Erfreulicherweise fühle ich mich gerade deutlich besser als ich es unmittelbar nach dem Lauf und währenddessen gedacht hätte.
Das hat sich nach starkem Muskelkater angefühlt und mindestens drei, vier Tagen starken Bewegungsschmerzen schon beim Gehen und Aufstehen u.ä..
Nach dem Lauf habe ich mir gleich mal 750 mg Magnesium reingehauen.
Evt. hat mir das geholfen - die ganze Sache deutlich entspannt.
Warum mache ich das?
Es war ja nicht wirklich geplant.
Ich habe halt wieder dieses Brückchen da überquert - die Autobahnbrücke über den Rhein mit dem Rad- und Gehweg oben in der Mitte und den steilen Treppenaufgängen.
Das mache ich sehr selten.
Dann komme ich sozusagen in eine ganz andere Welt.
Es besteht dann in einer solchen Trainingsphase, wie ich sie aktuell habe (seit Monaten sehr viele lange Radtouren) die Gefahr, dass ich mich fast so verhälte, als wäre ich mit dem Rad unterwegs.
Ich tauche irgendwie ab und laufe einfach so gut es eben geht und schaue selten oder gar nicht wie schnell ich jetzt bin.
Schnell ist gut - gell :-) ;-)?
Dann bin ich ja anders gelaufen als nach der letzten Brückenüberquerung und zwar Richtung Sandhofen, dann weiter über die breite und stark befahreren Schnellstraße und später bin ich im Wald angekommen und befand mich auf einmal auf einem Weg, der heißt "Alter Frankenthaler Weg".
Nah - als alter Frankenthaler muss man den natürlich bis ans Ende durchlaufen, wenn man schon mal drauf ist :-) ;-)!
Oder?
Ist doch klar ;-).
Tja - und dann war ich durch und bin aus dem Wald heraus und habe eigentlich spontan die verkehrte Richtung gewählt.
Das war mir schnell klar, aber ich kann ein sturer Hund sein und ich wollte irgendwie nicht einfach umdrehen und in die andere Richtung laufen.
Dann irgendwann gar nicht so viel später taucht das Ortsschild von Viernheim auf.
Da dachte ich mir, dass das jetzt schon ein wenig arg weit weg ist von zu Hause, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass ich im gefühlten Laufschritt unterwegs bin und da nirgendwo weit und breit ein Fahrrad wäre, was mich heim bringen könnte.
Naja und da bin ich in Vierheim erst mal Richtung Feudenheim bei Mannheim so grob gelaufen und habe mich für Wege entschieden, die blöd endeten - nämlich in einer Sackgasse sozusagen.
Das kann passieren, wenn man im Grunde abkürzen möchte, aber sich halt nicht auskennt und genau so war das.
Also habe ich da in Viernheim eine größere Schleife gedreht auf immer schwerer zu belaufenden Wegen.
Am Schluß, war das kein Weg mehr zu erkennen alles überwuchert.
Gut - dann entschloss ich mich zurückzulaufen, so wie ich gekommen war.
Also dann halt doch.
Dann bin ich da auch noch um das Rheinneckarzentrum in Weitem Bogen herumgelaufen.
Da war sehr viel los.
Ein Haufen Menschen und Autos und die ließen mich an manchen Stellen einfach nicht die Straße passieren.
So kam es zu der anderen Schleife.
Dann war ich schon auf dem Weg Richtung Weinheim bzw. Lorsch und da tauchte das Schild auf "Zu den Friedhöfen".
Es war zum Glück nicht so warm wie beim letzten langen Lauf.
Ich war aber schon etwas durstig.
Vor allem habe ich innerlich hochgerechnet was das gibt, wenn diese steifen und kraftlosen Beine jetzt auch noch mit zunehmendem Wasserverlust klar kommen sollen.
Die waren ja jetzt schon so ziemlich völlig im Eimer.
Es hat dann ewig gedauert bis ich endlich auf dem Friedhof war.
Dann gab es Wasser (60 Schlucke ziemlich kleine, da ich schon ziemlich fertig war).
Danach ging es wieder heraus aus dem Friedhof und dann war ich im Wald Richtung Lorsch unterwegs.
Das war gefühlt einer der härtesten Abschnitte oder vielleicht sogar der härteste Part des Laufes.
Eigentlich war der Weg ganz gut, aber für mich schon gefühlt ziemlich schlecht, da ich ja die Füße kaum vom Boden bekam und da ist es auf nicht asphaltierten guten Waldwegen schon ziemlich schwer forwärts zu kommen.
Innerlich schaffte ich mir da Ziele.
Jetzt erst mal rauskommen aus dem Wald da und irgendwie nach Lorsch kommen.
Dorthin musste ich zum Glück nicht.
Irgendwann war da nämlich zu lesen, dass es noch 9 Kilometer sind.
Da dachte ich - :-O jetzt wird`s verdammt eng, denn ich weiß, wie weit es mindestens ist von Lorsch bis heim.
Puh ...
Zum Glück bin ich dann auf gutem Asphalt gelandet auf einem Radweg, den ich gut kenne, auf dem ich schon oft war.
Tja - aber halt mit dem Rad und schon mit dem Rad kann es sich unheimlich ziehen bis Lampterheim.
Das war mein nächstes Ziel.
Ich hatte schon so an die 50 km auf der Uhr.
Da dachte ich, dass ich das einfach nicht schaffen werde im gefühlten Laufschritt nach Hause und ich wohl irgendwann Gehen müsse.
Innerlich habe ich versucht bis km 60 zu kommen und dann war da eine Bereitschaft zu gehen da, wobei ich dann nicht mal mehr sicher war, dass ich es bis Kilometer 60 im Laufschritt wirklich packe.
Das zog sich extrem.
Wäre ich nicht auf gutem Asphalt unterwegs gewesen zu dem Zeitpunkt, sondern auf einem der Waldwege, auf denen ich zuvor war, dann hätte ich aufgegeben wahrscheinlich und wäre irgendwann gegangen (also Gehschritt gefühlt).
Der Zustand der Beine verbesserte sich etwas und so schaffte ich es Lampertheim immer näher zu kommen.
Der Lärm der vielen Autos nervte mich arg.
Da wollte ich weg so schnell es halt geht unter der Berücksichtigung mich möglichst nicht dabei zu verletzen und da die Beine völlig kraftlos und steif waren und auch verspannt, war es nicht so klar, ob ich das hinkriege.
Ich habe versucht so schonend zu laufen, wie es geht.
In Lamperheim dann angekommen wurde innerlich das nächste Ziel ausgemacht.
Das waren dann 60 km und da der Zustand der Beine relativ etwas besser war, als er schon war, habe ich dann versucht mich bis zur Rheinbrücke durchzuschlagen.
Unglaublich auch das hat letztlich geklappt.
Irgendwann sah ich die Brücke.
Da war ich erleichtert, aber es zog sich dann arg bis ich endlich wirklich an den Treppen war.
Die Treppen konnte und wollte ich nicht mehr hochspringen - nicht mal ansatzweise.
Ich wusste das geht einfach nicht.
Dazu habe ich nicht die Kraft.
Dazu ist alles viel zu steif.
Aber Treppen hochgehen ist in Ordnung, denn das ist mindestens in etwa so anstrengend wie kraftloses gefühltes Laufen in der Ebene.
Auf der anderen Seite bin ich die Treppen dann zügig, also was da halt noch gefühlt zügig sein konnte, herunter.
Das war dann eigentlich kein Laufen mehr bzw. "gleichwertige" Bewegungsform.
Die Treppen sind aber steil und ich wollte auf keinen Fall stolpern oder fallen oder so was.
Das ging einfach nicht anders.
Ich habe mich am Geländer gut festgehalten und zugesehen, dass ich flott herunterkomme.
Gut - und dann war ich endlich in meinem wirklichen Laufrevier und habe versucht so schnell wie möglich heim zu kommen und habe nach dem kürzesten Weg gestrebt.
Das ist dann gelungen.
So jetzt wieder ab in`s Bettchen.
Und nachdem ich den Beitrag eben noch ein wenig verbessert habe, wünsche ich Euch einen angenehmen Tag und hoffe, dass Ihr es nicht bereut (habt) den Beitrag überhaupt angeklickt zu haben.
Thomas
Geändert von ThomasG (28.07.2017 um 05:58 Uhr).
|