Die Ära Cameron Wurf!?
Angelehnt an Johannes Beitrag möchte ich Cameron Wurf hier mal einen eigenen Thread widmen, da ich so ein Gefühl habe, dass wir noch öfter über ihn diskutieren werden.
Ich habe es schon im Hawaii Thread gepostet, hier jedoch nochmal ein ausführliches Video mit Wurf und Bob Babbitt, indem er über sein derzeitiges Training sowie Kona 2017 spricht und auch einen Ausblick auf 2018 gibt. https://www.youtube.com/watch?v=62VePgCZB34&t=170s Sein Ziel. Ganz klar der Sieg in Kona 2018. Für unrealistisch halte ich es nicht, wenn man sich seinen Rennkalender 2017 ansieht, sowie seine Leistungsentwicklung. Auch die enge Verbindung zum Team Sky ist "interessant", mit denen er einen großen Teil seines Radtrainings absolviert. Gerade erst ein TT Training über 2:00h mit 360 Watt Schnitt, gefolgt von einem 25 km Koppellauf in 1:35h... |
Die Leistungsentwicklung von Wurf ist in der Tat beeindruckend, aber ich glaub' nicht, dass dieser Tanz auf der Rasierklinge auf Dauer gut gehen wird.
Außerdem teilt er mit Sebi und Sanders die relative Schwimmschwäche. Mit dem Rennkalender und dem starken Fokus auf Rad- und Lauftraining, sowie dem Fehlen einer starken Schwimmgruppe wird er es nicht schaffen, sich soweit zu verbessern, dass er mit der ersten Schwimmgruppe aus dem Wasser kommen kann und wem das nicht in Kona gelingt, der muss so offensiv Rad fahren, dass danach kein Top-Marathon mehr möglich ist. Ich sehe auch Sanders nicht unbedingt als Top-Favoriten für Kona 2018, sondern eher Frodeno, Gomez (wenn er antritt) oder ein Dark Horse wie McNamee, der ein absolut beeindruckendes wenn auch wenig beachtetes Debüt hingelegt hat. Wurf hatte auch 2017 schon das absolute Ziel Kona zu gewinnen (hat dies in seinem Blog auch ausführlich geschrieben) und war auch auf den ersten 5 Laufkliometern allen Ernstes der Meinung, dass er gerade im Inbegriff ist, das Ding zu gewinnen. Das spricht zwar für ein erfrischendes Selbstbewusstsein, aber diese Meinung hatte er wohl damals exklusiv. |
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Nur die Verbindung mit Sky ist, wie Du schon sagst "interessant". |
Wie kommst du auf die Schwimmschwäche Hafu? Ich denke nicht, dass man Kona 2017 hierfür heranziehen sollte, da er selbst ja auch betont, wie mies sein Schwimmen in Kona 2017 war.
Dass er es definitiv besser kann, hat er doch in Wales bewiesen, als er mit Philipp Graves aus dem Wasser stieg. Es hängt sicher stark daran, wie er die Laufumfänge verkraftet bzw. ob er verletzungsfrei durch die Vorbereitung kommt. |
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Hatte das Interview auch gerade gesehen und irgendwie ist er schon ein witziger Typ. Mein Gedanke war aber auch eher, wie lang das mit der Lauferei so gut gehen wird. Er scheint mir ziemlich mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, auch die vielen Starts sind ja nicht ohne. Den Motor hat er ja sicherlich, aber die orthopädische Anpassung steht ja nochmal auf einem anderen Blatt.
Davon ab hat für mich seine sportliche Vergangenheit und seine nähe zu Sky irgendwie schon einen Beigeschmack. Ist sicherlich auch nicht richtig da zu pauschalisieren und sicherlich hat er auch einfach noch viele Kumpels mit denen er gern trainiert, nachdem es ja aber doch immer wieder dubiose Geschichten und Vorfälle in dem Umfeld gibt, ist es schon fragwürdig warum man sich weiter freiwillig mit diesem umgibt. Sicherlich gibt es auch einige Vorteile was Material, Trainingssteuerung und -möglichkeiten oder organisatorische Dinge angeht, sodass es ggf. auch ein finanzieller Faktor ist. Für das eigene Image dürfte so eine Nähe allerdings zumindest nicht förderlich sein. |
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ich finde den begriff "ära" in dem zusammenhang lustig. einmal ein halbwegs gutes rennen auf hawaii gezeigt, schon ist von ära die rede. ich muss ehrlich sagen, dass ich den namen wurf vor hawaii 2017 noch nie gehört hatte.
aus meiner sicht gibt es bei den männern überhaupt nur 2 "äras" auf hawaii, nämlich scott und allen. selbst frodeno fehlen dazu mindestens noch 1-2 siege. |
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Vielleicht bin ich aktuell ein wenig benebelt von Lionel Sanders.... kann sein :Lachanfall: Der Typ ist lustig, aber das mit Sky schmeckt mir nicht. Im Endeffekt ist es das was ich sagen möchte :) |
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Das ist imho wirklich extrem beeindruckend :o Wie schon gesagt wurde: Schwimmen kann er eigentlich und dass er in Kona mit Sanders und Kienle aus dem Wasser gekommen ist, war mir echt schon während der Liveübertragung ein Rätsel. Ich sehe ihn auf jeden Fall mit Chancen auf die Top 5 für Kona 2018! Wenn er seine Schwimmleistung abrufen kann und evtl seinen Vorsprung auf die übrigen Überbiker halten kann, wird er dann wohl auch erst nach 15 km geSanderst ;) Denn dass er läuferisch noch lange nicht austrainiert ist (geschweigedenn war), ist denke ich offensichtlich. |
Jo, echt lustig anzuhören, der Typ :Lachen2:
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Bei Gomez wäre ich mir ziemlich sicher, dass der das kann. Wenn man Solo um die 30 Minuten auf 10 rennt ist ne 4er Pace Ga1.
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Also ob Gomez diese Wattzahlen so treten kann? Ich hab das jetzt nicht so genau verfolgt, er is bei seinen 70.3 Titel gut Rad gefahren, aber eben auch nicht mehr.
Dass er das Tempo laufen kann, das ist schon klar. Aber ob er die Kombination so hinbekäme? |
Ja ok zügiges Ga1. Es weiß ja aber auch niemand wie Wurf die 25 km gelaufen ist. Vllt war das schon mit bisschen Druck, weil er demnächst einen WK machen will. Letztes Jahr ist er ja auch viel gestartet. Die Einheit schaut ja schon recht spezifisch aus.
Die Watt wird Gomez sicher nicht fahren über die Dauer. Aber schneller Laufen kann er mit Sicherheit |
Der macht ja sein Training auch sehr transparent. Was der da abliefert.... irre.
Am 23.1 fährt der 235km mit na NP von knapp 300Watt. Ich fang gleich an zu weinen |
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Ich finds auch wirkich brutal, was er so abreißt. Weiß man schon, auf wen er in Oceanside bzw. beim IM Texas treffen wird? |
Radleistung und Radumfänge sind bei Wurf exzellent, keine Frage( nicht umsonst hält er den Hawaii-Radrekord und ist der zweifellos beste Radfahrer unter den Triathleten), aber mich wundert sehr, dass er nicht ernsthaft an seinen Schwächen zu arbeiten scheint.
Laufumfänge und v.a. Laufhäufigkeit sind auf Amateurniveau und auch Schwimmumfänge sind m.E.n. ungenügend, um bei Top besetzten Wettkämpfen taktische Optionen zu haben. Radfahren ist bei der Gewichtung der Ironman-Distanzen sehr wichtig, keine Frage. Mit Ausnahme von Kona und Frankfurt lassen sich mangels Leistungsdichte bei den Pros fast alle Ironman-Wettkämpfe mit einer Top-Radleistung vorentscheiden, unabhängig von der Schwimmleistung und beim Laufen reicht bei genügend großem Vorsprung ein solider 55-min-Marathon, den Wurf zweifellos drauf hat. Aber bei den (wenigen) top-besetzten Ironman-Langdistanzen gelten halt andere Gesetzmäßigkeiten und man darf sich da keine relative Schwäche in einer der Disziplinen erlauben. |
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Ich finde Wurf auch sehr interessant zu verfolgen. Alleine schon dass er im Rudern und Radsport ein hohes internationales Niveau erreicht hatte und auch sehr schnell ziemlich solide Schwimmen gelernt hat ist beeindruckend und zeigt sein Sporttalent. Wer von solchen Kraftausdauersportarten kommt, braucht halt beim Laufen etwas Gewöhnungszeit.
Ich denke jetzt nicht, dass er Kona nächstes Jahr gewinnen wird. Aber wie schon heuer kann der die Renndynamik entscheidend beeinflussen und selber weit vorne landen. Seine Verbindung zu Sky sollte man glaub nicht überbewerten. Vielleicht ist es doof wenn man von Leuten umgeben ist, welche moralisch an die Grenze und darüber hinaus gehen und jedes halbwegs legale Mittel bis ans maximale ausnutzen. Vielleicht denkt man dann plötzlich auch in solchen Mustern. Ich bezweifle aber, dass Sky irgendwelche Trainingspartner von ihrem Zaubertrank kosten lässt und denke auch nicht dass Wurf von all dem etwas mitbekommt. |
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Mit 34 Jahren ist er aber auch nicht mehr der Jüngste, was es nicht leichter macht, die Defizite zur Weltspitze in den beiden anderen Disziplinen zu schließen. |
Es ist schon beeindruckend, was er in den letzten Tagen trainiert hat.
Finde solche Typen cool, die so angriffslustig sind. Allerdings bis Kona ist es noch lang und man sollte die Einheiten noch klar steigern können. |
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Mir ist Cameron Wurf suspekt.
Cameron Wurf hat Lance Armstrong noch 2011 als, seiner Meinung nach, grössten Sportler aller Zeiten bezeichnet. Q: https://cameronwurf.blogspot.ch/2011...ith-lance.html) Er war bei genügend Radteams um zu wissen, was im Radsport abgeht: 2007 TIS-Tasmania Institute of Sports 2007 Priority Health-Bissell 2008 Cinelli-OPD (bis 8. Mai) 2008 Team Volksbank (ab 9. Mai) 2009 Fuji-Servetto (ab 9. Mai) 2010 Androni Giocattoli-Serramenti PVC Diquigiovanni 2011 Liquigas-Cannondale 2012 Champion System Pro Cycling Team 2013 Cannondale Pro Cycling Q: https://de.wikipedia.org/wiki/Cameron_Wurf Seine Verbindung zu Froome scheint über ein paar gemeinsame Radausfahrten hinauszugehen: Tim’s been guiding me ever since and obviously Chris and I have remained very close. Q:https://cyclingtips.com/2017/08/cam-...ldtour-return/ |
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Jedoch hat Stefan auch recht und er war ja selber schon in Profiteams und wird in dieser Zeit weiss ich was alles gesehen und mitbekommen haben. Das ist mir deutlich suspekter als die Einheiten mit Sky. |
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oder kurzstreckenprofis? |
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Und dazu passt auch seine Leistungsstruktur. Und da er sehr offen und ausgiebig über seine Trainingsstruktur und auch über alles Mögliche andere schreibt, halte ich es für unwahrscheinlich, dass er neben dem auf Strava veröffentlichten Training noch viel sonstige undokumentierte Einheiten trainiert. |
Ich denke genau das wird der interessante Punkt werden, bzw. sollte man deshalb seine Radleistung (bezogen auf Triathlonwettkämpfe) erstmal nicht überbewerten. Klar tritt er momentan ordentlich Watt. Aber gerade bei dem Radniveau auf dem er ist sowie den dazugehörigen Umfängen, dürfte es sich schon bemerkbar machen, wenn er jetzt weniger auf dem Rad trainiert, um beim Schwimmen oder Laufen besser zuwerden. In dem Jahr, als Kienle besser geschwommen ist, liefs ja auch nicht mehr ganz so gut auf dem Rad wie sonst.
Deshalb nur mal als Theorie: Vllt hat Wurf ja auch andere Pläne. Wenn er ne ganze Ecke besser schwimmt + läuft und dafür (trainingsbedingt) schlechter Rad fährt, wird er ggf. auf dem Rad den Rest nicht mehr so gut los (Thema legales Drafting) und ihm bringt seine verbesserte Laufform nur bedingt was, weil er dafür jetzt mit ganz anderen Experten vom Rad steigt. Wenn er sich jetzt beim Schwimmen und Laufen aber mit kleineren Fortschritten zufrieden gibt, dafür aber weiterhin auf dem Rad alles zerlegen kann, hat er noch einen Trumof in der Hand und kann für andere das Rennen hart machen und/oder an einem guten Tag seinen Vorsprung ggf. ins Ziel bringen. Das Verletzungsrisiko durch zu schnell gesteigerte Umfänge beim Laufen wäre auch geringer. |
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Wenn du recht hast, müssten aber die von ihm geposteten Radumfänge auch gefaked sein, denn seine Gesamtwochenumfänge sind mit 25 bis 27 Stunden ja bereits am oberen Limit, was man (auch als Profi) mit der hohen Intensität, die viele seiner Einheiten enthalten, absolvieren kann. (Übrigens habe ich noch keinen Amateur im Triathlon-Langdistanzbereich kennen gelernt, der regelmäßig übers Jahr im Schnitt 20km schwimmt) |
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Kann ich mir persönlich auch nicht ganz vorstellen und tendiere auch dazu, ihm zu "unterstellen" dass er mehr macht, als hochgeladen. Ich meine, ist ja auch sein gutes Recht. Er ist ja niemanden verpflichtet, alles auf Strava hochzuladen bzw. freizugeben. |
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Leider litt darunter aber offensichtlich die Radleistung, denn in Busselton, wo das Schwimmen ausgefallen war, ging er dann auf dem Weg zum anvisierten Sub4-Split auf 180km schon beim Radfahren hoch und musste das Rennen beenden, so dass wir auch nicht erfahren konnten, wie die vorübergehend auf für Triathlonprofis unteres Normalniveau angehobenen Laufumfänge sich auf seine Laufleistung tatsächlich ausgewirkt hatten Nebenbei erwähnt er in demselben Block auch, dass er sich Lauftipps von Lance Armstrong geholt hat, sich auch gemeinsame Schwimmeinheiten mit Sun Yang an der Gold Coast freut und schwärmt natürlich auch mal wieder vom gemeinsamen Training mit Buddy "Froomy"... :( Schwimmen mit Doper Yang, Radfahren mit dem "Asthma-kranken" Froomy, Trainingstipps vom verurteilten Oberdoper Lance. Wenn man ihm wohlgesonnen ist, offenbart die Art wie er das schreibt ein gehöriges Maß an Naivität, eigentlich muss man das aber schon Dummheit nennen. Wenn er wenigstens ein bisschen verschlagen wäre und in seinem Blog sowie auf Strava geschönte Angaben über seine Umfänge machen würden, dann würde er m.M.n. mit seinen engen Kontakten zu Yang, Froome und Armstrong nicht so offen hausieren gehen. Er scheint in einer ziemlichen Blase zu leben und zu trainieren, wenn die drei genannten immer noch derartigen Idolcharakter für ihn entfalten. |
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Ich muss ja sagen, dass mir persönlich seine Art nicht so liegt. Naja, sagen wirs mal so, ich finde ihn einfach ziemlich arrogant und überheblich. Und wie sagt mans schon schön: Hochmut kommt vor dem Fall. Meine Befürchtung ist nur jene, dass der ganz genau weiß, was er macht und dass der Fall noch länger auf sich warten lässt. Wenn ich mal auf die erwähnten Kontakte anspielen darf. |
Offensichtlich hat er beim Radfahren genug Kohle verdient, sodass er sich jetzt um sein Image zwecks möglicher Sponsoren keine Gedanken mehr machen brauch. Man kommt sich fast naiv vor, aber ich hoffe dass da nicht zuviel von seinen Buddys abgefärbt hat.
Was das Schwimmen angeht: Soll ja Leute geben, die lieber ohne Uhr Schwimmen, weil sichs halt besser schwimmt. Meine Einheiten werden alle automatisch synchronisiert und entsprechend fehlen da die Schwimmeinheiten. Manch einer läuft vllt auch mal gern ohne Uhr oder auf dem Laufband oder Indoor in ner Halle, sodass da dann auch entsprechende Kilometer fehlen, wenn man nicht selber hinterher von Hand nachträgt. Deshalb würde da gar nicht zuviel drauf geben. Er wird sich ja sicher auch informiert haben was die anderen Pros so treiben. |
Rein auf das Auftreten und die Sprüche bezogen finde ich Leute wie CW (nein, nicht Crissie!! :Lachen2: ) und LS einfach super für den Sport.
Mir sind die eben sympathischer, die mit wehenden Fahnen untergehen als die, die immer alles unter Kontrolle haben und am Ende 3,4 oder sonst was werden. Die forsche Art und zu sagen, hey, ich bin hier um zu gewinnen und wenn ich das nicht schaffe, habe ich wenigstens eine Zeit lang für Rambazamba gesorgt, gefällt mir. Die meisten anderen Athleten sind mir in der Außendarstellung einfach zu bieder. Just my 2 Cents |
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Seine Äußerungen zum Schwimmen in Kona mit Kienle und Sanders "most boring swim in my life", bzw. zu Frodo usw. fand ich einfach etwas respektlos und er leidet sicher etwas an Größenwahn, wenngleich ich ihn wirklich auf der Rechnung für Kona 2018 habe. Und zwar für ganz oben. Nur befürchte ich, dass ihm dafür jedes Mittel recht ist. |
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