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Alt 14.06.2016, 14:57   #2225
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Drehen wir den Spieß um: ist die Naturwisschenschaft wahr? Könnte es nicht sein, dass in 250 Jahren sich Dinge als falsch darstellen, die wir jetzt annehmen?
Ja, selbstverständlich! Wir können fest davon ausgehen, dass sich das Wissen in den nächsten 250 Jahren stark weiterentwickelt. Manche heute gültige Hypothesen werden widerlegt werden, andere verfeinert. Vielleicht dürfen wir uns auch auf ganz grundsätzlich neue Einsichten freuen – um den Preis, dass wir alte verwerfen.

Es erscheint Dir vielleicht als ein Mangel, aber es ist aus meiner Sicht die große Stärke der Wissenschaft, dass sie ihren eigenen Erkenntnissen misstraut und sie fortwährend prüft und infrage stellt. So kann sie sich weiterentwickeln. Wo wären wir heute, wenn es in der Wissenschaft ein 2000 Jahre altes heiliges Buch gäbe?

Wissenschaft bedeutet nicht, Erkenntnisse endgültig für wahr zu erklären. Wissenschaft ist eine Methode, eine Arbeitsweise. Sie hat den Zweck, Erklärungsmodelle möglichst klar zu formulieren und deren Fehler zu erkennen. Letztere gehören mit zum Spiel. Wir irren uns langsam empor.
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Alt 14.06.2016, 15:12   #2226
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.798
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Mit der Physik erklären wir Dinge und die Welt um uns herum. Nicht mehr, nicht weniger. Wo liegt da "deine" Wahrheit? Ist z.B. das Schwerefeld der Erde irgendeine Wahrheit?
Wir können das Schwerefeld der Erde korrekt beschreiben. Das bedeutet, unsere mathematischen Beschreibungen decken sich überall haarklein mit den Messungen, die wir zur Kontrolle durchführen.

Die Physik ist keine Wahrheit, sie beschreibt eine Wahrheit. Indem sie es unglaublich präzise tut, denke ich, dass sie etwas mit der Wahrheit zu tun hat. Dennoch ist eine physikalische Beschreibung nicht mit der Wirklichkeit identisch.

Mit anderen Worten: Haben wir zwei vollkommen unterschiedliche Theorien, die beide das Gewicht des Elektrons korrekt beschreiben könnten, dann wüssten wir nicht zu sagen, welche von beiden "wahr" ist. Sie liefern eine korrekte Beschreibung. Das ist alles.

Wenn ich ketzerisch zurückfragen darf: Welche Wahrheit vermittelt uns denn die Vorstellung des christlichen Gottes? Was kann sie erklären? Welche Frage kann sie beantworten? Mir scheint, mit einem allmächtigen, allwissenden und gütigen Gott, der selbst keine Ursache hat, kann man überhaupt nichts erklären.

Nehmen wir die Frage nach der Existenz der Welt und ihrem Sinn. Welche Antworten gibt hier der Gott?
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 15:35   #2227
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.354
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Nehmen wir die Frage nach der Existenz der Welt und ihrem Sinn. Welche Antworten gibt hier der Gott?
Das Leben hat keinen Sinn. Du kannst ihm aber Sinn geben. Gott gibt es nicht, du kannst aber einen Glauben haben, indem du glaubst. So macht das Leben Sinn und so hast du deinen Gott und deinen Glauben. Es geht um dein Leben, wie du damit zurecht kommst. Davor ist nichts, danach ist nichts. Wir sind nichts.

In v = gt steckt keine Wahrheit. Es ist ein Gesetz, dass in unserer Welt gilt.
Man könnte natürlich sagen, es ist wahr, dass die Geschwindigkeit proportial zu der Zeit wächst mit g als Konstante. Dann hätte man eine wahre Aussage und somit eine Wahrheit.
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 15:36   #2228
MattF
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Registriert seit: 28.04.2011
Beiträge: 8.750
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Ja, selbstverständlich! Wir können fest davon ausgehen, dass sich das Wissen in den nächsten 250 Jahren stark weiterentwickelt. Manche heute gültige Hypothesen werden widerlegt werden, andere verfeinert. Vielleicht dürfen wir uns auch auf ganz grundsätzlich neue Einsichten freuen – um den Preis, dass wir alte verwerfen.

Wie gesagt es geht in der Wissenschaft nicht um Wahrheit, es geht darum dass es funktioniert.

Mit den Bewegungsgleichungen kann ich vorausberechnen wo eine Kanonenkugel aufschlangen wird. Dies kann ich (im Rahmen der Ungenauigkeiten) zu 100% vorausberechnen (zumindest ist nicht ein Fall bekannt, wo eine Kanonenkugel plötzlich bei gegebenen Abschusswinkel und Schwazpulvermenge wo ganz andere gelandet ist).

Ob man dann sagen will die Bewegungsgleichungen wären wahr, sei jedem selber überlassen. Ich würde es eher nicht sagen. Es ist ein passende Modell, das nie wiederlegt wurde.

Dann kam Einstein und sagte, dass in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit die Bewegungsgleichungen nicht mehr stimmen oder immer ungenauer werden.

Dadurch wurde Newton nicht falsch oder zur Unwahrheit. Das Weltbild wurde erweitert.

Aber auch in 250 Jahren, wird eine Kanonenkugel dort landen, wo es Newton vorher berechnet und nicht woanders! (Solange sie langsam genug ist, um nicht Einstein beachten zu müssen)

Dass es um Wahrheit ginge, wird den Naturwissenschaftlern immer gerne in den Mund gelegt, das ist aber nicht der Fall. Die Wahrheit interessiert uns gar nicht.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 15:37   #2229
qbz
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Beiträge: 10.208
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Da missverstehst Du mich. Für mich ist der Wahrheitsgehalt der Religionen insgesamt unsicher, mitsamt negativen oder positiven Aspekten. Mich interessiert viel weniger, ob Religionen gut oder schlecht seien; sondern ob sie wahr sind.
Kriterium für "Wahrheit" bzw. "Falsifizierbarkeit" von Naturgesetzen unter bestimmten Randbedingungen ist doch die empirische, meistens experimentelle Prüfbarkeit von Zusammenhängen, welche Bestandteile eines grösseren Modells bilden. Nehmen wir die katholische Lehre z.B. als ein solches Modell, müsste jemand, der diese auf die Wahrheit prüfen will, folgendes tun: Empirisch prüfbare, falsifizierbare Hypothesen aus dem Modell bilden. Z.B. für das "Modell", dass Jesus Gottes Sohn ist oder dass Gott in der Dreifaltigkeit Gott, Sohn, Heiliger Geist existiert oder die Verstorbenen in einem Jenseits als körperlose, seelische Person weiterleben. In meinen Augen handelt es sich beim Gottesglauben um eine Lehre, die sich erfahrungswissenschaftlich nicht prüfen lässt, weil sich keine geeigneten Hypothesen aus der Lehre ableiten lassen. Und wer nicht an einen katholischen oder sonstigen Gott glaubt, müsste für die Vorstellung, dass Gott nicht existiert, ebenso erfahrungswissenschaftlich prüfbare Thesen ableiten. Welche sollten das sein??

Geändert von qbz (14.06.2016 um 16:03 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 15:50   #2230
Vicky
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Ort: Sankt Augustin
Beiträge: 6.673
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Gott gibt es nicht, du kannst aber einen Glauben haben, indem du glaubst. So macht das Leben Sinn und so hast du deinen Gott und deinen Glauben. Es geht um dein Leben, wie du damit zurecht kommst.
... also gibt uns der Glaube eine Art Grundgerüst an... tja... was eigentlich... Erfahrungen und lückenhaftem Wissen, welches jedes Individuum für sich mit mehr oder weniger viel Fantasie füllen kann? Das klingt ein bisschen wie geistige Beschäftigungstherapie... Im Kern ist es aber doch auch die Suche nach Wissen.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Vicky ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 15:57   #2231
tandem65
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Registriert seit: 21.08.2010
Ort: 69493 Hirschberg
Beiträge: 9.214
Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Das klingt ein bisschen wie geistige Beschäftigungstherapie...
Also nach dem ganz normalen Leben.
__________________
PB
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tandem65 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 16:14   #2232
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.798
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Und wer nicht an einen katholischen oder sonstigen Gott glaubt, müsste für die Vorstellung, dass Gott nicht existiert, erfahrungswissenschaftlich prüfbare Thesen ableiten. Welche sollten das sein??
Gott ist so definiert, dass sich seine Nichtexistenz nicht beweisen lässt. Weder können wir die Nichtexistenz des christlichen Gottes beweisen, noch die Nichtexistenz von Zeus, Poseidon, Thor, Ra, Anubis, Heh, Imothep, Aphrodite, Astarte, Venus, Apollon, Helios, Teutaes (kleiner Scherz), oder Quetzalcoatl und allen anderen.

Wir können uns aber mit den angenommenen Eigenschaften (Allmacht, Güte) eines Gottes beschäftigen, oder mit seinen angenommenen Taten (Schöpfung), und prüfen, ob wir dafür Indizien in der Welt finden. Eine Welt, die sich nach Naturgesetzen langsam entwickelt, muss sich von einer Welt unterscheiden, die von einem gütigen und allmächtigen Gott erschaffen worden ist.

Aus meiner unmaßgeblichen Sicht kommt das christliche Gottesbild durch solche Betrachtungen in große Schwierigkeiten, da sich die Welt in allen Details so verhält als gäbe es keinen Gott.

Vielleicht gibt es einen Gott. Aber dass speziell die christliche Vorstellung von ihm zutreffen sollte, halte ich für wenig wahrscheinlich.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
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