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Alt 17.07.2017, 15:32   #17
trithos
Szenekenner
 
Registriert seit: 13.07.2014
Ort: neue Kloster- und Burgstadt bei Wien
Beiträge: 1.403
Hallo Fausthandschuh,
ich würde gerne den Beispielen noch ein weiteres aus meinem Freundeskreis hinzufügen: Läufer, 62 Jahre alt, hat (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) vor ca. 3 Jahren eine Hüft-Endoprothese bekommen. Im Oktober 2016 hat er den Frankfurt-Marathon absolviert - in 3:43:49 h.

Der Weg dorthin war nicht leicht. Er hat nach der OP lange gebraucht, um wieder dorthin zu kommen, aber sein Arzt und sein Physio haben keine Einwände gegen Laufen (sogar bis zum Marathon) gehabt.

Natürlich ist das nur ein Einzelfall (und ich weiß nicht, ob der Arzt bei der Antwort auf die Frage meines Freundes tatsächlich damit gerechnet hat, dass mein Freund wieder einen Marathon in Angriff nehmen will )aber mein Freund ist sehr froh darüber, sich zu der OP entschlossen zu haben. Vorher hat er praktisch nicht mehr laufen können. Jetzt geht´s wieder.

Alles Gute!
trithos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2017, 16:11   #18
MatthiasR
Szenekenner
 
Benutzerbild von MatthiasR
 
Registriert seit: 27.08.2009
Ort: Angelbachtal
Beiträge: 3.312
Zitat:
Zitat von trina Beitrag anzeigen
Hallo fausthandschuh, ein bekannter von mit hat mit Mitte 50 ein neues Hüftgelenk bekommen. Der fährt wieder Rad wie eh und je, nur das laufen beschränkt er auf wenige kurze Läufe.
Ähnliche Beispiele habe ich auch.
1) Arbeitskollege, Anfang 50, früher mal Speerwerfer der nationalen Spitze, hat sich dabei die Hüften ruiniert. Hat jetzt zwei künstliche Hüfteglenke (im Abstand von ein paar Jahren bekommen). Ist ziemlich bald (eher Wochen als Monate) nach den OPs wieder geschwommen, fährt auch wieder viel und problemlos Rad. Gelaufen ist er schon vorher nicht (bei 130 kg auf 1,95 m vermutlich besser so)
2) Vereinskollege, Mitte 40, hat letztes Jahr eine neue Hüfte bekommen. Kann jetzt wieder problemlos gehen und wandern (ging vorher kaum noch). Laufen geht auch, da ist er halt vorsichtig und macht nicht viel. Auf dem Rad wieder eine Macht wie früher, vor allem bergauf. Schwimmen geht auch, das war aber noch nie seine Lieblingsdisziplin.

Mach es!

Gruß Matthias
MatthiasR ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2017, 16:31   #19
Hafu
 
Beiträge: n/a
Das meiste wurde ja schon gesagt in diesem Thread.

Ich verbringe rund ein Drittel meiner Arbeitszeit mit frisch operierten Hüftpatienten aus unterschiedlichsten operierenden Kliniken in ganz Deutschland, die teilweise extrem unterschiedliche Aussagen ihrer Operateure über den zukünftigen Umgang mit ihrem Hüftgelenksersatz erhalten.

Sehr häufig ist der Fall dabei, dass der Patient gar keine Informationen darüber bekommt, welchen Sport er zukünftig nach der Op noch machen darf, vermutlich deshalb, weil der Operateur keine Zeit oder Lust hat, dieses Thema, das sich nicht in zwei Sätzen behandeln lässt, aufzugreifen.

Der zweithäufigste Fall ist der, dass der Operateur lapidar sagt, nach ca. 3 Monaten könne der Patient wieder alles machen.


Beides ist natürlich falsch und kann zu gefährlichem Fehlverhalten führen, wenn sich Patienten ihre Informationen aus anderen Quellen insbesondere dem Internet selbst zusammen suchen.

Ich halte alle ca. zwei Wochen für die in der Regel 150 Hüft- und K-TEP-Patienten hier an unserer AHB-Klinik einen einstündigen Vortrag, welche Sportarten aufgrund der aktuellen Studienlage empfehlenswert sind, welche bedingt empfehlenswert sind und welche nicht empfehlenswert sind (und warum).

Der Vortrag schaut heute anders aus, als er vor 10 oder 15 Jahren ausgesehen hätte und vermutlich wird er in weiteren 10 Jahren mit neueren Studien nochmal angepasst werden.

Die Hüftprothese, die man z.B. vor 10 - 15 Jahren bevorzugt jüngeren, sportlich aktiven Patienten zu zigtausenden eingebaut hatte (Oberflächengelenkersatz, BHR-Prothese; u.a. auch Tour-De-France-Sieger Floyd Landis hat diese Prothese erhalten) ist mittlerweile nahezu vom Markt genommen worden, weil die darin benutzte Metallgleitpaarung bei den meisten Patienten zu einer Schwermetallionenbelastung im Blut geführt hat mit z.T. auch Vergiftungserscheinungen. Der nahezu weltgrößte Hersteller von Implantaten ist an den Problemen mit dieser Oberflächengelenkersatz-Operation und den vielen Prozessen, von denen viele immer noch laufen fast finanziell zugrunde gegangen.

Die meisten BHR-Prothesen sind mittlerweile wieder ausgebaut worden. Dies nur als anekdotischer Hinweis, dass vieles von dem wir heute glauben, es sei richtig, sich im Verlauf in der Medizin oft als falsch darstellt.

Seit ein paar Jahren wird bei üblichen H-TEPs sog. vernetztes Polyethylen benutzt, das deutlich abriebfester ist als das alte PE. Die Hersteller versprechen damit eine Haltbarkeit auch bei sportlich aktiven Patienten von rund 25 Jahren, vielleicht auch 30 Jahren aufgrund der Laborergebnisse.

Die Abriebpartikel von diesem neuen PE sind allerdings auch kleiner und könnten zu noch unbekannten Problemen führen, weshalb ich bei Verhaltensempfehlungen meinen Patienten gegenüber eher konservativ bin.

Ich würde mit einem künstlichen Hüftgelenk bei mir selbst nur noch in Ausnahmefällen joggen, max. zwei bis dreimal pro Woche auf natürlichem Untergrund (Wald, Wiese, Schotter) nicht auf Asphalt und würde den sportlichen Schwerpunkt auf Radfahren und Schwimmen legen. Und so wie ich es bei mir selbst handhaben würde, empfehle ich es auch meinen Patienten.

Selbst Radfahren ist nicht so unproblematisch, wie es oft in der Literatur beschrieben wird, weil die üblichen Studien nur Radfahrer betrachten, die so oft und intensiv radfahren, wie es übliche sportlich aktive Best-Ager halt tun, d.h. bis ungefähr 150km in der Woche oder bis 5000km im Jahr bei Durchschnittsgeschwindigkeiten um die 20 km/h.
Aktive Radsportler oder Triathleten fahren aber desöfteren das Dreifache dieser km-Angaben mit ganz anderen Wattzahlen und dementsprechend auch anderen Belastungen für das Kunstgelenk. Für Sportler mit diesen Umfängen liegen leider keine belastbaren Daten vor und deshalb ist es auch sehr schwierig hier begründete Verhaltensempfehlungen abgeben.

Vom Marathonlaufen würde ich generell abraten, wenn einem an einer langen Standzeit der Prothese gelegen ist, denn ein Marathon wird auf Asphalt gelaufen und zu dem Wettkampf kommt dann noch die entsprechende Trainingsvorbereitung. Laufen ist definitiv verschleißfördernd. Selbst bei moderatem Joggingtempo müssen die Beine bei jedem Schritt das vier bis fünffache des Körpergewichtes tragen. Es gibt einige Läufer im Internet, die stolz erzählen, dass sie ein, zwei oder drei Jahre nach Hüft-OP schon wieder einen Marathon gelaufen sind. Ich habe aber noch keinen gefunden, der dies getan hat und nach 15 Jahren immer noch ähnlich aktiv und beschwerdefrei war und noch keine Revisionsoperation hat über sich ergehen lassen müssen.

Geändert von Hafu (17.07.2017 um 16:40 Uhr).
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Alt 17.07.2017, 17:18   #20
tschorsch
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.01.2010
Beiträge: 256
Hallo,

Hafu hat den Stand des Wissens ja super zusammengefasst. Dem kann ich nach eigenen Recherchen vor meiner Hüft-TEP letztes Jahr nur vollumfänglich zustimmen.

Was den richtigen Zeitpunkt einer TEP betrifft gibt es halt nichts generell gültiges.
Ich wurde schon 2 Jahre vor meiner OP von meinem späteren Operateur gefragt, worauf ich angesichts des desaströsen Röntgenbefundes noch warte.

Aber ich konnte noch lange und anspruchsvolle Strecken radeln. Für kleinere Wanderungen habe ich halt Unterarmgehstützen benützt. Die Schmerzen hielten sich in gut verträglichen Grenzen. Viel Wert habe ich darauf gelegt die Beweglichkeit der Hüften möglichst zu erhalten und bin bei entsprechenden Übungen durchaus auch über die Schmerzgrenze gegangen.

Für mich war der OP-Zeitpunkt erreicht als meine Lebensqualität aufgrund zunehmender Schmerzen deutlich zu wünschen übrig ließ. Das mit dem nicht mehr über den Fahrradsattel kommen und 2 Stürze deshalb haben die Entscheidung erleichtert.

Im Nachhinein denke ich für mich alles richtig gemacht zu haben. Die Op fand ich vergleichsweise harmlos und interessant live mit zu erleben (spinale Anästhesie). Wenige Stunden nach der OP bin ich allein zu Toilette marschiert. Krankenhausaufenthalt 3 Nächte. 5 Tage nach OP Beginn ambulante Reha. 1Woche nach OP Gehstützen endgültig in die Ecke gestellt (gegen ärztl.Rat). 10 Tage nach OP selbst Auto gefahren (gegen ärztl.Rat). Ab der 2. Reha-Woche zur 8 km zur ambulanten Reha geradelt (gegen ärztl.Rat). Das Bein ging schon wieder problemlos über den Sattel.

Aber: Das muss nicht immer so glatt gehen. Es gibt grundsätzlich ein zwar kleines aber existentes OP-Risiko, z.B. in Form von Protheseninfektionen. Schon deshalb verbietet es sich den OP-Entschluss auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber das scheinst du ja auch nicht zu tun.

Noch ein Hinweis. Es gibt Kliniken die sehr kompetent und mit bereits einiger Erfahrung einen gleichzeitigen beidseitigen Hüftersatz in einer OP vornehmen. Das hat Vorteile was die Ausfallszeiten in Summe betrifft. Die unmittelbare Rekonvaleszenzphase gestaltet sich allerdings schwieriger. Wenn beidseits operiert werden muss würde ich mir so etwas aber sicher überlegen.

Gruß Tschorsch
tschorsch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2017, 17:30   #21
HollyX
Szenekenner
 
Benutzerbild von HollyX
 
Registriert seit: 09.01.2011
Ort: Paderborn
Beiträge: 777
Hi,

bevor ich mich operieren lassen würde, würde ich erst alles andere probieren. Ich bin vor kurzem (als selbst Betroffener) auf folgende Theorie von Liebscher-Bracht (LB) aufmerksam gemacht worden (hier würde mich mal Hafus Meinung interessieren):

https://www.youtube.com/watch?v=RvmlH7p4dy8

Zentrale Aussage ist dass Arthrose dadurch entsteht, dass sich durch Einschränkung des Bewegungsumfangs das Muskel- und Fasiziengewebe verkürzt und verklebt und dies über die erhöhte Zugkraft den Anpressdruck des Gelenks in der Gelenkpfanne erhöht. Das wiederum erhöht den Knorpelabrieb.

Daher sollte das Ziel sein, durch mobility-, Dehn-, und Kräftigungsübungen diese Beschränkungen zu reduzieren.

Ich hab - während ich in den 7 Jahren Triathlon immer *weniger* Probleme mit meiner seit 26 Jahren bestehenden Arthrose hatte - seit Februar wieder enorme Probleme. Deshalb mach ich zur Zeit ne Laufpause. Jetzt hab ich tatsächlich 190 Euro in die Hand genommen und bin zu einer Orthopädin aus LBs Netzwerk gefahren (https://www.youtube.com/watch?v=2xNFaCQhfQ4). War jetzt nicht soviel Neues, da ich mich ne Menge mit mobility beschäftige, aber sie hat sich meine Röntgenbilder angeschaut und mir gesagt, dass die Probleme eher aus dem Bindegewebe kommen. Dazu haben wir zusammen (!) Übungen gemacht, zu dem hat sich mit Akupressur bestimmte trigger-Punkte bearbeitet (sehr schmerzhaft). Jetzt dehne ich wieder wie ein Irrer und merke bereits Besserung.

Wie gesagt, ich kann die Korrektheit seiner Theorie nicht beurteilen (kann auch Marketing sein). Aber dass ich mir ne Schonhaltung angewöhnt hab und das Nachteile mit sich bringt, ist für mich glasklar. LB hat auf seinem Youtube-Kanal massig Übungen. Die lohnen sich in jedem Fall mal zu machen.

Grüße
Holger
HollyX ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2017, 17:33   #22
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von tschorsch Beitrag anzeigen
...Es gibt Kliniken die sehr kompetent und mit bereits einiger Erfahrung einen gleichzeitigen beidseitigen Hüftersatz in einer OP vornehmen. Das hat Vorteile was die Ausfallszeiten in Summe betrifft. Die unmittelbare Rekonvaleszenzphase gestaltet sich allerdings schwieriger. Wenn beidseits operiert werden muss würde ich mir so etwas aber sicher überlegen.

Gruß Tschorsch
Ich kenn die Kliniken, die das machen und weiß aber auch, dass andererseits viele sehr gute Operateure ihren Patienten davon abraten.

Natürlich sind die beruflichen Ausfallzeiten im Schnitt etwas geringer (i.d.R. einmal 10 Wochen AU statt zweimal 6-8 Wochen AU), aber davon profitieren eher Selbstständige bzw. der Arbeitgeber bei Angestellten und nicht unbedingt der Angestellte selbst.
Desweiteren ist es der beidseitige Ersatz gerade bei Privatpatienten für die Kliniken und den Operateur finanziell attraktiv, weil eine nahezu doppelt so hohe Rechnung gestellt werden kann, ohne dass der Aufwand doppelt so hoch ist.
Das Infektionsrisiko ist wegen des doppelt so langen Eingriffs aber auf der anderen Seite deutlich höher (durch Studien nachgewiesen mindestens dreimal so hoch) und auch das Thromboserisiko ist erheblich erhöht im vergleich zum einseitigen Gelenkersatz.
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Alt 17.07.2017, 17:49   #23
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von HollyX Beitrag anzeigen
Hi,

bevor ich mich operieren lassen würde, würde ich erst alles andere probieren. Ich bin vor kurzem (als selbst Betroffener) auf folgende Theorie von Liebscher-Bracht (LB) aufmerksam gemacht worden (hier würde mich mal Hafus Meinung interessieren):

https://www.youtube.com/watch?v=RvmlH7p4dy8

Zentrale Aussage ist dass Arthrose dadurch entsteht, dass sich durch Einschränkung des Bewegungsumfangs das Muskel- und Fasiziengewebe verkürzt und verklebt und dies über die erhöhte Zugkraft den Anpressdruck des Gelenks in der Gelenkpfanne erhöht. Das wiederum erhöht den Knorpelabrieb.

...
Das YouTube-Video kann ich mir hier nicht ansehen, aber was Hüftarthrosen anbelangt lassen sich fast alle, die wir hier nachbehandeln entweder auf eine Hüftdysplasie im Säuglingsalter (ca.70%= zu steil angelegte Hüftpfannen, was sich heutzutage bei frühzeitiger Diagnose im Säuglingsalter meist beheben ließe, früher aber meist übersehen wurde)), auf Wachstumsfugenlösung in der Pubertät (ca.10%), auf Hüftkopfnekrosen =Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes z.B. wegen Cortison- oder Zytostatikabehandlungen, oder auf frühere Unfälle (mit hüftgelenksnahen Frakturen) zurückführen.

Eine "normale" Arthrose einfach durch mechanischen Verschleiß ohne eine der o.g. Ursachen ist sehr selten, so dass ich an die Faszientheorie als Ursache nicht richtig glaube.
Muskuläre Verkürzungen/ Faszienverklebungen entstehen erst als Folge von Schmerz- und Entzündungszuständen und sind m.M.n. nicht die Ursache von Arthrosen und zumindest bei fortgeschrittenen Arthrosen kann man mit Faszienbehandlungen und Dehnübungen auch nicht mehr viel erreichen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich ziemlich schulmedizinisch geprägt bin. Wenn mir ein Patient erzählt, dass er mit Akupunktur, bestimmter Ernährung oder alternativmedizinischen Verfahren bei wie auch immer gearteten Beschwerden sehr gute Erfahrung gemacht hat, dann halte ich mich i.d.R. einfach zurück, nach dem Motto "wer heilt, hat recht" und versuche möglichst auch nicht zu missionieren oder dem Patienten irgendwas, was ihm offensichtlich subjektiv geholfen hat, auszureden, denn selbst wenn manche Therapien mehr der Psyche als dem erkrankten Gelenk helfen, kann das trotzdem sehr hilfreich sein, denn bei allem was Schmerzen verursacht, spielt die Psyche nunmal eine enorm große Rolle was Leidensdruck und Schmerzbewertung anbelangt.

Ich mach aber immer wieder die Erfahrung, dass sportlich sehr aktive Menschen, die viel radfahren und schwimmen oder auch wandern/ spazierengehen (ohne zuviel Höhenmeter) mit einer im Röntgenbild weit fortgeschrittenen Arthrose oft viel länger ziemlich gut zurechtkommen im Vergleich zu weniger aktiven Menschen, die sich oft schon bei geringeren Arthrosestadien mit durchaus glaubhaften Schmerzen und entsprechenden Einschränkungen der Lebensqualität zu einer Hüft-TEP entschließen.
Der oft zu lesende und oft zu hörende ziemlich lapidare Satz: "Viel bewegen und wenig belasten" als Verhaltensempfehlung bei einer beginnenden Arthrose hat nach meiner Erfahrung absolut seine Berechtigung.

Geändert von Hafu (17.07.2017 um 18:02 Uhr).
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Alt 17.07.2017, 17:57   #24
Fausthandschuh
Ist alles so schön bunt hier!
 
Registriert seit: 07.07.2017
Beiträge: 12
Wow, so viel Rückmeldung, das ist ja klasse. Ich danke euch allen. Jedes Beispiel von Leuten, die ins aktive Leben zurück gefunden haben, macht Mut.
Wovor man natürlich mächtigen Respekt hat, ist die Einbahnstraße, in die man gerät. Es gibt kein Zurück und mit den Konsequenzen, wenn es nicht so wird wie man es sich vorstellt, muss man leben...

Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
..Radplastik, die eine erhörten Winkel zuließ, dass er wieder richtig Rennrad fahren kann.
Guter Tipp, muss ich mal recherchieren. Das würde ja auch bedeuten, dass man bei allen anderen Bewegungen mehr Spielraum hat.

Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Ich würde mit einem künstlichen Hüftgelenk bei mir selbst nur noch in Ausnahmefällen joggen, max. zwei bis dreimal pro Woche auf natürlichem Untergrund (Wald, Wiese, Schotter) nicht auf Asphalt und würde den sportlichen Schwerpunkt auf Radfahren und Schwimmen legen. Und so wie ich es bei mir selbst handhaben würde, empfehle ich es auch meinen Patienten.
So habe ich es mir auch sowieso gedacht. Leider ist Laufen meine liebste Disziplin (gewesen). Aber 2-3 mal die Woche moderat joggen, so sagte mir auch mein Arzt, sollte möglich sein.
Hafu, an dich hätte ich noch 2 Fragen, da du ja vom Fach bist:
Kann man im Normalfall von einer Beweglichkeit von über 90° ausgehen (wenn die 3 Monate Wartezeit vorbei sind), wenn man vor der OP sehr steife Gelenke hatte? Oder hast du viele Patienten kennen gelernt, die unbeweglich geblieben sind? Die Frage der Beweglichkeit ist mir sehr wichtig, weil ich durch die Steifigkeit ja zunehmend immobilisiert werde.
Ist Schwimmen (auch Gruppentraining) dann möglich, wenn die Narbenheilung es zulässt, oder muss man da auch einige Monate warten, auch bei Kraul (Brust ist klar, dass das länger dauert).

Ein Marathonlauf wäre bei mir definitiv nicht vorgesehen, auch kein Halber mehr. Wäre schon super glücklich über die Aussicht, auch nur einen Volkstri wieder zu finishen zu können – als Motivation, um über die schwierigen Monate zu kommen.
Fausthandschuh ist offline   Mit Zitat antworten
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