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Alt 07.05.2015, 14:27   #17
Pate1410
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Registriert seit: 16.03.2015
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 631
Zitat:
Zitat von lyra82 Beitrag anzeigen
Was der Pate hier beschreibt ist von der Definition her kein Übertraining.
Das sehe ich anders. Es gibt eine Studie vom Leiter der Sportklinik in Basel, Dr.med.Matteo Rossetto. Hier wird das Übertraining ganz klar in Zusammenhang mit allen anderen Belastungen gesehen.


Zitat:
Neben Trainingsintensität und Trainingsumfang, die meist gesteigert sind, spielen auch verschiedene die Belastbar- keit vermindernde Stressfaktoren berufli- cher oder privater Natur eine grosse Rolle. Dazu gehören Belastung am Arbeitsplatz, Termindruck, Beziehungskonflikte, Verlu- sterlebnisse usw.. Vereinfacht liegt immer ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit bzw. zwischen Training und Regeneration vor. Dauert dieses Mis- sverhältnis über längere Zeit an, kommt es zu Störungen auf verschiedenen Ebenen der psychischen und physischen Lei- stungsfähigkeit, die letztlich zum Vollbild des Übertrainingssyndroms führen.

Ich denke das ist durchaus auch der korrekte Ansatz, denn letzten Endes zählt, was unterm Strich bei raus kommt.

Die Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin hat in einem Beitrag ähnlich zusammengefasst, dass eben auch alles außerhalb des Sports mit für diesen Überlastungszustand verantwortlich sein kann:

Zitat:
Das Übertrainingssyndrom (ÜTS; engl. ”overtraining syndrome”, ”sta- leness”) ist charakterisiert durch einen Abfall der sportartspezifischen Leistungsfähigkeit trotz weitergeführtem oder sogar intensiviertem Trai- ning mit teilweise ausgeprägten Befindlichkeitsstörungen, der auch nach einer verlängerten Regenerationsphase von (willkürlich festgeleg- ten) 2 bis 3 Wochen noch nachweisbar ist. Bei einer kürzeren Dauer spricht man eher von einem Überlastungszustand (engl. ”overreach- ing”). "Übertraining" bezeichnet eigentlich nur den überlastenden Trai- ningsprozess per se. Andere organisch krankhafte Ursachen müssen ausgeschlossen werden, beispielsweise Infekte (Mononukleose oder an- dere virale Entzündungen, Zahnwurzelherd usw.), eventuell sogar mit kardialer Beteiligung im Sinne einer Myokarditis, eine Eisenmangel- anämie oder endokrinologische Störungen (Schilddrüsen- oder Neben- nierenfehlfunktion).
Klassischerweise wird zwischen einer sympathikotonen ("basedo- woiden") und einer parasympathikotonen ("addisonoiden") Form des ÜTS unterschieden (2). Während erstere mit ausgeprägteren vegetativen Symptomen wie erhöhte Herzfrequenz, Schlafstörungen, emotionale In- stabilität und organbezogene Beschwerden einhergeht, weist letzere ei- ne verstärkte phlegmatische bis depressive Komponente auf und ist we- gen ihrer Symptomarmut schwerer zu erkennen. Oftmals liegt allerdings ein Mischtyp bzw. ein Übergang zwischen der eher frühen sympathiko- tonen und der chronischen parasympathikotonen Form vor. Allen gemeinsam ist aber immer ein primär unerklärlicher Leistungsabfall mit schnellerer Ermüdbarkeit und verzögerter Regeneration im Training (3).

Häufigste Ursache für einen Überlastungszustand sind über einen län- geren Zeitraum wiederholt absolvierte hohe Trainingsintensitäten, ins- besondere im anaerob-laktaziden oder hochintensiven Ausdauerbe-
reich, hohe, innerhalb kurzer Zeit angestiegene Trainingsumfänge oder zu häufige Wettkämpfe.
Nicht selten liegt auch eine zu hohe Intensität (evtl. auch Dauer) des zwischen den einzelnen Belastungsreizen liegen- den regenerativ geplanten Trainings vor: Ständige monotone Belastun- gen sind problematischer als hohe Reizspitzen mit jeweils konsequenter Erholung.
Häufig sind zusätzliche, bei der Trainings- und Wettkampfplanung unberücksichtigte, Stressfaktoren von wesentlicher Bedeutung. Hierzu gehören Prüfungssituationen, Beziehungsprobleme, ständige Engpässe im täglichen Zeitmanagement, zu schnelle Wiederaufnahme des ge- wohnten Trainings nach Infekten, ungenügende Regeneration in der Wo- che nach Trainingslagern mit hohen Belastungsumfängen, einseitige Ernährung mit ungenügender Nährstoffdichte oder eine unzureichende Höhenadaptation (oftmals zu intensives Training in der ersten Woche).
Die Angaben zur Häufigkeit des Auftretens eines ÜTS sind sehr un- terschiedlich. Inzidenzen von jährlich über 10 % der Sportler erscheinen jedoch nicht realistisch.
Auch in der Therapie herrscht Einigkeit (es sei denn man liest Berichte von Nahrungsergänzugsmittelherstellern)

Zitat:
Die einzig wirksame Therapie ist die Ausschaltung der Ur- sachen oder eine starke Reduktion aller an der Ursache beteiligten Prozesse.
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