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Alt 12.12.2017, 12:27   #9738
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.918
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Unbefleckt heißt aber doch eher, sie ist ohne Sünde. Es bedeutet gar nicht, sie hatte noch keinen Sex. Es geht darum, dass nur ein Mensch ohne Sünde, den Sohn Gottes zur Welt bringen kann. Also dass Maria selber irgendwo überirdisch war, da es eigentlich keinen Mensch ohne Sünde gibt.

Ein in meinen Augen in sich plausibler Mythos und so gesehen auch nicht frauenfeindlich.
Es ist aus unserer heutigen Sicht ungerecht, dass um die Keuschheit Marias so ein Bohei gemacht wird – jahrhundertelang machen sich männliche Kleriker über Marias Jungfernhäutchen Gedanken. Bei Josef nehmen wir es bei weitem nicht so genau. Deren Sexualität scheint nicht so sündig zu sein, wie die der Frauen.

Ungerecht ist das insofern, als dass beide, Mann und Frau, gemeinsam Geschlechtsverkehr haben. Es handelt sich nicht um die Sache eines einzelnen Geschlechts.

Dass Männer die Sexualität der Frauen kontrollieren wollen, hat seine Ursache in der Evolution. Menschenkinder müssen 15 Jahre lang aufgezogen werden. Für die Eltern eine gewaltige Investition an Zeit und Ressourcen. Im Gegensatz zur Frau kann der Mann nie ganz sicher sein, ob die Kinder, der er mit aufzieht, alle seine eigenen sind. Diese Unsicherheit führt in einer kulturellen Evolution dazu, dass Männer die Sexualität der Frauen kontrollieren wollen. Eine vor der Ehe platzierte Verlobungszeit von traditionell 6-12 Monaten Dauer ist kein Zufall.

In der Bibel wird dieses natürliche Interesse der Männer zu einem göttlichen Gebot übersteigert, nachdem die Frauen unberührt in die Ehe zu kommen haben und dort keusch sind, außer zum Zeugen von Kindern.

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All das ist nicht schlimm, sofern man die Bibel als eine mythologische Darstellung unter vielen anderen, gleichberechtigten Darstellungen versteht. In der Literatur und Dichtung gibt es viele Geschichten und Figuren, die sich mit dem Verhältnis von Mann und Frau, oder dem Eingespanntsein des Menschen zwischen Triebhaftigkeit und Idealismus etc. befassen. Sie alle haben ihre Daseinsberechtigung, ebenso wie auch die Geschichten der Bibel meiner Meinung nach ihre Daseinsberechtigung haben. Sie sind jedoch nicht privilegiert gegenüber anderen Mythen. Wir können uns mit jedem davon frei auseinandersetzen und sie gutheißen oder ablehnen.

Erhebt einer dieser Mythen einen absoluten, alleinigen Wahrheitsanspruch, wird die Sache einseitig und deshalb falsch.
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