Zinsen über der Inflationsrate bedeuten irgendwer anders muss diese Geld ja erwirtschaften, bzw. drücken wir es mal konkret aus, irgendwer muss ausgebeutet werden, damit ich mal später mehr habe. Ausgebeutet dass er zumindest mal weniger Lohn bekommt, als er erwirtschaftet. Auch jemand der 50.000 € im Jahr verdient kann ausgebeutet sein (bzw. wird es in der Regel!
M.E. nicht wirklich richtig.
1. können Zinsen auch mit weiteren Schulden bezahlt werden. Das haben die Staaten ja immer so gemacht. Bzw. kann Schäuble dank niedriger Zinsen jetzt einen ausgegelichenen Haushalt präsentieren.
2. erwirtschaftet man die Gewinne/Cash Flows für die Zinsen ja nicht nur durch die Arbeit des Personals. Es gibt ja auch noch Maschinen, Patente, verkaufte Waren, ...
1 Nicht dein Ernst oder? Das verschiebt das Problem doch nur in die Zukunft.
2. Auch die Patente und Ideen haben Menschen.
1. Ich hab nur gesagt, dass Zinsen oft nicht erwirtschaftet werden. Man könnte auch die derzeit beliebten Mittelstandsanleihen nehmen. Da werden einige sicherlich noch platzen. Und die Lebensversicherungen/Banken wurden ja von Aktien in Anleihen getrieben, da man davon ausgeht, dass Staatsanleihen niemals platzen. Deswegen kam es ja zur Griechenland-Problematik Mich würde es nicht wundern, wenn auch die eine oder andere LV zeitnah gerettet werden müsste.
2. Dann ist die Microsoft-Tippse also unterbezahlt, da Microsoft mit den Ideen von Bill Gates Windows+Office massiv Geld macht?
Die Börse ist nichts böses, nur die Gier einiger ist das Böse.
Wobei sich da auch letztlich die Frage stellt, wieso sollte man "Anspruch" haben auf Zinsen die höher sind als die Inflationsrate, damit es einem z.b. in Alter besser geht (OK im Moment sind die Zinsen sogar niedriger, was aber auch eine politische Entscheidung ist, der nicht so ganz freien Zentralbank)?
Zinsen über der Inflationsrate bedeuten irgendwer anders muss diese Geld ja erwirtschaften, bzw. drücken wir es mal konkret aus, irgendwer muss ausgebeutet werden, damit ich mal später mehr habe. Ausgebeutet dass er zumindest mal weniger Lohn bekommt, als er erwirtschaftet. Auch jemand der 50.000 € im Jahr verdient kann ausgebeutet sein (bzw. wird es in der Regel!
Das sollte einem schon klar sein.
Es ist schon ein bisschen schizophren wenn man z.b. gegen Turbokapistalisten ist, gleichzeitg aber selber ein private Alterversicherung hat, von der man gute Gewinne erwartet. Diese Gewinne werden doch nicht aus schwarzen Löcher erzeugt, sondern aus der Arbeitsleistung anderer Menschen.
Der Leitzinssatz ist halt eine der ganz wenigen Stellschrauben zur Regulierung der Wirtschaft und liegt er über der Inflationsrate finanziert sich ein Zins auch über die proportionale Beteiligung am Wachstum, was ich jetzt nicht als Ausbeutung bezeichnen würde, da für Wachstum auch Geldkapital gebraucht wird (lassen wir mal das Thema Risiko weg).
In der Regel befürworten die Kritiker des Neoliberalismus sowieso die umlagefinanzierte gesetzliche Altersrente, deren Höhe sowohl an der Inflation wie auch proportional am Wachstum justiert ist.
Ist aber alles Offtopic inbezug auf die Marktpreisabsprachen der Großbanken, warum es doch im Kern bei der Wiederaufnahme des Threads gerade geht.
Vorschläge, wie
a) Spekulationen mit Devisen mit marktpreisbeeinflussendem Ausmass, so dass sie ganze Volkswirtschaften schädigen können
b) Zins- und Devisenkursabsprachen marktbestimmender Banken
präventiv, durch strukturelle Änderungen der Rahmenbedingungen, eingedämmt werden können, habe ich bisher von Dir nicht gelesen.
Einfach im nachhinein Strafen zu verhängen oder Schadensersatz zu verlangen (wie in den USA) wie bisher, scheint mir viel zu riskant, aufgrund der bisherigen Erfahrungen, weil der Fall ja eingetreten ist, dass Banken, die mit betrügerischen Kreditpapieren handelten, keinen Schadensersatz mehr leisten können, weil sie pleite sind oder vor der Pleite mit Staatsgeldern/-schulden bewahrt werden müssen.
Der Leitzinssatz ist halt eine der ganz wenigen Stellschrauben zur Regulierung der Wirtschaft und liegt er über der Inflationsrate finanziert sich ein Zins auch über die proportionale Beteiligung am Wachstum, was ich jetzt nicht als Ausbeutung bezeichnen würde, da für Wachstum auch Geldkapital gebraucht wird (lassen wir mal das Thema Risiko weg).
Das Thema Risiko kann man aber nicht weg lassen.
Der Zins ist die Abgeltung des Risikos.
Das sieht jeder ein wenn ich sage: OK du bekommst 10% Zinsen, dann ist jedem (eigentlich klar) da muss ein Risiko dabei sein.
Auch bei 1% ist ein Risiko, das ist zwar sehr viel kleiner aber auch ein Risiko.
Ich will hier auch überhaupt nicht in eine Ecke gedrängt werden, dass ich sage die Börse ist böse. Das Gegenteil ist der Fall.
Du hast recht, zurück zum Thema. Ich halte die Strafen auch nicht für ausreichend. Hier müssen entsprechende Straftatbestände her (einheitlich in Europa zumindest), die sowas unter empfindliche Strafe stellen. Die Deutsche Bank hat in ihrer PM auf das Fehlverhalten einzelner verwiesen und gut ist. So geht das nicht.
Schäuble sagte mit recht, daß die Banken in rasendem Tempo immer neue Schlupflöcher aus der Regulierung finden. Hier sind wir erst am Anfang, aber bisher haben wir ja nichtmal eine einheitliche Aufsicht über die Finanzwirtschaft.
Doch noch ein Nachtrag: Eine bescheidene und vor allem notwendige kleine Altersversorgung und Turbokapitalismus in einem Satz zu nennen macht jede weitere Diskussion unmöglich. Welcher Satz kommt da als nächstes? Eigentum ist Diebstahl?