Training TOP - Racing FLOP
 

Ihr habt das sicher auch schon erlebt:

Im Training läuft alles wie geschmiert, man könnte Bäume ausreissen und die Zeiten/Werte zeigen steil nach oben. TOP.

Bei den Wettkämpfen aber bringt man diese PS nicht auf den Boden, bleibt hinter seinen Erwartungen und den Trainingsergebnissen zurück, fühlt sich schwerfällig. FLOP.

Etwas Frust macht sich breit und auch die "Angst" vor dem nächsten Rennen...

In dieser Schleife befinde ich mich gerade und wollte mal so rumhören, wie Ihr mit solch einer Situation umgeht / umgegangen seid...

Viel helfen kann ich Dir nicht, da ich ja nach der LD in Moritzburg in der selben Situation bin :(

Ein erster Ansatz könnte sein dass Ziel zu korrigieren.

Ich wollte bei meinen ersten Marathonläufen quasi von 0 auf 4:29h kommen und bin auch da zuerst regelmäßig gescheitert mit Wandertag am Schluss.
Also hab ich mir beim Rügenbrückenmarathon damals gesagt; die Zeit ist erst einmal egal - Hauptsache durchlaufen.

Viele Grüße

Andy

bei mir ist es genau umgekehrt, ich kann im Rennen meist deutlich mehr abrufen als ich im Training geleistet habe. Ich trainiere aber auch sehr grundlagenorientiert und zaubere nur sehr dosiert mit Intervallen rum, und wenn, dann erhöhe ich die Regenerationszeiten entsprechend.

Vielleicht bist du im Training einfach zu hochtourig unterwegs?

Wie siehts mit der Entlastung in der Woche/den Wochen vor dem Wettkampf aus, bist du richtig erholt in den Wettkampf gegangen oder aus dem vollen Training raus?

Hast mal versucht im WK ohne Uhr unterwegs zu sein? Dann lässt man sich weniger von irgendwelchen aktuellen Geschwindigkeiten/Paces o.ä. verunsichern und konzentriert sich mehr auf das Körpergefühl und darauf alles rauszuhauen. Ist aber sicher eher was für die kürzeren Distanzen.

wie ist denn deine energetische Versorgung im Wettkampf? Das ist leider bei mir immer das Steckenpferd.. Vielleicht musst du bissl mehr in dich reinpumpen, weil ja die Intensität und/oder Dauer größer ist?

MAn muss seine Leistungsfähigkeit schon gut timen. Auch im Training wirst du merken es geht nicht immer gut. Es gibt auch Tage wo es mal nicht gut läuft. Wenn dein WK dann auf so einem Tag liegt, läuft es halt nicht.

Deshalb hat man zum WK hin einen systematischen Trainingsaufbau und am Ende ne Taperingphase.

Wenn man die Toppwerte dann schon vorher erreicht, hat man falsch geplant.

Letztlich ist der WK die komplexeste Form von Training, es treten alle möglichen und unmöglichen Variablen auf den Plan.
Man kann Top Werte auf dem Rad und beim Laufen haben, wenn man beim Schwimmen nicht fit ist, dann bleiben die Körner dort auf der Strecke und man hinkt in den anderen Disziplinen hinterher.
Nun wäre es für eine realistische Einschätzung ob Du wirklich hinter Deinem Trainingsstand hinterherhinkst wichtig zu wissen:
was für Werten, wie ermittelt und unter welchen Gegebenheiten im Training im Vergleich zu den WK- Werten. Dazu vielleicht noch eventuell die Temperaturen, bzw. andere äußere Faktoren berücksichtigen, etwa die Vergleichbarkeit zwischen Trainingsstrecke und WK-Strecke, etc.
Woran machst Du konkret Deinen Verdacht fest?
Ich kenne ganz viele, die durch "Single" Training denken, dass sie gut sind (und das auch in ihrem Rahmen tatsächlich sind!)und die dann im WK durch die vielen schnelleren Konkurrenten denken, dass sie nicht ihre Leistung bringen, auch wenn diese objektiv vorhanden ist.