triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Laufen (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=14)
-   -   "Experiment" Marathon Valencia (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=21352)

Gonzo 19.11.2011 09:55

"Experiment" Marathon Valencia
 
Tach zusammen,

wollte mal Eure Meinung hören. Die eigentliche Frage kommt weiter unten, aber die Vorgeschichte ist als Info m.E. unabdingbar:

Irgendwann Anfang Oktober fragte mich mein älterer Bruder, ob ich nicht Lust hätte, mit zum Valencia-Marathon zu kommen (-> 27.11.). Superbilligen Flug über Ryanair geschossen und zugesagt. Wenn ich schon hinfliege, wollte ich natürlich auch laufen. Eine "normale" Vorbereitung war natürlich nicht mehr möglich, da ich extrem wenig Kilometer als Vorleistung in den Beinen hatte (866km dieses Jahr bis dahin). Vernünftige Trainingsreize nur zwischen Mitte Juli und Mitte September mit Intervalltraining für einen 10km-WK (-> 38:30 :Nee: ). Also kam mir Mitte Oktober die Idee, ein Experiment (im Sinne von Trainingsgestaltung) auszuprobieren. Aufgrund meiner Haglundfersen-Probleme wollte ich ausschließlich lange und/oder MRT-Läufe machen und das (benötigte Erholungszeit Ferse) alle 3 oder 4 Tage. Heißt also nur 2 x die Woche laufen, dann aber mit "Qualität". Hätte mich interessiert, was dabei herauskommt, aber selbst dieses Minimalprogramm wurde torpediert: 22.10. Sturz mit dem MB und Rippenprellung (10 Tage nicht gelaufen). Seit 08.11. krank. Äußerst hartnäckige Erkältung (kein Fieber), die einfach nicht aufhören will. Habe also noch eine Woche bis zum Marathon und vorher das hier gemacht:

08.10.: erster langer Lauf; 21km in 2 Stunden ganz locker (5:30 min/km)
12.10.: 10km mit letzten 3km zügig (4:08 min/km)
15.10.: 12km mit letzten 4km zügig (4:10 min/km)
19.10.: 15km; 8 x 1.000 zwichen 3:35 und 4:15 (abw. bergauf/-ab)
21.10.: 24km mit 10km EB in 43:30 (4:21 min/km)
01.11.: 22km mit 5km EB in 22:30 (4:27 min/km)
05.11.: 28km mit 10km EB in 43:00 (4:18 min/km)
08.11.: 20km; 16km TDL in 1:09:00 (4:18 min/km)

Ließ sich Anfang November ganz gut an, aber seitdem keinen Schritt....

Mein ursprüngliches Ziel, meinen Bruder bei seiner "Bestzeit-Attack" (3:09) zu unterstützen, kann ich ja begraben, also ist jetzt das Ziel: einfach gleichmäßig durchlaufen und nicht ein Tempo anschlagen, daß man sonst draufhätte, aber dann ab km25 einen Wandertag hinlegen.

Jetzt zur eigentlichen Frage: ist schon mal jemand einen Marathon unter ähnlichen Voraussetzungen gelaufen und an welchem Tempo hat er/sie sich dabei orientiert?

Viele Grüße
Markus

FLOW RIDER 19.11.2011 11:28

Hi,

ich würde nicht so schwarz sehen. Deine Form kann sich in den letzten Wochen wenn überhaupt nur marginal verschlechtert haben.

Du hast einfach eine längere Taperingphase :Lachen2:

Lauf doch mal konservativ mit 4:40/km - 4:45/km die ersten 30km. Danach mal schauen; wenns gut läuft steigern, wenn nicht dann eben nicht.

Vielleicht machst Du auch einfach "nur" den Hasen für Deinen Bruder. 4:25/km - 4:30/km solltest Du sicherlichlich weit über 30km laufen können, vielleicht auch bis zum Schluss. Fly or die, was solls; Dein Bruder profitiert und Du musst aller höchstens die letzten Kilometer abreissen lassen.

Berichte mal nach dem Marathon wie es lief. Das würde mich sehr interessieren. :Huhu:

Grüße
flow rider

Gonzo 19.11.2011 11:54

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 673606)
Hi,

ich würde nicht so schwarz sehen. Deine Form kann sich in den letzten Wochen wenn überhaupt nur marginal verschlechtert haben.

Du hast einfach eine längere Taperingphase :Lachen2:

Lauf doch mal konservativ mit 4:40/km - 4:45/km die ersten 30km. Danach mal schauen; wenns gut läuft steigern, wenn nicht dann eben nicht.

Vielleicht machst Du auch einfach "nur" den Hasen für Deinen Bruder. 4:25/km - 4:30/km solltest Du sicherlichlich weit über 30km laufen können, vielleicht auch bis zum Schluss. Fly or die, was solls; Dein Bruder profitiert und Du musst aller höchstens die letzten Kilometer abreissen lassen.

Berichte mal nach dem Marathon wie es lief. Das würde mich sehr interessieren. :Huhu:

Grüße
flow rider

Die "Hasenvariante" beinhaltet halt das Wandertagsrisiko. Naja, zumindest wärer seinem Vorhaben (was ja auch wichtiger ist als ein Eventlauf für mich) damit eher gedient.

Lange Läufe tun mir halt grundsätzlich (unabhängig vom Tempo) eigentlich immer hintenraus weh. Und da ich noch keinen Lauf > 2:30 dieses Jahr gemacht habe, gibt mir das schon zu denken ..... :Gruebeln: :Schnecke: :Cheese:

Gonzo 29.11.2011 11:54

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 673606)
Berichte mal nach dem Marathon wie es lief. Das würde mich sehr interessieren. :Huhu:

Grüße
flow rider

Zurück aus dem sonnigen Spanien.

In Kürze: Mission erfüllt. "Hermano" hat seine PB von 3:09:xx auf 3:06:02 gedrückt :liebe053:
Für mich war es der bitterste Tag ever........


Etwas ausführlicher:
Mein Bruder tendiert eher zu einem zu schnellen Anfangstempo und mein Part war, ihn da etwas einzubremsen. War zwar immer noch einen Tick zu schnell, aber im Rahmen. Wenn ich ihn also von noch schnellerem Anlaufen abgehalten habe, bin ich schon zufrieden und kann mir wenigstens eine gewisse Hilfestellung auf die Fahnen schreiben ;) Konnte ihn aber nur bis km17 begleiten. Wir waren so mit 4:20min/km unterwegs und ich habe gemerkt, daß ich das Tempo nicht mehr lange halten kann, rausgenommen und ihn ziehen lassen. Wollte dann das Ding "einfach nach Hause joggen". Denkste. Die nächsten paar Kilometer gingen noch einigermaßen (so um 4:40), aber dann wurde es Stück für Stück bitterer. Zwischendurch noch (in Ermangelung von Dixie's) in eine Bodega und trotz geringer Erbauung der Wirtin fast 7min. die Toilette besetzt. Ab ca. km25/26 ging es nur noch mit großen muskulären Schmerzen. Ich hätte nie gedacht, daß selbst ein 6er Schnitt und noch langsamer so weh tun kann. So weit ging das Tempo nämlich bis km35 runter. Gehpausen, stretchen, wieder anlaufen (eher anhumpeln). Die "Rettung" kam bei km37 in Form der 3:30-Zugläufer. Einfach nur auf die Hacken der Jungs gestarrt, Hirn ausgeschaltet und mitgetrottet. Die haben mich dann irgendwie mit ins Ziel gezogen. So fertig war ich noch nie bei irgendeinem Wettkampf gewesen.

Fazit (s. Threadtitel): Werde nie wieder ohne entsprechende Kilometer (präziser: Mindestzahl langer Läufe) einen Mara laufen, egal in welchem Tempo !!!

NBer 29.11.2011 13:19

meiner erfahrung nach geht es schon einen marathon mit wenig halbwegs vernünftig zu laufen. aber, udn das war dein problem, diese wenigen kilometer müssen direkt vorm marathon liegen. bei dir waren ja die letzten wochen vorm rennen ja totalausfall.
vor 2 jahren bin ich nach verletzungsbedingten halbjähriger sportkomplettpause mit nur 6 wochen vorbereitung den berlin marathon gelaufen. hab mich über diese wochen kontinuerlich und langsam gesteigert, so dass ich am wettkampftag ohne probleme durchkam und das sogar mit halbwegs guter zeit. Meine Laufwochen sahen dann so aus: 10-10-10, 10-15-10, 15-10-15, 20-10-20, 10-15-30, 15-10-Marathon. und, ganz wichtig, nur asphalt laufen, damit sich die beine sofort auf die stoßbelastungen beim stadtmarathon einstellen.

Gonzo 29.11.2011 13:46

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 677994)
meiner erfahrung nach geht es schon einen marathon mit wenig halbwegs vernünftig zu laufen. aber, udn das war dein problem, diese wenigen kilometer müssen direkt vorm marathon liegen. bei dir waren ja die letzten wochen vorm rennen ja totalausfall.
vor 2 jahren bin ich nach verletzungsbedingten halbjähriger sportkomplettpause mit nur 6 wochen vorbereitung den berlin marathon gelaufen. hab mich über diese wochen kontinuerlich und langsam gesteigert, so dass ich am wettkampftag ohne probleme durchkam und das sogar mit halbwegs guter zeit. Meine Laufwochen sahen dann so aus: 10-10-10, 10-15-10, 15-10-15, 20-10-20, 10-15-30, 15-10-Marathon. und, ganz wichtig, nur asphalt laufen, damit sich die beine sofort auf die stoßbelastungen beim stadtmarathon einstellen.

Kann ich bestätigen. Wenn ich kontinuierlich Umfänge steigern kann, reicht auch mal ein 6-Wochen-Block für eine gar nicht so schlechte Endzeit aus.

Abgesehen von meinem persönlichen Desaster vorgestern:
Den Lauf kann ich unbedingt empfehlen. Die Stadt selbst ist recht schön, die Strecke fast brettflach. Natürlich hat's "Löcher", aber im Innenstadtbereich fand ich die Stimmung teils sehr enthusiastisch, südländisches Temperament eben. Start-/Zielbereich mit seiner futuristischen Kulisse hat schon was (-> Ciudad de las Artes y de las Ciencias). Kann bei Interesse ja mal ein paar Bilder hochladen.

Faul 29.11.2011 15:10

auch schön zu wissen, welche Experimente sich sparen kann :)

Gute Erholung!

Gummiknie 29.11.2011 19:25

Biiiilder!!!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:35 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.