Ich komme aus einer kleinen kath. Gemeinde in Bayern, in der schon seit 25 Jahren ein schwules Paar eine Gaststätte betreibt, die sehr gut läuft (wir waren selbst an Weihnachten mit 12 Personen dort). Wenn das alles so wäre, wie du schreibst, müssten die 3 längst verstoßen worden sein.
Dass die zwei schwulen Gastwirte nicht verstoßen wurden, belegt nur, dass die Gesellschaft sich nicht mehr um die Meinung der kath. Kirche schert, jedenfalls in bestimmten Bereichen. Würde die Szene jedoch nicht in einer Gastwirtschaft sondern in einer kath. Kirche spielen, lägen die Dinge ganz anders.
Dein Ausgangspunkt ist ja, dass ich nicht objektiv bin und die Dinge verzerrt wahrnehme. Das können wir testen. In der säkularen Gesellschaft wurden Homosexuelle und Heterosexuelle inzwischen gleichgestellt bis hin zur vollwertigen Ehe. In der kath. Kirche nicht. Das ist objektiv.
Die Liste der Schlagzeilen ist objektiv vorhanden. Empörung innerhalb der kath. Kirche über diese Anwürfe hat man nicht vernommen -- im Gegenteil, man mobilisiert derzeit die eigenen Truppen und heizt die Stimmung an.
Du hast ja selbst geschrieben, es handele sich hier um ein "indentitätsstiftendes Merkmal", welches man der Kirche nicht entziehen dürfe. Folglich kann Deine Darstellung nicht zutreffen, es handele sich um eine lässliche Nebensächlichkeit.
Ich vergleiche die öffentliche Verächtlichmachung der Juden mit der öffentlichen Verächtlichmachung der Homosexuellen. Beiden Gruppen wurden ..... Menschenrechte und kirchliche Dienste verweigert.
Das wir sicherlich für die Juden das härteste in den 30er Jahren, daß die RK-Kirche und auch die Evangelischen Kirchen ihnen den Segen bei der Einäscherung verweigert haben.
Auch wenn Du recht hast, das die freie Berufswahl ein Menschrecht ist und ich Dir zustimme daß da die Kirchlichen Träger Defizite haben, ist es doch schon eine andere Liga als die Entrechtung und Ermordung der Juden damals.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Ich lege gerne dar, warum Atheisten einen absoluten Wahrheitsanspruch haben.
Dieses Argument wurde ja schon oft vorgebracht und ebenso oft widerlegt. Mich würde interessieren, ob Du diese Argumente nachvollziehen kannst bzw. wo genau Du ihnen widersprichst.
Wissenschaft lehnt absolute Wahrheit ab, wenn darunter eine unantastbare Wahrheit (ein Dogma) verstanden wird. Wahrheiten sind immer nur näherungsweise und vorläufig. Jede Antwort kann jederzeit durch eine bessere ersetzt werden. Das ist das Gegenteil von Absolutismus und Dogmatismus.
Eine angeblich bessere Antwort muss sich gegenüber der bisherigen Antwort durch Beweise legitimieren.
Bevor wir diesen Punkt weiter debattieren, würde ich gerne wissen, ob Du dem zustimmst bzw. warum nicht.
Auch wenn Du recht hast, das die freie Berufswahl ein Menschrecht ist und ich Dir zustimme daß da die Kirchlichen Träger Defizite haben, ist es doch schon eine andere Liga als die Entrechtung und Ermordung der Juden damals.
Genau. Deswegen habe ich ja (mehrfach) klargestellt, dass ich Schmähungen nicht mit Mord gleichsetze.
Ich habe dargelegt, dass die Schmähung und deren Begründung in beiden Fällen den exakt gleichen Ursprung haben.
Dein Ausgangspunkt ist ja, dass ich nicht objektiv bin und die Dinge verzerrt wahrnehme. Das können wir testen.
Darf ich vorschlagen in diesen Test eine kleine Recherche zu der von Dir in den letzten vier Wochen des Öfteren verlinkten und von Dir als katholische Presse bezeichnete Quelle ‚kath.net‘ mit einzubeziehen ?
Wenn man Wikipedia glauben darf, dann wird kath.net von verschiedenen Kirchen- und Medienvertretern wie folgt rezipiert: (Auszüge)
Auf kath.net kommentierten regelmäßig „Leute, die dem rechtsradikalen Spektrum nahe stehen“
Attackiert alles, was nach Demokratisierung aussehe.
„menschenverachtenden Journalismus“
Polemik gegen Homosexuelle, Protestanten, im Bundestag vertretene Parteien, deutschsprachige Medien, katholische Theologen und Bischöfe
tendenziösen Berichterstattung
„Polarisierung von Bischöfen, Priestern, Theologinnen und Theologen in klar identifizierbare Lager“ und der „Diffamierung Anderer“
Im Februar 2015 wies Peter Wensierski im Spiegel darauf hin, dass kath.net „immer wieder positiv auf Artikel der "Jungen Freiheit“ verweise, und warf ihm vor, täglich den „rechten Rand der Kirche“ zu munitionieren.
Es läßt sich freilich nicht bestreiten, da kath.net eine deutliche Nähe zu kirchlichen Kreisen sowie wohl auch beste Kontakte nach Rom hat.
Andererseits deutet die Rezeption darauf hin, daß die privat betriebene Plattform kath.net womöglich nicht so ganz repräsentativ für die Positionen der katholischen Kirche steht wie Du das darstellst.
Aber es läßt sich natürlich gut Stimmung damit machen, gelle
Halo KalleMalle, Du listest auf, dass kath.net üble Inhalte verbreitet. Das gibt mir doch recht, oder nicht? Denn ich sage ebenfalls, dass es üble Inhalte sind.
Die Frage ist, ob sich diese üblen Inhalte mit der offiziellen Position der kath. Kirche decken.
Wikipedia: "Die Internetzeitung kath.net vertritt nach eigenen Angaben einen konservativen theologischen und gesellschaftspolitischen Standpunkt, der sich an den Vorgaben des Lehramtes der römisch-katholischen Kirche orientieren soll."
Bei kath.net werden einerseits Artikel von offiziellen Bischöfen und Kardinälen veröffentlicht. Das sind die höchsten Würdenträger der Kirche. Andererseits ist es aber auch ein Schlagzeilendienst. Dort werden Veröffentlichungen aus verschiedenen kirchlichen Gruppen, Diözesen und so weiter zusammengetragen.
Meine Schlagzeilen-Liste stammt nicht originär von kath.net, sondern die Schlagzeilen wurden dort nur gesammelt. Zu Wort kamen hochrangige Vertreter in Amt und Würden. Ihre Äußerungen decken sich bis auf den Millimeter mit der offiziellen Haltung der kath. Kirche. Das lässt sich objektiv nachprüfen.
Was kath.net so besonders macht, ist die Monströsität, die offensichtlich wird, wenn man die ganzen Müll mal gesammelt auf einer Seite sieht.
Bis vor kurzem wurde kath.net von der Bischofskonferenz Österreich finanziert (also dem obersten Gremium). Das beweist die Nähe und den Einfluss der Kirche eindeutig. Aufgrund schwindender Kirchensteuern hat man dieses Konstrukt geändert; nun fließt das Geld über diverse Kirchengruppen, die ihrerseits Vereinsstatus haben.
Meine Schlagzeilen-Liste stammt nicht originär von kath.net, sondern die Schlagzeilen wurden dort nur gesammelt.
Der entscheidende Punkt ist, daß sie vorher gefiltert werden. Was der Filter durchläßt und was nicht -> sie oben.
Wenn Du kath.net verlinkst, dann benutzt Du automatisch den selben Filter.
Niemand hier bestreitet, daß es in der Katholischen Kirche verquaste Positionen und Personen auf allen Ebenen gibt.
Wenn Du deinen Filter mal ausschalten würdest, dann könntest Du feststellen, daß es auch andere Positionen gibt.
Zitat:
Zitat von Jörn
Wikipedia: "Die Internetzeitung kath.net vertritt nach eigenen Angaben einen konservativen theologischen und gesellschaftspolitischen Standpunkt, der sich an den Vorgaben des Lehramtes der römisch-katholischen Kirche orientieren soll."
Was sollen sie denn sonst schreiben. Etwa: Tach, wir sind rechtsradikal und homophob und deswegen finden wir es cool, wenn die Schwulen vom Kardinal eins auf die Mütze kreigen ???