Mein Bericht;:
Samstag:
Nach einer erholsamen Nacht im Hotelbett gings dann direkt zum Frühstück.
Danach wieder ausruhen ;-)
Gegen 14 Uhr fuhr ich mit dem Shuttle zum Bike CheckIn.
Musste wieder feststellen, dass die meisten Triathleten bzw Ironmänner/Frauen extremen Hang zum neumodischsten, modernsten, teuersten und schickstem Material haben. Was natürlich auch den Eindruck erweckt “schnell“ zu sein ;-)
Nachdem wir uns Abends zum letzten Carboloading getroffen haben gings dann wieder ins Hotel.
Geduscht, ins Bett gelegt, Glotze an, Wecker gestellt (3:30 Uhr :-/ ) und versucht einzuschlafen.
Habe das letzte mal um 0:23 Uhr auf die Uhr geschaut,
Grund dafür war der Regen der gegen das Fenster brasselte, ich hoffte es regnet sich aus für Morgen, was laut Agrarwetter.de auch so sein sollte.
Sonntag (Raceday)
Meiner innere Uhr oder vielleicht die Angst hat mich um 03:20 Uhr aufwachen lassen. Erste Aktion an dem Tag : Fenster auf und geschaut ob es regnet. Naja, geregnet hat es nicht aber die Straße waren Nass. Temperatur ~ 9°C !!! Egal, kann jetzt eh nichts mehr ändern.
Um 4 Uhr gabs dann Frühstück (2 Brötchen mit Marmelade und 2 Tassen Kaffee)
Gegen halb fünf ging es dann mit anderen Athleten aus dem Hotel an die Bushaltestelle zur Wechselzone 1 (T1) wo schon ungefähr 250 andere Starter standen.
Als der Bus kam, war ich auch schon im ersten Gedränge des Tages. Konnte mir aber einen Sitzplatz ergattern ;-) Nach gefühlten 8h Busfahrt kamen wir dann am Langener Waldsee an.
Das Thermometer stieg nicht wirklich und ich freute mich auf das 21°C warme Wasser was allerdings noch 90 Minuten dauern sollte.
An meinem Rad angekommen, ging es dann erstmal darum alles für den Tag vorzubereiten.
Verpflegung verstauen, Flaschen dran machen, Helm Brille und Startnummer befestigen.
Vor dem Rad lag mein Windstoppershirt, Radtrikot (mit Regenjacke in der Tasche) und Ärmlinge.
Gegen halb sieben gabs dann die Henkersmahlzeit: eine Banane einen Powerbarriegel und knapp einen Liter Wasser.
Schwimmen
Sieben Minuten vor dem Start begab ich mich in das 21°C warme noch überschaubare Wasser und schwamm bis ca 2 Meter an die Startlinie ran. Eine Minute vor dem Start wurde ich von gefühlten 500 Athleten auf ca 12 Meter Entfernung nach hinten durchgereicht.
Den Startschuss hörte ich nicht ich machte einen auf Lemming und schwamm weil halt alle schwammen auch los. Naja, schwimmen konnte man das auf den ersten 300 Metern nicht nennen, eher ein gepflegtes Kloppen, drücken, tunken und der Versuch die Brille nicht zu verlieren. Nach der ersten Boje hatte ich mich „freigeschwommen“ und konnte meinen Stiefel bis zum Landgang fertig schwimmen. Nach dem Landgang hatte ich die ersten 200m Probleme meinen Rhythmus zu finden was dann aber doch recht einfach ging.
Nach 1:01:36 h waren die 3,8 km dann für mich beendet. Leider nicht wirklich zu meiner vollsten Zufriedenheit ,ich wäre gerne unter einer Stunde geschwommen aber aufgrund der Scharmützel zu Beginn dann doch noch im grünen Bereich.
T1
Der Weg zu meinem Rad zog sich dann etwas, kaum angekommen ,zog ich den Neo ganz aus, was sich aufgrund des hohen Pulses und der Tatsache über eine Stunde in der horizontalen geschwommen zu sein und jetzt in der vertikalen ruhig stehen zu bleiben als etwas unangenehm. Neo aus, Shirt Trikot und Ärmlinge an, Helm und Brille auf, Startnummer umgebunden mein Rad geschnappt und die Wechselzone (T1) nach 4:08 Minuten verlassen
Rad
Am Wechselbalken bin ich dann wie 100000 mal geübt aufgesprungen und die ersten zwei Kilometer auf meinen Radschuhen (die bereits eingeklickt waren) kontrolliert losgeradelt.
Erster und auch ständiger Gedanke: Bloß nicht überziehen!!!!!
Die Beine fühlen sich super locker an, der Puls ist auch wieder im grünen Bereich (~150 bpm)
Die Euphorie ist riesig endlich aus dem Wasser zu sein und die 180 Km (meine größte Angstdisziplin im Vorfeld) in Angriff zu nehmen.
Habe dann auch gleich angefangen zu essen um meinen Energiehaushalt aufrecht zu erhalten.
Endlich in den Schuhen fängts dann auch an zu Regnen, meine Regenjacke hatte ich hinten im Trikot verstaut was sich später als richtig heraus stellte . Bei Km 30 entschied ich mich dann Aufgrund des stärker werdenden Regens die Jacke anzuziehen.
Beim überfahren einer Bodenwelle in Frankfurt verlor ich einen Großteil meiner geplanten Wettkampfverpflegung. Was mich am Anfang etwas verunsicherte, da ich es eigentlich auf meine Bedürfnisse genau ausgeklügelt hatte…Scheiss drauf..Neun Monate Training wegen sowas jetzt für umme??!..NEIN…Also Hochkonzentriert an jede Verpflegungsstation ran gefahren und geschnappt was ich nehmen konnte…die ersten 120 Km hat es auch dann ganz gut geklappt allerdings war die Kälte (mittlerweile 11°Cund alles Klitschnass) doch sehr zermürbend und ich hatte etwas Konzentrationsschwierigkeiten was dann dazu führte , dass ich vergaß nach der obligatorischen Getränkeflasche auch noch ein Gel aufzunehmen…Ohje, das Kopfkino begann..was wenn ich jetzt einbrech nur weil ich Idiot eine Sekunde nicht aufgepasst habe??? Alles jetzt doch für´n Arsch?? Ich weis nimmer wie lange ich mir darüber Gedanken gemacht habe auf jeden Fall scheint es etwas länger gewesen zu sein denn auf einmal war ich schon an der nächsten Verpflegungsstation ;-)
Also extra langsam gefahren, Großeinkauf gemacht und weiter gings…. ;-)
Der Wind kam irgendwie nur von vorne und ich dachte es geht nichts mehr, die Beine fühlten sich an wie Blei ,jetzt kam der Gedanke, wie soll ich denn Bitte noch einen Marathon laufen?? Scheiss Ironman!!! Mittlerweile hatten mich auch knapp 400 andere Athleten überholt :-/
Ich wusste ja das ich ein schlechter Radfahrer bin aber die Zahl erschreckte mich schon im nach hinein..
Irgendwann tauchte dann zum zweiten mal die Frankfurter Skyline auf was mich in ein absolutes Hoch versetzte, das aber auch schnell wieder verschwand da ich mich schon innerlich auf den Wechsel zum laufen einstellte.
Da war sie endlich T2.
500 m vorher, Schuhe auf, raus und locker in einem kleinen Gang nochmal versucht die Beine locker zufahren.
Nach 5:45:57 h stolperte ich dem netten Helfer in die Arme.
Eigentlich bin ich voll und ganz im Rahmen meiner Möglichkeiten geblieben, ich wage es aber mit einem zeitlichen Abstand zum Wettkampf zu behaupten bei besseren äusserlichen Bedingungen etwas schneller hätte fahren können….by the way.. vielleicht war es für irgndwas gut ;-)
T2
Ich gehöre zu den Athleten denen die Umstellung vom Rad aufs Laufen eher wenig ausmacht.
Deswegen konnte ich die ersten Schritte relativ entspannt zu meinem Wechselbeutel ins Wechselzelt laufen. Die nette Helferin leerte ihn auch gleich den Beutel vor mir auf den Boden, in der Zeit zog ich mein völlig durchnässtes Trikot aus und begutachtete auch meine etwas aufgeweichten Füße ;-)
Egal, trockene Socken und Laufschuhe an, Tri Top an Mütze und Gels geschnappt und los ging die Reise auf die letzten 42195m ;-)
Wechselzeit 1:55Minuten
Laufen
Jetzt kommt meine Disziplin dachte ich mir ;-) So viele Gedanken über genau diesen Moment (verlassen des Wechselzeltes) hab ich mir gemacht, nur nicht zu schnell anlaufen, Brems dich Jan, war mein einzigster Gedanke, was bei dieser Atmosphäre die größte Hürde an dem Tag war.
Nach ca . 200 m sah ich endlich meine Freundin (für die waren die letzten 9 Monate wohl schlimmer als für mich ;-) ) Kurz begrüßt und weiter gings, ich fühlte mich erstaunlicherweise extrem entspannt.
Es waren so viele Supporter von mir am Start, das war echt Hammermäßig!!
Danke nochmal an Alle ohne euch wäre der Tag nie so positiv für mich verlaufen!!! DANKE!!!
Nichts desto trotz musste ich ja noch den Marathon beenden, also an jeder Verpflegungsstation einen Becher Cola und einen Becher mit Wasser.
Die erste von den 4 Laufrunden war noch die leichteste auf der zweiten konnte ich noch lächeln, die dritte sollte psychisch die schwerste werden an dem Tag was aber aufgrund meiner „Fans“ auch schnell vorbei ging, die vierte war emotional die schlimmste von Gedanken „gleich ist es rum“ bis „was ist wenn ich jetzt krampfe und nicht ins Ziel komme?“ durchströmten mein letztes bißchen Hirn . Bis zu dem Moment wo ich mein viertes Armbändchen bekam hatte ich Angst nicht ins Ziel zu kommen…dieser Gedanke war so was von schnell verschwunden und ich hatte nur noch 3 verdammte Kilometer bis zu diesem verdammten Ziel an diesem verdammten Tag.
Da war der Abzweig zum Zielkanal…nur noch 400 verdammte Meter!!!
Ab da hatte wohl auch der letzte Teil meines Hirnes ausgesetzt, denn ich kann mich nur noch an einen roten Teppich erinnern.
Komisch verstehe gar nicht warum war doch nur ein 10:18:51 h Tag??!!
Den Marathon konnte ich erstaunlicherweise in 3:25:14 h laufen was einem Kilometerschnitt von 4:51 Min/Km entspricht!!
Ja das wars….Bin Froh das es rum ist auf der anderen Seite würde ich schon gerne wieder so etwas machen allerdings erst wieder 2013 ;-)
2012 wird im Zeichen der Kurz und Mitteldistanzen stehen!!
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, zwar um "Material" aber so erreich vl mehr
