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-   -   Anti Doping Tag der DTU (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=43027)

NBer 24.10.2017 16:14

Anti Doping Tag der DTU
 
Zunächst einmal muss ich alle enttäuschen, die jetzt ein DTU Bashing erwarten. Der diesjährige Anti Doping Tag der DTU war der Hammer, von der Besetzung her und von den Informationen her. Er wurde von den Referenten ausdrücklich gelobt weil er, und hier habe ich mich gewundert, die einzige diesbezügliche Veranstaltung im gesamten DOSB ist. Es wurde von den Referenten das Fehlen des DOSB bemängelt, aber schon als bezeichnend dargestellt.
Die Referenten waren
Ich kannte vorher auch nicht alle, aber es handelt sich um die Speerspitze der Dopingforschung und Aufklärung in Deutschland.
Besonders entmutigend (aber fachlich grandios) der Auftritt von Dr. Perikles Simon. Er kündigte gleich zu Beginn an, dass dies sein letzter Auftritt bzw seine letzte Arbeit auf dem Gebiet des Anti Dopings sein wird.....aus Frust. Er kann forschen, veröffentlichen, mahnen, anklagen....es erzielt einfach keine Wirkung. Gegen das System der Verbände hat man einfach keine Chance. Und er bezieht das nicht nur auf die Sportverbände bis hoch zum DOSB, sondern bis in die höchsten Kreise der Politik. Dieser Meinung schlossen sich mehr oder weniger alle anwesenden Referenten an.
Ich habe jetzt nicht alles mitgeschrieben, aber hier aus meinem Gedächtnis mal ein paar Kernaussagen des Tages (verkürzt dargestellt):
- Der Kampf gegen das Doping ist verloren
- Nur die Dummen lassen sich noch beim Dopen erwischen
- Dopingtests sind ideologisch - keine objektive Analytik
- Die mögliche Fehler- bzw Manipulationskette von der Probenabnahme, über den Probentransport, der Probenanalyse und der Analyseauswertung ist statistisch viel zu hoch
- da die Tests also statistisch gesehen nichts taugen, befürworten all diese Koryphäen des Anti Doping Kampfes RUNTER mit der Kontrollanzahl und die freiwerdenden Gelder in die Forschung (Tests verbessern) und vor allem, und das wurde immer wieder wiederholt, in die Prävention stecken
- und noch eine Zahl die mich schaudern ließ, weil es dort in große Ungerechtigkeit geht: Mit der Trefferquote des besten derzeit weltweit vorhandenen Analyseverfahren (HIV Erkennung) ist statistisch trotzdem noch jeder 3. positive Dopingtest falsch! , da die in der Dopinganalyse eingesetzten Tests aber bei weitem nicht so gut sind wie der HIV Test, könnte die Zahl noch größer sein. Sprich selbst im Idealfall ist jeder 3. positiv getestete Athlet unschuldig. Es wurde von vielen Referenten der Fall Benedikt Karus (Leichtathletik) angesprochen, der nach Meinung aller Experten nie und nimmer hätte verurteilt werden dürfen. Und das ist die Meinung der härtesten Dopingverfolger in Deutschland über einen positiv getesteten Atheten. Aber, wie schon oben geschrieben.....es interessiert im DLV und DOSB niemanden.

blaho 24.10.2017 16:32

Es gab dazu auch einen Artikel in der FAZ

Trillerpfeife 24.10.2017 17:19

mal vorrausgesetzt das ist richtig was die Referenten und du schreiben dann ist das extrem traurig.

drullse 24.10.2017 17:41

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1338073)
mal vorrausgesetzt das ist richtig was die Referenten und du schreiben dann ist das extrem traurig.

Aber doch hoffentlich für niemanden überraschend...

Faser 24.10.2017 17:48

Doch, für mich schon. Dann kann man ja keinem offiziellen Dopingsünder mehr kritisch gegenüber stehen?! Sollten wirklich 1/3 der Tests falsch sein, muss man die Tests sofort abschaffen. Wie ist das denn juristisch haltbar?
Ich kann mir dann auch nicht erklären, wieso mancher Profiathlet immer so stolz vom Dopingtest berichtet. Ich würde es mit der Angst zu tun kriegen bzw. kriege es dann selber auch, weil man z.B. in der Liga durchaus mal getestet wird.

LidlRacer 24.10.2017 17:53

Zitat:

Zitat von Faser (Beitrag 1338081)
Sollten wirklich 1/3 der Tests falsch sein ...

Das ist grob falsch verstanden.
Laut NBer ist laut P. Simon "jeder 3. positive Dopingtest falsch".
Das heißt nicht, dass jeder 3. Saubere positiv getestet wird.

Das glaube ich aber auch nicht. Mein Vertrauen in Simon ist sehr begrenzt seit seiner grandios falschen Dopingstudie beim Ironman Frankfurt.

Trillerpfeife 24.10.2017 17:59

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1338078)
Aber doch hoffentlich für niemanden überraschend...


die Frage ist unlogisch. Zumindest wenn sie sich auf mich und meine Aussage bezieht.

Natürlich ist es für mich im geschilderten Maße überraschend. Ich beschäftige mich nicht viel mit Doping oder Aussagen von Ironman Geschäftsführern.

Passt aber leider auch zu den Erfahrungen mit meinem Bekanntenkreis. Die Hemschwelle für Schmerzmittel oder Spritzen um beschwerdefrei einen Wettkampf zu absolvieren scheint da gesunken. Vielleicht aber auch nur die Hemschwelle es mir zu erzählen.

Vielleicht ist es auch eher das was mich traurig stimmt.

Trillerpfeife 24.10.2017 18:02

Zitat:

Zitat von Faser (Beitrag 1338081)
...
Ich kann mir dann auch nicht erklären, wieso mancher Profiathlet immer so stolz vom Dopingtest berichtet. Ich würde es mit der Angst zu tun kriegen bzw. kriege es dann selber auch, weil man z.B. in der Liga durchaus mal getestet wird.

wieso, ach so weil du befüchtest zu dem einen Drittel der unschuldig positiv Getesteten zu gehören.


Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1338083)
Das ist grob falsch verstanden.
Laut NBer ist laut P. Simon "jeder 3. positive Dopingtest falsch".
Das heißt nicht, dass jeder 3. Saubere positiv getestet wird.

Das glaube ich aber auch nicht. Mein Vertrauen in Simon ist sehr begrenzt seit seiner grandios falschen Dopingstudie beim Ironman Frankfurt.

wie grandios falschen Dopingsutdie?


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