Bei fast jedem Rennen, macht sich jemand lang. Das kann ich Dir aus zig Jahren Kampfrichterfahrung sagen.
Bei der Challenge Kraichgau sind 2012 min, 2 Leute mit der Ambulanz abgeholt worden was ich selbst gesehen habe. Das sind also schon mal 0.1%
Wenn man bei sich selbst anfängt kann man die Unfall Gefahr schon mal stark entschärfen. Einfach mal an die Regeln halten und Kopf einschalten.
Dann bleibt natürlich ein Restrisiko immer übrig, dass von den anderen ausgeht, ich vermute aber, dass die Anfahrt zu solchen Veranstaltungen mit dem PKW ähnlich gefährlich ist wie die Veranstaltung selber.
Bei Jedermannrennen kann man immer wieder feststellen, dass viele auch im Pulk meinen, Ideallinie fahren zu müssen. Rufe wie "Fahrlinie halten" stoßen auf völliges Unverständnis.
Es wird eben wie beim Triathlon von aussen in die Kurven reingestochen und kein Gedanke daran verschwendet, dass da vielleicht schon jemand ist, dem man quer vors Rad fährt.
Eine lustige Situation hatte ich beim Kurparkrennen in Bad Homburg. Da ist einer am Ende der Kurve im Pulk von innen nach aussen gefahren. Es gab ein wildes Gebremse und Gefluche. Und ich war am äusseren Rand des Pulks, der dann stehen bleiben musste und bin mit den Füssen in den Pedalen in schönster Zeitlupe auf den Gehweg geklatscht.
Ich habe den GP Schwarzwald geliebt, weil relativ wenige Fahrer unterwegs waren und sich das an den Steigungen sehr schnell alles aufgelöst hat. Trotzdem hat es auch da ziemlich heftige Unfälle gegeben.
Mir haben die Rennen immer Spaß gemacht, aber in diesen Pulks habe ich mich selten wohlgefühlt. Da muss man entweder vorne bei den "grossen Jungs" mitfahren oder die "Spezialisten" identifizieren und sich davon fern halten.
Bei fast jedem Rennen, macht sich jemand lang. Das kann ich Dir aus zig Jahren Kampfrichterfahrung sagen.
Zumindest das Oe zählt anders, wobei ich und die meisten von uns würden wohl genau so wie er zählen.
Nur weil jemand stürzt und aufgibt oder mit dem Krankenwagen abtransportiert wird, ist er noch längst nicht 'eingewiesen'. Erst wenn er ein Bett im Krankenhaus bekommt wird er bei den Cyclassics als Unfall gezählt.
Gutes Beispiel die Hamburg Cyclassics.
Ich bin in der ersten Jahren insgesamt 6 mal dabei gewesen und hat immer Spaß gemacht.
Seit 4 Jahren nun nicht mehr Warum:
Beim meinem letzten Start waren es 13500 Starter , da hab ich schon zu meinem Kumpel gesagt - wenn es noch voller wird fahre ich nicht mehr mit.
Inzwischen reine Komerzveranstaltung es fahren über 20000 mit , tja die können wohl nicht genug bekommen. Übers Geld brauchen wir gar nicht reden , man bezahlt heute den Doppelten Europreis wie zu Zeiten der D- Mark.
Durch die hohe Teilnehmerzahl resultiert eine extrme Sturzgefahr.
Da fahren Leute mit die sind noch nie in einem Pulk gefahren und benehmen sich wie Rambos. 1/3 die dort mitfahren haben keine Ahnung vom Rennradfahren, klingt krass ist aber so!
Ich habe Stürze da gesehen , ganz schlimme Sachen. Schade drum , spätestens nach den besagten 13000 Startern hätte Schluß sein müssen.
In Frankfurt oder Roth lassen sie AUCH NICHT 10000 auf die Strecke!
Grüße Frank
ich bin zwischen 2003 und 2009 viele Jedermannrennen gefahren. Es wurde immer schlimmer mit der Risikobereitschaft. In Frankfurt hätte ich bei normaler Fahrweise 8 mal in einem Rennen stürzen können, weil Leute unangemessen gefahren sind, oder kurz vor mir gestürzt sind. In köln habe ich eklige Massenstürze gesehen, wo ich hinterher ganz alleine war, weil 15 Minuten keiner mehr nachkam. Deutschlandtour war Mord und Totschlag teilweise und von normalen Stadtrundkursen brauche ich gar nicht erst zu sprechen. Für mich der Hauptgrund warum ich zu triathlonveranstaltungen gewechselt bin. Das Laufen macht mir sogar auch Spaß und das Schwimmen kriegt man ja auch mit ach und Krach hin. Beim Triathlon nur einmal in Wiesbaden von der Strecke abgekommen (ohne Fremdverschulden) ansonsten alles harmlos und sicher. Soweit meine subjektive sicht.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
1 Toter in Immenstadt (Tria) durch "fremdverschulden"
1 Toter in Radstadt (RM) durch "eigenverschulden"
1 Eigensturz mit Rippenbrüchen bei RTF durch selbstschuld
Aus meiner Sicht aber auch: Trias haben meist eine schlechtere Radbeherrschung als reine Radler.
Ich fahre nun seit einigen Jahren in Nürnberg mit und konnte da die Entwicklung ziemlich gut verfolgen:
erste Veranstaltung - Jedermannrennen über ca. 13,5 km (eine große Runde) -> ca. 250 Starter, alles wahnsinnig schnell aber keine Stürze
die Jahre drauf kam dann der German Cycling Cup - plötzlich waren es 2 Distanzen und über 800 Starter -> auf 60km nicht in der Führungsgruppe (wo man das aggressive Fahren noch am ehesten nachvollziehen könnte) -> 5 Stürze live erlebt, 2 davon mit mindestens 30 Beteiligten
Ganz übel wurde es immer, wenn eine Gruppe eine andere überrundet hat - sowas muss unter allen Umständen vermieden werden!
Dieses Jahr extrem kleine Veranstaltung - eine 3,7km Runde mit einem knackigen Anstieg und ordentlich Kopfsteinpflaster, insgesamt 12 Runden zu fahren, ca. 200 Starter
Trotz der kleinen Runde (die letzten wurden bestimmt 5 mal überrundet) wurde es nie gefährlich, es gab keine Stürze und nur als das Führungsfahrzeug mit dem Erstplatzierten (der alle überrundet hatte bis auf die direkte 10-köpfige Verfolgergruppe) vorbeikam wurde es mal etwas eng
Mein Fazit: Jedermannrennen sind eine ganz tolle Sache, aber desto mehr Leute mitfahren desto besser muss man selber sein, um halbwegs risikolos mitfahren zu können.
und: wenn die Strecke nicht an die Starterzahl angepasst wird (Rundenlänge, Breite der Strassen) ist sehr bald Schluss!!
Ich kann mir echt nich vorstellen, wie das bei den Cyclassics gehen soll mit derart vielen Startern..
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Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt. (Albert Einstein)