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Waschbär 10.04.2024 11:42

Depression und Training
 
Hallo Mitstreiter,

vielleicht kenne ja einige von euch das Problem von Depression und Training.

Bei mir gehts immer mal wieder auf- und ab. Aktuell länger bergab. Man kümmert sich auch medizinisch usw. um mich. Trotzdem ist einer meiner wenigen Lichtblicke das Training. Da bin ich auch danach immer gut drauf. Aktuell gehe ich 2x die Woche für je 2 Stunden zum Schwimmen.

Leider ist aber mein Kopf so zu, dass ich keine 25m ohne Atemaussetzer usw. schaffe. Ich bin deswegen zuletzt mit Schnorchel geschwommen, was besser geklappt hat.

Habt ihr vielleicht noch Tipps, wie ihr, die anderen Betroffenen da raus kommt? Yoga und Meditation mache ich schon, hilft aber nur für eine sehr kurze Zeit. Danach wird es schnell wieder duster in meinem Kopf.

LG

Mike

uruman 10.04.2024 11:54

Ich kann dir wahrscheinlich nicht helfen, aber ich wüsche dir viel Kraft für dein Kampf gegen die Krankheit

Wenn ich schlecht drauf bin, hilft mir sehr draußen zu sein
Wenn nicht anders geht weil ich krank oder körperlich kaputt bin, gehe ich eine runde in der Natur spazieren

ich wünsche dir viel Kraft!

TakeItEasy 10.04.2024 11:56

Wow, schwierige Frage und noch schwieriger, hier über ein Forum sinnvoll zu antworten.

Meine Meinung: Aus meiner Erfahrung mit Ausdauersport würde ich vor Deinem Hintergrund mit Depression gar keinen Ausdauersport machen. Die Gefahr, sich abzuschießen, ist einfach zu hoch. Man kommt da auch ruck-zuck in Bereiche, dass eine Ausdauertrainingseinheit den Körper gerade hinsichtlich Hormone zu sehr belastet. Da spiked viel zu schnell und intensiv mal das Cortisol, macht Dich müde, nimmt die Lebensfreude und würgt auch die Gegenspieler ab (Serotonin, Dopamin, usw.). Vor dem Hintergrund einer Depression vermutlich nicht der beste Plan. Und als "Triathlet" geht man ja gerne ruckzuck an die Grenze des Machbaren, wenn sich die Gelegenheit bietet :D

Das heißt aber nicht, gar keinen Sport zu machen. Statt Ausdauertraining würde ich an Deiner Stelle mal probieren, 20-30 minütige Krafttrainings-Sessions einzulegen. Ich denke da jetzt an das triathlon-typische Stabiprogramm, sondern wenige Übungen für den ganzen Körper und die mit richtig viel Gewicht (und wenig Wiederholungen). Ich könnte mir vorstellen, dass das viel befriedigender für Dich ist (Du scheinst ja mit dem Schwimmtraining nicht das zu erreichen, was Du gerne hättest, nämlich einen Wohlfühleffekt - es scheint Dich eher runterzuziehen). Einfach mal ausprobieren.

So, langer Text - und trotzdem den Eindruck, zu wenig geschrieben zu haben.

Alles Gute an Dich - dass Du Deine Depression schlussendlich überwindest!

tuben 10.04.2024 12:22

Hallo
Bin selbst seit vielen Jahren Patient aber unschlüssig, hier meine ganze Geschichte zu erzählen.
Wenn du magst, melde dich, ich kann dir von mir berichten.
Vorab: Schwimmen war oft no Go, Schwimmhalle ist immer etwas stickig und Kopf im Wasser….

su.pa 10.04.2024 12:34

Ich hab mal einen Podcast zu diesem Thema gehört. Leider weiß ich nicht mehr von wem, ich hätte schon gesucht...

Ich kann mich aber noch an ein, zwei Aussagen erinnern:

- entgegen meines Vorredner wird Ausdauersport eindeutig empfohlen und er kann sich sogar so positiv auswirken, dass man die Medikamente reduzieren kann (natürlich in Abstimmung mit dem Arzt)

- anfangs kann es das Problem sein, dass man sich eben aufgrund der Depression nicht aufraffen kann und deshalb soll man dafür Medikamente nehmen und dann, wenn man etwas Routine hat erst, versuchen davon wieder wegzukommen

Ich denke, Du brauchst einen Arzt, der Sport gegenüber aufgeschlossen ist und der sich zusammen mit Dir auf den Weg macht.

Ich drück Dir jedenfalls die Daumen :Blumen:

welfe 10.04.2024 12:52

Der Ausdauersport hat mir aus der Depression herausgeholfen und hilft immer noch dabei, sie im Griff zu behalten. Am besten funktioniert immer Laufen: geht immer und überall und sofort. Hilfreich für mich gegen die sinnlosen Grübeleien: Musik oder Hörbuch auf die Ohren. Danach ist der Kopf wieder frei und es geht mir deutlich besser. Wichtig ist allerdings aus meiner Sicht sich nicht (zusätzlich) unter Druck zu setzen. Ich laufe höchstens nach Zeit, nie nach Tempo oder Kilometern.
Es mag sein, dass Suchtgefahr besteht, aber wenn die Alternative Suzidgedanken, Berufsunfähigkeit und/oder Abhängigkeit von Antidepressiva sind, fällt mir die Entscheidung leicht.

Alles Gute!:Blumen:

qbz 10.04.2024 13:12

Zitat:

Zitat von Waschbär (Beitrag 1742984)
Hallo Mitstreiter,

vielleicht kenne ja einige von euch das Problem von Depression und Training.

Bei mir gehts immer mal wieder auf- und ab. Aktuell länger bergab. Man kümmert sich auch medizinisch usw. um mich.

Heisst "usw"., dass Du auch psychotherapeutische Gespräche hast neben einer eventuellen psychiatrisch-medikamentösen Behandlung? Ich würde Dir ersteres auf jeden Fall begleitend empfehlen. Auch wenn Du / man evtl. die Ursachen / Ereignisse nicht so genau kennst, welche die Depression auslösen, können psychotherapeutische Gespräche sehr hilfreich sein. Mein Bruder hat schon mehrere depressive "Phasen" in seinem Leben hinter sich und therapeutische Gespräche haben ihm nach seiner Auffassung neben den Medikamenten immer auch geholfen.

Zitat:

Zitat von Waschbär (Beitrag 1742984)
Trotzdem ist einer meiner wenigen Lichtblicke das Training. Da bin ich auch danach immer gut drauf. Aktuell gehe ich 2x die Woche für je 2 Stunden zum Schwimmen.

Leider ist aber mein Kopf so zu, dass ich keine 25m ohne Atemaussetzer usw. schaffe. Ich bin deswegen zuletzt mit Schnorchel geschwommen, was besser geklappt hat.

Habt ihr vielleicht noch Tipps, wie ihr, die anderen Betroffenen da raus kommt? Yoga und Meditation mache ich schon, hilft aber nur für eine sehr kurze Zeit. Danach wird es schnell wieder duster in meinem Kopf.

LG

Mike

Was hat Dir in Deiner Jugend bei Bewegungssport am meisten Freude gemacht? Und halt ausprobieren, was Dir am besten bekommt?

Mein Bruder hat z.B. in der Klinik immer sehr viel gemalt, vor allem Mandalas.

Alles Gute!

MattF 10.04.2024 14:34

Zitat:

Zitat von Waschbär (Beitrag 1742984)

Leider ist aber mein Kopf so zu, dass ich keine 25m ohne Atemaussetzer usw. schaffe. Ich bin deswegen zuletzt mit Schnorchel geschwommen, was besser geklappt hat.


Wieso nicht Radfahren?

Ich kennen min. 2 Menschen denen Radfahren sehr hilft das Leben zu meistern ;-)

Es ist an der frischen Lust, man spürt die Freiheit......


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