Denn die christliche Vorstellung von diesem Gott schreibt ihm konkrete Eigenschaften zu: Güte, Allmacht, Allwissenheit. Ein Universum, das von einem solchen Gott erschaffen wurde, wird sich von einem aus Zufall und Naturgesetzen entstandenem Universum unterscheiden. Es steht uns frei zu untersuchen, ob unser Universum zu den Eigenschaften des christlichen Gottes passt. Konkret, ob wir ein gütiges, gerechtes Universum vorfinden.
Unabhängig davon, ob wir einen Gott mit den von Dir genannten Eigenschaften annehmen wollen oder nicht, so sind wir doch recht sicher, daß wir Menschen und auch unsere Wissenschaft jene nicht erreicht. Wir sind nicht: vollkommen gütig, allwissend, allmächtig. Deine Argumentation beruht aber darauf, insbesondere dieses Urteil:
„Ein Universum, das von einem solchen Gott erschaffen wurde, wird sich von einem aus Zufall und Naturgesetzen entstandenem Universum unterscheiden.“
Auch wenn es uns freistehen mag eine Untersuchung, „ob unser Universum zu den Eigenschaften des christlichen Gottes passt“, anzustreben, haben wir schlicht nicht die Fähigkeit dazu diese Untersuchung Durchzuführen oder zu einem Ergebnis zu bringen.
Auch wenn es uns freistehen mag eine Untersuchung, „ob unser Universum zu den Eigenschaften des christlichen Gottes passt“, anzustreben, haben wir schlicht nicht die Fähigkeit dazu diese Untersuchung Durchzuführen oder zu einem Ergebnis zu bringen.
Wenn ich Dich richtig verstehe, haben wir nicht die Möglichkeit, zu beurteilen, ob bestimmte Geschehnisse ein Akt der Güte sind, auch wenn sie uns zunächst grausam vorkommen mögen.
Beispielsweise könnte die Pest, die in weiten Teilen Europas bis zu einem Drittel der Bevölkerung ausgelöscht hat, sich im Nachhinein als Akt der Güte herausstellen, wenn man nur alle Zusammenhänge kennen würde, was uns aber nicht möglich ist, da wir den großen Plan nicht kennen. Richtig? (Es drängen sich weitere Vergleiche aus der jüngeren Geschichte auf.)
Bei dieser Betrachtung wird suggeriert, als könne man nichts endgültig beurteilen, und als gebe es keine endgültigen Fakten. Das stimmt aber nicht. Das Leid der Menschen ist ein Faktum, egal wie glorreich alles enden wird.
Das bedeutet, dass Gott nicht die maximale Güte walten lässt. Maximale Güte würde den Menschen das Leid ersparen und den großen Plan auch ohne dieses Leid verwirklichen, immerhin ist Gott allmächtig.
Das ganze Konstrukt ist unsinnig. Es gibt viel bessere, umfassendere und schlüssigere Erklärungen, die sich auch prüfen lassen, und die ohne das Märchen auskommen, es ließe sich nichts prüfen oder erkennen. Wir wissen ganz genau, was die Pest ausgelöst und beendet hat. Wir selbst können sie im Labor auslösen. Es sind einfach Bakterien, und es gibt kein weiteres Geheimnis.
Wie gelangt man überhaupt zu vernünftigen Erkenntnissen über die Welt?
Wenn man Erklärungen formuliert, die nur deshalb nicht wiederlegt werden, weil sie sich unserer Betrachtung entziehen, dann gewinnt immer die absurdeste These. Man landet zwangsläufig bei einem Bündel von Erklärungen, bei denen kein Mensch wissen kann, ob sie zutreffen. Diese Art von Erklärungen erklären überhaupt nichts, sondern sie verklären höchstens. Eine Erklärung, die lediglich behauptet, etwas zu erklären, ist keine Erklärung.
Eine vernünftige Erklärung braucht erstmal einen klar definierten Gegenstand, welcher der Untersuchung zugänglich ist. Ansonsten kann man nicht behaupten, man hätte ihn untersucht. Das bedeutet auch das Eingeständnis, dass sich manche Dinge einer Untersuchung entziehen -- aber es hilft in diesem Falle nichts, sich etwas auszudenken.
Die empirische Erklärung der Welt ist nicht vollständig, aber es ist die einzige Erklärung, die eine vernünftige Basis hat und nicht nur auf Wunschdenken beruht. Zumal uns heute die empirische Forschung bessere und befriedigendere Ergebnisse liefert, als es je ein religiöses Dokument konnte.
was uns aber nicht möglich ist, da wir den großen Plan nicht kennen. Richtig?
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Das bedeutet, dass Gott nicht die maximale Güte walten lässt. Maximale Güte würde den Menschen das Leid ersparen und den großen Plan auch ohne dieses Leid verwirklichen, immerhin ist Gott allmächtig.
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Ja, wenn es Gott gibt (d.h. wenn wir an ihn glauben) und er einen Plan hat (was immer das heißen mag), können wir diesen nicht (vollständig) kennen.
Nach menschlichem Maß können wir sowohl, Geschehnisse im Hinblick auf ihre Güte, als auch Tatsachenbehauptungen im Hinblick auf ihre Wahrheit mit der jeweils gegebenen Sicherheit beurteilen. Insbesondere in der Wissenschaft sollte bekannt sein, daß der jeweils erreichte Wissensstand endlich und prinzipiell revidierbar ist. Von einem angenommenen absoluten Maß, einem göttlichen, kann dabei keine Rede sein.
Ist das die Argumentation?
1. Ein Gott von vollkommener Güte verhindert Leid in der Welt.
2. Es gibt aber Leid in der Welt.
3. Also: Es gibt keinen Gott von vollkommener Güte.
Ich bestreite 1. Nicht weil ich vom Gegenteil überzeugt wäre, sondern weil wir überhaupt keine Möglichkeit haben diese Annahme zu beurteilen, da wir keinen Begriff von vollkommener Güte haben.
Wer sagt, daß vollkommene Güte, darin bestehen muß Leid zu verhindern?
Wer sagt, daß vollkommene Güte, darin bestehen muß Leid zu verhindern?
Da Gott uns kein Lexikon offenbart hat, ist davon auszugehen, dass wir menschliche Begriffe und ihre menschlichen Bedeutungen verwenden.
Die Bibel gibt zudem eindeutige Beispiele, was mit Güte konkret gemeint ist: Etwa Heilung von Krankheit; und nicht das Hinzufügen von Krankheit. Allgemein die Vermehrung von Wohlbefinden.
Würdest Du mir zustimmen, dass es eine uralte Masche der christlichen Apologetik ist, Begriffe so lange umzudefinieren, bis sie das Gegenteil bedeuten von dem, was sie ursprünglich meinten?
Falls Du also vorhast, Leid als einen Akt der Güte umzudefinieren, oder so zu tun, als wisse man nicht, was Güte bedeuten soll, dann kann ich Dir da nicht folgen.
Das sehe ich anders. Falls ein Gott christlicher Prägung die Welt erschaffen hätte, hätte das auch Auswirkungen auf die Welt. Ein vom christlichen Gott erschaffenes Universum würde sich von einem rein naturgesetzlich entstandenem Universum unterscheiden.
woher hast Du dieses Wissen? Es ist doch ganz alleine Deine Unterstellung wie Gott handeln müsste.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
woher hast Du dieses Wissen? Es ist doch ganz alleine Deine Unterstellung wie Gott handeln müsste.
Keineswegs. Es ist die Unterstellung der Gläubigen, welche Eigenschaften der Schöpfer des Weltalls angeblich hat, nämlich zum Beispiel vollkommene, durch nichts steigerbare Güte, ferner Allmacht und Allwissenheit. Das ist doch nicht auf meinem Mist gewachsen, oder verstehe ich Dich falsch?
Selbstverständlich ergeben sich daraus gewisse Erwartungen an die Welt, die so ein Gott erschaffen hat.
Keineswegs. Es ist die Unterstellung der Gläubigen, welche Eigenschaften der Schöpfer des Weltalls angeblich hat, nämlich zum Beispiel vollkommene, durch nichts steigerbare Güte,ferner Allmachtund Allwissenheit.
Ich verstehe Dich korrekt daß Du Gott immerhin Allmacht zugestehst. Dies hindert Dich nicht daran ihm die Macht zu geben die anderen von Dir genannten Eigenschaften zu haben ohne Dich das erkenne zu lassen. Ferner schafft er es nicht ein Universum zu schaffen wie wir es so vor uns haben. Habe ich das so in etwa korrekt erfasst?
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
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