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-   -   Über den Sinn und Zweck der Veranstalterabgabe (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=10046)

Jahangir 10.08.2009 09:50

Über den Sinn und Zweck der Veranstalterabgabe
 
Gemäß der Abgabenbestimmung der DTU haben Veranstalter nach

§ 4 Ausrichter/ Veranstalterabgaben
Zur Erhebung dieser Abgaben dient die Ergebnisliste als Grundlage. Es gelten ab 1994 folgende Berechnungskriterien:
1. 10 % der vereinnahmten Startgelder der durchgeführten Veranstaltung oder
2. 10 % des Preisgeldes
oder
3. 10 % vom Eintrittsgeld
Der höchste Wert gilt als Berechnungsgrundlage. Die Abgaben werden von dem jeweils zuständigen Landesverband erhoben. Davon erhält 50 % der jeweilige Landesverband, 50 % werden an die Deutsche Triathlon Union abgeführt.
Die Verbandsabgaben sind zuzüglich des jeweils gültigen Mehrwertsteuersatzes zu entrichten......


an Abgaben zu entrichten.

Dies sehen einige allerdings anders:

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 261804)
a) Über 280.000 Euro in 7 Jahren von Xdream an DTU. Nachweisbar, Belege können gerne eingesehen werden.

b ) Ich erinnere auch hierzu daran, dass z.B. der Veranstalter in Hamburg, Frank Bertling (ITU Worldcup !) - öffentlich erklärt hat (schon in 2008), dass von dort keinerlei Verbandsabgaben mehr geleistet werden. Das ist doch "DTU eigenes" Land. Wenn im "eigenen Haus" nicht kassiert wird, was kritisiert man denn da hier uns/mich? ICH / WIR sind doch kein Verbandsmitglied, oder organisieren vom Verband geförderte Rennen!

c) Zusätzliche, geldwerte Leistungen von Xdream: Komplette Zahlung der Dopingkontrollen (obwohl diese laut Vertrag seitens DTU abgeleistet werden müssten..). Noch Fragen?

Gleiches Recht für alle oder ist die Veranstalterabgabe nur noch von der Marktmacht des jeweiligen Veranstalters abhängig?
Cengiz

neonhelm 10.08.2009 10:00

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 262456)
Gleiches Recht für alle oder ist die Veranstalterabgabe nur noch von der Marktmacht des jeweiligen Veranstalters abhängig?
Cengiz

Keine Ahnung. Was sagen denn die Boxverbände dazu...?

amontecc 10.08.2009 10:04

Ich denke, dass jeder Veranstalter eines Triathlons davon profitiert, dass es einen entsprechenden Verband gibt.
Dass Geschäftsleute ihre Kosten senken wollen und mit irgendwelchen Begründungen eine solche Abgabe nicht leisten wollen, ist mir klar.
Ein solcher Veranstalter sollte dann aber auf alle Anleihen des Verbandes verzichten (Sportordnung, alle anderen Ordnungen etc.)
Auch gibt es große Starterfelder von Leuten, die die Regeln rudimentär kennen nur, weil die jehrelange Verbandsarbeit dazu geführt hat, dass Triathlon ein organisierter, professioneller Sport geworden ist.
Unter dem, aus meiner Sicht, verwerflichen Verhalten, die Abgaben an den Verband nicht zu leisten, leiden alle Vereinsorganisierten "Dorf"-Triathlons und damit auch alle Triathleten, denn die nun höheren Abgaben für die kleinen Veranstalter müssen diese an den Teilnehmer weiterleiten oder können irgendwann ganz aufgeben.
Dann können alle Triathleten nach Hamburg fahren und für eine dreistellige Gebühr einen Volkstriathlon bestreiten...
viel Spaß!

Petrucci 10.08.2009 10:19

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 262464)
Ich denke, dass jeder Veranstalter eines Triathlons davon profitiert, dass es einen entsprechenden Verband gibt.
Dass Geschäftsleute ihre Kosten senken wollen und mit irgendwelchen Begründungen eine solche Abgabe nicht leisten wollen, ist mir klar.
Ein solcher Veranstalter sollte dann aber auf alle Anleihen des Verbandes verzichten (Sportordnung, alle anderen Ordnungen etc.)
Auch gibt es große Starterfelder von Leuten, die die Regeln rudimentär kennen nur, weil die jehrelange Verbandsarbeit dazu geführt hat, dass Triathlon ein organisierter, professioneller Sport geworden ist.
Unter dem, aus meiner Sicht, verwerflichen Verhalten, die Abgaben an den Verband nicht zu leisten, leiden alle Vereinsorganisierten "Dorf"-Triathlons und damit auch alle Triathleten, denn die nun höheren Abgaben für die kleinen Veranstalter müssen diese an den Teilnehmer weiterleiten oder können irgendwann ganz aufgeben.
Dann können alle Triathleten nach Hamburg fahren und für eine dreistellige Gebühr einen Volkstriathlon bestreiten...
viel Spaß!

Es soll ja immer noch Leute geben, die denken, dass, wenn der Veranstalter keine Abgaben an den Verband abführt, die Veranstaltung für den Athleten günstiger wird. Aus meiner Sicht ein Schenkelklopfer! In Hamburg steigt damit nur der Deckungsbeitrag für den kommerziellen Veranstalter!:Huhu:
Was meint ihr denn warum immer mehr VA davon weg wollen!
Womit nicht gemeint ist, dass der Veranstalter damit kein Geld verdienen darf! Soll er ruhig! Garkein Thema!

Jahangir 10.08.2009 10:23

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 262461)
Keine Ahnung. Was sagen denn die Boxverbände dazu...?

Die bekommen ihr Geld vom Fernsehen und den Zuschauern und verzichten dafür ihre Boxkämpfe auf öffentlichen Strasse und Plätzen (finanziert durch Steuergelder) zu veranstalten. Ja, die verzichten sogar auf Geldzahlungen oder geldwerte Leistungen der jeweiligen Kommunen, Donnerwetter aber auch! Ab und zu kommt aber mal ein Diktator vorbei und bietet den Boxgrößen viel Geld, wenn sie in seiner Heimat etwas Werbung für ihn machen. Da ist die Marktmacht aber wieder bei den Boxern selbst.
Der Vergleich hinkt hinten und vorne.

docpower 10.08.2009 10:24

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 262464)
Ich denke, dass jeder Veranstalter eines Triathlons davon profitiert, dass es einen entsprechenden Verband gibt.

Das ist genau die Frage, ob das so ist.

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 262464)
Ein solcher Veranstalter sollte dann aber auf alle Anleihen des Verbandes verzichten (Sportordnung, alle anderen Ordnungen etc.)

Auch das ist die Frage, wer hier von wem "anleiht".

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 262464)
Auch gibt es große Starterfelder von Leuten, die die Regeln rudimentär kennen nur, weil die jehrelange Verbandsarbeit dazu geführt hat, dass Triathlon ein organisierter, professioneller Sport geworden ist.

Das kann man differenzierter sehen. Vor allem, was den Terminus "Professionalität" betrifft.

Zitat:

Zitat von amontecc (Beitrag 262464)
Unter dem, aus meiner Sicht, verwerflichen Verhalten, die Abgaben an den Verband nicht zu leisten, leiden alle Vereinsorganisierten "Dorf"-Triathlons und damit auch alle Triathleten, denn die nun höheren Abgaben für die kleinen Veranstalter müssen diese an den Teilnehmer weiterleiten oder können irgendwann ganz aufgeben.

Diese "Milchmädchenrechnung" kann ich nicht nachvollziehen.

Was leistet den die DTU, um die Veranstalterabgaben zu rechtfertigen? Was ist die konkrete Gegenleistung?
Verbreitung der Sportordnung? Auf die ist in großen Teilen zu verzichten, denn sie bürokratisiert auf typisch deutsche Art.
Förderung der Jugendarbeit? Ist das nicht gleichbedeutend mit Förderung einer kleinen Elitetruppe, die Triathlon auf elitäre Weise betreibt? Von der Dopingproblematik will ich gar nicht erst anfangen.
Förderung des Sportes durch Öffentlichkeitsarbeit? Das ich nicht lache. In der Öffentlichkeit führt der olympische Triathlon ein Schattendasein, allein der Ironman ist ein Selbstläufer.
Kleine Veranstaltungen fördern? Womit denn? Mit ein paar Kampfrichtern?

neonhelm 10.08.2009 10:31

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 262472)
Der Vergleich hinkt hinten und vorne.

Ne, Cengiz tut er nicht. Auch im Triathlon gibt es unterschiedliche "Verbände". Einer davon ist die WTC. Das hat mit der Nutzung öffentlicher Infrastruktur nu gar nichts zu tun.

Edith sagt noch:

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 262456)
Gemäß der Abgabenbestimmung der DTU haben Veranstalter nach

Gemäß meiner gerade entworfenen Abgabenbestimmung hast du monatlich pauschal €100 an mich abzuführen....


... auch wenn ich befürchte, dass dich das wenig interessiert. :Cheese:

Jahangir 10.08.2009 10:35

@docpower: Das sind alles Argumente und Einwände die was zählen, aber was ist mit der Fairness gegenüber den kleinen Veranstaltern, die nicht einfach sagen können, ich zahle kein Geld mehr oder das Geld zahlen, weil sie mit der Jugendarbeit ihres Verbandes sehr zufrieden sind, weil sie selbst Jugendliche im Verein haben und sehen, wie die gefördert werden.

Die Jugendarbeit findet ja auch nicht auf der Ebene der DTU statt, sondern in den Landesverbänden. Ich selbst habe davon profitiert und wünsche mir, dass Jugendliche heute auch davon profitieren. Ist man mit den Strukturen des Verbandes nicht einverstanden, dann muss man dagegen was machen und nicht einfach sagen, "so ich zahle nichts mehr. Das Geld kann ich selbst besser gebrauchen und überhaupt wo sind die Nachweise."

Im übrigen wage ich die Behauptung, dass die Goldmedaille von Jan Frodeno oder die Silbermedaille von Stephan Vuckovic für die Sportart Triathlon mindest so förderlich sind bzw. waren, wie der Ironman in Frankfurt.


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