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Alt 06.09.2007, 22:15   #1
Kampa
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Beiträge: 1.542
Rückschau – Kampas erstes Tria Jahr und der Weg dorthin

Kampa- 2017
Ich hab diesen Bericht hier bewußt unter der Rubrik "Gesundheit" eingestellt, da Triathlon ein wesentliches Element war meine Gesundheit wieder herzustellen.
Ich hoffe damit vll. Einsteigern Mut zu machen, die mit ähnlichen gesundheitlichen Handicaps diesen Sport ausüben möchten.
Triathlon ist eben nicht nur ein Sport "für die harten Jungs" sondern eine wunderbare Form den Körper ganzheitlich zu fördern und zu fordern, dabei Spaß und Freude daran zu haben, auch wenn der reine Wettkampfgedanke nur eine kleine Komponente darstellen soll.

Nachdem ich im Sommer 2006 bei einem kleine Volkstriathlon die erste Luft geschnuppert hatte, wurde Triathlon im Herbst 2006 und des laufenden Jahres zum ganzheitlichen Faktor meiner Freizeitbeschäftigung. Arbeiten, Freund, ein bisschen Haushalt und hin und wieder mal Familie und Freunde, mehr war neben der Beschäftigung mir dem Thema Triathlon nicht drin.
Wenn ich eine Rückschau machen möchte, so fange ich dabei schon im Dezember 2005 an. Zu diesem Zeitpunkt habe ich eine drei Jahre andauernde berufliche Fortbildung abgeschlossen, die nahezu meine komplette Freizeit eingenommen hatte. Um danach nicht in ein totales Loch zu fallen meldete ich mich beim HM in Berlin für April 2006 an. Die Strecke von 21km zu Laufen war eine riesige Herausforderung für mich. Ich startete mit einem „Kampfgewicht“ von ca.88kg und noch immer erheblichen gesundheitlichen Problemen durch die damals noch im Raum stehende Diagnose einer Morbus Bechterew Erkrankung. Regelmäßige Rheumaschübe im Frühjahr und Herbst, die nur mit einer großen Menge an Diclo und Ibu teilweise gemixt mit Aspirin und Togal überstanden werden konnten, gehörten zu meinem Alltag. Das Schwimmen und regelmäßige Yogaübgungen haben schon damals mehr bewirkt, als alle therapeutischen Maßnahmen und bewahrten mich zum Erstaunen der Ärzte vor der beginnenden Versteifung. Weiterhin stets in meinen Körper hineinhörend, fing ich vermehrt an zu Laufen und schaffte in einem wunderbaren WK die Strecke ohne jedwede Probleme in einer Zeit von 2:36 h und einem ersten „Hochgefühl“ beim Zieleinlauf.

Wie es dann zu dem Entschluß kam einen Triathlon zu machen, hatte ich ja schon mal geschrieben.
Eigentlich sollte es ja gleich im April mit einem wenigstens minimalst auf die drei Disziplinen abgestimmten Training beginnen, doch beim Osterurlaub zu Hause bei Muttern brach ich mir erstmal den kleinen Zeh und die mühsam verlorenen Kilos kamen wieder drauf. Um dann im Mai das Training mit gezieltem Muskelaufbau im Rumpfbereich zu unterstützen, bin ich ins Fitnessstudio eingetreten. Die dort ermittelten Werte sagten 86,5kg und einen Fettanteil von über 30%. Zwar ging ich weiterhin Laufen und auch Schwimmen, Rennradfahren eher spärlich (aber ich hab ja kein Auto und mach somit fast alle Wege mit dem Stadtrad) doch an Gewichtsverlust war nicht zu denken. Die Waage rührte sich nicht einen Milimeter. Es folgte dann mit dem immer noch unveränderten Gewicht die erste VD am Twistesee. Auch hier war das Hochgefühl da, ich lief strahlend nach 1:56h ins Ziel und fühlte mich nur gut. Die Sucht war da, der Geist geweckt. Ich ging 3x die Woche ins Studio, fing vermehrt an zu Laufen. Die Umfänge hab ich damals nicht notiert, ich orientierte mich mehr daran 3-5 Tage die Woche Sport zu machen. Ca. 3 Monate nach Eintritt ins Studio fingen mit einem Mal die Kilos an zu purzeln. Als ich dann im Dezember 2006 beim Jedermannduathlon in Frankfurt antrat, standen nur noch 75kg auf der Waage. Ich merkte wie sich mein Körper veränderte und stellte wie mit einem Gongschlag fest, dass in diesem Jahr die Rheumaschübe ausgeblieben waren. Ich konnte mich noch nicht einmal daran erinnern, wann ich das letzte mal bei meinem Orthopäden war, um Tablettennachschub zu holen. Dem Strahlen und der Freude darüber mischten sich auch abends in einer ruhigen Minute ein paar kleine Tränen bei. Ich konnte wieder schlafen, endlich wieder schlafen und bin nicht nach 2-3 Stunden mit Schmerzen aufgewacht.
Der Körper reagierte also extrem positiv auf die vermehrte Belastung, damit war auch die Anmeldung zum HM wieder in Berlin klar und das es in 2007 wieder ein oder zwei Trias geben sollte, möglichst auch schon ein OD. Zum Kraftraining nahm ich noch das Spinbike hinzu und unsere Trainerin sollte sich als alte Rennradfahrerin entpuppen, die mir in diesem Frühjahr die ein und andere wunderbare Tour durch die Höhen des hessischen Hubbellandes gezeigt hat.
Ganz spontan nahm ich mit ner Freundin am Sylvesterlauf in Gießen teil und schaffte das erste Mal in meinem Leben, die 10km unter einer Stunde zu laufen. Ich war total erstaunt und baff, denn die Strecke war alles andere als flach. Damit wußte ich, ich bin auf dem richtigen Weg, der Motor ist an und die Beine wollen das auch machen, der Kopf hat Spaß daran und irgendwie scheint es alles zu passen. So langsam wächst bei mir der Gedanke beim HM unter zwei Stunden zu bleiben. Ich verpasse dieses Ziel um 6 Minuten und bin doch überhaupt nicht enttäuscht. Was fehlten waren die langen Läufe.
Erstaunt war ich ebenfalls, dass ich das mittlerweile seit Oktober andauernde durchgängige Training so gut vertragen habe. Ich hatte meinen Trainingsplan auf Gesamtbelastungsstunden ausgelegt. Es war mir also relativ egal wie viel ich in einer Disziplin gemacht hatte, ich hatte meine Begrenzung über die wöchentliche Stundenzahl geregelt. Im Oktober waren es noch 4 Std. Ausdauertraining. Dann folgte die Steigerung über 6-7 Std bis hin zu Wochen im Frühjahr mit langen Radausfahrten in den auch 11-15 Std gut vom Körper verkraftet werden konnten, ohne dass ich je mehr als einen Tag Regeneration benötigt hätte. Es gab aber auch keine wirklich „harten Einheiten“, da ich bis auf ein paar Fahrtenspiele vor dem HM gänzlich auf Tempotraining verzichtet habe. Mir ging es nur darum den Körper an die Gesamtbelastung, an die unterschiedlichen Bewegungsabläufe über längere Strecken, zu gewöhnen.
Irgendwann in diesem Zeitraum war ich mal wegen einer Impfung beim Hausarzt und wir unterhielten uns auch über meinen Rücken und die noch immer bestehende Diagnose. Als ich ihm dann meine Erfahrungen schilderte und dann auch einwarf, dass ich ohne jede Probleme 3 Std. auf dem Rennrad sitzen kann, hat er lächelnd mit dem Kopf geschüttelt und wir haben uns beide nur gefreut. Wir taten es mit dem Urteil ab, dass es eben eine 100% Diagnose und Vorhersage über den Krankheitsverlauf nicht geben würde.
Im Mai kam dann dann der Tria Saisonauftakt in Buschhütten, im Juni die Staffel im Kraichgau, im Juli die erste OD am Edersee, eine halbe MD in Erlangen, noch eine kurz eingeschobenen VD in Bad Ems und dann vor fast drei Wochen Wiesbaden. Zu allen Events hab ich Euch ein paar Zeilen geschrieben.
Wenn ich jetzt den Bogen wieder spanne vom Dez. 2005, dem großen Ziel 21km zu laufen und dem was bei der MD zu leisten war – so ganz glauben kann ich es noch immer nicht.

Wie geht es jetzt weiter...?? Ich weiß es noch nicht und lass es auf mich zukommen. Was ich weiß ist, dass ich sehr froh bin, dass der Sport nicht zu einem Egotrip geworden ist, sondern zu einer Freizeitbeschäftigung, die mir unheimlich viel Freude bereitet, zu der aber eben auch die Menschen gehören, die ich im Laufe des vergangenen Jahres kennengelernt habe und woraus sogar schon einige richtige Freundschaften entstanden sind. Das alles möchte ich mir bewahren. Ich möchte, dass mein Körper auch weiterhin so positiv auf die Bewegung reagiert und in sportlicher Hinsicht sind es wohl die Strecken OD und MD die es mir angetan haben. Hier werde ich dran arbeiten, mich vor allem darüber motivieren die einzelnen Disziplinen insbesondere in technischer Hinsicht zu verbessern. Die Umfänge des Trainings kann und will ich nicht steigern, aber die Intensität wird sich wohl verändern.

So freu ich mich auf ein weiteres Jahr Triathlon und bin gespannt was die nächste Saison so bringen wird.

Liebe Grüße
Eure Kampa

Geändert von Kampa (04.11.2016 um 11:35 Uhr).
Kampa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 22:28   #2
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von drullse
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Ohne Worte.

Schön sowas zu lesen!

__________________
„friendlyness in sport has changed into pure business“

Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 22:37   #3
mauna_kea
 
Beiträge: n/a
herzlichen glückwunsch, sehr interessant dein bericht.
ich könnte sowas ähnliches schreiben, kann also nachvollziehen wie du dich fühlst.
wenn ich dir einen tip geben darf: lass das mit den steigenden intensitäten. das ist meist der anfang vom ende ( ich rede aus erfahrung )
bleib bei dem programm das dich bisher so vorzüglich gesund gehalten hat, behalte den spaß und die freude an der bewegung.
alles gute auch weiterhin

ps: wir haben im studio auch immer kontakt zu kunden mit zum teil schweren krankheiten. das geht bis zum knochenkrebs. viele von ihnen konnte der sport helfen. scheint so, als wenn durch gezieltes belasten der selbstreparaturmechanismus gestärkt wird.

Geändert von mauna_kea (06.09.2007 um 22:51 Uhr).
  Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 23:00   #4
Rhing
Szenekenner
 
Benutzerbild von Rhing
 
Registriert seit: 22.12.2006
Ort: Bonn
Beiträge: 4.813
Alle Achtung, Kampa!
Hab vor 5 Jahren u.a. auch aus gesundheitlichen Gründen wieder mit dem Sport angefangen und mir hat's auch geholfen. Allerdings hab ich nicht so große Probleme wie Du gehabt und hab von 14 - ca. 30 schon mal intensiv Sport gemacht. Das hat mir den Wiedereinstieg sehr erleichtert. Da dürfte Dein Start deutlich schwieriger gewesen sein. Ich wünsch Dir, auch weiterhin Dein richtiges Maß zu finden!
Rhing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 23:13   #5
Kampa
Szenekenner
 
Benutzerbild von Kampa
 
Registriert seit: 07.10.2006
Ort: Hessen
Beiträge: 1.542
@Mauna: danke für Deinen Hiweis zur Intensitätssteigerung - leider hab ich nämlich auch genau die Befürchtung. Ich werd damit erstmal den Schwerpunkt aufs Schwimmen und auf die Technik in allen Disziplinen legen. Ansonsten werde ich weiterhin versuchen die Sache behutsam anzugehen (auch wenn das in der Wahl der WK nicht immer danach aussieht )

Ansonten kann ich Dir auch nur zustimmen, dass Sport bzw. Bewegung in dem richtigen Maß meiner Meinung nach niemals Schaden anrichten kann.

@Rhing: bis auf ein paar Jahre hab ich eigentlich immer Sport (Volleyball) und teilweise recht intensiv betrieben - unter welchen Bedingungen das dann teilweise nur ging kannste Dir jetzt gerade mal denken
Kampa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 23:20   #6
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.707
Coole Sache!
Da freu ich mich doch für dich!
__________________
Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 23:22   #7
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von drullse
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Zitat:
Zitat von Kampa Beitrag anzeigen
... in dem richtigen Maß ...
Wenn man das mal kennen würde...

Genau da liegt da die große Schwierigkeit: die Grenz zu erkennen, hinter der es zuviel ist.

D. - manchmal jenseits dieser.
__________________
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Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2007, 23:33   #8
fritz007
Szenekenner
 
Benutzerbild von fritz007
 
Registriert seit: 27.02.2007
Ort: Hessen
Beiträge: 1.359
Hallo Kampa,

herzlichen Glückwunsch zu dieser doch sehr beeindruckenden Leistung.
Mir hat der Sport auch (nach 10 Jahren Pause) geholfen die angefressenen Kilo (bisher 33) wieder los zu werden und vor allem habe ich kein Herzrasen mehr.
Allerdings habe ich es in diesem Jahr bei einem Duathlon und einer Volksdistanz belassen. Nächstes Jahr geht es dann mit etwas grösseren Zielen weiter.

Liebe Grüße
fritz007
fritz007 ist offline   Mit Zitat antworten
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