Landis: Wenn man aber einen Schritt zurücktritt und sich das Ganze aus der Distanz anschaut, versteht man, warum die gegenwärtigen Anti-Dopinganstrengungen nicht funktionieren. Wenn du als Athlet gegen Konkurrenten aus anderen Ländern antrittst und weißt, was dort los ist, kannst du mit fast hundertprozentiger Gewissheit ableiten, dass dort gedopt wird. Aber du hast keine wirklichen Optionen. Entweder du tust es ebenfalls. Oder du steigst aus. Du hast nicht die Mittel, es aufzudecken. Und falls doch, das sieht man an den Whistleblowern, darfst du nicht zu den Olympischen Spielen. Das Versagen und die Heuchelei kommen direkt vom IOC.
Das war Teil meiner Wut, als ich mich in meinem Dopingverfahren zur Wehr zu setzen versucht habe. Geben Sie sich keiner Illusion hin. Die WADA ist das IOC. Und USADA auch. Diese Leute bekommen Freikarten zu den Olympischen Spielen. Das ist ihr eigentliches Ziel. Das und auf diese Weise Geld zu verdienen. Nicht irgendein moralisches Prinzip wie Fairness. Ich habe keine Zweifel, dass es die korrupteste Organisation im gesamten Sport ist. Daneben sieht die FIFA noch ziemlich gut aus.
Das wird jetzt immer deutlicher. Rund um die letzten Olympischen Spiele hat es viele Berichte in den Medien darüber gegeben, um was es im IOC geht. Es gab nicht nur diese fabrizierten, menschelnden Geschichten über einzelne Athleten. Und Fernsehleute, die erzählen, wie toll alles angeblich ist. Was hinter den Kulissen vorgeht, ist Korruption und schadet Dritte-Welt-Ländern, wo man die Spiele heutzutage ausrichtet, weil es dort einfacher ist, Bestechungsgelder zu zahlen und damit durchzukommen, als in den USA oder in Deutschland oder anderen Ländern der Ersten Welt.
Anstatt diese Geschichte zu glauben, wonach die WADA eine unabhängige Einrichtung ist, die versucht, Doping zu verhindern, oder wie USADA durch das Ausheben des US Postal Service Teams wirklich etwas bewegt hat, sollte man wissen: Das ist alles nur Show, alles nur Fassade. Alles nur, um die Spiele abzustützen und armen Leuten Geld abzupressen.
Zitat:
Wenn ich mir alles objektiv anschaue, sehe ich vor allem den Einfluss der Medien. Eine so attraktive Geschichte entwickelt immer ihre eigene Dynamik. Die Person im Zentrum dieser Geschichte muss gar nicht besonders schlau sein, um sie am Laufen zu halten. Die Medien selbst wollen, dass diese Geschichte weitergeht. Was ihn ruiniert hat, war zu glauben, dass diese Geschichte durch rein gar nichts aufgeribbelt werden kann. Weil es eine viel zu gute Geschichte war. Also hat er überreizt. Livestrong, die Stiftung, war großartig. Damit konnte er alle Attacken parieren, weil er sagen konnte, dass er Geld für Krebskranke auftreibt. Dabei hat er auch davon finanziell profitiert. Wenn er clever wäre, wäre er nicht in der Situation, in der er sich im Moment befindet.
Setzen sich in einem solchen System einfach nur die Skrupelosesten durch oder werden zahlreiche Menschen auf dem Weg nach oben durch Geld, Macht und Ruhm charakterlich versaut - das ist hier die Frage?
Alle, die da mal mitbesch... haben, haben halt schlechte Karten.
Mein Opa hat zu uns Kindern früher öfter einen Satz gesagt, der in mir schon immer ein Unbehagen ausgelöst hat:
"Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er tausend Mal die Wahrheit spricht!"
Es gibt ja auch durchaus Leute, die glauben Landis müsse sich in irgendeiner Form mit Armstrong abgesprochen haben, sonst hätte er sich zu so manchem Schritt nicht überwinden können aus Angst vor den Folgen.
Keine Ahnung wie sehr Armstrong u.a. da in den kriminellen Bereich vorgestoßen sind, welche Drohungen es da genau tatsächlich Leuten gegenüber gegeben hat, die ausgepackt haben oder auspacken wollten.
Investigativer Journalismus wird ja häufig zurecht gelobt, aber manchmal frage ich mich, ob die Leute sich Ihrer Verantwortung Leuten gegenüber, die ihnen brisante Informationen liefern wirklich bewusst sind.
Die "Welt" vergisst ja erfahrungsgemäß schnell.
Zu rasch dreht sich das Rad.
Zu schnell sind andere Themen im Fokus bzw. werden in den Fokus gerückt.
Ist den Leuten überhaupt klar, welche Folgen tatsächlich kommen, wenn sie auspacken und ist ihnen klar, dass sie unter Umständen viele Jahre nicht ganz ungefährliche Feinde haben, wenn die "Welt" sie schon lange so gut wie vergessen hat?
Das meine ich nicht nur in Bezug auf den Sport.
Es gibt ja auch ein Haufen andere bisante Themen.
Armstrong war nur ein Mitläufer
"Vor allem machte er aber die damals vorhandene "Dopingkultur" im Radsport verantwortlich, gegen die er nicht opponiert habe. "Ich hätte mir gewünscht, in einer anderen Generation, in einer anderen Zeit, in einer anderen Umgebung zum Radsport gekommen zu sein", erklärte er." http://www.spiegel.de/sport/sonst/la...a-1135826.html
Kann man in den Medien nicht einmal das Buch schliessen?
Armstrong pupt einmal und schon ist er in allen Blättern wieder populär, schadet doch nur unseren Sport, sollen sie Ihn doch hinter geschlossenen Türen verurteilen so ein toller Hecht ist er doch nicht.
Im Radsport ist doch ne ganz andere Generation am werkeln über die wird kaum berichtet, ist der Sport sauberer geworden und dadurch nicht mehr so attraktiv oder will keiner mehr die vollen Radsportler sehen?
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