Was mich wundert, ist, dass niemand ernsthaft versucht, "Pedalieren für Triathleten" oder "Lauftechnik im Triathlon" zu propagieren. Vielleicht habe ich es nur nicht mitbekommen...
Ich bin mir relativ sicher, dass es mal eine Zeit gab, in der Lauftechnik für Triathleten propagiert wurde. Und beim Radfahren wird doch von einigen auch propagiert die Cleats möglichst Richtung Verse zu positionieren um die Wade raus zu nehmen. Aber jetzt wieder zurück zum schwimmen.
Im Moment hab ich bei jedem Schwimmtraining Flossen dabei.
Ich nutze sie beim Techniktraining um nicht abzusaufen und bei meinen 200er GA1 Intervallen abwechselnd um eine höhere Grundgeschwindigkeit, bessere Atmung und höhere Zugfrequenz zu haben.
Mein Schwimmtraining ist zum Beispiel:
200Ein
4x50 Technik mit Flossen
6-8x200 GA1 abwechselnd mit/ohne Flossen
200Aus kein Kraul
Ist das sinnvoll???
Was wäre ein Beispiel für ein Schwimmtraining mit Flossen?
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Was wäre ein Beispiel für ein Schwimmtraining mit Flossen?
die Flossen nicht fürs Tempo einsetzen, sondern für eine waagrechte Position knapp unterhalb der Wasseroberfläche.
Ein ganz leichter 2er Beinschlag reicht und dazu den Bauchnabel einziehen wie wenn man in zu kaltes Wasser rein muss, auch die Po-Backen zusammenpressen, nicht hinausstrecken (das gibt sonst ein Hohlkreuz, dieses grauenhafte Phänomen sieht man leider in sehr vielen yt-Videos - wahrscheinlich mach ich es auch nicht besser).
Es passt, wenn man das Gefühl hat, dass man "bergab" schwimmt.
Eleganter kann man das mit einer langen Auftriebshose (dann ohne Kurzflossen) erreichen, die kostet aber mehr und ist umständlich zum An- und Ausziehen.
Ob man jetzt die Arme in Streamline ausstreckt, oder am Körper anliegen hat oder das mit der Wasserlage wieder nicht kapieren möchte, um sich mit Armzugbewegungen abzulenken - ist erstmal wurscht.
Was wäre ein Beispiel für ein Schwimmtraining mit Flossen?
Wie du sicher aus dem bisherigen Diskussionsverlauf herausgelesen hast, bin ich kein Freund des Flossenschwimmen, außer beim Tauchen/Schnorcheln oder wenn die Flossen aus GKF hergestellt und in der Härte „medium“ schon so hart sind, dass sich die Frage nach längeren Strecken gar nicht erst stellt. (Dafür machen 50m-Intervalle damit richtig Laune ).
Für mich stellt sich die Frage, was du mit dem Flossenschwimmen bezwecken willst. Beim Schwimmen überlege ich mir normalerweise, was ich trainieren will. Danach richtet sich dann die Auswahl der Hilfsmittel. Ich habe das Gefühl, du willst jetzt mit Flossen schwimmen und sucht das richtige Programm dazu.
Ich würde z.B. keine GA-Intervalle mit Flossen schwimmen. Wenn du das Gefühl hast, zu langsam zu sein oder nicht gut atmen zu können, würde ich die Baustelle zuerst angehen, bevor ich auch längere Strecken gehe.
Flossen dann, wie Keko schrieb, eher auf kürzeren Strecken und dort genau überlegen, ob es für diese Übung sinnvoll ist oder ob die Flossen nur dazu da sind, die Übung angenehmer zu machen. Wasserlagenübungen oder Übungen zur Körperspannung kann man durchaus mit Flossen machen (siehe Keko):
M.
Geändert von Matthias75 (28.11.2021 um 16:32 Uhr).
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Flossen dann, wie Keko schrieb, eher auf kürzeren Strecken und dort genau überlegen, ob es für diese Übung sinnvoll ist oder ob die Flossen nur dazu da sind, die Übung angenehmer zu machen. Wasserlagenübungen oder Übungen zur Körperspannung kann man durchaus mit Flossen machen (siehe Keko):
M.
Flossenschwimmen bietet sich z.B. an:
- Knöchel wird "gewaltsam" überstreckt. Viele Triathleten schwimmen mit einem "Haken" und machen so ihre Wasserlage kaputt.
- entsprechende Beinmuskulatur wird kräftiger
- allgemeine Motorikschulung (irgendwas ist anders mit Flossen [Armzugfrequenz anpassen]), man muss damit umgehen
- Rumpf/Bauchmuskulaturtraining durch Dellekicks unter Wasser (gerne auch auf dem Rücken liegend)
Jetzt mitten im Winter ist die ideale Zeit für solche Sachen!
Du gehst davon aus, dass sich Wassergefühl sofort einstellt. Es braucht aber Jahre um dies zu entwickeln und das Wasser wirklich zu spüren.
Frag mal einen "Nichtschwimmer" ob er das Wasser spürt.
Dann stelle ich den Satz mal um und präsentiere mal ein alternatives Ende bzw. eine alternative Sichtweise : Wenn ich mit großen Flossen schwimme, erzeuge ich damit auch bei langsamen Beinschlag so viel Vortrieb, dass ich eine sehr gute Wasserlage und auch ein sehr gutes Gefühl für diese bekomme und ich mich gleichzeitig voll auf den Armzug konzentrieren kann und ich nebenbei auch spüre wie es sich insgesamt (Armzug gepaart mit guter Wasserlage) anfühlen sollte, wenn ich schwimme.
Ich bekomme also ein Gefühl dafür wovon der "Typ" am Beckenrand die ganze Zeit quatscht wenn er von "schwimmen" redet.
Und weil ich mich zumindest am Besten auf eine Sache konzentriere, wenn ich sie erlerne, ist es z.B. der Armzug und nicht der Beinschlag, auf das ich mich dann konzentrieren kann, wenn das Ziel heißt: Armzug erlernen
Weil dein Ziel "Vortrieb erzeugen aus den Beinen" ist.
Wenn man ein anderes Ziel wie "Unterstützung der Wasserlage" verfolgt, ist das zu vernachlässigen und kommt trotz Einsatz der Flossen gut klar.
Einem Erwachsen wirst du im Regelfall keinen guten Beinschlag der Vortrieb erzeugt bei bringen können. Dazu gibt es andere und wichtigere Baustellen als Vortrieb aus den Beinen.
100% Zustimmung. By the way, sollte schwimmen Spaß machen und wenn demjenigen Flossen dabei helfen und er dann ggf einmal öfter geht, ist mMn viel mehr gewonnen, als sich „wissenschaftlich“ über den konkreten Nutzen ewig Gedanken zu machen.