ich möchte mich mal wieder mit Eurer großartigen Hilfe in Sachen Radgeometrie weiterbilden.
Viele Anbieter haben ja inzwischen auch eine Reihe Rennräder für Frauen im Angebot. Bei Tria-Rädern ist mir das noch nicht so sehr aufgefallen. Da gibt es halt vielleicht mal kleinere Rahmengrößen. Bei den meisten RR´s ist das auch so. Also warum noch ne Frauen-Rennrad-Reihe? Wegen der Blümchen und Frauenfarben des Rahmens?
Wo liegt denn da nun eigentlich der Unterschied? Gibt es da z.B. Unterschiede in der Geometrie der Rahmen? Wenn ja, wo liegt da der Schwerpunkt, was ist anders, als beim "Männerrahmen" und warum?
@Mädels... ist das tatsächlich praktikabel oder nur blumiges Marketing?
Vielen Dank für Eure Antworten und herzliche Grüße!
Den Männern einen fantastischen Vatertag
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Der größte unterschied außer der Lackierung ist die Geometrie.
Bei Damen Rahmen ist meist das Oberrohr kürzer da Frauen eher lange Beine und einen kürzeren Oberkörper haben, bei Männern ist das eher umgekehrt. Natürlich gibt es ausnahmen dieser Regel.
Manchmal gibt es dann auch noch 26" Zoll Modelle, was für kleine Frauen oft sicher die bessere Wahl wäre, leider aber nicht sehr populär ist.
Bei Damen Rahmen ist meist das Oberrohr kürzer da Frauen eher lange Beine und einen kürzeren Oberkörper haben, bei Männern ist das eher umgekehrt. Natürlich gibt es ausnahmen dieser Regel.
Manchmal gibt es dann auch noch 26" Zoll Modelle, was für kleine Frauen oft sicher die bessere Wahl wäre, leider aber nicht sehr populär ist.
Ok, danke. Dann müssten wir Mädels also mit längeren Beinen auch ganz andere Sitzwinkel haben, was sich auf alles - nicht nur auf die Länge des Oberrohrs auswirkt. Heißt... Sattel rauf und nach vorn. Bei den meisten Bikes sieht man, dass das Oberrohr zum Sattel hin ziemlich nach unten abfällt (Specialized sehr stark und bei den meisten Einsteiger RRs für Frauen. Sitzen wie uffm Hollandrad ).
Gefühlt ist die Sattelstütze irgendwie kürzer... also nicht die Stütze, sondern das Stück Rahmen, wo die Sattelstütze rein muss. Irgendwie unlogisch oder täuscht das nur? Ich kann mich ja auch verguckt haben.
Ich würde es ja testen mit einer Probefahrt, aber ich habe noch keinen Rad-Dealer gesehen, der Frauen-Bikes überhaupt da hat.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Bei Damen Rahmen ist meist das Oberrohr kürzer da Frauen eher lange Beine und einen kürzeren Oberkörper haben, bei Männern ist das eher umgekehrt. Natürlich gibt es ausnahmen dieser Regel.
Genau das stimmt eben nicht!
Daher auch keine Ausnahme von ner Regel, die sich aus der Realität nicht ableiten lässt.
Es gibt generell keine körperlichen Eigenarten von Frauen, denen man mit speziellen Rädern/Geometrien Rechnung tragen müsste.
Ein Mann mit 1,70 oder weniger hat die gleichen Probleme, ein passendes Rad zu finden wie ne Frau gleicher Grösse.
Die ganze Chose ist mehr oder weniger ein Marketingschachzug, Fakt ist nämlich: bei ca. 52cm horizontaler Länge ist bei 28" und ner fahrbaren Geometrie einfach Schluss, basta.
Da kann mans drehn und wenden, wie man will, auch tricksen, dass die Daten freundlicher aussehen (steiles Sitzrohr beispielsweise verkürzt das Längenmass vom Oberrohr und der Horizontalen aufm Papier, da die Position des Sattels aber nicht bezogen aufs Sitzrohr eingestellt wird, sondern bezogen aufs Tretlager und die Kurbel, sitzt man unterm Strich genauso nah oder weit vom Lenker weg, es ist also völlig unerheblich) unterm Strich käms aber ner Quadratur des Kreises gleich.
Einige Hersteller tragen den Problemen kleiner Leute immerhin insofern Rechnung, dass sie kürzere Kurbeln verbauen, schmalere Lenker mit wenig Reach und Bremsschalthebel verwenden, die sich (mittlerweile ist das ja fast Standard, vor 5Jahren und mehr war das weissgott noch nicht so) leicht in der Hebelweite verstellen lassen.
Das ist bis zu nem gewissen Punkt aber auch Augenwischerei, denn erstens gibts Lenkerformen, die den gleichen Effekt erreichen (Abstand zu den Hebeln verkleinern) und zweitens fahren die meisten eh mehr am Oberlenker oder den Bremsgriffen, so dass der Hebelabstand zum Unterlenker von eher sekundärer Bedeutung ist.
Was definitiv "Women Specific Design" (hat wohl schon nen Grund, dass die meisten hersteller von "Design" und nicht von "Geometry" sprechen...) ist, scheint mir die Bemalung zu sein. Hier wird tatsächlich dem Rechnung getragen, dass Frauen mehr als Männer nach der Optik kaufen.
Da kann man dann fürn bunt mit Blümchen bemaltes Rad und mit ner 105er-Mix-Ausstattung mit Tektrobremsen, Tiagra-Hebeln und markengelabelter Vierkantlagerkurbel locker dennoch über 2Mille hinblättern, wo es jedem radlerstammtischgestählten Herrn das Wasser in die Augen treibt.
Unterm Strich: das Rad passt, wenn es passt, nicht wenn der Hersteller/die Marke es aufgrund der Bezeichnung und mit tüchtigem Marketingeinsatz suggeriert...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Genau das stimmt eben nicht!
Daher auch keine Ausnahme von ner Regel, die sich aus der Realität nicht ableiten lässt.
Es gibt generell keine körperlichen Eigenarten von Frauen, denen man mit speziellen Rädern/Geometrien Rechnung tragen müsste.
Ein Mann mit 1,70 oder weniger hat die gleichen Probleme, ein passendes Rad zu finden wie ne Frau gleicher Grösse.
Dann formuliere ich vorher gesagtes um bzw ändere meine Aussage ab.
Da Frauen meist kleinere Rahmen benötigen, da sie ja auch tendenziell kleiner sind als Männer, wie es der normale RR Markt her gibt machen manche Hersteller Frauenräder deren Geometrie den Anforderungen besser entsprechen als herkömmliche Herrenrahmen.
Bei vielen Modellen wird nicht nur der Rahmen proportional geschrumpft sondern das Oberrohr kürzer gemacht um eine aufrechtere Sitzposition zu ermöglichen bzw kleinen Frauen mit kurzem Oberkörper und kurzen Armen besser auf das Rad setzten zu können.
Das kürzere Sattelrohr und damit steiler abfallende Oberrohr schlägt in die selbe Kerbe.
Das kleine Männer vor dem selben Problem stehen ist klar, danach wurde hier aber nicht gefragt.
Bei vielen Modellen wird nicht nur der Rahmen proportional geschrumpft sondern das Oberrohr kürzer gemacht ...
Nein, das geht eben nicht.
Ne Frau (oder Mann) über 1,70m braucht kein spezielles Rad und keine spezielle Geometrie und für jemanden unter 1,70m gibts keine Möglichkeit mehr, das Oberrohr zu verkürzen. Bei effektiv 52cm ist Schluss, egal wie man es dreht und wendet und die Werte aussehen lässt und es nennt.
Wenn ein Hersteller wirklich hergeht und das Oberrohr kürzer macht mit der Begründung, Frauen hätten längere Beine und dementsprechend kürzere Oberkörper als Männer, disqualifiziert er sich damit eh, denn wie oben geschrieben, ist dem nicht so.
Schmalere Schultern, kleinere Hände, kleinere Füsse kann man gelten lassen, sogar breiteres Becken, aber letztlich ist dies auch wieder ne Vernebelung der Umstände, denn auch ne Frau sitzt wie ein Mann nicht aufm Becken sondern den Sitzknochen und da können Männer zwar nen kleineren Abstand selbiger haben, ich glaub aber, es ist empirisch immer noch nicht nachgewiesen, dass Frauen nen durchschnittlich grösseren Sitzknochenabstand hätten.
Das bewegt sich bei Kerlen zwischen ca. 8 und 15cm, bei den Mädelns zwischen ca. 10-18cm mit nem Löwenanteil beider Geschlechter in der Schnittmenge von ca. 12-15cm.
Frauenräder sind ein Marketing-Gag, mehr nicht. Ein ernstzunehmender Händler baut jedem und jeder Kunden/Kundin mit Vorbau/Lenker/Sattel das Rad passend, egal was der Markenrechte-Inhaber (landläufig: die Marke, "Hersteller" darf man die meisten ja gar nicht nennen) draufschreibt.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Da kann man dann fürn bunt mit Blümchen bemaltes Rad und mit ner 105er-Mix-Ausstattung mit Tektrobremsen, Tiagra-Hebeln und markengelabelter Vierkantlagerkurbel locker dennoch über 2Mille hinblättern, wo es jedem radlerstammtischgestählten Herrn das Wasser in die Augen treibt....
Genau DAS ist mir auch aufgefallen!!! Die meisten sogenannten Frauenbikes sind DEUTLICH schlechter ausgestattet, als vergleichbare Nicht-Blümchen-Rennrad-Bikes. Das hat mich gewundert.
Ich nehme an, dass der Markt hier nicht so groß ist. Deshalb muss man eben die Lackierung mit günstigeren Anbauteilen ausgleichen...
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.