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Trainingslager
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Triathlon Trainingslager Südbaden
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Alt 26.07.2018, 22:38   #2467
flachy
Szenekenner
 
Benutzerbild von flachy
 
Registriert seit: 02.08.2007
Ort: Lausitz
Beiträge: 2.875
Gesund ist das aber nicht, oder?

Aloha Athleten und aktive Grüße aus der Lausitzer Steppenlandschaft!

Heute wird's aller Voraussicht nach ein wenig derbe, daher ein ehrliches "Sorry" vorab an die Schöngeister und Cappucino-Radtour-Aktiven unter den paar Leserinnen – tut mir leid, muß aber sein und es wird demnächst wieder unterhaltsamer.

Jetzt zur Agenda.
Aktuell haben wir ja Kona@home, was mir als Trainingslagerverweigerer natürlich sehr zupass kommt.
So habe ich mittlerweile jeden zweiten Tag eine Trainingseinheit in die Mittagshitze gelegt und versuche mich ganz leidlich an die Affenhitze zu adaptieren.
Immer nach dem Motto: „Ein heißer Tag daheeme wird mir dann wie ein kühler Tag in der Lavawüste Big Island’s vorkommen!
Heute gab es zum Beispiel ein paar Bergintervalle mit dem Bike...
Nie wieder mach‘ ich die bei 34°C, leichtem Rückenwind und mit Radbrille!
Das Teil - also die Brille - wirkte wie ein Topfdeckel, unter dem es brodelt und dann mit einem Schwall überläuft. So brach sich der Schweiß urplötzlich in rauen Mengen seinen Weg um das Brillengestell und lief ungebremst in beide Augen. Für mehrere Sekunden war ich blind und kam aus dem Tritt – das Intervall konnte ich in die Tonne kloppen. Also nochmal, ab jetzt ohne den „Topfdeckel“ auf der Rübe und mit zusammengekniffenen Lidern wie Jack Sparrow beim Blick durch das Fernrohr auf der Suche nach der Black Pearl.
Ich brauch also gar kein Tränengas wie letztens bei der Tour in Frankreich, massakriere mich gleich selber und die Augen brennen mir jetzt noch wie Hulle.

Zweite Maßnahme – der „SSSOR“ !
(Bitte akustisch einfach wie einen Raketenstart "SSSSSSSSSSSSSSSSOOOOOOOOOOOOOHHHHHHHHHHRRRRRRRRRR !!!" aussprechen, danke!).
Oder wie Uneingeweihte es wohl sagen würden, als „Tribute to Lionel“ den „Sanders-Shoes-Shorts-Only-Run“ in der Hitze – also quasi nacksch - so wie es das weltschnellste Humpelbein seinen Jüngern in jedem Actionvideo vorführt. Ist echt geil und animiert, wohl wegen eigener unästhetischer Körperfülle benachteiligte Passanten – egal ob zu Fuß oder im Automobil – auf jeden Fall mit einem Körperbau „Modell Straßenkegel“ zu fast philosophisch-anmutenden verbalen oder auch gestikulierenden Symphatiebekundungen.
Zumindest vermute ich dies, denn den SSSOR muß ich ja wie der Vorturner und Influencer Lionel himself volles Brett und mit viel Eigenresonanzen runterballern, so dass leider keine Zeit und vor allem Kraft für freundliche Erwiderungen und die ortsüblichen Einfingergesten bleibt…
Wir ziehen das jetzt einfach durch, denn Athleten - Mitleid gibt's umsonst, Neid muß man sich verdienen!

Gern und ausnahmsweise auch mal ein paar Action-Fakten:
Aktuell habe ich 10.300 Radkilometer im laufenden Jahr abgespult.
Denn um mich zu verbessern, muß ich das Training immer etwas verändern. Letztes Jahr war der Schwerpunkt auf dem Laufen, 2015 fokussierte ich mich auf das Schwimmen (2016 war die Luft raus, da ging es nur um die Zelebrierung des aktiven Athleten-Lifestyles...).
Und dieses Jahr möchte ich eben die Ausdauer durch das gelenkschonendere Biken verbessern. Letztes Wochenende gab es den üblichen Block, an beiden Tagen erst früh ab 5 Uhr eine fünfstündige Radrunde - vier Stunden flach, die letzte Stunde demmel ich dann nur noch hoch und runter.
Diese immer auf nüchternen Magen und mit ca. einem Liter Wasser sowie nach 2,5 Stunden zum "Frühstück2Go" ein Gel „Orange“, mehr nicht.
Mein Ziel ist, so effizient wie möglich mit den Energieressourcen umzugehen und das Gefühl zu erfahren, wenn die Energiebereitstellung in der letzten, hügligen Stunde aus den Fettreserven kommt.
Samstag hatte ich danach total Bock auf meinen ersten „Road2Kona“ Progressivlauf – 7 Kilometer auf 4:20, 7 Kilometer Sub 4:00 und der finale, 15. Kilometer alles raus was keine Miete zahlt – 3:45 min/km. Auslaufen. Ab Mitte August möchte ich hier noch eine weitere 7 Kilometerschleife einbauen, so dass ich die Stufen 4:20 – 4:10 – Sub 4:00 – all out Finale über eine länger Distanz strecken muß.
Ziel dieser Einheit ist es, am Ende immer noch einen rauszuhauen, auch wenn die Lunge quietscht und die Schenkel brennen - es muß immer noch eine finale Endbeschleunigung drauf gesetzt werden.
Sonntag gab’s nach dem Bike noch meinen Klassiker für aktive Lebensqualität!
Im Einteiler und mit der Swans-Goggles im Ausschnitt zum Steinbruch rennen, kraulen und zurück rennen. Limitierender Faktor waren heftige Krämpfe in beiden Beinen, so dass ich mich wenig heldenhaft sehr ufernah durch das Wasser wühlte, um im worst case nicht in die „unendlichen“ Tiefen des ehemaligen Granittagebaus abzugluckern.
Und auch hier – prima Lernkurve im Training, mußte ich ja nach dem Workout im Wasser wieder barfuß in die Hoka’s und über die Hügel zurück nach Hause rennen.
Denn der Umgang mit Krämpfen gehört in Kona ja zum Rennen, genau irgendwo in das Zeitfenster zwischen dem epischen Startgekloppe in der Kailua Bay und dem ausgeleierten Pizzalappen im Finisher Garden des Kamehameha Hotelparks.

Und morgen geht’s früh kurz nach vier Uhr wieder in unsere Wohnanlage*², um nachmittags den nächsten Hawaiihammer schwingen zu können.
Ein Swim direkt gefolgt von einem progressiver Run (im SSSOR-Style) – Streckenlänge so lang, wie es eben bei vorhergesagten 34°C „progressiv“ bleibt, bin gespannt…
Mahalo für die Aufmerksamkeit, haut rein und Sport Frei!


*²: Gehört meiner Meinung nach nicht in dieses Sportforum, scheint aber dennoch von Interesse zu sein, was ich eignetlich hauptsächlich treibe, daher kurz:
Stellt Euch Schicksalsschläge vor, die ihr und Eure Familien nie im Leben erleiden möchtet.
Demenz? Amputationen? Parkinson? Schlaganfälle, Krebs usw.
Es lässt sich in guten Zeiten leicht dahersagen „Bevor ich sowas bekomme, möchte ich lieber tot sein!“
Dem ist aber nicht so! Und wir kümmern uns mit unserer Wohnanlage drum, dass bei uns jeder hilfsbedürftige Mensch noch eine geile Zielgeraden vor der Finishline erleben darf. Wenn Ihr Angehörige in der Region rund um Dresden habt, die ohne fremde Hilfe nicht mehr im Leben klar kommen und die ein lebenswertes Umfeld suchen, checkt unsere „Alte Schule“ gern einmal ab!

Geändert von flachy (26.07.2018 um 22:46 Uhr).
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