Ich drücke dir und mir die Daumen, dass dein sonniges Gemüt im Umgang mit Rechtsextremisten uns nicht irgendwann den Hals bricht...
Und ich drücke uns die Daumen, dass Du erkennst, dass Hass nur noch mehr Hass erzeugt. Irgendjemand muss über seinen Schatten springen und den Kreislauf durchbrechen. Ich habe wenig Hoffnung, dass Du es sein wirst: Du hast keinerlei Selbstzweifel und kommst nicht im Entferntesten auf die Idee, dass die Hetze, die Du verbreitest, genau denen in die Hände spielt, die Du bekämpfen willst, und ihren Ideen zum Durchbruch verhilft.
Ich bin meistens gut damit gefahren, Menschen unvoreingenommen gegenüberzutreten und mir erst einmal anzuhören, was sie zu sagen haben. Die meisten sind nämlich keine Vollidioten. Aber das stellt man nicht fest, wenn man nicht mit ihnen sondern nur über sie redet.
Es gibt schon konkrete Vorschläge, wie die deutsche Gesellschaft sozial gerechter gestaltet werden kann und die vom Neoliberalismus zu einer sozialen Marktwirktschaft führen. Sie finden leider bei Wahlen halt keine Mehrheiten.
So verkaufte die Stadt Berlin z.B. im Privatisierungswahn in den vergangenen 25 Jahren viele städtischen Immobilien über einen Liegenschaftsfonds und privatisierte marktbeeinflussende Wohnungsbaugesellschaften. Sogar Rathäuser zogen komplett in angemietete Büros. Proteste und Warnungen vor den Folgen einer solchen Privatisierung für die Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt blieben ungehört und wurden übelst diskreditiert, auch in den Medien, welche damals die Privatisierung auf dem Wohnungsmarkt als alternativlos darstellten und unterstützten. Die gleichen Politiker, welche alles verkauften (z.T. an Immo-Firmen aus dem gleichen Parteienlager), beklagen heute das Fehlen von Grundstücken für den sozialen Wohnungsbau und die Spekulation, die sie selbst mit dem Verkauf des Gemeineigentums befeuerten.
Monitor brachte gerade einen Beitrag über den Verkauf von 32 000 Wohnungen des Bundeslandes Bayern für 2,5 Milliarden Euro an eine Investorengruppe im Jahre 2013*:
"Es war eines der größten Immobiliengeschäfte in der Geschichte der Bundesrepublik: 2013 verkaufte Bayern 32.000 Wohnungen für rund 2,5 Milliarden Euro an eine Investorengruppe. MONITOR und Handelsblatt liegen exklusiv Ermittlungsdokumente vor, die zeigen, dass es gleichzeitig zu dem Verkauf Hinweise von LKA und Zoll auf Geldwäsche bei Geschäftspartnern des Käufers gab. Das bringt den bayerischen Finanzminister Markus Söder jetzt in Erklärungsnot."
- zweimalige Mieterhöhung um jeweils 10 % zwischen 2013 und 2018.
- Angst davor sich die Wohnung nach einer Modernisierungsmaßnahme nicht mehr leisten zu können, in Folge einer weiteren (kräftigen) Erhöhung der Miete
Da muss man sich nicht wundern, dass das Handwerk Nachwuchsorgen hat. Vielleicht sollten man mal ordentliche Löhne zahlen.
Nee, das Handwerk hat die Sorgen, weil alle Väter und Mütter immer sagen:
"Der Mensch, fängt beim Akademiker an".
Btw, dieser Satz stammt nicht von mir.
Wenn man im Handwerk die Löhne zahlen würde, wie sie als Beispiel im Bankgewerbe üblich sind, dann würde noch mehr Schwarzarbeit die Runde machen.
Das Problem liegt im Grunde darin, das "geistige Arbeit" viel höher entlohnt wird,
als "handwerkliche Arbeit".
Ich frage mich dann immer: Mit welchem Recht ist das so?
Vielleicht weil die gesellschaftlich geachteteren Arbeiten, alle mit Schlips und Kragen verrichtet werden.
Die Zahlungsmoral der Auftraggeber trägt auch dazu bei, das viele Handwerker garnicht mehr die Chance haben, junge Leute auszubilden.
Könnten sie bessere Ausbildungsvergütungen zahlen, würde sich der ein oder andere, das auch überlegen und einen Handwerksberuf erlernen.
Als ich damls anfing, bekam ich 295,-- DM im 1. Lehrjahr.
An der Bank gab es knapp über 500,-- DM, warum?
Ist die Arbeit enes Bankers mehr wert???
Wenn der Mist baut, passiert nichts.
Baut der Handwerker Mist, wird er belangt.
Du verwechselst hier irgendwelche Banker in Führungsetagen mit dem Banker, der nach der Realschule Bankkaufmann gelernt hat.
Wenn Du dann den Bankkaufmann mit einem Stukkateur und nicht mit einem Friseur vergleichst, dann sehen die Zahlen schon wieder ganz anders aus.
Ausserdem ist nicht jeder Büroangestellte Abteilungsleiter bei einer Bank. Rede doch mal mit einer Notargehilfin, was sie in der Ausbildung und im Job verdient. Daran, dass es dem Notar so schlecht geht (Deine Aussage bei Handwerkern) kann es dort ja nicht liegen.
Bist nicht Du es, der mit prall gefülltem Konto, frühzeitig in Ruhestand gegangen ist?
Vielleicht verdienen die Angestellten in einem Friseursalon ja so wenig, weil die Inhaber sich die Taschen vollmachen?
1.Nee, das Handwerk hat die Sorgen, weil alle Väter und Mütter immer sagen:
"Der Mensch, fängt beim Akademiker an".
Btw, dieser Satz stammt nicht von mir.
2.Das Problem liegt im Grunde darin, das "geistige Arbeit" viel höher entlohnt wird,
als "handwerkliche Arbeit".
Ich frage mich dann immer: Mit welchem Recht ist das so?
3. Ist die Arbeit enes Bankers mehr wert???
Wenn der Mist baut, passiert nichts.
Baut der Handwerker Mist, wird er belangt.
Hi Körbel,
Zu 1:
Mag sein, das dieser Satz Dir geläufig ist. Ich habe den Satz nie zuvor gehört.
Ich halte die Aussage auch für falsch.
Zu 2:
...würde ich meinen, das eine Idee für ein Projekt oder eine spätere handwerkliche Umsetzung, immer erst im Kopf entsteht und geplant bzw. organisiert wird. Die handwerkliche Ausführung wird dann vom Ideengeber überwacht und später im Rahmen von Ausbildung oder Weiterbildung verbreitet.
Dasselbe sehe ich beim fertigen von vielen Produkten.
Ob der Mehrverdienst des geistigen Arbeiters gegenüber dem ausführenden Arbeiters gerechtfertigt ist, ist wahrscheinlich Ansichtssache. Elektriker gibt es viele - Edison, Volta oder Ampere' nicht so viele.
Ob die Herrschaften ihre Ideen in Vermögen umsetzen konnten, weiß ich jetzt nicht.
Zu 3.
Banker sind vermutlich genauso abgesichert, wie auch der Handwerker. Ich sehe da niemanden im Vorteil.
Fahrlässiges handeln oder Betrug wird für beide Seiten unangenehm.