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Alt 18.11.2015, 09:34   #2
HollyX
Szenekenner
 
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Registriert seit: 09.01.2011
Ort: Paderborn
Beiträge: 777
Hi Christopher,

ich hab mir das Buch auch gekauft, es aber erst bis zur run - Formel gelesen.

Ich schwanke noch, wie ich ihn einschätzen noch - zwischen "sehr unkonventionell" bis "etwas durch den Wind". Letzteres ist v.a. dadurch bedingt, dass er teilweise eine sehr eigensinnige Auffassung gewisser Aspekte vertritt, die zumindest von dem, was man so denkt/weiß, abweicht - wenn nicht sogar diesen wiederspricht.

Ich hab mal angefangen, solche Punkte aufzulisten und kopier das mal hier rein:

• Zum Thema Grundlagentraining: Gegen Ende einer langen Fahrt bricht man ein. "Limitierender Faktor ist Deine Fähigkeit, Fettsäuren als Energiequelle zu nutzen. Deine aerobe Kapazität [AK] muss ausgebaut werden" (S. 47). Dieses Verständnis von AK als "lange Fahren können", findet sich häufiger im Buch (z.B. "antrainierte Reserve" bei langen Fahrten (S. 50) oder "leere Speicher" (S. 51). D.h. er versteht AK als Ermüdungsresistenz des aeroben Systems bei langen Fahrten.

• Er versteht unter den Begriff "Laktatschwelle" die AEROBE Schwelle. Die anaerobe Schwelle heißt bei ihm Laktat-steady-state.

• Er benutzt VO2max-Training und Training der aeroben Kapazität als zwei verschiedene Dinge (S. 48). M.W. ist es dasselbe

• Wenn man trotz "guter Form" ( S. 48) am "zweiten oder dritten Berg" einbricht, dann spricht das für eine geringe Kraftausdauer, die er gleichsetzt mit leeren Speichern (dabei sollte die Fähigkeit, Berge zu fahren, doch auch eine Funktion der AK sein, oder?)

• Er plädiert für eine extrem rigide Einhaltung von vorgegebenen Watt- oder Pulswerten bei langen Ausfahrten (s. 50). Ín einem Youtube - Video sprach er sich aus diesem Grund gegen profilierte Fahrten aus

• Interessant: Er hat eine sehr positive Auffassung vom Laktat "Wer in kurzer Zeit viel Laktat produzieren kann ist gut gerüstet für neue Trainingsreize" (S. 53). Das erinnert mich etwas and den Triathlon-Szene-Film über Laktat mit Jürgen Sessner.

• VO2max-Intervalle auf dem Bike sind bei ihm sehr kurz mit sehr langen Pausen (z.B. 30s mit 5min. Pause).

• 5min. - Intervalle 90er Kadenz den Berg hochballern ist für ihn Kraftaudauertraining (S. 63)

Daneben kommen dann wohl später noch solche Dinge wie Atemmangeltrainings, wo man mit einer Maske, wie sie Maler benutzen und bei denen die Sauerstoff-Löcher teilweise zugeklebt sind, 400er laufen soll und so ähnlich. Ist das noch kreativ oder schon panne ?

Was mir in dem Buch leider bislang fehlt, ist der Aspekt der Periodisierung. Er wirft einem massig Training vor die Füße, aber keinen Rat, wann man was macht. Ich glaube ihn so zu verstehen, dass man eigentlich an all den Baustellen (Grundlage, Kraftausdauer, V02max, Laktat steady state) permanent arbeiten soll.

Wäre schon, wenn wir hier ne Diskussion zu stande bringen, damit man einschätzen kann, was von dem Buch zu halten ist.


Grüße
Holger
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