gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Da fasse ich mir echt an den Kopf…
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 13.01.2018, 19:52   #10225
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Nenn mir mal bitte eine Situation, in der du als Atheist ausserhalb der Kirche in DE Nachteile hattest gegenüber einem Christen.
Warum beschränkst Du es darauf, dass sich der Nachteil gegenüber Christen ergibt? Der Nachteil kann ja unterschiedslos alle Bürger betreffen, Christen wie Nichtchristen. Es ist ja nicht so, dass die abwegigen Gebote der Kirchen ein reines Vergnügen für die Christen wären.

Die christlichen "Werte" haben ja bis heute (wo sie ihre Wirkung verlieren) großen Einfluss gehabt. Natürlich hatten Atheisten schon immer das Recht, sich scheiden zu lassen, aber ich habe schon in Dörfern gelebt, in denen man daraufhin schief angesehen wurde. Ich wurde als Teenager von Erwachsenen ziemlich blöd angemacht, weil sich meine Eltern getrennt hatten. Das war Ende der 80er im Schwarzwald. Durchaus kein Einzelfall.

Lebten zwei Erwachsene "einfach so" zusammen, galt das als eine der schwersten Sünden. Bis ca. 1960 ist es den Kirchen sogar gelungen, dies als Straftatbestand zu etablieren. Sogar ein Vermieter konnte belangt werden, wenn er nicht darauf achtete, dass Herrenbesuch zu nächtlicher Zeit wieder verschwand.

Noch heute spezialisiert sich die Kirche darauf, den Leuten vorzuschreiben, welche Formen des Zusammenlebens vorzüglich, mangelhaft oder gotteslästerlich sind.

Die Ehe zwischen Konfessionslosen und Kirchenmitgliedern war lange Zweit unmöglich, darunter litten alle, nicht nur Christen. Auch die Heirat zwischen Katholiken und Protestanten war lange Zeit scharf verboten, später nur unter Auflagen möglich. Noch heute zahlen die Katholiken in solchen Fällen lebenslang eine Art Strafzoll, nämlich das "erhöhte Kirchgeld". Dabei muss der Katholik dennoch per Unterschrift beglaubigen, dass die Kinder katholisch getauft und erzogen werden. Das Dokument kann ich Dir als PDF schicken, wenn Du es nicht glaubst. Ausnahmen gibt es bei katholisch-muslimischen Hochzeiten, die unter Auflagen möglich sind; hier ist die Unterschrift optional.

Neulich hat die katholische Kirche versucht, im Bundesparlament die Ehe für alle zu verhindern und hat dazu eine Unmenge an pöbelhaften Schmäh-Artikeln veröffentlicht, in denen Homosexuelle als Tiere bezeichnet wurden, die auch nicht davor zurückschrecken, Adoptivkinder zu missbrauchen. (Einen dieser Artikel fand man in der FAZ, sodass der Einwand nicht möglich ist, es handele sich bei diesen Zeitungen nur um verquaste Kirchenblätter.)

Ich kann diese Liste beliebig lang fortsetzen, aber es reicht vermutlich aus, um meinen Punkt zu illustrieren. Einen Aspekt, der vielleicht etwas nebulös klingt, möchte ich noch anfügen: Die Kirche verkauft die Leute für dumm, und das hat Auswirkungen. Anstatt dass die Leute lernen würden, Richtung und Falsch zu unterscheiden, lernen sie, dass "Hörensagen" ein Argument ist (ist es nicht) und das "Glaube" nobler wäre als "Wissen" (ist es nicht). Sie lernen, kritiklos und unterwürfig zu sein, der guten Sache wegen. Verlogenheit wird zur Tugend. Selbstbetrug wird bejubelt. Ich halte das für fatal.
Jörn ist gerade online   Mit Zitat antworten