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Alt 20.01.2017, 01:01   #937
qbz
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In meinen Augen ist die gemeinsame Sprache kein konstituierendes Merkmal für eine gemeinsame Nation. Die Schweizer z.B. bilden und fühlen sich als eine Nation mit 4 Landessprachen. Die Deutschweizer verstanden sich seit Einführung des Volksbegriffes in der Neuzeit nie als "Volks- oder Reichsdeutsche", sondern als Schweizer, die viel mehr historische, regionale Gemeinsamkeit mit den Tessinern, der Romandie und den Rätoromanen teilen als mit den Habsburgern, Baden-Württemberger, Sachsen, Preussen etc. (Ausnahme: eine kleine Minderheit von Nazis, welche den Anschluss ans 3. Reich wollten.). Man kann bei kultureller Vielfalt eine Nation bilden. Voraussetzung: Schutz und Anerkennung der kulturellen Eigenheiten / Identitäten durch den Föderalismus.

Auch eine europäische Nation könnte genauso irgendwann entstehen, wenn es der Wunsch und Wille der Europäer wäre.

Geändert von qbz (20.01.2017 um 01:12 Uhr).
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Alt 20.01.2017, 02:15   #938
Flow
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Zitat:
Zitat von Vicky Beitrag anzeigen
Weil es irgendwie passt ... vor allem zu den Äußerungen des Herr Höcke...

Yolocaust
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Alt 20.01.2017, 07:57   #939
ThomasG
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Beiträge: 4.786
Solange die Welt bleibt wie sie ist, nämlich dass ein sehr kleiner Teil immer reicher wird und ein immer größerer Teil der großen Mehrheit Angst davor hat sozial abzusteigen, werden viel Menschen recht leicht dazu verführbar sein auf bestimmte Gruppen wütend zu sein, die sie als eine Gefahr für die eigene soziale Stellung in der Gesellschaft sehen.
Das ist ein teuflischer Kreislauf.
Je länger so ein System bestehen bleibt, desto gefährlicher wird es.

Was das Empfinden von Stolz angeht, ist es bei mir auch so, dass ich auf nichts wirklich stolz sein kann, woran ich überhaupt keinen Anteil habe, wozu ich nichts beigetragen habe.
Ich kenne die Freude einer Gemeinschaft anzugehören, die ich für gut halte, aber selbst die ist eingeschränkt, wenn ich für das, was ich dort für gut halte nichts oder so gut wie nichts beigetragen habe.

Verbote finde ich ebenfalls nicht gut.
Eigentlich ist es doch viel besser, wenn man schlimme Ansichten u.ä. als solche entlarvt und ihnen dadurch viel wirkungsvoller begegnet.
Es kann leicht so ausgelegt werden, als könne man das nicht oder hätte davor Angst, wenn Parteien oder das Verbreiten bestimmter Ansichten verboten werden.
Leider dürfte ein bedeutender Teil der Gesellschaft kaum in der Lage sein argumentativ überzeugend gegen jemand anzugehen der Volksverhetzung betreibt.
Dass das so ist, sollte nachdenklich machen.
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Alt 20.01.2017, 08:58   #940
Schwarzfahrer
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Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 6.132
Zitat:
Zitat von aequitas Beitrag anzeigen
"Deutsche Kultur" ist heute nicht die selbe wie vor 150 Jahren und wird in nochmal 150 Jahren wieder anders sein.
Natürlich; aber sie wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.

Zitat:
Meine Sozialisation ist von wesentlich mehr Faktoren abhängig als einem nationalen (künstlichen) Rahmen.
Was ist daran künstlich? Dein natürliches Umfeld ist durch die deutsche Kultur geprägt, wen Du bei deutschen Eltern aufwächst; wenn Du zwei Kulturen mitbekommst, sind es eben zwei, aber ebenso natürlich.

Zitat:
Meine Sozialisation ist zu großen Teilen abgeschlossen, beeinflusst von vielen unterschiedlichen Dingen. Meine doppelte Staatsbürgerschaft trägt mit Sicherheit dazu bei, dass ich mich keiner "Ethnie" oder ähnlichem zuschreibe. Geprägt hat mich viel, ein Teil davon war mit Sicherheit die "spanisch" und "deutsch" // europäische Kultur. Aber eben nur ein Teil.
Wie schon gesagt, wer damit zufrieden ist, darf es sein. Für mich (und viele andere Menschen) wäre es ein wesentlicher Verlust an Identität, Zugehörigkeit, auch Orientierung, wenn ich mich nicht klar einer Nationalität, einer Muttersprache und Kultur (oder ggf. auch zweien) zugehörig fühlen würde. Und ich kenne manche Auswanderer, die an der gefühlten Anforderung, dieses Zugehörigkeitsgefühl aufgeben zu müssen, zerbrachen. Mir wäre dafür übrigens die doppelte Staatsbürgerschaft egal, da diese nichts mit meiner Nationalität zu tun haben muß, sondern mit dem Ort, wo ich gerade lebe.
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Alt 20.01.2017, 09:49   #941
qbz
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Beiträge: 10.209
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
......
Natürlich; aber sie (die deutsche Kultur) wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.
......
in meinen Augen gibt es keine 1000 Jahre "Deutsche Kultur". Der Begriff ist tatsächlich ein nachträgliches Konstrukt um nicht zu sagen eine einseitige Betrachtung bis Verfälschung der Geschichte, entstanden in der Zeit der Romantik unter Novalis, Schlegel als sich Nationalstaaten bildeten und als eine so konstruierte Vergangenheitsbetrachtung mit vielen Legenden identitätsstiftend wirkte (z.B. Wilhelm Tell für die Schweiz), um sich der Adelsherrschaft (bzw. dann Napoleon) zu entledigen, welche supranational dachten und agierten.

Im Mittelalter existierten sehr unterschiedliche Kulturen sowie Ethnien auf dem Boden vom heutigen DE, undurchlässig getrennt durch total verschiedene Lebensweisen der einzelnen Stände. Die Adligen heirateten möglichst europaweit innerhalb ihres Standes, ihrer abgeschlossenen Adelskultur, um so ihre Herrschaft auszudehnen. Welche gemeinsame deutsche Kultur hatte der Bauer, der von den Rittern unterjocht wurde, mit diesen gemein? Welche Kultur der bürgerlichen, freien Städter war mit den Bauern gemein? Ebenso fühlten sich die Mönche ihrem europaweiten Orden allein und mehr verbunden als dem Landarbeiter nebenan, von dem sie den Zehnten einzogen, und sie kommunzierten auf Latein. Selbst Friedrich der Grosse orientierte sich mehr an dem Sonnenkönig, sprach französisch und liess sich von Hugenotten bilden. Die herrschenden Fürsten und Könige warben für ihre Heere europaweit Söldner, die unterschiedlichen Ethnien entstammten, und als Lohn einen Teil der Beute behalten durften. Was hatten die (freien) Städter, die von solchen Heeren belagert wurden, mit diesen Söldnern und ihren adligen Anführern gemein?

Auch die deutsche Sprache reicht nicht, um ein Volk zu definieren, wie man daran sieht, dass sich Österreicher und Schweizer als eigenes Volk verstehen.

Geändert von qbz (20.01.2017 um 10:39 Uhr).
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Alt 20.01.2017, 10:08   #942
Pmueller69
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Beiträge: 2.033
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
in meinen Augen gibt es keine 1000 Jahre "Deutsche Kultur". ...
Die Siebenbürgersachsen sind vor 800 Jahren ausgewandert und trotzdem sind uns kulturell ziemlich ähnlich geblieben. Also muss da vor 800 Jahren schon etwas da gewesen sein.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Natürlich; aber sie wird nie die vergangenen 1000 Jahre abschütteln, sie werden immer ein wesentlicher, prägender Teil sein, für die "Deutsche Kultur" wie für alle, die dieser Kultur zugehören, darin aufwachsen.
Man muss aber sagen, dass uns Deutschen in den letzten 70 Jahren viel Kultur verloren gegangen ist. Ich mal gespannt, was davon Mitte des 21 Jahrhunderts noch übrig ist.
Schuld daran ist nicht der Einfluss von Ali und Giuseppe, sondern der von Bill und Jim.
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Alt 20.01.2017, 10:12   #943
Schwarzfahrer
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
In meinen Augen ist die gemeinsame Sprache kein konstituierendes Merkmal für eine gemeinsame Nation.
Trotz einzelner Gegenbeispiele ist sie aber für die Mehrheit der Nationen wesentlich. Wobei ich nochmal betone, Nation muß man von Staat und Staatsangehörigkeit unterscheiden. Die Kurden oder die Basken sind eine Nation, ganz ohne Staat, verbunden nur durch ihre Sprache, Geschichte und Kultur.

Zitat:
Die Schweizer z.B. bilden und fühlen sich als eine Nation mit 4 Landessprachen. ....
Gleichwertig gültiges Gegenbeispiel: meine Heimat Siebenbürgen: das war (solange es unabhängig sein konnte) Formal und im Selbstverständnis der Bürger ein Staat der "drei Nationen" (ungarisch, deutsch, rumänisch). Jede dieser Nationen war dem Staat Siebenbürgen verpflichtet, war aber gleichzeitig der Kultur der "Mutternationen" verbunden und erhielt diese so gut wie möglich (übrigens immer deutlich zum Mutterland abgegrenzt, kaum jemand wollte "heim ins Reich", weder Ungarn, noch Deutsche, noch Rumänen). Problematisch wurde es erst, als zuerst die Habsburger versuchten, alles in eine "österreichische" Kultur zu überführen, sowie später die Rumänen das Gleiche in ihrem Sinne taten. Letztere haben es immerhin geschafft, die siebenbürgisch-deutsche Kultur auszulöschen, und die ungarische durch massive erzwungene Zuwanderung stark zu schwächen und regional ganz zu verdrängen.

Zitat:
Auch eine europäische Nation könnte genauso irgendwann entstehen, wenn es der Wunsch und Wille der Europäer wäre.
Wenn - dann ja. Aber ich bin überzeugt, daß sich dafür nie eine Mehrheit findet, dafür ist für die meisten Menschen (außerhalb Deutschlands) ihre eigene Kultur und Identität zu wertvoll. Ich glaube nur an ein "Europa der Nationen"´als tragfähiges Modell.
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Alt 20.01.2017, 10:23   #944
Schwarzfahrer
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Beiträge: 6.132
Zitat:
Zitat von Pmueller69 Beitrag anzeigen
Man muss aber sagen, dass uns Deutschen in den letzten 70 Jahren viel Kultur verloren gegangen ist. Ich mal gespannt, was davon Mitte des 21 Jahrhunderts noch übrig ist.
Schuld daran ist nicht der Einfluss von Ali und Giuseppe, sondern der von Bill und Jim.
Stimmt leider; ein Teil davon ist sicher der von aequitas erwähnte natürliche Wandel der Kulturen. Aber Schuld daran, wenn andere Kulturen viel Einfluß gewinnen sind nicht zuerst die Fremden (weder Bill noch Ali), sondern der eigene Umgang mit der eigenen Kultur und Tradition. Z.B. ein Bildungswesen, das zu wenig den Wert und die Bedeutung der eigenen Identität vermittelt, bzw. eine Grundhaltung, die übertriebene Angst vor allem hat, was mit "nation-" anfängt - sicher als Folge des Nationalsozialismus gut erklärbar, aber deswegen nicht besser.
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