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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Wann wieder aktiv nach Hüftgelenkersatz?
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Alt 17.07.2017, 16:49   #23
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von HollyX Beitrag anzeigen
Hi,

bevor ich mich operieren lassen würde, würde ich erst alles andere probieren. Ich bin vor kurzem (als selbst Betroffener) auf folgende Theorie von Liebscher-Bracht (LB) aufmerksam gemacht worden (hier würde mich mal Hafus Meinung interessieren):

https://www.youtube.com/watch?v=RvmlH7p4dy8

Zentrale Aussage ist dass Arthrose dadurch entsteht, dass sich durch Einschränkung des Bewegungsumfangs das Muskel- und Fasiziengewebe verkürzt und verklebt und dies über die erhöhte Zugkraft den Anpressdruck des Gelenks in der Gelenkpfanne erhöht. Das wiederum erhöht den Knorpelabrieb.

...
Das YouTube-Video kann ich mir hier nicht ansehen, aber was Hüftarthrosen anbelangt lassen sich fast alle, die wir hier nachbehandeln entweder auf eine Hüftdysplasie im Säuglingsalter (ca.70%= zu steil angelegte Hüftpfannen, was sich heutzutage bei frühzeitiger Diagnose im Säuglingsalter meist beheben ließe, früher aber meist übersehen wurde)), auf Wachstumsfugenlösung in der Pubertät (ca.10%), auf Hüftkopfnekrosen =Durchblutungsstörungen des Hüftkopfes z.B. wegen Cortison- oder Zytostatikabehandlungen, oder auf frühere Unfälle (mit hüftgelenksnahen Frakturen) zurückführen.

Eine "normale" Arthrose einfach durch mechanischen Verschleiß ohne eine der o.g. Ursachen ist sehr selten, so dass ich an die Faszientheorie als Ursache nicht richtig glaube.
Muskuläre Verkürzungen/ Faszienverklebungen entstehen erst als Folge von Schmerz- und Entzündungszuständen und sind m.M.n. nicht die Ursache von Arthrosen und zumindest bei fortgeschrittenen Arthrosen kann man mit Faszienbehandlungen und Dehnübungen auch nicht mehr viel erreichen.

Ich muss aber auch zugeben, dass ich ziemlich schulmedizinisch geprägt bin. Wenn mir ein Patient erzählt, dass er mit Akupunktur, bestimmter Ernährung oder alternativmedizinischen Verfahren bei wie auch immer gearteten Beschwerden sehr gute Erfahrung gemacht hat, dann halte ich mich i.d.R. einfach zurück, nach dem Motto "wer heilt, hat recht" und versuche möglichst auch nicht zu missionieren oder dem Patienten irgendwas, was ihm offensichtlich subjektiv geholfen hat, auszureden, denn selbst wenn manche Therapien mehr der Psyche als dem erkrankten Gelenk helfen, kann das trotzdem sehr hilfreich sein, denn bei allem was Schmerzen verursacht, spielt die Psyche nunmal eine enorm große Rolle was Leidensdruck und Schmerzbewertung anbelangt.

Ich mach aber immer wieder die Erfahrung, dass sportlich sehr aktive Menschen, die viel radfahren und schwimmen oder auch wandern/ spazierengehen (ohne zuviel Höhenmeter) mit einer im Röntgenbild weit fortgeschrittenen Arthrose oft viel länger ziemlich gut zurechtkommen im Vergleich zu weniger aktiven Menschen, die sich oft schon bei geringeren Arthrosestadien mit durchaus glaubhaften Schmerzen und entsprechenden Einschränkungen der Lebensqualität zu einer Hüft-TEP entschließen.
Der oft zu lesende und oft zu hörende ziemlich lapidare Satz: "Viel bewegen und wenig belasten" als Verhaltensempfehlung bei einer beginnenden Arthrose hat nach meiner Erfahrung absolut seine Berechtigung.

Geändert von Hafu (17.07.2017 um 17:02 Uhr).
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