Ich halte Dich nicht für bescheuert. Es steht Dir frei, die Oblate für alles zu halten, was Du möchtest. Von mir aus für eine Metapher oder ein Symbol für was auch immer. Das ist Deine Sache und ich werde das nicht kritisieren.
Du irrst Dich aber bezüglich der offiziellen Position der katholischen und protestantischen Kirche zu dem Thema. Denn hier wird die Oblate und der Wein nicht als Metapher oder Symbol verstanden (Realpräsenz). Mit Deiner Sichtweise folgst Du einer Privatversion des Christentums, was Dein gutes Recht ist.
Aber ich schalte doch meinen Kopf nicht aus, wenn ich in die Kriche gehe. Das sind Blindgänger
(Blindgänger gibt es überall, das ist kein religiöses Phanomen)
Hallo keko, könntest Du kurz die offizielle Position der kath. und ev. Kirche skizzieren? Ist die Transsubstantiation und die Realpräsenz nur eine verschrobene Einzelmeinung weniger Blindgänger oder ist es die offizielle Position dieser Kirchen?
Hallo keko, könntest Du kurz die offizielle Position der kath. und ev. Kirche skizzieren? Ist die Transsubstantiation und die Realpräsenz nur eine verschrobene Einzelmeinung weniger Blindgänger oder ist es die offizielle Position dieser Kirchen?
Beides! Wer sagt denn, dass die offizielle Position mit den Ansichten des Großteils der Anhänger übereinstimmt?
Hallo keko, könntest Du kurz die offizielle Position der kath. und ev. Kirche skizzieren? Ist die Transsubstantiation und die Realpräsenz nur eine verschrobene Einzelmeinung weniger Blindgänger oder ist es die offizielle Position dieser Kirchen?
Hallo Jörn, das Problem ist, dass für mich Religion und Glaube ein offenes System ist. Im Gegensatz z.B. zu einem Naturgesetz, das bockelhart da steht und standhalten muss. Du gehst mit den Regeln der Logik und Wissenschaft an die Religion heran. Selbstversändlich ist es ein Leichtes, sie damit zu zerschlagen. Mag sein, dass der offizielle Standpunkt auch bockelhart ist. Ich habe das aber nie so gesehen und habe das auch nicht vor.
Möglicherweise manifestiert sich das heutige Christentum in D weitaus weniger über Inhalte der Bibel oder des Katechismus, sondern über das Denken und Handeln der Menschen, die dieser Kirche angehören.
Man kann sich also die Frage stellen, was bzw. wer denn nun das Christentum tatsächlich repräsentiert? Wenn beispielsweise niemand an eine unbefleckte Empfängnis glaubt, dann ist dieses Dogma, mag es stehen wo es will, praktisch nicht mehr existent und quasi abgeschafft. Es sind die Menschen, die das Christentum mit Leben füllen, nicht die Bibel, nicht der Papst und nicht irgendwelche alten Regeln. So habe ich es zumindest immer wahr genommen.
keko und Rälph, ihr ändert einfach die Definition dessen, was das Christentum ausmacht. Das ist eine Immunisierungsstrategie, denn was immer man Negatives über das Christentum sagen würde, könnte man sofort entkräften mit: "Das ist gar nicht das WAHRE Christentum, ätsch!"
Ihr hängt beide einer Definition an, die niemals widerlegt werden kann, weil sie sich entsprechend ändert. Jedoch sind Thesen, die so formuliert werden, dass sie per se niemals widerlegt werden könnten, sinnlos.
Ich wage die kühne These (und bitte um Gegenargumente), dass alle Gläubigen sich auf Thesen stützen, die so formuliert sind, dass sie per se niemals widerlegt werden können, ohne dass die Gläubigen bemerken würden, dass die Thesen dadurch sinnlos sind. ("Beweise mal, dass es keinen Gott gibt! Ha!")
Zweitens sind jene Thesen, an die das einfache Kirchenvolk angeblich glaubt, nicht weniger abwegig als das, was im Katechismus steht. Sobald man um Belege oder Begründungen für diesen Volksglauben bittet, wird es still. Genau genommen ist der Volksglaube WENIGER begründet als der Katechismus. Deswegen kann man nicht behaupten, der Volksglaube sei aufgeklärter, vernünftiger oder zutreffender als der Katechismus. Zutreffend ist stattdessen, dass er völlig aus der Luft gegriffen ist.
Der Volksglaube basiert nicht auf Offenbarungen. Sondern er stellt eine Abwägung dar, welchen Preis man persönlich zu zahlen bereit ist. Beispielsweise sind die meisten Gläubigen nicht bereit, einen bequemen Lebensstil aufzugeben oder ihr Sexleben "nach Vorschrift" zu gestalten. Da gilt dann die Bibel plötzlich nicht mehr. Sie sind auch nicht bereit, Frauen zu unterdrücken, weil es fiesen Ärger macht und das Wohlbefinden reduziert. Deswegen lässt man mittlerweile Homosexuelle mehr oder weniger in Frieden, weil man mit dem Gezänk nicht belästigt werden will. Kurz, der Volksglaube ist einfach ein bequemes Sich-Durchwursteln. Theologische Fundamente sucht man vergebens.
Es sind die Menschen, die das Christentum mit Leben füllen, nicht die Bibel, nicht der Papst und nicht irgendwelche alten Regeln. So habe ich es zumindest immer wahr genommen.
Ist die Transsubstantiation und die Realpräsenz nur eine verschrobene Einzelmeinung weniger Blindgänger oder ist es die offizielle Position dieser Kirchen?
Völlig unabhängig von Wahrheit oder Beweisbarkeit jedwelcher Glaubensinhalte, wollte ich einmal den Begriff "Christentum (heute)" auf den Prüfstand stellen. Für dich wird das Christentum durch die (kath.) Kirche, die Bibel, den Katechismus und den Papst repräsentiert und definiert. Für mich jedoch ist das Christentum, zumindest in Deutschland, die Menschen dieser Glaubensrichtung und das, was sie durch ihr Tun bewirken.
Selbstverständlich wird dadurch weder etwas wahrer noch belegbarer. Wie du oben anmerktest sogar ganz im Gegenteil. War aber auch nicht meine Intension etwas beweisen zu wollen, denn das kann ich nicht.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wozu brauchen wir die Religion dann überhaupt?
Wir brauchen sie nicht und wären unterm Strich ohne vermutlich besser dran.
(In meiner ganz persönlichen Lebensgeschichte ist meine damalige Gemeinde aber unglaublich wichtig. Ich will das hier nicht ausbreiten, aber es gab Zeiten in meinem frühen Teenageralter, da war ich schon ein armer Tropf irgendwie... Ich hatte trotz prekärer familiärer Situation zwar vielfältigen sozialen Anschluss, nicht zuletzt durch meinen Sport. Aber nichts, kein Sportverein, keine Klassengemeinschaft kam auch nur annährend an das familiäre Leben und die geborgene Atmosphäre in der Kirchengemeinde ran. Ich weiß nicht, was ohne sie geworden wäre. Dafür bekommt, gerade mit 30 Jahren Abstand, die Kirche meine Anerkennung und meinen Dank. Ob das, was verzapft wird, genauso oder anders oder gar nicht stimmt, ist mir dabei eigentlich egal und muss ich auch nicht überprüfen.)