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Rälph 09.09.2017 19:11

Kampfsport und Laufen/Triathlon?
 
Servus!

Durch ein Schulprojekt lernte ich vor einiger Zeit die Kampfsportart Brazilian Jiu Jitsu kennen und war sofort begeistert. Schnell, dynamisch und hoch effektiv; ich meldete meine kleine Tochter in einer Kinder-BJJ Gruppe an. Sie macht seither begeistert mit.

Vor einigen Tagen bin ich dann Abends kurzentschlossen selbst ins Gym und habe eine Einheit mittrainiert. Da ich in meiner Jugend ein paar Jahre gerungen habe, war die Überwindung nicht allzu groß (der Muskelkater danach jedoch umso mehr, wirklich mega krass) und ich habe richtig Lust bekommen, da etwas weiter zu machen.

Was ich mich nun aber frage: In wie weit wirkt sich Kampfsport auf die Leistungsfähigkeit speziell beim Laufen aus? Hat da jemand Erfahrungen? Mein Ziel für 2018 steht eigentlich bereits fest. Ich möchte wieder den Zugspitz Ultra mitlaufen (101km). Natürlich würde ich in der heißen Trainingsphase vor dem Ultra voll aufs Laufen setzten, aber im Herbst/Winter sehe ich kein Hindernis zu fighten. Oder übersehe ich etwas?

rundeer 09.09.2017 19:34

Zwar habe ich selber keine Kampfsporterfahrung, denke aber, dass ein solcher Trainingsanatz viel Bringen kann. Das sind sicher ganz neue Reize in Sachen Ganzkörperkraft, Schnelligkeit, Explosivität und diese können dir beim Laufen später zu gute kommen. Ein vielseitiger Athlet zu werden bevor es in eine spezifische Vorbereitung geht kann ja sicher nicht schaden.

Ich glaube bein Oregon Project haben sie auch häufiger mal geboxt.

Manche MMA Richter machen es ja quasi umgekehrt und betreiben viel Ausdauersport neben dem restlichen Training.

Wie ist denn das Verletzungsrisiko bei BJJ?

Rälph 10.09.2017 09:54

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1327742)
Ich glaube bein Oregon Project haben sie auch häufiger mal geboxt.

Interessante Info, falls dem so ist.

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1327742)
Wie ist denn das Verletzungsrisiko bei BJJ?

Gute Frage. Ich selbst kann mich aus meiner Ringerzeit an keine Verletzungen erinnern, aber das ist ein anderer Sport. Beim BJJ ist es nicht nur das Ziel, den Gegner zu dominieren, sondern zur Aufgabe zu zwingen. Die geschieht durch verschiedene Würgegriffe und Hebel. Sicherlich ist es für mich ratsam im Training keinen falschen Ehrgeiz an den Tag zu legen und sehr rechtzeitig abzuschlagen, wenn mir jemand ein Gelenk über den funktionalen Rahmen hinweg verbiegen will.
Meine Tochter hat sich im Kindertraining, bei einem Fangspiel, das Großzehen-Grundgelenk gebrochen, was nicht so angenehm war, aber natürlich auch bei anderen Sportarten passieren kann.

Jonna 10.09.2017 12:06

Ich habe früher Karate leistungssportmäßig betrieben und dann erst mit Laufen und noch später mit Triathlon angefangen, weshalb mich zuerst die umgekehrte Frage interessiert hat: Wie passt das Laufen zum Karate?

Aus meiner Sicht macht Langstreckenlauf eher langsam (fürs Karate), aber die Ausdauer ist der ganzen Sache durchaus zuträglich. BJJ kenne ich nicht, wenn es - wie beim Karate - auch die Schnellkraft trainiert, dürfte es der Spritzigkeit beim Laufen durchaus zugute kommen (gut, für einen 100 km Trailrun wohl nicht wirklich interessant). Bei der Kombi Laufen-Karate ist die Gesamtbelastung für die Beine durchaus hoch; dafür bekommt man (durchs Karate) Kraft-/Stabi- und auch Koordinationstraining wie nebenbei mitgeliefert.

Mit Blick aufs Traillaufen würde ich sagen: gerade Letzteres ist nicht uninteressant (habe mit dem Traillaufen selbst erst angefangen und könnte mir grds. vorstellen, zumindest über den Winter das Karatetraining wieder aufzunehmen). Großes Aber: Ich habe im Laufen bei Weitem nicht Dein Niveau. (Und als kleiner Trailtipp: Bin gestern beim Arosa Traillauf gestartet, traumhaft, wenn man eher kleinen Veranstaltungen etwas abgewinnen kann.)

Rälph 10.09.2017 18:10

Hallo Jonna, danke für deinen Beitrag! Ich würde sagen, dass die Belastung für die Beine beim BJJ eher geringer ist als beim Karate, denn der Kampf findet größtenteils am Boden statt.

Ich lese aber aus deinem Post, dass es sich schon sinnvoll ergänzen kann zu kämpfen und zu laufen. Dass es ein gutes Ganzkörpertraining ist, steht fest. Ich hatte einen wirklich extremen Muskelkater. Und ganz nebenbei lernt man auch noch was sinnvolles dabei.

Gelbbremser 10.09.2017 18:16

Zitat:

Zitat von Jonna (Beitrag 1327829)
Ich habe früher Karate leistungssportmäßig betrieben und dann erst mit Laufen und noch später mit Triathlon angefangen, weshalb mich zuerst die umgekehrte Frage interessiert hat: Wie passt das Laufen zum Karate?
.................

Ich mach seit 1974 Karate, lange Jahre auf Weittkampfniveau, mal mehr mal weniger..., damals mußte man sich noch über Bezriksmeisterschaft für die Landesmeisterschaft und die DM qualifizieren. Bei den Deutsche Hochschulmeisterschaft waren wir auch ein paar Mal gut dabei.
Mit Mitte 30 hab ich mit Laufwettkämpfen begonnen um dann mit Anfang/Mitte 40 mehr und mehr Triathlon zu machen.
Karatetechnisch hat vor allem die Schnelligkeit mit den Beinen nachgelassen, ziemlich extrem. Mit den Armen war/bin ich auch heute mit fast 60 relativ schnell.
Einmal die Woche geb ich heute noch Wettkampftraining (hab ´ne B-Trainer Lizenz), das ist gleichzeitig, wie du auch geschrieben hast, solides Stabitraining.

TriAlex 10.09.2017 18:36

Hi,

habe viele Jahre Judo Leistungssport betrieben (Jugend und Juniorenkader, 1 Liga). Aufgrund der vielen Verletzungen, zum Schluß Kreuzbandriss, bin ich zum Ausdauersport komplett gewechselt.

Aber ich bin fest davon davon überzeugt heute noch davon zu profitieren, besonders bei Trailsport, egal ob Laufen oder MTB. Durch Kampfsport wird der ganze Körper (Rumpfstabi ist zentral), Balance und Geist trainiert, zudem eben auch die Beweglichkeit. Daher ist meine Empfehlung dies zu machen, musst nur aufpassen da nichts kaput geht.

Gruß
.

TriManu 11.09.2017 08:40

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1327736)
Was ich mich nun aber frage: In wie weit wirkt sich Kampfsport auf die Leistungsfähigkeit speziell beim Laufen aus? Hat da jemand Erfahrungen?

Während meiner reinen "Läuferzeit" habe ich einige Jahre Jeet Kune Do gemacht. Ein ganzheitliches Training, wie es bei den meisten Kampfsportarten trainiert wird, kann sicher nicht schaden. Insbesondere als Ausgleich und für die Rumpfstabilität.

Als ich mich jedoch mehr und mehr dem Triathlon zugewandt habe, war nicht der Kampfsport an sich, sondern das Zeitmanagement das Problem. Vielleicht solltest du das bei deinen Überlegungen auch mit einbeziehen. Bei 2 Trainingstagen pro Woche kann es schon mal eng werden ein umfangreiches Lauf- oder Triathlontraining in die verbleibenden 5 Tage zu quetschen.

Rälph 11.09.2017 10:55

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1327983)
Ich mach seit 1974 Karate, lange Jahre auf Weittkampfniveau, mal mehr mal weniger..., damals mußte man sich noch über Bezriksmeisterschaft für die Landesmeisterschaft und die DM qualifizieren. Bei den Deutsche Hochschulmeisterschaft waren wir auch ein paar Mal gut dabei.
Mit Mitte 30 hab ich mit Laufwettkämpfen begonnen um dann mit Anfang/Mitte 40 mehr und mehr Triathlon zu machen.
Karatetechnisch hat vor allem die Schnelligkeit mit den Beinen nachgelassen, ziemlich extrem. Mit den Armen war/bin ich auch heute mit fast 60 relativ schnell.
Einmal die Woche geb ich heute noch Wettkampftraining (hab ´ne B-Trainer Lizenz), das ist gleichzeitig, wie du auch geschrieben hast, solides Stabitraining.

Zitat:

Zitat von TriAlex (Beitrag 1327994)
Hi,

habe viele Jahre Judo Leistungssport betrieben (Jugend und Juniorenkader, 1 Liga). Aufgrund der vielen Verletzungen, zum Schluß Kreuzbandriss, bin ich zum Ausdauersport komplett gewechselt.

Aber ich bin fest davon davon überzeugt heute noch davon zu profitieren, besonders bei Trailsport, egal ob Laufen oder MTB. Durch Kampfsport wird der ganze Körper (Rumpfstabi ist zentral), Balance und Geist trainiert, zudem eben auch die Beweglichkeit. Daher ist meine Empfehlung dies zu machen, musst nur aufpassen da nichts kaput geht.

Gruß
.

Hey, saustark ihr Beiden!👌

Zitat:

Zitat von TriManu (Beitrag 1328123)
Während meiner reinen "Läuferzeit" habe ich einige Jahre Jeet Kune Do gemacht. Ein ganzheitliches Training, wie es bei den meisten Kampfsportarten trainiert wird, kann sicher nicht schaden. Insbesondere als Ausgleich und für die Rumpfstabilität.

Als ich mich jedoch mehr und mehr dem Triathlon zugewandt habe, war nicht der Kampfsport an sich, sondern das Zeitmanagement das Problem. Vielleicht solltest du das bei deinen Überlegungen auch mit einbeziehen. Bei 2 Trainingstagen pro Woche kann es schon mal eng werden ein umfangreiches Lauf- oder Triathlontraining in die verbleibenden 5 Tage zu quetschen.

Habe mir überlegt, ob ich vielleicht zum Training und zurück laufen werde mit nem Trailrucksäckchen aufm Rücken. Wären bei mir 2 x 5,5km. Allerdings war ich nach meiner ersten Session schon übel zerstört, aber ich denke das bessert sich.

Rälph 12.09.2017 22:30

Gerade komme ich vom Brazilian Jiu Jitsu bzw. Grappling Training und verspeise die Reste vom Abendessen. Ich bin gute 5km hingerannt, hab fleißig trainiert und dann wieder heim gelaufen.

Einerseits ist das BJJ wirklich saugut. Dieser Kampfsport ist einfach genial und eine super Selbstverteidigung. Besonders auch für Frauen. Es trainieren auch einige MMA Kämpfer mit, denn für diese sind BJJ Bodentechniken obligatorisch. Es werden sämtliche konditionellen Fähigkeiten geschult, besonders Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit. Aber es ist auch koondinativ wirklich anspruchsvoll, man glaubt kaum, was man mit vier Armen und vier Beinen alles anstellen kann!
Insgesamt kann ich einigermaßen mithalten, besonders bei den kleinen Sparringskämpfen von 5 Minuten. Ist wohl besonders meiner, im Vergleich zu Kampfsportlern, doch teilweise deutlich überlegenen Ausdauer zu verdanken, aber auch aus meiner Ringerjugend habe ich noch ein paar Moves, die ich irgendwie wohl richtig mache. Ebenso viele allerdings auch falsch, denn BJJ ist nicht Ringen.

Andererseits tut mir nun das Knie weh und ebenso meine Brustwirbelsäule und ich frage mich, ob ich mit meinen 44 nicht zu alt für sowas bin? :kruecken: Mal schauen wie ich mich morgen fühle. Momentan bin ich einfach platt, besonders muskulär.

Muss mal noch drüber schlafen...

Su Bee 13.09.2017 07:30

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1328619)
Gerade komme ich vom Brazilian Jiu Jitsu bzw. Grappling Training und verspeise die Reste vom Abendessen. Ich bin gute 5km hingerannt, hab fleißig trainiert und dann wieder heim gelaufen.

Einerseits ist das BJJ wirklich saugut. Dieser Kampfsport ist einfach genial und eine super Selbstverteidigung. Besonders auch für Frauen. Es trainieren auch einige MMA Kämpfer mit, denn für diese sind BJJ Bodentechniken obligatorisch. Es werden sämtliche konditionellen Fähigkeiten geschult, besonders Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit. Aber es ist auch koondinativ wirklich anspruchsvoll, man glaubt kaum, was man mit vier Armen und vier Beinen alles anstellen kann!
Insgesamt kann ich einigermaßen mithalten, besonders bei den kleinen Sparringskämpfen von 5 Minuten. Ist wohl besonders meiner, im Vergleich zu Kampfsportlern, doch teilweise deutlich überlegenen Ausdauer zu verdanken, aber auch aus meiner Ringerjugend habe ich noch ein paar Moves, die ich irgendwie wohl richtig mache. Ebenso viele allerdings auch falsch, denn BJJ ist nicht Ringen.

Andererseits tut mir nun das Knie weh und ebenso meine Brustwirbelsäule und ich frage mich, ob ich mit meinen 44 nicht zu alt für sowas bin? :kruecken: Mal schauen wie ich mich morgen fühle. Momentan bin ich einfach platt, besonders muskulär.

Muss mal noch drüber schlafen...


Ich hab das vor 20-30 Jahren total gerne gemacht (Anfangs nur wegen der Selbstverteidigung) und kam dann doch recht oft ziemlich "verprügelt" nach Hause.
Ich habe es echt sehr gerne gemacht und war damals so fit wie selten in meinem Leben.
Andererseits gab es während dieser Zeit auch nur wenig Körperteile ohne blaue Flecken, gerne auch mal angebrochene oder ganz gebrochene Zehen, diverse Prellungen etc...

Rälph 13.09.2017 09:39

Zitat:

Zitat von Su Bee (Beitrag 1328629)
Ich hab das vor 20-30 Jahren total gerne gemacht (Anfangs nur wegen der Selbstverteidigung) und kam dann doch recht oft ziemlich "verprügelt" nach Hause.
Ich habe es echt sehr gerne gemacht und war damals so fit wie selten in meinem Leben.
Andererseits gab es während dieser Zeit auch nur wenig Körperteile ohne blaue Flecken, gerne auch mal angebrochene oder ganz gebrochene Zehen, diverse Prellungen etc...

Danke für den Hinweis...heute ist mein Knie geschwollen und an Lauftraining nicht zu denken. Ebenso ist ein kleiner Finger sehr schmerzhaft geschwollen. Hab ihn mal an den Ringfinger getapt. Hoffentlich nicht gebrochen. Ich bin echt in Einer.

Ljus 15.09.2017 12:08

Ich habe vor ca. 2Jahren (Alter >40J) mit dem Kickboxen angefangen, habe beim laufen keine Nachteile davon gehabt, eher das Gegenteil, Reaktionen haben sich verbessert (stolpern), Rumpfkraft verbessert, Spritzigkeit hat zugelegt, Psyche ist auch stärker.

Mittlerweile gehe ich 3-4 Mal zum KB Training.

Einen Nachteil hat es doch, ich mußte einen Teil meiner Hemden aussortieren wurden etwas eng. :Lachen2:

Ich würde es jedem empfehlen, einen Kampfsport mal auszuprobieren.

Rälph 15.09.2017 16:01

Zitat:

Zitat von Ljus (Beitrag 1329083)
Ich habe vor ca. 2Jahren (Alter >40J) mit dem Kickboxen angefangen, habe beim laufen keine Nachteile davon gehabt, eher das Gegenteil, Reaktionen haben sich verbessert (stolpern), Rumpfkraft verbessert, Spritzigkeit hat zugelegt, Psyche ist auch stärker.

Mittlerweile gehe ich 3-4 Mal zum KB Training.

Einen Nachteil hat es doch, ich mußte einen Teil meiner Hemden aussortieren wurden etwas eng. :Lachen2:

Ich würde es jedem empfehlen, einen Kampfsport mal auszuprobieren.

Also zunehmen will ich eigentlich nicht, fühle mich soweit, was meine Größe und Gewicht betrifft, eigentlich gut.

3-4 Trainings pro Woche ist für mich momentan unvorstellbar. Ich hab das Gefühl, dass ich allein 3-4 Tage brauche, um wieder fit zu werden. Ist natürlich Gewohnheitssache und außerdem wird man beim Kickboxen evt. nicht so verbogen wie beim BJJ.

Ich geb der Sache noch ne Chance, aber skeptisch bin schon. An Laufen war seit Dienstag nicht zu denken, mir tat alles weh und das kann's dann auch nicht sein.

Mirko 15.09.2017 16:32

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1329131)
Ich geb der Sache noch ne Chance, aber skeptisch bin schon. An Laufen war seit Dienstag nicht zu denken, mir tat alles weh und das kann's dann auch nicht sein.

Ich hab so 2 Jahre MMA trainiert und nach Bandscheibenvorfall wieder aufgegeben. Der BSV kam zwar nicht direkt im Training, aber ich befürchte, das war zumindest nicht ganz unschuldig. Auf Knien starten und am Boden kämpfen ist nicht so übel, aber zum BJJ gehören ja auch die Takedowns und die knallen schon gut rein auf Gelenke, Muskeln und Bänder. Mein Rücken würde zwar wieder mitmachen, aber mittlerweile hätte ich zu viel Angst mir mit einer Verletzung die ganze Triathlon-Saison zu ruinieren.
Deine Erfahrung hört sich jedenfalls so ähnlich an wie bei mir. Kann man machen, ist schon ein klasse Sport, aber sicher nicht ungefährlich.

rundeer 15.09.2017 19:38

Ich denke das "Trockentraining", die allgemeine Konditionierung, von Kampfsportlern kann Läufer und Triathletin extrem viel bringen. Gerade in der Offseason.
Also Rumpftraining, Mobility, Gymnastik oder Boxen auf den Sack etc.

Das richtige Kampftraining ist wohl schon sehr riskant. Auch wenn sich der Körper sicher daran gewöhnt.

Rälph 16.09.2017 08:07

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1329137)
Ich hab so 2 Jahre MMA trainiert und nach Bandscheibenvorfall wieder aufgegeben. Der BSV kam zwar nicht direkt im Training, aber ich befürchte, das war zumindest nicht ganz unschuldig. Auf Knien starten und am Boden kämpfen ist nicht so übel, aber zum BJJ gehören ja auch die Takedowns und die knallen schon gut rein auf Gelenke, Muskeln und Bänder. Mein Rücken würde zwar wieder mitmachen, aber mittlerweile hätte ich zu viel Angst mir mit einer Verletzung die ganze Triathlon-Saison zu ruinieren.
Deine Erfahrung hört sich jedenfalls so ähnlich an wie bei mir. Kann man machen, ist schon ein klasse Sport, aber sicher nicht ungefährlich.

In dem Gym, in dem ich bisher trainiert habe, wird ab demnächst ein MMA Anfängerkurs angeboten. Vielleicht wäre das auch was? Nicht, dass mich dein Bandscheibenverdacht dazu motovieren würde, aber ein paar Schlag- und Kicktechniken zusätzlich zum Bodenkampf zu lernen ist bestimmt auch ganz cool.:Holzhammer: :Cheese:

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1329161)
Ich denke das "Trockentraining", die allgemeine Konditionierung, von Kampfsportlern kann Läufer und Triathletin extrem viel bringen. Gerade in der Offseason.
Also Rumpftraining, Mobility, Gymnastik oder Boxen auf den Sack etc.

Das richtige Kampftraining ist wohl schon sehr riskant. Auch wenn sich der Körper sicher daran gewöhnt.

Ich glaube, das ist eine gute Zusammenfassung. Gegen einen erwachsenen Mann zu kämpfen, zumal gegen einen Kampfsportler, und sei es nur am Boden, ist wirklich brutal. Da treffen ganz ordentliche Kräfte aufeinander, selbst wenn beide nicht auf 100% gehen.
Ein Problem ist auch, dass ich momentan mangels kaum vorhandener BJJ Techniken noch viel zu viel mit Kraft und besonders Tempo arbeiten muss. Aber BJJ ist eigentlich viel cleverer. Ein erfahrener Kämpfer stellt dir ganz locker ne Falle, in die du dann prompt reintappst und schwups bist du gliefert.

Auffallend finde ich, wie nett die Jungs und Mädels da alle sind und wie freundlich der Umgangston ist.

rundeer 18.09.2017 20:32

https://www.instagram.com/p/BZL_7aagTwx/

100 - 400m sind ja nicht gerade ein Ultramarathon. Aber intereddant was Van Niekerk in der Offseason so treibt.

Rälph 19.09.2017 10:06

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1329675)
https://www.instagram.com/p/BZL_7aagTwx/

100 - 400m sind ja nicht gerade ein Ultramarathon. Aber intereddant was Van Niekerk in der Offseason so treibt.

Interessant. Vielleicht sollte ich eher in Richtung Kick- oder besser Thaiboxen was machen, allerdings finde ich das nicht so reizvoll wie BJJ / Grappling.

Mein Knie tut nach einer Woche immer noch weh, so ne Kacke. Gestern bin ich zwar ne kleine Runde gelaufen und das ging, aber ich spüre es bei diversen Bewegungen einfach unangenehm. Im Training wurden verschiedene Beinhebel geübt, da hab ich mich wohl verletzt obwohl mein Trainingspartner nicht grob war.
Trotzdem wars toll! Ist schon Klasse, was man mit der Richtigen Technik so machen kann.

Ljus 20.09.2017 13:09

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1329774)
Interessant. Vielleicht sollte ich eher in Richtung Kick- oder besser Thaiboxen was machen, allerdings finde ich das nicht so reizvoll wie BJJ / Grappling.

Mein Knie tut nach einer Woche immer noch weh, so ne Kacke. Gestern bin ich zwar ne kleine Runde gelaufen und das ging, aber ich spüre es bei diversen Bewegungen einfach unangenehm. Im Training wurden verschiedene Beinhebel geübt, da hab ich mich wohl verletzt obwohl mein Trainingspartner nicht grob war.
Trotzdem wars toll! Ist schon Klasse, was man mit der Richtigen Technik so machen kann.


Grober Unterschied Kick- und Thaiboxen ist, dass beim Thaiboxen Ellenbogen und Knie und Low-kick normal ist. Das war für mich damals ein Ausschlußkriterium, wegen erhöhter Verletzungsgefahr.

Der respektvolle Umgang untereinander ist mir auch sofort aufgefallen und ich wurde als Neuer sehr schnell integriert. Was ich nicht häufig so erlebt habe.

Was ich auch festgestellt habe, ist dass das nicht nur ein stumpfsinniges "Prügel und Treten" ist, sondern das Hirn auch sehr viel gefordert wird.

ThisAnneke 25.09.2017 22:15

Ich habe nun nicht die ganzen drei Seiten gelesen, die hier schon geschrieben wurden, kann aber aus Erfahrung sagen, dass Ju Jutsu und Triathlon eigentlich ne geile Kombi ist.
Ju jutsu mache ich leider nur unregelmäßig im Sommer und regelmäßiger im Winter (Weil sich sonst das Training leider mit dem Radtraining überschneidet).

Ich finde es zum einen eine tolle Ergänzung weil es ein ich nenne es mal reaktiver Sport ist. Man muss direkt auf seinen Gegner reagieren und flexibel sein, im Denken und in der Bewegung.
Ein guter Kontrast und Ergänzung aus meiner Perspektive. Ich habe das Gefühl dadurch und durch das ergänzende Krafttraining ein kompletterer Athlet zu werden.. Was auch immer das im Konkreten sein mag..

Wie gesagt nur meine persönliche Meinung, und Erfahrung, völlig unwissenschaftlich, aber Kraft und Stabilität schaden doch eigentlich nie oder?
Und insbesondere die Veränderungen die Ju Jutsu in meiner Geisteshaltung, meiner Denkweise (nicht nur im Sport) ausgelöst hat möchte ich nicht mehr missen.

Rälph 06.02.2018 18:22

Ich melde mich hier mal wieder!
Seit Anfang diesen Jahres bin ich nun also festes Vereinsmitglied im Gym und trainiere im Schnitt so zweimal die Woche BJJ/Grappling. Ich muss sagen, ich bin ziemlich angetan von dieser Kampfkunst und gebe euch hier gleich mal einen gut gemeinten Tipp mit:

Legt euch NIE mit einem BJJler oder einer BJJlerin an!:dresche :Cheese:

Ich bin kein unsportlicher Mensch und habe ja auch mal etwas Kampfsport auf der Matte gemacht, aber da hat man einfach null Chance. Es ist verrückt, wie sehr dieses Kuddelmuddel am Boden doch System hat und auf wie viele verschiedene Weise man ratzfatz außer Gefecht gesetzt werden kann.

Ich hab hier mal nen Clip für die, die es interessiert. Bin natürlich nicht ich, aber ich bin fast genauso gut ;) :Lachanfall:
Zur Info: Es geht beim BJJ darum, den Gegener zur Aufgabe zu zwingen. Dies passiert i.d.R. durch Würgegriffe oder Hebel an diversen Gelenken. Ob man dabei oben, unten oder sonstwo liegt ist total egal.

Läuferisch fühle ich mich momentan auch gut, obwohl ich nur ca. 3mal die Woche trainiere. Es fühlt sich alles irgendwie aufrecht und kräftig an. Bin zufrieden!

Su Bee 06.02.2018 19:50

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1360103)

Ich hab hier mal nen Clip für die, die es interessiert. Bin natürlich nicht ich, aber ich bin fast genauso gut ;) :Lachanfall:

Wuuaahh - ich erinnere mich noch gut an die Jeder-gegen-Jeden-Kämpfe...
Man ist sich auf jeden Fall sehr nahe. :Cheese:

Du klingst aber sehr angetan und das ist ja wohl das Beste daran :Blumen:

Rälph 07.02.2018 14:00

Zitat:

Zitat von Su Bee (Beitrag 1360123)
Wuuaahh - ich erinnere mich noch gut an die Jeder-gegen-Jeden-Kämpfe...
Man ist sich auf jeden Fall sehr nahe. :Cheese:

Du klingst aber sehr angetan und das ist ja wohl das Beste daran :Blumen:

Ja, nahe kommt man sich auf jeden Fall!
Du musst dir mal die Stelle bei 1:50 anschauen: Der Kerl befreit sich aus der Guard, rutscht flink in die Side control und dann mit einer Rolle in den Rücken des Gegners rein. Echt der Hammer, total genial.

Angetan bin ich tatsächlich. Besonders weil ich das Training nun inzwischen viel besser wegstecke als zu Beginn. Anfangs hat mir wirklich jeder Knochen und jeder Muskel und überhaupt alles geschmerzt, dass ich nicht schlafen konnte. Das ist nun viel besser geworden.

Es machen sich auch schon deutliche Fortschritte bemerkbar. Natürlich bin ich nach wie vor Weißgurt und hab auch noch noch keine Zwischengraduierung, aber wenn ein kompletter Anfänger mal ins Training kommt, dann hab ich den schon deutlich im Griff.
Trotzdem ist es wie eine riesige, vernebelte Landkarte, auf der sich ganz vorsichtig winzige Stellen zeigen. Aber eigentlich sehe ich noch gar nix. (Der Trainer meint, das wird auch die nächsten 5 Jahre so bleiben)
Mein Ziel ist jedenfalls, dass ich irgendwann mal ein Blaugurt werde; der erste Gürtel im BJJ zwar, aber es gibt insgesamt eigentlich eh nur vier Stück plus weiß (weiß, blau, lila, braun, schwarz). Ich erlebe die Blaugurte als richtig stark und habe wenig Chancen gegen die Jungs und auch nicht gegen die Mädels.

Su Bee 07.02.2018 16:28

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1360292)
Aber eigentlich sehe ich noch gar nix. (Der Trainer meint, das wird auch die nächsten 5 Jahre so bleiben)

Dieses Jeder gegen Jeden und jeder lernt und reagiert immer wieder anders hat mich am meisten gefordert, beeindruckt und war vielleicht auch am spannendsten.

Unterschiedlichste Gegner und ihre ständig wechselnden Tücken... eine neverending story :Lachen2:

Rälph 24.05.2018 08:09

Ohren
 
Wie sich die Sportarten doch unterscheiden... :Lachen2:
Nicht nur meine kämpferischen Fähigkeiten werden immer besser, ich lerne auch im Umgang mit spezifischen Wehwehchen viel dazu. Besonders betroffene Körperstellen sind die Finger und Zehen, sowie die Ohren.
Letztere neigen, wie bei den Ringern, zur Bildung von Hämathomen und weiter, unbehandelt, unausweichlich zu Ringer/Blumenkohlohren. Natürlich will ich das auf keinen Fall, auch wenn ich mir bewusst bin, dass es sich dabei um die Spoiler der guten Kämpfer handelt.

Gestern Abend jedenfalls, bin ich nach dem Training einmal mehr zur Notapotheke gefahren und habe mir mehrere Kanülen gekauft, mit welchen mir meine Frau dann mit ruhiger Hand knapp 2ml Flüssigkeit aus dem Ohr gezogen hat.:Maso:
Das Wichtigste aber kommt nach der Drainage habe ich gelernt! Man braucht einen Druckverband, damit nichts mehr nachfließt oder aber folgenden Trick: Man nehme mehrere kleine Neodyn-Magnete (sehr kräftig) und klemmt sie sich vorne und hinten an die Ohrmuschel. Haut und Knorpel können wieder verwachsen, so die Theorie.

Wer nun denkt: Warum geht der Penner nicht zum Arzt!? Mehrere Athleten erzählten mir, sie seien dort abgeblitzt. Man wisse nichts über eine geeignete Behandlung. Einige weichen aus diesem Grund gelegentlich zum Piercer ihres Vertrauens aus. Außerdem sollte es schnell gehen. Schon lustig, mit was ich mich plötzlich konfrontiert sehe.:Lachanfall:

Ich habe mir nun jedenfalls einen Ohrenschutz bestellt, wie ihn die Ringer tragen. Damit dürfte das Problem erledigt sein.
Ansonsten macht mir das Kämpfen richtig Spaß, auch wenn sich der Ausdauersport momentan überschaubar hält. Aber auch das passt mir ganz gut zur Zeit. Wenn ich bedenke, wie viele endlose, teilweise auch langweilige Kilometer ich schon runtergerissen hab - ihr kennt das ja alle nur zu gut...da ist BJJ richtig erfrischend dagegen.

Mcgon 15.06.2018 08:26

Warum denn nicht, so trainiert man seinen Körper effektiv :)

Rälph 13.01.2019 15:13

Ein Jahr Brazilian Jiu Jitsu – Zeit für ein Zwischenfazit!

Zunächst einmal ein bisschen Theorie. Im BJJ gibt es insgesamt fünf Gürtel (gewisse Ehrengürtel einmal außen vor gelassen): weiß, blau, violett, braun, schwarz. Die Gürtel werden zusätzlich mit bis zu vier kleinen Querstreifen aufgewertet. Um von einem Gürtel zum nächsten zu gelangen, benötigt man in der Regel zwei bis drei Jahre, je nach Talent, Trainingshäufigkeit usw. Die Gürtel und Streifen werden vom zuständigen Schwarzgurt, dem Professor und Trainer, verliehen. Es gibt keine Prüfungen, sondern es wird der Gesamtprozess gesehen. Die Verleihungen sind immer eine tolle Sache und ein riesen Erfolg für die Sportler. Ich selbst habe es im vergangenen Jahr geschafft, zwei Streifen auf meinen weißen Gürtel zu bekommen. :liebe053: Lustig, dass mir einmal ein Streifen Klebeband derart viel bedeutet. Aber ich habe sie mir auch hart verdient! Ich habe in den letzten zwölf Monaten viel gelernt und auch ein paar Verletzungen davon getragen. Das Schlimmste war eine gebrochene Rippe, der Rest waren eher Kleinigkeiten.

Nun aber zur eigentlichen Ausgangsfrage: Wie verhält es sich mit dem Kampfsport in Bezug auf das Laufen bzw. den Triathlon? Das ist nicht einfach zu beantworten, denn die Entwicklung war ganz anders, als gedacht. Was als Zusatzsport aus Neugierde begann, hat sich zu einer neuen Leidenschaft entwickelt. Nie hätte ich gedacht, dass es einen Sport geben könnte, der sich zwischen meinen geliebten Ausdauersport und mich zwängen könnte. Aber BJJ ist einfach toll! Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit – hier ist alles dabei. Und über allem steht die gleichermaßen anspruchsvolle wie effektive Technik. Ein Ozean an Möglichkeiten und ich stehe gerade nur bis zu den Knöcheln im Wasser. Das Laufen ist im vergangenen Jahr bei mir immer mehr in den Hintergrund gerückt, bis es am Ende nur noch ein- maximal zweimal die Woche stattfand. Trotzdem war meine Form nicht wirklich schlecht. Als Triathlet hatte ich viele sehr fitte Sportfreunde und kannte darüber hinaus viele unfitte Menschen aus meinem Umfeld. Da kommt man leicht zu der Falschannahme, dass es besonders die Ausdauersportler sind, die richtig was drauf haben. Aber jeder, der einmal bei einem „freien Rollen" (Sparring im BJJ) von z.B. 5 x 5Min. mitgemacht hat, der wird bemerken: Die Kampfsportler sind richtig fit und echte Maschinen.

Inzwischen laufe ich wieder etwas mehr. Erst jetzt, nach einem Jahr, bin ich etwa dort, wo ich von Anfang an sein wollte. Ein kämpfender Läufer oder umgekehrt…egal. Mein Körper hat ein Jahr gebraucht, um sich an die Belastung auf der Matte zu gewöhnen. Ich hatte zunächst verschiedene Wehwehchen, die das Laufen doch ziemlich eingeschränkt haben. Besonders haben mir die Füße geschmerzt (an den Grundgelenken der Zehen) und oft hatte ich einen krassen Muskelkater und diverse Verspannungen. Dazu kam, dass ich phasenweise auch gar keine Lust auf Ausdauersport hatte, da es mir schlicht zu langweilig war. Ich kann hier nichts mehr dazu lernen. Wenn ich besser werden will, dann muss ich mehr und/oder härter trainieren. Beim BJJ ist das anders. Hier verbessert man sich in erster Linie durch bloßes Wissen und dessen Umsetzung. Im Moment genieße ich beide Sportarten. Den Ausdauersport, bei dem man einfach mal seine Gedanken schweifen lassen kann, nichts groß denken und auch „nichts“ können muss. Und das BJJ, das einem sowohl körperlich als auch geistig enorm viel abverlangt. Oft fühle ich mich beim Erlernen von Techniken und Bewegungen total überfordert, man kommt sich vor wie ein Depp aber freut sich dann riesig, wenn eine Sache mit der Zeit doch immer besser wird. Gelegentlich kommt es mir vom koordinativen Anspruch vor, also müsste ich tanzen lernen.

Ich bin am überlegen, ob ich 2019 wieder den Zugspitz Ultra laufen soll. Erstens habe ich da noch eine kleine Rechnung offen (2017 war ich da m.M.n. deutlich unter meinen Möglichkeiten) und zweitens möchte ich mein sportliches Profil wieder etwas schärfen. Ich mache wirklich verdammt gerne BJJ, aber es ist nicht so, dass ich da auch nur ansatzweise etwas zu melden hätte. Ich bin in diesem Sport, trotz meiner Ringererfahrung aus der Jugend, ein absoluter Nobody und bekomme viel Dresche. Wenn man die Techniken nicht kennt, dann kann man sie auch nicht abwehren, d.h. man wird von den guten Leuten einfach zusammengefaltet. Man kann sich als Laie nicht vorstellen, wie stark ein Jiu Jitsu Kämpfer ist. Im Grunde ist dieser Sport eine gefährliche Waffe; eigentlich bräuchte man dafür Zulassung – zum Glück sind alle im Club total nette Leute. Hilfsbereit, rücksichtsvoll und ohne jegliche Angebereien. Es kommt nicht auf den kulturellen oder nationalen Hintergrund an. Es ist egal, wie viel jemand verdient oder welchen Beruf er ausübt (obwohl sich speziell beim BJJ viele gut ausgebildete Leute und Studenten tummeln). Auf der Matte sind alle gleich. Triathlontypische Materialtalks fallen hier natürlich komplett weg. Man braucht keine Ausrüstung für tausende von Euro. Man kann sich keinen Erfolg, auch nicht den geringsten, kaufen und auch keinen Eindruck mit tollen Sachen schinden. Hier geht es nur um Techniken, um Chokes, Hebel, Bewegungsmuster und Bewegungsprinzipien, die Verknüpfung der ganzen Sachen und der Entwicklung eines eigenen und effektiven „Spiels". Grandios!!!
Falls also jemand Lust hat, mal etwas Neues zu testen. BJJ ist geil! Ich bereue keine Sekunde, das gestartet zu haben. Ich bereue höchstens, dass ich es so spät gemacht habe. Mein erstes wirklich großes Ziel: Blaugurt werden. Ich denke, dass ich diesen, vielleicht, im Laufe des Jahres 2020 bekommen könnte.
Einen wirklichen Nutzen für den Ausdauersport sehe ich allerdings nicht. Außer, dass es helfen kann, von dem tumben Gedöns etwas wegzukommen.:Cheese:

su.pa 13.01.2019 17:10

Interessante Erfahrung und ich kann mir gut vorstellen, dass es Spaß macht.

Ich hab als Jugendliche mal mit meinen Freundinnen in Taekwando reingeschnuppert.
War damals als Selbstverteidigung gedacht und hat uns total gut gefallen. Leider war das nur ein sechswöchiger Kurs und bei uns in der Nähe wurde das nirgends angeboten, sonst hätte ich vielleicht weiter gemacht. Ich hab dann zu Hause einige Zeit die Übungen weiter gemacht und das Ganze hat mich damals auch konditionell gefordert und ordentlich in´s Schwitzen gebracht.

Wie bei allem, kostet es halt Zeit, wenn man es richtig machen will und so muss man sich dann leider entscheiden. Bei uns kommt leider seit Jahren das Klettern zu kurz, so gerne wir es machen. Zwei Stunden sind das Minimum in der Halle und 3 x wöchentlich sollte es auch sein, damit richtig was weitgergeht. Wird bei Dir ähnlich sein.

Rälph 13.01.2019 18:58

Ich gehe zwei bis dreimal die Woche ins Training. Das reicht um langsam aber sicher voranzukommen. Wir haben aber auch Leute, die machen bis zu acht Matteneinheiten plus Kraft in der Woche. Das sind dann aber schon die richtig guten Wettkämpfer.
Alleine BJJ zu trainieren ist kaum möglich. Man braucht schon einen Trainingspartner.

Rälph 05.02.2019 14:01

Ich Sackgesicht!
 
Meine letzte, ernst zu nehmende Schwimmphase war 2015 während der Vorbereitung auf Frankfurt. Danach gingen sowohl Rad- als auch Schwimmtraining mehr oder weniger gegen Null. 2017 war ich in der Vorbereitung auf den Zugspitzlauf gelegentlich im Wasser, um mich ein bissel zu lockern. In den letzten neun Monaten war ich praktisch nie im Becken.

Heute fühlte ich mich von der gestrigen Matteneinheit besonders verbogen,:kruecken: weshalb ich mich in der Mittagspause mal wieder ins Wasser getraut habe.
Auf den Rand gesetzt, Brille auf, Stoppuhr gedrückt, los gepaddelt. 200m dicke unter 3.00 Min, also weiter gehts. 400m Check, noch immer ne ordentliche Zeit, nanu? Also nix mit lockern, sondern Tempo! 600m Check, 800m Check passt, nach 1000m stand da 14:33 Min.
An sich keine besondere Zeit und weit unter meiner PB - aber Hallo! So aus dem völligen Nichts!? Verzählen ist ausgeschlossen, die Durchgangszeiten kenn ich im Schlaf.

Es ist schon toll, was sich so ein Körper merkt und wie er Fähigkeiten auch mal konserviert. Und unabhängig vom Konservieren. Ich hab durchs BJJ schon mächtig Dampf im Oberkörper bekommen!

Also Kampfsport und Schwimmen: Machen, das passt!!!:Blumen:

MatthiasR 06.02.2019 14:27

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1433894)
... nach 1000m stand da 14:33 Min.
An sich keine besondere Zeit und weit unter meiner PB - aber Hallo! So aus dem völligen Nichts!?

Ich hasse dich ;)

Gruß Matthias

bellamartha 06.02.2019 14:55

Ich hasse ihn auch.:(

Rälph 27.07.2019 21:20

Es ist geschafft! Ich darf mich nun Brazilian Jiu Jitsu - Blaugurt nennen!:liebe053:
Ich muss sagen, ich bin wirklich ein bissel stolz auf mich. Knapp zwei Jahre habe ich mich auf der Matte gequält, mir eine Rippe gebrochen, geschwollene Ohren geholt und hundertfachen Muskelkater mit nach Hause gebracht. Das ganze mindestens drei, vier Mal die Woche.

Und nun eben der blaue Gürtel. Das heißt, die Basics sind gelegt, aber eigentlich geht's erst jetzt so richtig los; ich beginne immer besser zu verstehen, wie man BJJ kämpft.
Was für ein toller Sport!

Oss!!!

Rälph 27.07.2019 22:42

Ganz vergessen: Wenn man im BJJ einen Gürtel bekommt, dann gibt's erstmal Prügel vom Rest der Truppe. Das sieht dann ungefähr so aus::Cheese:
https://youtu.be/9N_nIfvzhfU

Ist ein bissel speziell dieses Ritual, aber wenn man die ganzen Schmerzen auf der Matte dagegen stellt, ist es eigentlich halb so wild. Ich hab's jedenfalls klaglos über mich ergehen lassen.:Maso:

FMMT 28.07.2019 07:47

Meinen Glückwunsch:Blumen: , wirklich ein spezielles Ritual:Lachen2: .

Mirko 28.07.2019 11:34

Glückwunsch! Wenn du beim schwarzen Gurt angekommen bist will ich dich im Octagon sehen!

Du kennst das Video bestimmt, aber ich hab gestern nach langer Zeit mal wieder auf YouTube nach Anderson Silva geschaut nachdem ich von dir hier an BJJ erinnert wurde.

https://youtu.be/iEqnU0iyy8A

Rälph 28.07.2019 16:55

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1466994)
Meinen Glückwunsch:Blumen: , wirklich ein spezielles Ritual:Lachen2: .

Danke!!!

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1467051)
Glückwunsch! Wenn du beim schwarzen Gurt angekommen bist will ich dich im Octagon sehen!

Du kennst das Video bestimmt, aber ich hab gestern nach langer Zeit mal wieder auf YouTube nach Anderson Silva geschaut nachdem ich von dir hier an BJJ erinnert wurde.

https://youtu.be/iEqnU0iyy8A

Weder das Eine noch das Andere wird wohl je passieren. Die BJJ Blackbelts sind ganz besondere Typen. Den schwarzen Gürtel bekommt man mal nicht eben in ein paar Jahren, da braucht man schon 12-15 Jahre hartes Training dafür.

Ich muss sagen, ich stehe nicht so sehr auf das UFC Zeug, ist mir zu brutal. BJJ ist eher wie ein Spiel: Wer hat wen zuerst in der Klemme (auch wenn man dieses Spiel natürlich auch übelst dreckig spielen könnte, wenn man müsste).

Be like water!
https://youtu.be/rJALzfLXbQI


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