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4 Radtage Südbaden
4 Radtage Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
09.-12.05.2024
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Ironman Maastricht 2016 - Seite 5 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 08.08.2017, 12:48   #33
Eber
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Zitat:
Zitat von repoman Beitrag anzeigen
.....
Aber Björn Steinmetz hat ja nachher gesagt, dass man über die Optimierung der Radstrecke weiter nachdenke.
Ich glaube IM orientiert sich hier eher an den Frühjahrsklassiker Radkursen.
Die sind halt häufig auf kleinen holprigen Wegen.
So jedenfalls hatte ich BS im Ohr, als wir letztes Jahr mit ihm schnackten ...
Das hat jedenfalls auch seinen Reiz, man muss halt Material und Fahrtechnik darauf anpassen.
An Letzterem mangelt es bei uns Agergroupern sehr, so meine persönliche Erfahrung.
__________________

hmh ??

Geändert von Eber (09.08.2017 um 08:09 Uhr). Grund: es
Eber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 13:44   #34
badenser
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Zitat:
Zitat von Eber Beitrag anzeigen
Ich glaube IM orientiert sich hier eher an den Frühjahrsklassiker Radkursen.
Die sind halt häufig auf kleinen holprigen Wegen.
So jedenfalls hatte ich BS im Ohr, als wir letztes Jahr mit ihm schnackten ...
Das hat jedenfalls auch seinen Reiz, man muss halt Material und Fahrtechnik darauf anpassen.
An Letzterem mangelt bei uns Agergroupern sehr, so meine persönliche Erfahrung.
Besser hätte ich es nicht sagen können .. IM Maastricht wird sicher niemals ein Radstrecke erhalten bei der es auf gerader, breiter Strasse einfach nur vorangeht.

Das gibt das regionale Strassen Netz einfach nicht her, und ist so auch nicht gewünscht.
Wie ich nach dem Rennen schon gesagt habe,ein paar ecken müssen noch raus und dann passt das Ding ganz gut.

Wir sind dran , brauchen natürlich auch die Genehmigung durch die Behörden.

Gruß Badenser
badenser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 15:13   #35
repoman
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Daumen hoch

Zitat:
Zitat von badenser Beitrag anzeigen
Besser hätte ich es nicht sagen können .. IM Maastricht wird sicher niemals ein Radstrecke erhalten bei der es auf gerader, breiter Strasse einfach nur vorangeht.

Das gibt das regionale Strassen Netz einfach nicht her, und ist so auch nicht gewünscht.
Wie ich nach dem Rennen schon gesagt habe,ein paar ecken müssen noch raus und dann passt das Ding ganz gut.

Wir sind dran , brauchen natürlich auch die Genehmigung durch die Behörden.

Gruß Badenser
Du hast wohl recht, so muss man das sehen und man weiß ja worauf man sich einlässt. Es hat durchaus seinen Reiz auf Streckenabschnitten von Radklassikern zu fahren. Wie ich schon gesagt habe, insgesamt eine schöner Wettkampf mit toller Atmosphäre, der hoffentlich auch mal zum Klassiker wird.
repoman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 17:35   #36
roadrunner
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Zitat:
Zitat von badenser Beitrag anzeigen
Wir sind dran , brauchen natürlich auch die Genehmigung durch die Behörden.
"Wir" bedeutet dann du gehörst zu Organisations Team?

Dann sei doch so nett und versuch das die brücken weg kommen.
Die Wege und Strassen sind doch okay, auch die ecken und Hubel und kanten gehören dazu.

Das schöne ist, das man auch sieht das das Team vom IMNL dinge verändert, und diese dann zur Verbesserungen beitragen.
roadrunner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.08.2017, 08:18   #37
Eber
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Zitat:
Zitat von badenser Beitrag anzeigen
Besser hätte ich es nicht sagen können ..
Aber mindestens genauso treffend -
Dir auch schöne Grüsse
__________________

hmh ??
Eber ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2017, 21:29   #38
Nilspein
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Registriert seit: 04.04.2015
Beiträge: 51
Hier mein Rennbericht Maastricht 2017:

Aus der Mitte des hinteren Feldes - Eindrücke von Ironman Maastricht

Das Fiepen des Weckers reisst mich aus dem Tiefschlaf. Irgendwas stimmt hier nicht, 4.00h, falsches Zimmer, das Licht stimmt nicht und warum soll ich zu dieser Zeit aufstehen? Langsam sickert der Grund in mein Bewusstsein: Renntag, du bist in Maastricht und in ca. 3 Stunden startest du in den zweiten Ironman des Jahres 2017. Der Puls ist sofort nördlich von 150, nicht das letzte Mal an diesem Tag. Das Bastion Hotel hält es nicht für nötig, Frühstück zu dieser Zeit anzubieten, so dass ich lediglich ein Käsebrötchen und eine Banane reinschmeisse, die üblichen Routinen abspule und mich abmarschbereit mache. Stop. Übliche Routine am Renntag eines Ironman? Tiefschlaf? Schlechte Zeichen. Zwar verfolge ich die Strategie, die Nervosität nicht allzu nah an mich ranzulassen, aber am Morgen einer Langdistanz so schläfrig das Programm runter zu spulen ist auch nicht normal und vor allem nicht leistungsfördernd. Die Wechselzone öffnet um genau 5h, vom Hotel sind es ca. 10min Fußweg dorthin. Ich nehme einen kleinen Umweg die Boschstraat hinauf über den Marktplatz vor dem Rathaus von Maastricht, wo bereits die Ironman Sattelschlepper stehen und das rot erleuchtete M-Dot das Ziel des heutigen Tages markiert. Die Innenstadt ist wunderschön und komplett still zu dieser Zeit. Jungfräulich liegt der rote Teppich vor dem beleuchteten Rathaus und dem Zielbogen, auf dem „IM Maastricht Limburg“ und die Uhrzeit angezeigt werden. Wann die Zeit heute für mich stehen bleiben wird? Ich setze den iPod auf und höre „Can´t be guilty“ von The Radio Dept., die Schweden liefern den perfekten Soundtrack für diese Atmosphäre.

Ich lasse die Stadt hinter mir und gehe über die Maas-Brücke in Richtung T1. Ein Blick über die Schwimmstrecke, das Wasser glänzt wie Öl in der Dunkelheit, die Bojen schaukeln im Wind. Hier wird es bald rund gehen, ich freue mich auf das Schwimmen und den Tag. In der Wechselzone dann die erste Überraschung: ich bin um 5.15h vor Ort und es ist fast niemand da. Geisterhafte Stimmung durch die von Generatoren betriebenen Flutlichter, ein paar Gestalten laufen zwischen den 1.300 Rädern hin und her. Ich treffe die üblichen Vorbereitungen am Cervelo, sortiere die Sachen aus dem Bike und Run Bag um, platziere Helm, Brille, Startnummer und Schuhe am Rad. Ich lasse mir Zeit und so geht die Sonne um kurz nach 6h auf. Es ist voll geworden und die Luft noch frisch. Höchstens 12 Grad, aber das Wasser der Maas soll 20.8 Grad haben. Angenehm und natürlich Wetsuit-Legal für alle. Der Start der Profis ist für 7.00h angesetzt, der Rolling Start für uns beginnt um 7.15h. Wie in Frankfurt reihe ich mich im Block sub1h hinten ein. Dort stehen wir fast 30min, bis es losgehen wird. Die Tribüne direkt neben dem Flussufer füllt sich mit Zuschauern. Die Brücken sind mittlerweile überfüllt mit Menschen in mehreren Reihen. Am Schwimmstart hat Ironman einen eigenen Moderator im Einsatz, der es schafft, jedem der an diesem Sommermorgen raus gekommen ist, eine Gänsehaut zu verpassen. Zuschauer und Athleten jubeln sich zu, schon vor dem Start liegen wir uns in unseren schwarzen Gummirüstungen in den Armen, es herrscht eine Atmosphäre, wie ich sie noch nie vor einem Rennen erlebt habe. Sogar die ganz coolen x-fachen Ironman werden emotional und auch ich muss mehrmals tief schlucken. Dass es eine Profit-Company wie Ironman schafft, in mir den Spirit der längst vergangenen Triathlon Tage in den 80ern hervorzurufen, ist erstaunlich und überrascht mich. Als die niederländische Nationalhymne gespielt wird, legen die Holländer die rechte Hand auf ihr Herz und schauen mit Stolz geschwellter Brust auf die Horde Athleten am Wasser runter. Pathetisch große Augenblicke, die sich Jedem von uns einbrennen wie in einen Film, der aus einer Foto-Kamera ins Sonnenlicht gerissen und in einer Sekunde überbelichtet wird. Unvergesslich und unvergleichbar, in meinem Kopf läuft „Comforting Sounds“ der dänischen Band Mew.

Mit einem Kanonenschlag werden die Profis auf den Weg geschickt, 15min später beginnt der Rolling Start und bereits ein paar Minuten danach bin ich ganz vorne und werde in den 4. Ironman meines Lebens entlassen. Das Wasser ist wie versprochen schön temperiert und auch qualitativ gut. Leider ist vor dem Start kein Einschwimmen möglich, so dass man quasi aus der kalten Hose anschwimmt. Ich merke auf den ersten Metern, dass ich keinen guten Rhythmus finde und fange bereits nach ein paar Minuten das Hacken an, was Kraft kostet, mich aber auf Geschwindigkeit bringen soll. Wir schwimmen in südlicher Richtung und ich atme links und habe immer ein Auge auf die Zuschauer am Flussufer. Wahnsinn, was da los ist. Ich lasse mich ablenken, verliere den Fokus und plötzlich steigt Panik in mir hoch, wie Kohlensäure in einer geschüttelten Flasche Cola. Das ist nicht neu für mich und hat mich auch auf kürzeren Distanzen schon oft begleitet. Ich wende meine Geheimstrategie an, ein eingeübtes Mantra, links/rechts und nach ein paar Armschlägen sinkt der Puls wieder auf normales Rennmaß. Puhhh, das geht mal mies los, aber wenigstens habe ich jetzt genügend Adrenalin im Blut. Ich navigiere nicht besonders schlau in die Mitte der Maas, weil ich nicht auf dem Schirm habe, dass wir eine Insel in der Mitte des Flusses umrunden müssen, um von hinten den Australian Exit zu machen. Nach gut 1.6km steige ich aus dem Wasser, 30.45min zeigt die Garmin an. Moment mal. Kann das sein? Ich beschliesse, dass wir in südlicher Richtung gegen die (nicht vorhandene) Strömung geschwommen sind und zurück einfach den schlechten Schnitt durch die Strömung verbessern werden. Dies stimmt nur zum Teil, Retour ist schneller, aber trotzdem hole ich die verlorenen Minuten nicht wieder rein und steige nach rd. 1.06h und genau 3,83km aus dem Wasser. Die Zeit ist nicht gut, aber auch keine Katastrophe.

Der Wechsel verläuft unauffällig und routiniert. Ich glaube jeder Triathlet freut sich, wenn er aus dem Wasser steigt und auf dem Rad sitzt. Schwimmen ist selbst für erfahrene und gute Schwimmer eine Stressdisziplin. Mich nervt dabei oft die Lautstärke, die das herein schwappende Wasser in die Badekappe verursacht. Es ist einfach verdammt laut und das harte Klatschen des Wassers auf das Trommelfell nervt und tut manchmal auch weh. Kommt man an Land und sitzt plötzlich auf dem Bike wird es stiller. Der Zauber der frühen Startzeiten im Sommer beinhaltet, sich vom warmen Fahrtwind und der Sonne trocken zu lassen, das Säuseln des Fahrtwinds am Helm, das zarte Wummern der Carbonlaufräder auf glattem Asphalt, die Leichtigkeit des Dahingleitens am Morgen, wenn alles schläft. All dies spüre ich nicht, als ich losfahre, obwohl die Rahmenbedingungen stimmen. Mir geht es sofort mies, flaues Gefühl im Magen, kraftlose Beine und schon auf den ersten 20km Seitenstiche. Zudem bekomme ich schlecht Luft und meine Lunge pfeift, als hätte ich eben noch ne Packung Camel ohne Filter gequarzt. Ich bleibe ruhig und verpflege mich erstmal richtig, bis ich die Plautze auf dem Oberrohr ablegen muss. Hat leider nichts gebracht, außer, dass die Seitenstiche zugenommen haben. An jeder kleinen und größeren Steigung geht mein Puls in astronomische Höhen, mir wird schwindelig und der vordere Oberschenkelmuskel brennt wie Hölle. Na toll. Sind ja nur noch 160km Rad und ein kleiner Marathon, dann könnt ihr euch ausruhen, spreche ich meiner nicht kooperationsfreudigen Muskulatur zu. Wie in Almere gesellen sich in der Aeroposition Krämpfe im Bizeps dazu, was zu dem Zeitpunkt aber auch schon egal ist und nicht weiter stört. An dieser Stelle habe ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, rauszugehen. Es war einfach so gar kein Druck vorhanden, ich fühlte mich schwach. Die 4 Wochen Abstand zwischen Frankfurt und Maastricht waren wohl doch nicht ausreichend. Ich lasse immer mal wieder austrudeln, weil ich nicht weiter treten kann; nebenbei werde ich natürlich überholt. Das herannahende Wummern der Scheiben von hinten, das Vorbeiziehen, abchecken und die eine Sekunde Zucken (dran bleiben…), die immer wieder im Frust endet, heute nicht in der Lage zu sein, mitzugehen, wird mich den gesamten Radpart begleiten. Eine neue Erfahrung. Ich hoffe eigentlich in jeder Minute auf Besserung, die aber nie eintritt. Im Gegenteil, es wird schwerer, denn die Radstrecke in Maastricht ist traumhaft Böse. Sauschlechter Belag, Schlaglöcher en masse, ein ständiges Auf und Ab, zwei ganz knackige Anstiege, die vor allem in der 2. Radrunde eine echte Herausforderung darstellen (da haben aber einige hoch geschoben), alle bergab Passagen münden in engen Kurven oder sind uneinsehbar, so dass man nie entspannen oder ausrollen lassen kann. Man fährt durch tiefdunkle Wälder, in denen man mit Sonnenbrille quasi im Blindflug unterwegs ist, die aber voller Steinchen, Äste und Schlaglöchern sind, härteste Asphaltkanten überall, fiese 90 Grad Kurven. Es hat eigentlich nur noch ständig drehender Wind gefehlt. Kurzum: die Radstrecke eignet sich überhaupt nicht, wenn man gerade in Selbstmitleid zerfließend am Abkacken ist. Dazu auch noch scheiss-geniales Wetter (20 Grad, Sonne, kaum Wind) und eine wunderschöne Landschaft (F…Off), feiernde Holländer in jedem Kaff (…gähn…) und ein Abstecher ins (nicht ganz so schöne) Belgien. Woher ich das alles weiss? Ich hatte Zeit, dümpelte ich doch mit 30 Sachen im Schnitt durch die Walachei, und was ich in der ersten Runde noch nicht ganz genau betrachten konnte, wird mir in der zweiten Runde nochmal (etwas langsamer) serviert. Es ist grausam und ich grusel mich bereits vor dem Marathon. Quälend lang ziehen sich die Kilometer, als hätte ich Reifen aus Kaugummi. Und immer wieder das Wummern von hinten, und weg (hat eigentlich heute jeder eine Scheibe?). Ich habe auf der Langdistanz aber unter anderem gelernt, dass man Geduld haben muss und manchmal auch stoisch reagieren sollte. Es ist ja auch bei nem 34er Schnitt oder schneller irgendwann zach, wie der Österreicher sagt. Und so bleibe ich sitzen und kurbele die 180km (die hier nur 176km waren) runter. 5.51h hat das gedauert, ein einziges Martyrium, viele KM im Unterlenker, Kopfschütteln, Krämpfe, Schmerzen, Schnitt: 30,1 km/h. Immerhin. Über die Stunden hat mir mein Gehirn viele Streiche gespielt; dass mir aber kurz vor T2 ein Song von Embrace in den Sinn kommt, lässt mich dann doch lächeln: „My weakness is none of your business“. Korrekt. Ansonsten amüsiere ich mich noch ein letztes Mal, dass Radfahren auf Holländisch Fietsen heisst und steige mit wackligen Beinchen vom Radl.

Der Wechsel erfolgt hingegen hoch routiniert. Alles was danach passiert, liegt hinter einem Schleier verborgen, ist schemenhaft verzerrt durch die verspiegelten Gläser meiner Sonnenbrille, einfach aus einer anderen Welt. Am Ausgang von T2 steht meine Frau, die natürlich an den Splits längst gesehen hat, dass etwas nicht stimmt. Ich halte kurz an und wir reden ein paar Worte, auch mal schön, man kommt ja viel zu selten dazu, sich während des Wettkampfs auszutauschen. Ich rufe ihr noch zu, dass es länger dauern könnte mit dem Zieleinlauf heute und starte den denkwürdigsten Lauf, den ich jemals hatte. Es sind 4 Runden a 10,5km zu Laufen. Auf nahezu der gesamten Strecke gibt es nicht einen Fleck, an dem man mal mit sich alleine ist und seine Malaise so richtig auskosten kann. Überall Holländer, die Party machen, einen anschreien, abklatschen, motivieren, als würde man noch um den Sieg laufen. Dazu Athleten auf der Strecke, die sich gegenseitig anfeuern, Respekt zollen, wenn jemand auf der finalen Runde ist (was an den 4 Bändchen zu erkennen ist); all dies hatte ich verloren geglaubt, im kommerzialisierten Sport Triathlon. Es ist noch vorhanden an diesem Sommerabend in Maastricht. Räusper. Natürlich war zu diesem Zeitpunkt ob meines Zustands meine Wahrnehmung schon leicht eingetrübt, aber einzig und alleine die Zuschauer und die Mitstreiter haben mich veranlasst, überhaupt weiterzulaufen. Die Geschichte ist wie immer schnell erzählt: die ersten 15km einigermaßen im Rahmen, danach Drama. Eines ist mir dabei auch klar geworden: ich gehe bei Halbmarathon niemals ein wegen: zu schnell Radgefahren, Hitze, falsche Ernährungsstrategie, Krämpfe wegen Kälte oder zu wenig Lauf KM wegen Verletzungen, alles quatsch. Ich gehe ein, weil ich einfach nicht in der Lage bin, mit meinem Trainingspensum einen gleichmäßig schnellen Marathon innerhalb eines Ironman hinzulegen. So fertig. Sub4 im Ironman wird trotzdem weiter mein Ziel bleiben, letzten Sonntag allerdings dauerte die Angelegenheit 4.58h. Diesmal waren mir alle Zeiten egal, auch die sich abzeichnende Endzeit von über 12h konnte mich nicht motivieren, schneller zu machen. Vielmehr habe ich versucht, alles um mich herum aufzunehmen und daraus zu lernen, denn deshalb machen wir diesen Sport doch.

War es in Frankfurt noch ein Einzelner, der mich zurück in die Spur gebracht hat, waren es in Maastricht die tausende von Holländern, die ich schon seit Almere in mein Herz geschlossen habe. Unbegreiflich. Ich habe in der miesesten Verfassung das geilste Rennen meines Lebens gemacht. Das ist bittersweet, tut weh und versöhnt zugleich. Hinter dem Zielkanal gab es eine enge Gasse von Containern, in der man für kurze Zeit komplett unbeobachtet war; dort standen ein paar Athleten, die kurz vor mir ins Ziel gelaufen waren und heulten leise vor sich hin. Ich habe mich kurz dazu gestellt.
Nilspein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.08.2017, 22:07   #39
FlyLive
Auf eigenen Wunsch stillgelegt
 
Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 6.494
Zitat:
Zitat von Nilspein Beitrag anzeigen
Hier mein Rennbericht Maastricht 2017:
Geiler Bericht, Danke !
Die Lust auf eine Teilnahme in Maastricht hatte ich vorher nicht, jetzt noch weniger

Das ein misslungenes Rennen eines der Schönsten sein kann, das kenne ich auch - das Gefühl sich als limitierter Mensch zu spüren hat etwas.

Glückwunsch zum Finish
FlyLive ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2017, 10:53   #40
speedygonzales
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 07.05.2015
Beiträge: 35
Super Bericht.
Ich war auch dabei. Die Schilderung der Straßen beim Rad kann nur noch ergänzt werden durch die komischen Transfer Brücken mit den Holzplatten. Mich wundert wie man hier eine 4:31 h fahren kann-
Die Laufstrecke ist allerdings der Hammer im positiven Sinne. Tolle Stimmung.
Hattet ihr beim schwimmen auch diese Seerosen dauernd in den Händen ?
speedygonzales ist offline   Mit Zitat antworten
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