Beef, ich verstehe und schätze Deinen Wunsch nach Differenzierung. Aber angesichts dieser Zahlen frage ich mich schon, ob die Kosten-Nutzen-Betrachtung überhaupt ergeben kann, dass die Gesellschaft insgesamt profitiert. Zu wessen Nutzen ist denn die gewaltige Steuerbefreiung beispielsweise im Immobienbereich? Das sind so unglaubliche Summen...
Und darauf hinzuweisen, dass es auch andere gesellschaftliche Baustellen gibt, ist zwar sachlich korrekt , aber rechtfertigt überhaupt nichts. Wo liegt die Schwierigkeit, festzustellen: "Wir kennen die historischen Gründe für diese Privilegien, aber heute ist das falsch und muss geändert werden"
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Ich finde erstaunlich, dass auch "moderate" Christen das letztlich immer wieder auf Hinweis auf die sozialen Dienste der Kirche verteidigen oder relativieren. Ich habe den Eindruck, dass da immer noch nachwirkt, dass man es sich letztlich nicht durch als allzu radikal empfundene Kritik an der Amtskirche mit Gott verderben will.
Ich weiß, dass es heikel ist, so eine tiefere Motivlage zu vermuten, aber im Gespräch mit Freunden bemerke ich schon, dass es lange dauert, bis man sich von einer religiösen Erziehung löst. Ein Freund von mir brauchte 10 Jahre, bis er ohne schlechtes Gewissen den Sonntag ohne Gottesdienst erleben konnte. Und da hatte er sich zwischenzeitlich schon oft über bestimmte Aspekte der Kirche geärgert.
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