Verschraubungen das kleinere Übel gegenüber defekten Bauteilen. Oder konkret: unterwegs versagenden Bauteilen.
Ich wüsste aber ausm Stegreif kein Beispiel, wo sowas neu aus der Verpackung nicht gefettet sondern mit z.B. Loctite eingestrichen wär.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
auch die Gewinde gut fetten (auch die Schrauben unterm Kopf). Je besser die geschmiert sind, bei umso geringerem Drehmoment erreicht man die gleiche Klemmkraft.
Das hast du schon mal geschrieben und ich habe dir damals auch gesagt, dass das nicht stimmt. Du benötigst ein geringeres Anziehdrehmoment, die Belastung ist jedoch die gleiche.
Du setzt durch die Schmierung den Reibwert der Schraube herab, d.h. du hast bei gleichen Drehmoment eine höhere Vorspannkraft. Deswegen wird bei Schraubversuchen auch immer der worst case mit geölten Schrauben bei maximalen Anziehdrehmoment getestet, da dann die Vorspannkraft wesentlich höher ist.
Daher die Schrauben nicht schmieren, dann kannst du das maximal angegebene Drehmoment verwenden. Wenn du schmierst und das maximale Drehmoment benutzt, dann musst du dich darauf verlassen, dass der Ingenieur auf worst case ausgelegt hat.