gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
Klugschnackers Blog - Seite 26 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Offtopic > Mülleimer
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen
Alt 21.01.2016, 19:31   #201
DEJO
Szenekenner
 
Registriert seit: 09.09.2008
Ort: Kölle
Beiträge: 1.572
Rezession gefällt mir
DEJO ist offline  
Alt 21.01.2016, 19:45   #202
Vicky
Szenekenner
 
Benutzerbild von Vicky
 
Registriert seit: 11.03.2011
Ort: Sankt Augustin
Beiträge: 6.673
Zitat:
Zitat von DEJO Beitrag anzeigen
Rezession gefällt mir
Oooops. Mein Apfelbuch hat es falsch korrigiert. Tschuldigung! Mein Apfelbuch hat drei Anläufe gebraucht, bis es kapiert hat, was ich von ihm will :-D

Jetzt kennt es das Wort.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.

Geändert von Vicky (21.01.2016 um 22:48 Uhr).
Vicky ist offline  
Alt 22.01.2016, 00:39   #203
triduma
Szenekenner
 
Benutzerbild von triduma
 
Registriert seit: 05.07.2007
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 5.575
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
So, Wetter wird wieder wärmer in Freiburg, die Tage des Schnees auf den Straßen sind erstmal gezählt. 15°C am kommenden Montag.


Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
Arne, wir brauchen einen "Gefällt mir" Button hier im Forum.
triduma ist offline  
Alt 22.01.2016, 00:42   #204
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 06.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 37.675
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Da muss ich mich schicken, den ersten Tausender auf dem Rad klar zu machen, wie sich das gehört für Januar.
Knapp 100k an jedem der noch zur Verfügung stehenden Tage, dann passts doch, wenst aufn Montag warten willst, halt etwas mehr...
__________________
Do not shit in the air like a god!
sybenwurz ist gerade online  
Alt 22.01.2016, 16:09   #205
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.800
Ich kam über Reinhold Messner zum Ausdauersport. Über Reinhard Karl, Kurt Albert und Wolfgang Güllich. Die Geschichten dieser großen Kletterer waren wie eine Antriebsfeder in meinem inneren Räderwerk, deren Zahnräder durch meine Erziehung und Kindheitserlebnisse geformt worden waren. Ich bin früh aus dem Nest gefallen, bereits mit knapp 16 Jahren verließ ich das Elternhaus für immer, und beendete damit einige schwierige Jahre. Weitere würden kommen.

Meinem Vater verdanke ich ein großes inneres Durchhaltevermögen. Das liest sich gut in einem Sportforum, doch im echten Leben ist es eine zweischneidige Eigenschaft, die sich leicht gegen einen selbst richtet.

In der deutschen Grammatik nennt man sie die Konjunktionen des Gegengrundes: trotzdem, obwohl, wenngleich, dessen ungeachtet, und so weiter. Eine Sache tun, obwohl es Gegengründe gibt. Eine Situation aushalten zu können, Beschwerliches lange durchzustehen ist eine Eigenschaft, die ich öfter bei Menschen finde, die es in ihrer Kindheit schwer hatten. Was ihnen im Gegenzug häufig fehlt, ist die Fähigkeit, Dinge zu ändern. Man hält sie lieber aus, anstatt sie zu ändern.

Ob meine Beobachtung nun stimmt oder nicht: Ich war als 16- oder 17jähriger ein Mensch, der lange durchhalten konnte. Gleichzeitig fühlte ich mich von meinem Vater (er starb, als ich Mitte 20 war) nicht wahrgenommen und unterschätzt. Mich begeisterten Vorbilder, die sich durch ihr Durchhaltevermögen hervorgetan hatten, Großes leisteten und dafür Anerkennung fanden. Die Bücher von Reinhold Messner kannte ich auswendig, parallel dazu fesselten mich die Biografien großer Wissenschaftler. Die Alleingänge von Messner am Nanga Parbat und Mount Everest, oder die des jungen Albert Einstein, der mit 26 Jahren unser Weltbild revolutionierte, lagen für mich nah beieinander.

Meine Kumpels interessierten sich für andere Dinge, darum empfand ich mich selbst als Einzelgänger. Zumindest in einem inneren Sinne. Ich sprach wenig über das, was mich fesselte, und wenn ich es doch tat, dann in so einem Redeschwall, dass ich alle damit überforderte und auf verständliche Ablehnung stieß.
Gedanken, die man nicht teilen kann, sind in unseren Köpfen gefangen wie ein Kanarienvogel in seinem Käfig. Aber innerhalb seines Käfigs ist dieses Vögelchen das freieste Wesen, das man sich vorstellen kann. Ich liebte es, mich bei meinen damals einsetzenden Joggingläufen gedanklich in den Himalaya zu versetzen, mit seinen gewaltigen Strapazen und Möglichkeiten, sich zu bewähren. Oder mir den jungen Einstein vorzustellen, der als junger Patentprüfer dritter Klasse nach Feierabend über seinen Gleichungen brütete.

Ich trainierte also damals bereits regelmäßig laufen und klettern, teils vor, teils nach der Schule, und las viel. Ich entfernte die Matratze aus meinem Bett und schlief zwei Jahre lang, bis ich volljährig war, Nacht für Nacht auf einer Pressspanplatte ohne jede Unterlage, um mich für die Bergsteigerei abzuhärten. Ich gewöhnte mich daran und fühlte mich frei in diesem Biwak.

Die Begeisterung für Sport und Wissenschaft hat mir in der Schule viel Ärger und beschwerliche Feindschaften eingebracht. Ich war körperlich ein Spätentwickler, außerdem sehr schlecht und faul in allen schulischen Lernfächern, darunter sämtliche Naturwissenschaften. Fast alle Jungs in der Klasse waren stärker, schneller und geschickter als ich, und mein mathematisches Unvermögen war grotesk. Während ich also von großen Abenteuern träumte und Taschengeld für Bücher zur Erkenntnistheorie ausgab, war meine reale Lebenswelt das Gegenteil davon. Die Jungen und Mädchen, aber auch die Lehrer um mich herum rieben mir das natürlich unter die Nase, wo immer sie konnten.

Alles schwankte. Ich war in jedem Jahr meiner Schullaufbahn Klassensprecher, außer in einem, als ich gerade die Schule gewechselt hatte. Ich wurde drei Jahre zum Schülersprecher des Gymnasiums gewählt. Gleichzeitig war ich immer wieder sehr unbeliebt. Mal hatte ich viele, dann wieder gar keine Freunde. Für Mädchen war ich unsichtbar, aber das vielleicht schönste Mädchen aus der Gegend ging mit mir. Dasselbe Chaos bei den Lehrern: In der 8. Klasse gewann ich einen Buchpreis für meine schulische Leistungen. In der 9. Klasse blieb ich sitzen, ohne dass ein einziger meiner Lehrer gefragt hätte, was los sei.

(Die schulische Lage spitzte sich weiter zu: Dass ich heute mehr als einen Hauptschulabschluss habe, verdanke ich dem nicht ganz regelkonformen Eingreifen eines einzelnen Lehrers, mit dem ich mich ab und zu nachmittags traf, um ihm bevorzugt über die Geschichte der Relativitätstheorie Löcher in den Bauch zu fragen. Das Internet als Wissensquelle gab es damals noch nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich begreife erst jetzt beim Schreiben, wie absurd sie ist.)

Ich war ein schmächtiger Kerl, aber das Lauftraining tat seine Wirkung. Bei einem 1000m-Lauf im Schulsport schlug ich alle anderen mit Leichtigkeit, was mich selbst überraschte. Doch das zählte nicht viel. Ganz im Gegenteil: Bereits bestehende Konflikte mit anderen Jungs wurden dadurch eher schlimmer.

Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam, aber irgendwie wurde ich danach in ein „Armdrücken“ mit einem der stärksten Jungs aus der Klasse verwickelt. Ich wollte nicht, denn die Sache war witzlos, der Ausgang klar. Entsprechend hämisch war die Stimmung der Umstehenden. Als geistiger Bergsteiger und aktiver Kletterer war ich eigentlich gar nicht so schlecht drauf. Ich hatte mich auf 69 Kilogramm runtergehungert und konnte mühelos 30 Klimmzüge am Stück. Aber gegen die Pranke auf der anderen Seite des Tisches waren meine Aussichten sehr schlecht.

Er begann lächelnd mit mäßigem Druck, seiner Sache sicher. Das war sein Fehler. Einer schnellen Attacke hätte ich nichts entgegensetzen können. Wie man sich eine Viertelstunde lang mit brennenden Armen in einer Felswand festkrallt, wusste ich jedoch nach vielen hundert Seillängen sehr gut. Als es nach zwei Minuten noch unentschieden stand, wendete sich das Blatt und ich spürte, heute ändert sich etwas in deinem Leben.

Einige Jahre später rannte ich bei einem Berglauf im Nachbarort vom Tal hinauf auf den Gipfel. 800 Höhenmeter auf 8 Kilometern Länge. Von Anfang an schrieen mich die Zuschauer an: Peeeter!! Peeeeeter!! Peeeeeeteeeer!!! Überall waren diese Rufe von Menschen, die ich nicht kannte und die mich nicht kannten. Was war los? Direkt an meinen Fersen lief Peter Zipfel, Deutscher Meister im Berglauf von 1985, Olympiateilnehmer im Skilanglauf und eine lokale Sportberühmtheit. Das war krass! Ich lief so schnell ich irgendwie konnte und war überwältigt von diesen alles vereinnahmenden Läuferschmerzen, die sich keiner vorstellen kann, wenn er sie nicht gerade spürt.

Zwei Kilometer vor dem Ziel dieses Berglaufs gibt es ein Flachstück von einigen hundert Metern Länge. Da Peter deutlich größer war als ich, erwartete ich dort seinen Angriff mit raumgreifendem Schritt. Alles in mir konzentrierte sich auf diese langsam herannahende Stelle. Ich sah sie von weitem, Peter kannte sie ganz sicher ebenfalls. Mit fliegendem Atem stürmten wir dort hinauf, ich voraus, Peter eine Armlänge dahinter. 10 Meter bevor die Straße sich neigte, attackierte ich so hart ich noch konnte. Ich bereute es auf der Stelle, denn das Gefühl zu ersticken war gewaltig, und das Ziel noch anderthalb teilweise steile Kilometer entfernt. Zehn, vielleicht 15 Meter betrug die Lücke zwischen uns. Leicht und locker würde er sie schließen können.

Als nach einer halben Minute (die Zeit läuft bekanntlich in Zeitlupe) der Abstand noch der gleiche war, passierte etwas Seltsames. Mich traf ein Adrenalinstoß, so gewaltig, dass ich im eigenen Körper zum Passagier wurde. Und der rannte, keuchte und spie, schmerzte, schrie und jubelte im Inneren, wie ich es nie wieder in der Weise erlebt habe. Im Ziel gab er mir empathisch die Hand, und ich heulte später Rotz und Wasser vor Glück und Befreiung. Im Dorf begann man mich zu grüßen, und irgendwie presste sich aus alldem ein Tröpfchen Öl hervor, das mir bisher gefehlt hatte und alle Reibung etwas leichter machte.

Die Schere zwischen innerem und äußerem Leben, die an allen jungen Menschen zerrt, schloss sich für diesen sportlichen Teil meines Lebens. Zumindest ein wenig. Es machte keinen neuen Menschen aus mir, fühlte sich aber nachhaltig gut an.

Vielleicht ist dieses Gefühl gemeint, wenn man sagt, man sei im Einklang mit sich selbst. Tatsächlich ist man das ja nur hin und wieder, für einige Momente. Viele davon lagen für mich im Sport, wenn ich gemeinsam mit Frank durch die Wälder streifte, oder allein mit einem Walkman dem Schatten davonflog, der allabendlich die Berghänge hinaufkriecht.
Klugschnacker ist gerade online  
Alt 22.01.2016, 16:23   #206
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von drullse
 
Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Respekt...
__________________
„friendlyness in sport has changed into pure business“

Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline  
Alt 22.01.2016, 16:24   #207
DEJO
Szenekenner
 
Registriert seit: 09.09.2008
Ort: Kölle
Beiträge: 1.572
Das Buch würde ich kaufen
DEJO ist offline  
Alt 22.01.2016, 16:26   #208
bellamartha
Szenekenner
 
Benutzerbild von bellamartha
 
Registriert seit: 30.05.2010
Beiträge: 5.833
Arne.
Wie schön. Wie anrührend.
Danke, dass du dich hier zeigst, offen und wahrhaftig.

J., berührt.
bellamartha ist offline  
Thema geschlossen


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:22 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.