gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Hundeattacke und -biss mit Nachspiel
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.02.2016, 22:52   #1
JENS-KLEVE
Szenekenner
 
Benutzerbild von JENS-KLEVE
 
Registriert seit: 15.10.2009
Ort: KLEVE
Beiträge: 6.106
Hundeattacke und -biss mit Nachspiel

Wer viel trainiert, hat viel Spaß - erlebt aber leider auch viel Scheiße. Heute war mal wieder eins meiner Lieblingskapitel dran: "Hunde"

Arbeit fertig, draußen endlich Sonne, Aufbruch zur geplanten Abschiedstour mit und von meinem alten Cyclocrossrad. Wir haben einen schönen ehemaligen Truppenübungsplatz im Ort, den ich gerne zum Einstieg nutze. Wir sprechen über ca. 2-3% Gefälle auf faustgroßen Kieseln, das macht Spaß und erfordert Konzentration da runterzufahren.

Zu Beginn der Abfahrt kam dann ein große Meute frei rumlaufender Hunde mit lautem Kläffen auf mich zu gerannt, es waren keine Besitzer zu sehen oder zu hören. Ich glaubte erstmal an das Gute und fuhr ignorierend an den Hunden vorbei, diese drehten sich jedoch sofort um und rannten mir hinterher. Ein Trainingspartner gab mir mal den Tipp in einer solchen Situation laute Kommandos zu geben, was ich auch tat - die Hunde pushten sich mit Gebelle aber gegenseitig total auf. Einer erwischte mich dann in der linken Wade und biss zu, ich konzentrierte mich darauf nicht zu stürzen, immerhin war ich im Gelände und fuhr deutlich über 20kmh. Dann kam ich an den Besitzerinnen vorbei, die wild gestikulierten, dass ich mich beruhigen solle. Ich rief ihnen im Vorbeifahren zu, dass ich soeben gebissen wurde. Die meisten Hunde konnten sie dann aufhalten, aber einer verfolgte mich weiter. Ich beschleunigte nochmal und änderte meine Taktik wieder in Schweigen, was aber auch nichts brachte. Mittlerweile fuhr ich über 30kmh und mein Puls war auf 192 Schläge, der Weg neigte sich dem Ende und ich wusste, dass ich nur die Wahl zwischen Linkskurve mit folgendem Anstieg oder extrem schmalen Trail mit S-Kurve hatte. Das war dann Panik pur, weil der Hund noch immer weniger als 1 Meter hinter mir war. Ich entschied mich für volles Risiko und bin viel zu schnell in den Trail rein, zum Glück sturzfrei und der Hund folgte nicht mehr.

Sofort rief ich den Notruf und vereinbarte einen Treffpunkt oben am Übungsplatz. Ich fuhr entlang der Hauptstraße zurück und wartete auf die Polizei. Als die ankamen vereinbarten wir, dass ich vorfahren sollte um die Gruppe zu suchen und sie mir folgen. Als ich in der Ferne die Gruppe erkannte, ließ ich den Streifenwagen vor und die Beamten beruhigten mich, dass ich keine Angst haben brauchte, da sie jetzt da seien. Als die Beamten anhielten und aussteigen wollten, wurde der eine Polizist von Hunden angegriffen worauf beide ins Auto sprangen und die Fenster hochfuhren, ich stand am Polizeiwagen wieder ungeschützt. Der eine Polizist überlegte nach seiner Aussage den einen Hund zu erschießen, die Frauen schafften es jedoch die Hunde festzuhalten und in die eigenen Autos zu sperren.

Als sie wiederkamen wurde ich erstmal beschimpft warum ich ihre Hunde aufgehetzt hätte, dann die Polizei holte anstatt sie selber direkt anzusprechen. Ich erklärte ihnen, dass die Hunde zuerst mich angegriffen hätten und ich nach dem Biss es nicht für klug hielt bei ihnen anzuhalten. Sie meinten daraufhin, dass ja gar nichts passiert sei und ich mir das nur ausgedacht hätte. Die Laune der Polizisten verschlechterte sich deutlich und der eine beschloss erstmal die Personalien aufzunehmen und der andere mich begutachten. Ich ging hinters Auto zog meinen Schuh aus und krempelte die Hose hoch. Eine Keopedalgroße Wunde kam zum Vorschein und das Blut sprudelte frisch heraus. Der Polizist murmelte "Ok alles klar..." und machte einen ziemlich guten Verband drum.

Ab jetzt ging es zu wie bei RTL im Nachmittagsprogramm. Ich wurde beschuldigt, dass gar nichts passiert sei und einen Biss vortäuschen würde, alle plapperten wild durcheinander, der Polizist sagte deutlich, dass er mich soeben verarztet hätte. Dann kam der Vorwurf, ich sei wohl kurz vorher mit meinem Rad gestürzt und wolle nun auf diesem Wege Profit rausschlagen und den Hunden die Schuld in die Schuhe schieben. Jetzt kassierten alle 3 Damen eine Anzeige mit Bußgeld wegen führen von Hunden ohne Leine. Das fanden die lächerlich und unberechtigt, daraufhin wurden sie nochmals an den Angriff auf den Polizisten erinnert. Ich wollte dann wissen, wessen Hund das jetzt war wegen meiner Geldforderungen und kündigte an, dass ich mit 80 Euro für die Hose und 40 Euro für die Tetanusspritze zufrieden sein würde. Es wollte dann keine gewesen sein und ich bekam die Liste mit den 3 Adressen. Ich sagte, dass ich dann einen Anwalt nehmen würde und alle drei belangen würde, daraufhin meldete sich dann die Eine und fuhr direkt damit fort, dass sie immer noch nicht glaube, dass überhaupt etwas passiert sei. Danach flippte der eine Beamte aus und anschließend wies ich daraufhin hin, dass ich aktuell 116Puls auf meiner Uhr stehen habe, wo jetzt eigentlich 60 hingehören würden - ich aber trotzdem sachlich weiterreden möchte. Alle drei Damen hackten auf mir rum, dass ich mich völlig falsch und unproffessionell verhalten hätte, außerdem gäbe es keine Bisswunde. Ich drohte dann den Verband wieder runterzureißen, der Polizist hinderte mich dann daran. Der andere schickte dann alle Frauen fort zu ihren Autos und empfahl mir zum Krankenhaus zu fahren.

Ich bin dann erstmal weiter radfahren gegangen, Anwalt wurde kontaktiert, Termin vereinbart und weiteres Vorgehen besprochen. Das Angebot mit 120 Euro wäre wohl günstiger gekommen, aber das ist jetzt passé. Im Krankenhaus wurde desinfiziert, auf Tetanus verzichtet, da mein letzter Hundevorfall erst 4 Jahre her ist, und Antibiotika plus Schmerzmittel wurden verordnet und mitgegeben. Ich muss jetzt alle 2 Tage zum Hausarzt zur Wundkontrolle. Die Wunde tut schweine-weh. Es zwickt dauernd und schmerzt pulsierend. Zwischendurch kommt ein Krampf-Schmerz. Laut Ärztin wird ein dicker blauer Fleck folgen.

Herzlichen Glückwunsch - ich bin bedient.
__________________
OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
JENS-KLEVE ist offline   Mit Zitat antworten