Spannende Diskussion hier! Ich würde die Grenze jedoch weniger zwischen Kurz- und Langstrecklern ziehen (auch wenn die von mir genannten Namen diese Grenze vermuten lassen) sondern zwischen, wie soll ich es ausdrücken, »Triathleten« einerseits und »Multisportlern«. Also der hier angesprochenen Ausgeglichenheit in allen Disziplinen versus Ausnahmeleistungen in einer und sehr guten in den anderen Teildisziplinen. Und derer gibt es – ebenfalls hier schon angesprochen – mindestens drei. Der Ausgeglichenheit scheint sich ja auch Sebi in den letzten 12 Monaten gewidmet haben und das mit sehr beeindruckenden Ergebnissen für einen solchen Zeitraum.
Kienle hat selbst sagte, dass er sich bei Radeln auf Scharmützel ( seine Ausdrucksweise) eingelassen hat. Er sah dort eher sein Problem.
Er sagte aber auch, dass er diese an einem normalen oder guten Tag gut hätte mitmachen können. Diesen Tag hatte er aber nicht.
Warum hatte er den nicht. Es kann natürlich einfach so nur ein schlechter Tage gewesen sein, oder aber sein Fokus war nicht ganz so stark auf dem Rennen wie das letzte Jahr und so fehlten vielleicht die paar Prozent zu einem guten Tag.
Sind jetzt nur so ein paar Überlegungen von mir. Was meint ihr dazu?
Die ITU Jungs haben ja sicherlich haufenweise Potential für die Langstrecke. Wenn jemand so Schwimmen und Laufen kann (Ausdauersporttalent mitbringt), dann wird der mit fokussiertem Training sicherlich auch ordentlich über die 180 km kommen. (Grundspeed ist ja auf dem Rad auch schon vorhanden)
Fakt ist, dass heute auf der OD schneller gelaufen wird als noch zu Maccas, (oder auch Raelert Zeiten). Könnte aber gut sein, dass das Training für solche Splits auch deutlich mehr auf die Knochen geht als noch vor ein paar Jahren, oder die Athleten schon länger (seit Kindheit/Jugend) sehr hart dafür trainieren.
Ich denke also, einige dieser Athleten könnten nach der OD-Karriere schon ausgebrannt sein. Körperlich oder auch mental.
Erträgt der stets ballernde und dadurch oft verletzte Körper eines A. Brownlees das Training für eine LD? Was wenn er zum Höhepunkt verletzt ist?
Hat Gomez die Geduld, sich auf einige wenige Höhepunkte pro Saison zu konzentrieren?
Karrieren im Ausdauersport erreichen ihren Peak häufig nach 10 Jahren intensivem Training. Können Sportler, die sehr hart trainieren seit sie 15 sind, auch mit 35 noch Höchstleistungen zeigen? Ertragen sie es, mit 35 langsam ihr Trainingsalter zu spüren, abzubauen und sich dennoch noch zu pushen?
Natürlich, das LD Training stellt einen neuen Reiz für einen KD Körper dar. Und neue Reize bringen ja bekanntlich Anpassungen und ein neues Level mit sich.
Ich freue mich auf jeden Fall, die Szene langfristig mitzuverfolgen.
Kienle erwähnte mal irgendwann in einem Interview, dass der Medienrummel und die Anzahl seiner Termine nach dem Hawaii-Gewinn 2014 merkbar stieg. Bei einer ohnehin (gefühlt) hohen Medienpräsenz dürfte das für Frodeno nicht zwingend merkbar werden. Erwartungsdruck hatte er vorher schon.
Vorteilhaft für ihn ist sicher auch der Wohnsitz (Australien / Spanien) mit ganzjährig guten Trainingsbedingungen im gewohnten Umfeld statt Trainingslageraufenthalte machen zu müssen.
Ich sehe das ähnlich. Zumal der Kona Sieg Kienles Leben als Triathlet gründlich verändert haben dürfte, auch emotional.
Frodo kennt das ja schon vom Olypiasieg. (Ist er nicht danach gewissermassen in ein Loch gefallen. Dürfte ihm wohl nicht mehr passieren).
Für mich sah es fast so aus als hätte er fast nur Wasser zu sich genommen, das aber in reichlichen Mengen. Das fande ich auch erstaunlich. Oder nehmen die Profis beim Lauf keine Gels mehr und machen alles nur noch komplett flüssig?
Irgendwo habe ich aufgeschnappt er habe bei km 20 oder so eine Flasche Personal Needs gehabt?!
Wie gesagt habe ich nur irgendwo gelesen, kann leider nicht mehr sagen wo.